AT518880A4 - Handfeuerwaffe mit Schlagbolzensicherung - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handfeuerwaffe (1) umfassend einen Griffteil (2) mit Abzug (3), einen am Griffteil (2) beweglich gelagerten Verschluss (4) und einen im Verschluss (4) entlang einer Bewegungsbahn axialverschieblichen Schlagbolzen (5), welcher in seiner Spannstellung an einem Fangstück (9) des Abzugs (3) rastet und dabei von einer an einem Anschlag (12) des Schlagbolzens (5) angreifenden Schlagbolzenfeder (13) gegenüber dem Verschluss (4) federbeaufschlagt ist, und einen schwenkbar am Verschluss (4) gelagerten Hebel (18) mit einem an den Abzug (3) gekoppelten Steuerarm (20) und einem Rückhaltearm (21), welcher in einer Sperrstellung des Hebels (18) in die Bewegungsbahn des Schlagbolzens (5) ragt und diese in einer Freistellung freigibt, wobei der Schlagbolzen (5) zwischen seinem vorderen Ende (14) und dem genannten Anschlag (12) einen Absatz (23) hat, und wobei der Rückhaltearm (21) einen Haken (22) zum Fangen des Absatzes (23) in der Sperrstellung des Hebels (18) aufweist.
Description
PATENTANWALT DIPL.-ING. DR.TECHN. ANDREAS WEISER EUROPEAN PATENT AND TRADEMARK ATTORNEY A-1130 WIEN · KOPFGASSE 7 07422 STEYR MANNLICHER GmbH 4442 Kleinraming
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Handfeuerwaffe, insbesondere Pistole, umfassend einen Griffteil mit Abzug, einen am Griffteil beweglich gelagerten Verschluss und einen im Verschluss entlang einer Bewegungsbahn axialverschieblichen Schlagbolzen, welcher in seiner Spannstellung an einem Fangstück des Abzugs rastet und dabei von einer an einem Anschlag des Schlagbolzens angreifenden Schlagbolzenfeder gegenüber dem Verschluss federbeaufschlagt ist, und einen schwenkbar am Verschluss gelagerten Hebel mit einem an den Abzug gekoppelten Steuerarm und einem Rückhaltearm, welcher in einer Sperrstellung des Hebels in die Bewegungsbahn des Schlagbolzens ragt und diese in einer Freistellung freigibt.
Handfeuerwaffen mit Einrichtungen, welche die Bewegungsbahn des Schlagbolzens bis zur Betätigung des Auslösers blockieren, um die Pistole beispielsweise bei einem Herabfallen oder Bauteilversagen gegen ungewolltes Auslösen zu sichern, sind in verschiedenen Ausführungsvarianten bekannt. Vielfach wird eine solche Schlagbolzensicherung durch einen Sicherungsstift gebildet, welcher in einer die Bewegungsbahn des Schlagbolzens teilweise durchdringenden Bohrung geführt und dabei vom Abzug meist über ein Gestänge axialverschoben wird. Der Sicherungsstift hat dabei beispielsweise an einer Stelle sei- TF.T.· (+43 1) 879 17 06 -FAX: (+43 1) 879 17 07 -EMAIL: MAIL@PATENTE.NET -WEB: WWW.PATENTE.NET ERSTE BANK: 038-56704 -BT.Z: 20111 · IBAN: AT102011100003856704 BIC: GIBAATWW · VAT: AT U 53832900 ner Längserstreckung eine Quernut, welche in der Freistellung des Sicherungsstifts die Bewegungsbahn des Schlagbolzens freigibt. Eine derartige Schlagbolzensicherung ist beispielsweise aus der EP 2 860 484 Al bekannt.
Allerdings verschmutzen solche Bohrungen leicht, was zu einem Verklemmen des Sicherungsstifts in der Bohrung führen kann. In der Folge wird bei einem Abschlagversuch entweder über das Gestänge der Abzug blockiert oder durch die geänderte Gestängewirkung ein Ausrasten des Fangstücks verhindert oder, wenn das Fangstück dennoch ausgerastet werden kann, die Bewegungsbahn des Schlagbolzens vom verklemmten Sicherungsstift blockiert, sodass eine Schussabgabe, obwohl erwünscht, jeweils verhindert wird.
