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Allen dargestellten Apparaten gemeinsam ist eine Einrichtung zur Erhaltung eines möglichst gleichbleibenden Niveaus der Re9. gensflüssigkeit e an der Entnahmestelle sowie ein diese Stelle speiHendc Niveau-bzw. Mariottesche Flasche, welche einen Reagensflüssigkeitsvorrat enthält, und speziell den Apparaten nach Fig. 1 bis 5 ist gemeinsam ein Prüfungskörpervorrat al, z. B. ein Fadenknäuel. der durch die Reagensflüssigkeit gegen die Aussenluft bzw. gegen äussere Gase zu dem Zwecke abgesperrt wird, dass die von diesem Vorrate aufgenommenen Reagenzien sich nicht vorzeitig zersetzen.
Der Fadenvorrat al hat den Zweck, den Apparat jederzeit betriebsbereit zu halten, derart, dass immer nur ein frisches Fadenstück ausgezogen und das vorher benutzte Fade'nstück ab- geschnitten werden kann. Jeder Apparat kann eine Prüfungsskala erhalten.
Der Apparat nach Fig. 1 ist wie folgt zusammengesetzt : Von einem Gehäuse g, das etwa mittels eines Halses y von einer Säule s oder dgl. getragen werden kann, zweigt einerseits eine Leitung nach einem verschliessbaren Behälter c ab, welcher den Fadenvorrat aI enthält, andererseits führt eine Leitung zu einem Behälter d, in welchem die Reagensflüssigkeit e etwa mittels einer Niveauflasche el annähernd im gleichen Niveau gehalten wird, wie auch im Gehäuse g, von welchem ferner ein etwa U-förmiges gebogenes Rohr b abzweigt, durch welches das vom Vorrat a1 ab- gewickelte Stück des Prüfungsfadens a so hindurchgleitet wird, dass dieses Stück in die Reagensflüssigkeit eintaucht und diese aufsaugt.
Der Apparat nach Fig. 2 besteht aus einem Behälter 9 und einem luftdichten Deckel c mit dem Fadenrohr b und einem Hals zur Aufnahme eines Stopfens d, in welchem die Niveauflasche el eingesetzt ist und welcher so gross ist, dass nach seiner Entfernung der Fadenvorrat al in dem Behälter eingelegt werden kann.
Der Apparat nach Fig. 3 zeigt eine Mariottesche Flasche mit seitlichem Lufteinlassrohr b,
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Flasche el eingeführt sein, was ja dem letzten Ende des abgewickelten Fadenvorrates al entsprechen würde. Der Luftzutritt in die Flasche el erfolgt in einzelnen Blasen l entsprechend dem Verbrauche an Reagensnüssigkeit des Fadens a.
Wenn dieser oder einer der anderen dargestellten Apparate aus kalter in wärmere Luft gebracht wird, dehnt sich die in der Flasche oberhalb des Reagensflüssigkeitsvorrates e eingeschlossene Luft aus und bewirkt mithin ein höheres Aufsteigen der Reagensflüssigkeit im Fadenrohr b, was eine vermehrte Flüssigkeitsabgabe an den Faden a und ungenaue Prüfung bedingt. Um diese aber zu verhindern, kann am Rohr b ein Überlauf ba angeordnet sein, welcher solange Reagemflüssigkeit ablaufen lässt, bis die innere Flaschenlufttemperatur der äusseren Lufttemperatur gleich wird.
Der Apparat Fig. 4 besteht aus einem Behälter c, der durch einen Weg dl mit einem Behälter d verbunden ist und einen Verschluss 81 besitzt, welcher von einem Rohre b durchdrungen wird, durch das ein Prüfungskörper, z. B. ein Faden a, geleitet wird. Der Behälter d enthält einen Vorrat
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des Behälters c, z. B. ein Kork, kann einen Lufteinlass, z. B. eine Bohrung k, erhalten, welche durch einen Stopfen verschliessbar ist.
Das Fadenrohr b kann unten in einer Ebene 1 oberhalb der Reagensflüssigkeit e im Behälter c abscheiden oder auch bis zu einer Ebene 2 in die Reagensflüssigkeit e hineinragen, deren Spiegel im Behälter c von der im Reagensvorratsbehälter d oberhalb dessen Reagensflüssigkeitsspiegel eingesperrten Luft annähernd in einem Niveau n erhalten wird.
