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Verfahren zur Herstellung von Schlichte.
Die vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zur Erzeugung von Schlichte zum Gegenstande. Die nach dem neuen Verfahren hergestellte Schichte wird vom Garne leicht und rasch aufgenommen, sie dringt auch in das Innere des zu schlichtenden Fadens leicht ein, macht denselben glatt und rund und verleiht demselben eine grosse Zerreissfestigkeit.
Ferner lässt sich solche Schlichte vom Faden während des Verwebens nicht leicht abreiben und staubt infolgedessen nicht. Die nach dem neuen Verfahren hergestellte Schlichte benötigt keinen weiteren Zusatz der sonst gebräuchlichen Chemikalien, welche die Dauer-
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in der Appretur oft ungünstig beeinflussen.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass den üblichen Schlichtmitteln, also beispielsweise wässerigen Lösungen oder Kleister von Kartoffelstärke oder Kartoffelmelll, Weizenstärke oder Weizenmehl, Dextrin oder dgl. eine Abkochung oder ein Extrakt von gewöhnlicher Haus- zwiel) el oder ähnlich wirkenden Laucharten (Knoblauch, Schnittlauch und dgl. zugesetzt) wird. Nach Bedarf können hierbei auch die üblichen bekannten Mittel Verwendung finden,
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Wachs oder dgl.
Sofort oder kurze Zeit nach dem Zusatze sind Veränderungen in der Beschaffenheit der Schlichte deutlich zu erkennen. Die Schlichte wird durchsichtig und von gleichmässiger Beschaffenheit und nimmt eine verhältnismässig grosse Zähigkeit an, wodurch Cb möglich wird, dieselbe in Fäden auszuziehen. Bei der Verwendung zeigt sich sodann, dass die Schlichte von allen in Betracht kommenden Faserstoffen leicht aufgenommen wird, und dass dieselbe auch leicht in das Innere des zu schlichtenden Fadens eindringt, wodurch die Wirkung und die Dauerhaftigkeit der Schlichte erhöht wird.
Der mit solcher Schlichte behandelte Faden nimmt eine aussergewöhnlich hohe Zerreissfestigkeit an und das Wieder- hcraussta. uhen und Herausfallen der Schlichte aus den Kettenfäden bzw. das hiedurch bedingte"Wolligwerden"und Haltloswerden"der Kettenfäden wird in auffälliger Weise beschränkt. Einwandfreie Versuche haben ergeben, dass hiedurch die Leistungsfähigkeit der Webstühle in bemerkenswerter Weise gesteigert wurde und dass das erzeugte Webprodukt besser und fehlerfreier ausfall. Ferner haben Versuche ergeben, dass so zubereitete Schlichte in keiner Weise selbst den empfindlichsten Faden schädlich beeinflusst und dass keine nachteilige Wirkung bei dem folgenden Färbe-oder Appreturvorgang zu bemerken ist.
Im Bedarfsfalle lässt sich solche Schlichte nach dem Verweben durch Waschen leicht und vollständig aus dem Faden wieder entfernen. Andernteils eignet sich solche Schlichte al) er auch für Appreturzusätzc, wobei im übrigen auf bekannte Art vorgegangen wird.
Die vorerwähnten wertvollen Eigenschaften der nach dem neuen Verfahren hergestellten Schlichte werden noch durch den Umstand erhöht, dass das billigste Schlichtmittel (Kartoffelmehl) verwendet werden kann, und dass auch das Zusatzmittel jederzeit leicht und mit geringen Kosten zu beschaffen ist.
Im Bedarfsfalle können die üblichen Konservierungsmittel Verwendung finden, um die nach dem neuen Verfahren hergestellte Schlichte oder den aus der Zxviehelabkocllung be- stehenden Schlichtezusatz haltbar zu machen und gegen Verderbnis und Zersetzung zu schützen, doch muss bemerkt werden, dass der Zusatz von Zwiebelabkochung an und für sich bis zu einem gewissen Grade konservierend auf die Schlichte wirkt.
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Die nach dem neuen Verfahren hergestellte Schichte zeigt sich gegenüber höheren Temperaturen als widerstandsfähig und kann anstandslos unter Druck aufgekocht werden, was beispielsweise nicht der Fall ist, wenn die als Schlichtemittel verwendete Stärke mittels Diastate aufgelöst wird.
Je nachdem es sich um Herstellung einer Schlichte für Baumwoll-, Streichgarn-, Kammgarnketten oder-strähne handelt oder um Schlichte für Leinen oder Jute oder auch um Schlichte, welche nach dem Verweben als Appreturzusatz in dem Faden verbleiben soll, zeigt das neue Verfahren in der Wahl der Schlichtmittel gewisse Abweichungen.
Für die meisten Fälle dient aber nach dem neuen Verfahren das billige Kartoffelmehl als Schlichtmittel und in folgendem soll ein Ausführungsbeispiel zur Herstellung einer zum Schlichten von Baumwoll-, Streichgarn- und Kammgarnketten vorzüglich geeigneten Schlichte angegeben werden.
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die Abkochung von den festen Rückständen abgepresst und etwa 18 g Leinöl zugesetzt und nochmals aufgekocht, um die Mischung der beiden möglichst innig zu machen. Etwa '/. ; dieses Gemisches wird einem aus 100 1 Wasser und etwa 8 kg Kartoffelmelhi in der bei der Scblichtezubereitung gebräuchlichen Weise hergestellten Kleister zugesetzt, worauf das Ganze nochmals aufgekocht wird. Die Schlichte ist dann gehrauchsfähig und kann ohne weitere Zusätze zum Schlichten verwendet werden.
Zum Schlusse soll nochmals erwähnt werden, dass die verwendeten Küchenzwiebeln auch durch andere gleichartig wirkende Vegetabilien ersetzt werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Schlichte, gekennzeichnet durch den Zusatz einer Abkochung oder eines Extraktes von Küchenzwiebeln oder ähnlich wirkenden Laucharten zur Schiichtmasse.