Aus der WO 2015/096891 Al ist eine Sicherung bekannt, welche das genannte Verschmutzungsproblem dadurch eindämmt, dass anstelle von Sicherungsstift und Bohrung ein zweiarmiger Hebel eingesetzt wird. Ein erster Arm, der Steuerarm, des Hebels ist dabei am Abzug kulissengeführt; ein zweiter Arm, der Rückhaltearm, ragt in der Sperrsteilung in die Bewegungsbahn einer am hinteren Ende des Schlagbolzens von diesem auskragenden Fangrast, welche am Fangstück verrastet. Fangstück, Fangrast und Rückhaltearm müssen somit konstruktiv aufeinander abgestimmt sein, was den Gestaltungsspielraum reduziert und im Allgemeinen das erforderliche Bauvolumen erhöht.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, eine Handfeuerwaffe zu schaffen, welche die beschriebenen Nachteile des Standes der
Technik überwindet und eine hohe Betriebssicherheit bei geringem Bauvolumen ermöglicht.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch eine Handfeuerwaffe der einleitend genannten Art erreicht, welche sich dadurch auszeichnet, dass der Schlagbolzen zwischen seinem vorderen Ende und dem genannten Anschlag einen Absatz hat, wobei der Rückhaltearm einen Haken zum Fangen des Absatzes in der Sperrsteilung des Hebels aufweist.
Da der Absatz, an welchem der Schlagbolzen vom Haken gefangen wird, im von der Schlagbolzenfeder unbelasteten Teil des Schlagbolzens angeordnet ist, wird sogar bei einem Bruch des Schlagbolzens, an welcher Stelle ein solcher auch immer auftritt, ein versehentliches Abschlagen zuverlässig verhindert. Aufgrund der Unabhängigkeit von Fangrast, Schwenklagerung des Hebels und Absatz ist dabei der konstruktive Gestaltungsspielraum wesentlich vergrößert, was gleichzeitig einen platzsparenden Aufbau erleichtert. Der Hebel nimmt neben dem Schlagbolzen im Verschluss nur sehr wenig Bauraum ein und ist selbst bei verschmutzter Waffe deutlich fehlerunanfälliger als ein in einer Bohrung verschieblicher Stift. Dadurch wird einerseits ein versehentliches Schussauslösen wirksam verhindert und andererseits eine unerwünschte Hemmung vermieden. Günstig ist es, wenn der Hebel in Richtung seiner Sperrsteilung federbeaufschlagt ist. Die Sperrsteilung ist in diesem Fall die Ruhestellung, aus welcher der Hebel durch einseitige Steuerung am Steuerarm schwenkbar ist. Dabei kann der
Steuerarm und/oder der Rückhaltearm des Hebels federbeaufschlagt sein.
Bevorzugt ist der Hebel an einem etwa horizontalen, etwa quer zur Achsrichtung des Schlagbolzens liegenden Lagerstift des Verschlusses gelagert, wobei der Haken in einer etwa tangentialen Richtung zum Schlagbolzen dessen Bewegungsbahn frei-gibt. Dies führt nicht nur zu einer besonders platzsparenden Anordnung, sondern entkoppelt ferner die beim Fangen des Schlagbolzens auftretende Kraft von jener Kraft, die für das Schwenken des Hebels von der Sperrsteilung in die Freistellung erforderlich ist.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der genannte Absatz durch eine schräge Schulter des Schlagbolzens gebildet ist. Die Schrägstellung der Schulter reduziert bzw. verhindert dabei ein Kippmoment, welches beim Fangen des Schlagbolzens auf diesen wirkt, woraus ein besonders schonendes Fangen resultiert. Bei Kombination mit der vorgenannten Hebellagerung hat die genannte schräge Schulter ferner keine Auswirkung auf die zum Schwenken des Hebels erforderliche Kraft, da diese von der beim Fangen des Schlagbolzens auftretenden Kraft entkoppelt ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante hat die Handfeuerwaffe ein am Fangstück gelagertes Steuerelement, wobei zwischen Steuerelement und Steuerarm eine Kulissenführung vorgesehen ist, welche bei einem Verschieben des Fangstücks den Hebel an seinem Steuerarm in die genannte Freistellung schwenkt. Alternativ dazu hat die Handfeuerwaffe ein am Fangstück schwenkbar gelagertes Steuerelement, wobei zwischen Griffteil und Steuerelement eine Kulissenführung vorgesehen ist, welche bei einem Verschieben des Fangstücks das Steuerelement gegen den Steuerarm drückt, um den Hebel in die genannte Freistellung zu schwenken. Dadurch werden jeweils einerseits die Bewegungsabläufe von Fangstück und Hebel miteinander gekoppelt, sodass ein Lösen der Verrastung des Schlagbolzens bzw. seiner Fangrast am Fangstück über den Abzug ohne Freistellung des Hebels verhindert wird. Andererseits reduziert dies die Kopplung des Hebels an den Abzug auf ein notwendiges Minimum, sodass die jeweiligen Bewegungsabläufe flexibel gestaltet werden können.