Ferner kann das Fadenrohr b oben umgebogen und eine durch einen Stopfen oder dgL s3 verschliessbare Erweiterung b1 zu dem Zwecke erhalten, dass der Prüfungsfaden a während der Nichtbenutzungszeit des Apparates in einer Zusammenwicklung a2 in der Erweiterung b1 untergebracht und diese verschlossen wird, wo dann, wenn auch noch der Stopfen S2 eingesetzt ist, die Reagensflüssigkeit vollkommen gegen die Aussenluft abgesperrt und vor Zersetzung durch letztere sowie vor Verdunstung geschützt wird, so dass der Apparat, solange er noch Reagensflüssigkeit e enthält, selbst nach sehr langer Nichtbenutzungszeit sofort betriebsfertig ist.
Eine weitere Ausführungsform des Apparates kann darin bestehen, dass das Rohr b schon kurz oberhalb des Verschlusses SI des Behälters c, etwa in einer Ebene 3, abschneidet und dass der Faden a sodann, wie punktiert gezeichnet, aufwärtsgerichtet von einem Stativ d4 getragen wird, das sich etwa an einer Verlängerung d3 des Behälters d befindet. Auch in diesem Falle kann das Fadenrohr b eine ähnliche Erweiterung bl mit Verschluss s3 zu gleichem vorbeschriebenen Zwecke erhalten. Schliesslich kann sich auch an dem Apparat. etwa am Behälter d, eine Mu ! de oder dgl. d2 befinden, in welche der Prtifungsfaden a während der Benutzungspausen eingelegt wird und hier noch abgedeckt sein kann, zum Zwecke, unnötiges Ab-bzw.
Aufsaugen von Reagensflüssigkeit e bzw. unnötigen Reagensverhrauch zu verhindern.
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freier Raum r verbleiben.
Mit Bezug auf seine Ausführung mit gebogenem Rohr b und dessen Erweiterung b1 ist der Apparat in der Zeichnung in völlig geschlossenem, also im Ruhezustand dargestellt.
Soll der Apparat benutzt werden, so wird nach Entfernung des Verschlusses s3 das bis jetzt zusammengelegt gewesene Fadenstück a2 aus der Rohrerweiterung bl herausgenommen. so dass es nunmehr frei herabhängend der zu prüfenden Luft oder einem Gasgemisch ausgesetzt ist. Ist z. R. die Reagensflüssigkeit e eine mit Phenolphthalein violett gefärbte SodalÖsung, so wird das Prüfungsfadenstück, von welchem das von ihm geförderte Reagens tropfenweise abfliesst, von unten nach oben hin um so mehr entfärbt erscheinen, je grösser der Kohlensäuregehalt der das Prüfungsfadenstück umgebenden Luft ist.
Bei der punktiert gezeichneten Einrichtung mit zum Stativ d4 aufsteigendem Perüfungsfadenstück a hingegen erscheint dieses mit zunehmendem Kohlensäuregehalt der zu prüfenden Luft nach oben hin mehr entfärbt. da in diesem Falle der Faden a lediglich infolge seiner eigenen Aufsaugekraft wirkt.
Der Verbrauch an Reagensflüssigkeit e aus deren Vorrat im Behälter d wird durch in tetzterem in einzelnen Blasen P aufsteigende Luft ausgeglichen, deren Menge dem Verbrauche an Reagensflüssigkeit auf dem Prüfungsfaden a entspricht.
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Raum r ; ist aber der Kanal bzw. Lufteinlass k vorhanden und offen, so bildet sich auch beim Eintauchen des Fadenrohres b bis zur Ebene II nur die eine Luftblase P.
Werden die Behälter c und d für den Faden'- und den Reagensvorrat kastenartig oder
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beendet sich unten in der Flasche d etwa in einem weiteh Halse c, der durch einen Stopfen s verschlossen werden kann. Die Zusatzluft tritt wieder in einzelnen Blasen 1 in die Reagens- flüssigkeit c ein.
Der Apparat nach Fig. 6 ist wie folgt zusammengesetzt : In einem Behälter e2 (Pfanne, Mulde, Rinne oder dgl.) befindet sich die zunächst zum Prüfungszweck gelangende Reagens- fussigkeitsmenge e, in welche ein Körper d automatisch abwechselnd eintaucht und dann wieder ausgehoben wird, so dass dieser Körper d bei demWiederanheben bzw. Ausheben aus der Reagensflüssigkeit e eine kleine Menge der letzteren aufgenommen hat, z. B. durch Aufschöpfen oder auch durch blosses Anhaften, welche Menge er dann bei seinem weiteren Wege in beliebiger Weise wieder derart abgibt, dass sie dem Prüfungskörper zugeleitet wird. So kann z.