Eine einfache Anordnung ergibt sich dabei, wenn die Kulissenführung durch einen Führungsstift des Griffteils und eine daran geführte Gleitfläche des Steuerelements gebildet ist. Der Führungsstift kann dabei zusätzlich zum Führen weiterer Komponenten, insbesondere des Fangstücks, verwendet werden.
Bei der genannten Schwenklagerung des Steuerelements am Fangstück ist es besonders vorteilhaft, wenn das Steuerelement im unbetätigten Zustand des Abzugs von diesem verriegelt ist. Durch eine solche Verriegelung blockiert in weiterer Folge das Steuerelement eine Bewegung des Fangstücks, an welchem es gelagert ist, sodass sich auch der Schlagbolzen ohne Betätigung des Abzugs, z.B. bei einem Aufprall nach Fallen der Handfeuerwaffe, nicht aus seiner Verrastung am Fangstück löst. Dies hat die Wirkung einer zusätzlichen Fallsicherung für die Handfeuerwaffe .
Besonders einfach ist dabei, wenn das Steuerelement zum genannten Verriegeln eine Nase hat, welche einen Fortsatz des Abzugs in dessen unbetätigtem Zustand hintergreift.
Ein reibungsarmes Zusammenwirken von Steuerelement und Hebel bzw. Fangstück ist erzielbar, wenn das Steuerelement an einer etwa horizontalen, etwa quer zur Achsrichtung des Schlagbolzens liegenden Achse des Fangstücks gelagert ist. Dies begünstigt ferner eine besonders platzsparende Anordnung der Komponenten, wenn die Bewegungen von Abzug und Fangstück und jene der Schlagbolzensicherung in zueinander parallelen Ebenen ablaufen.
Bevorzugt ist der Rückhaltearm länger als der Steuerarm, besonders bevorzugt etwa doppelt so lang. Dies ergibt bei kleinem Steuerweg und damit geringem Platzbedarf für den Steuerarm ein sicheres Schwenken von der Sperrsteilung in die Freistellung bei einer größeren Überlappung von Haken und Absatz, was wiederum ein sicheres Fangen des Schlagbolzens begünstigt .
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den beigeschlossenen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Handfeuerwaffe mit einer Schlagbolzensicherung gemäß der Erfindung in teilweise geschnittener Seitenansicht von rechts;
Fig. 2 die Schlagbolzensicherung von Fig. 1 in Sperrsteilung mit gespanntem Schlagbolzen in Seitenansicht von links;
Fig. 3a die Schlagbolzensicherung in der Stellung von Fig. 2 in Seitenansicht von rechts;
Fig. 3b den Ausschnitt A von Fig. 3a in vergrößertem Maßstab;
Fig. 4 die Schlagbolzensicherung von Fig. 1 in Freistellung mit gespanntem Schlagbolzen in Seitenansicht von rechts; die Fig. 5a und 5b die Schlagbolzensicherung von Fig. 1 in Sperrsteilung mit gefangenem Schlagbolzen in Seitenansicht von rechts (Fig. 5a) und in teilweise geschnittener Draufsicht (Fig. 5b); und
Fig. 5c den Ausschnitt B von Fig. 5b in vergrößertem Maßstab .