B. der Schöpf- körper bei seinem Anhub einen Körper g so treffen, dass dieser die vom Körper d mitgenommene kleine Reagensmenge abnimmt und ableitet. z. B. in einen Napf oder dgl. i abtropfen lässt. welcher einen Prüfungskörper f1 (Faden, Band oder Stab oder dgl.) so aufnimmt, dass dieser die Reagensflüssigkeit weiterleitet. Es kann aber auch der Prüfungskörper selbst vom Schöpfkörper d getroffen werden und diesem das Reagens unmittelbar, z. B. durch Absaugen, abnehmen, wofür man annehmen kann, dass der Fadenfl, z. B. in der Richtung des gezeichneten Körpers y, verlängert wird.
Ferner kann der Priifungsfaden fl aus einem bis zum untersten gezeichneten Tropfen t durchgehenden einzigen Stück bestehen. oder es können einzelne getrennte Fadenstücke , bis f6 usw. als Prüfungskörper dienen. Im letzteren Falle leitet immer ein Fadenstück dem nächsten darunter befindlichen die herabrieselnde Reagensflüssigkeit in einzelnen Tropfen t zu, z. B. das
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hängen, die etwa an einer Skala h angeordnet sind.
Die Bewegungen des Schöpf-bzw. Förderkörpers d können in beliebiger Weise bewirkt werden, z. H. mittels einer dauernd in Umdrehung befindlichen Achse a, einer Kurbel b und eines Gestänges c, und zur Umdrehung der Achse a kann z. B. ein Uhrwerk u dienen.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten Apparat dreht sich die Achse a eines Uhrwerkes u etwa in der Stunde einmal um sich selbst und damit zugleich entsprechend eine am Rande mit Zähnen b4
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beim Vorrücken der Scheibe b3 immer mit einem anderen Zahn b4 in Eingriff kommt, wodurch Winkelausschläge des Hebelarmes b bewerkstelligt werden, welche mittels des Gestänges c ein Ein-und Austauchen eines Schöpfkörpers d in bzw. aus der Reagensflüssigkeit e bewirkt, die sich in einem Behälter e2 befindet, der wieder mit einer Niveauflasche in Verbindung steht. Beim Auatauchen bzw. bei seinem Anhub trifft der Körper d einen anderen Körper 9 (z. B. eine mit Fliesspapier belegte Schiene oder dgl.) und gibt dabei die aufgeschöpfte Flüssigkeitsmenge an
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Der Apparat nach Fig. 9 hat folgende Zusammensetzung : In einer Niveauflasche e2 befindet sich ein Vorrat an flüssigem Reagens el und in einem
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Das Filter b, das sich selbstverständlich auch im Behälter d oder an sonst anderer Stelle befinden kann, hat den Zweck. im Reagens e enthaltene ungelöste oder ausgefällte bzw. niedergeschlagene Substanzen zurückzuhalten, damit diese den Ausfluss s nicht verstopfen.
Der Ausfluss s kann ohneweiters ein punktiert gezeichnetes gebogenes Rohr s mit sehr enger Ausflussdüse oder sonstwie beliebig gestaltet und mit oder ohne Ventil oder auch ein beliebig gestaltetes Gehäuse g1 ohne oder mit einem Nadelventil VI oder einem Kugelventil v2 oder dgl. sein, welche Ventile auch durch einen Hahn oder dgl. ersetzt werden können.
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violette Färbung auf der Fläche al stufenweise oder in anderer Art allmählich verschwinden, und zwar um 80 früher, je grösser der Kohlensäuregehalt der die Fläche al umgebenden Luft ist.
Denkt man sich die gezeichnete Fläche al, die selbstverständlich auch durch mehrere einzelne Flachen ersetzt sein kann, fortgenommen, und bringt als Ersatz derselben in gleichfalls neuer Weise unterhalb der Tropfen t Teller oder Näpfe oder Schalen oder sonst beliebige Körper a2 in beliebiger Anzahl derart an, dass immer ein Körper seinen Reagensüberschuss etwa in einzelnen Tropfen t2 oder sonstwie beliebig an den nächsten Körper abgibt, so wird die dem Prüfung- zwecke dienliche Farbänderung des Reagens e stufenweise in den einzelnen Schalen a2 vor sich gehen, welche auch durch eine grössere einfache oder etwa an ihrem Boden gerippte oder geriffelte oder gewellte oder sonstwie geeignet zugestaltete einzige Schale ersetzt werden können, die etwa nach Art der Anzeigefläche al angeordnet sein kann.