Gemäß Fig. 1 hat eine Handfeuerwaffe 1 (hier: eine Pistole) einen Griffteil 2 mit einem Abzug 3. Am Griffteil 2 ist ein Verschluss 4 (hier: ein Verschlussschlitten) längsverschieblich gelagert. Im Verschluss 4 ist ein Schlagbolzen 5 entlang einer Bewegungsbahn, welche in Achsrichtung 6 des Schlagbolzens 5 verläuft, verschieblich gelagert.
Die Orts- bzw. Richtungsbezeichnungen „vorne", „hinten", „links", „rechts", „oben", „unten" etc. beziehen sich in den vorliegenden Unterlagen auf die Sicht des Schützen auf die Handfeuerwaffe 1 in normaler Schusshaltung.
Der Abzug 3 umfasst in diesem Beispiel, wie auch in Fig. 2 ersichtlich ist, ein Abzugszüngel 7, eine an diesem gelagerte
Abzugsstange 8 und ein von der Abzugsstange 8 im Griffteil 2 längsverschiebliches Fangstück 9, an welchem der Schlagbolzen 5 in seiner in den Fig. 1 und 2 dargestellten Spannstellung mit seiner Fangrast 10 ausrastbar verrastet. Bis zum Abschlagen wird das Fangstück 9 im dargestellten Beispiel von einem im Griffteil 2 quer gelagerten Führungsstift 11 nach oben gehalten.
In seiner Spannstellung ist der Schlagbolzen 5 von einer an einem Anschlag 12 (Fig. 5c), hier: einem Innenabsatz, des Schlagbolzens 5 angreifenden Schlagbolzenfeder 13 (Fig. 5b, 5c) gegenüber dem Verschluss 4 federbeaufschlagt.
Bei Abschlagen der Handfeuerwaffe 1 wird im dargestellten Beispiel durch Betätigen des Abzugs 3 in an sich bekannter Weise das Fangstück 9 und mit ihm der Schlagbolzen 5 entgegen der Abschlagrichtung hinter den Führungsstift 11 verschoben, kippt darauf nach unten, sodass die Fangrast 10 ausrastet und der Schlagbolzen 5 von der Schlagbolzenfeder 13 nach vorne getrieben wird, bis sein spitz zulaufendes vorderes Ende 14 auf eine in eine Patronenkammer 15 geladene Patrone (nicht dargestellt) trifft und diese zündet, worauf deren Geschoß in einem Lauf 16 beschleunigt wird. Hier alternativ einsetzbare Ausführungsformen zum Abschlagen von Handfeuerwaffen sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt.
Anhand der Fig. 3 bis 5 werden im Folgenden die Funktion einer Schlagbolzensicherung 17 und deren Zusammenwirken mit dem Abzug 3 beschrieben.
Die Schlagbolzensicherung 17 verhindert ein ungewolltes Abschlagen der Handfeuerwaffe 1, d.h. ein Abschlagen ohne Betätigung des Abzugs 3. Dazu ist am Verschluss 4 ein zweiarmiger Hebel 18 um einen Lagerstift 19 des Verschlusses 4 schwenkbar gelagert. Der Hebel 18 hat einerseits einen Steuerarm 20, welcher an den Abzug 3 gekoppelt ist, sodass bei Betätigung des Abzugs 3 der Hebel 18 geschwenkt wird. Andererseits hat der Hebel 18 einen Rückhaltearm 21, welcher in einer in Fig. 3a dargestellten Sperrsteilung des Hebels 18 in die Bewegungsbahn des Schlagbolzens 5 ragt. Der Schlagbolzen 5 muss dabei nicht in seiner Spannstellung gehalten werden, sondern es reicht aus, dass das vordere Ende 14 des Schlagbolzens 5 nicht an die Patrone in der Patronenkammer 15 gelangen kann.