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in eine Flüssigkeitf fallen, welche basische oder saure Beimischungen enthält, so treten die Farb- änderungen der Flüssigkeit f je nach Beschaffenheit des Reagens e ein. Ist z. B. die Flüssigkeit. t Ammoniak führendes Wasser, so wird dieses violettrot gefärbt, wenn das aus s abtropfende Reagens z. B. eine Phenolphthaleinlösung ist, hingegen wird eine alkalische Flüssigkeit, z. B. mit Phenolphthalein rot gefärbtes Ammoniakwasser, durch die Tropfen t entfärbt, wenn das Reagens e z. B. verdünnte Salzsäure ist. Das neue Verfahren kann daher neben dem Zweck der Luft- und Gasprüfung auch die mannigfachste Anwendung in der Industrie usw. finden. Die Prüfungs-
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erneuern, so können z.
B. in Eisfabriken immer neue Proben des aus den Ammoniakbeháltern abfliessenden Kühlwassers gewonnen werden, welche sofort einen Ammoniakverlust bzw. eine Undichtheit eines Ammoniakraumes durch Farbänderung der Wasserprobe anzeigen.
Der in der Zeichnung dargestellte Apparat kann auch jede beliebige andere Ausfühnings- form erhalten. insbesondere können seine Einrichtungen durch andere äquivalente Mittel zur Ausführung des Verfahrens ersetzt sein.
Nun ist zwar durch die deutsche Patentschrift Nr. 227407 bereits eine Einrichtung bekannt geworden, bei welcher gleichfalls eine kleine Reagensmenge e im gleichen Niveau gehalten wird. dort hat jedoch diese Einrichtung nur den Zweck, den grösseren Reagensvorrat e1 vor schneller Zersetzung zu schützen. Hier bei vorliegendem neuen Verfahren hingegen wird das Niveau der Reagensmenge e ausschliesslich zu dem Zwecke konstant erhalten, dass auch der Flüssigkeitsdruck an der Abtropfstelle konstant bleibt.
Fig. K) fchfiessiich zeigt noch einen ähnlichen Apparat wie Fig. 1. Ein Reagensbehälter d
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kann in das Innere des Reagensbehälters d, wie bei cl gekennzeichnet, nach unten gebogen hineinragen. unterhalb des überlaufes s befindet sich ein Tropfenfänger/. der die einzelnen Reagenstropfen t an einen oder mehrere Prüfungskörper, z. B. an einen Prüfungsfaden a, weitergibt, neben welchem sich eine Skala h befindet. Das Ganze kann von einem Gestell oder dgl. i getragen
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Mit Bezug auf die Prüfung von Flüssigkeiten auf saure oder basische Beimischungen findet das Verfahren und die Wirkung des Apparates in gleicher Weise statt wie beim Apparat nach Fig. 9.
Man kann nun mittels der beschriebenen Apparate z. B. den angenäherten Kohlensäure- gehait der zu prüfenden Luft oder den Gebait einer Gasart in einem Gasgemisch leicht erkennen,
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da der Früfuugafaden a z. B. bei zunehmendem Kohlensäuregehalt der Luft von unten nach oben hin mehr entfärbt erscheint, und die Skalen h bzw. s können auf die Luftverschlechterung be-
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Der Prüfungsfaden a kann bei dem Apparate nach Fig. 1 bis 5 auch durch ein Uhrwerk oder sonstwie beliebig mechanisch bewegt und von seinem Vorrat al abgewickelt werden.
Die einzelnen Apparate sind in den Zeichnungen nur beispielsweise dargestellt und können auch beliebig. andere Ausführungsformen erhalten, insbesondere können ihre einzelnen Teile wechselseitige Anwendung finden und durch äquivalente Mittel und Wege ersetzt werden.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Durch Farbenänderung einer Reagensflüssigkeit wirkender Apparat zum Prüfen von Luft.
Gasen und Flüssigkeiten auf saure oder basische Beimischungen, bei welchem die Reagensflüssigkeit an einem Prüfungskörper (Band, Faden, Fläche usw., a) entlang rieselt oder einer zu prüfenden Flüssigkeit zugeleitet wird. dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabe der Reagensflüssigkeit (e)
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