Dazu weist der Rückhaltearm 21 einen Haken 22 auf, welcher in der genannten Sperrsteilung in die Bewegungsbahn des Schlagbolzens 5 ragt (siehe auch Fig. 5b, 5c) . Ferner hat dazu der Schlagbolzen 5 zwischen seinem vorderen Ende 14 und dem genannten Anschlag 12, an welchem die Schlagbolzenfeder 13 eingreift, einen Absatz 23. Der Absatz 23 wird vom Haken 22 in der Sperrsteilung des Hebels 18 gefangen, falls der Schlagbolzen 5 ohne Betätigung des Abzugs 3 am Fangstück 9 ausrastet bzw. ein Bauteil versagt, sodass die Schlagbolzenfeder 13 zumindest einen verbleibenden Teil des Schlagbolzens 5 in Richtung der Patronenkammer 15 treibt.
Der Haken 22 kann am Rückhaltearm 21 selbst geformt oder als separater Teil daran montiert sein. Im Allgemeinen sitzt der Haken 22 am vorderen Ende des Rückhaltearms 21.
Im dargestellten Beispiel - siehe z.B. Fig. 3a - ist der Rückhaltearm 21 länger als der Steuerarm 20 (hier: etwa doppelt so lang) . Wenn gewünscht oder erforderlich kann auch ein anderes Längenverhältnis der Hebelarme 20, 21 gewählt werden.
Fig. 4 zeigt den Hebel 18 in einer Freistellung, in welcher die Bewegungsbahn des Schlagbolzens 5 freigegeben ist. Dazu ist der Hebel 18 so weit geschwenkt, dass der Rückhaltearm 21 bzw. der Haken 22 nicht in die Bewegungsbahn des Schlagbolzens 5 ragt und der Haken 22 den Absatz 23 nicht fangen kann.
Eine Feder 24 beaufschlagt den Hebel 18 in Richtung seiner Sperrsteilung. In diesem Beispiel ist die Feder 24 eine Druckfeder, welche auf den Steuerarm 20 wirkt; alternativ kann die Feder 24 eine Zugfeder sein und/oder am Rückhaltearm 21 oder - z.B. in Form einer am Lagerstift 19 des Hebels 18 (oder anderswo am Verschluss 4) gelagerten Drehfeder - an einem oder beiden Hebelarmen 20, 21 angreifen.
Der Lagerstift 19, welcher alternativ auch als ein am Verschluss 3 ausgebildeter Fortsatz oder als eine darin gelagerte Welle ausgebildet sein kann, liegt in den dargestellten Beispielen etwa horizontal und etwa quer zur Achsrichtung 6 des Schlagbolzens 5. Dadurch gibt der Haken 22 die Bewegungsbahn des Schlagbolzens 5 in etwa tangentialer Richtung des Schlag- bolzens 5 frei, wenn der Hebel 18 von der Sperrsteilung (Fig. 3a) in die Freistellung (Fig. 4) geschwenkt wird. Der Lagerstift 19 ist dabei etwa auf Höhe des Schlagbolzens 5 neben diesem angeordnet. Diese Anordnung ergibt eine Entkopplung der Kraft zum Schwenken des Hebels 18 von jener beim Fangen des Schlagbolzens 5. Bei geeigneter Form des Hebels 18 kann der Lagerstift 19 alternativ höher oder tiefer als der Schlagbolzen 5, z.B. sogar ober- oder unterhalb des Schlagbolzens 5, oder auch nicht-horizontal angeordnet sein und die Bewegungsbahn in radialer oder schräger Richtung zum Schlagbolzen 5 freigeben.
Der Schlagbolzen 5 hat, wie in Fig. 5a besonders deutlich erkennbar ist, zwischen seinem vorderen Ende 14 und dem Absatz 23 optional eine bis zum Absatz 23 reichende Abflachung 25, um eine große Überlappung des Hakens 22 mit der Bewegungsbahn des Schlagbolzens 5, d.h. ein weites Hineinragen des Hakens 22 in die Bewegungsbahn, zu erzielen. Ferner kann, falls erforderlich, der Schlagbolzen 5 seitlich des Absatzes 23 eine Kerbe 26 haben, in welcher nach einem Abschlagen der Haken 22 in der Freistellung des Hebels 18 aufgenommen ist.
Im Beispiel gemäß den Fig. 5b und 5c ist der genannte Absatz 23 durch eine schräge Schulter des Schlagbolzens 5 gebildet, an welcher der Haken 22 in der Sperrsteilung des Hebels 18 den Schlagbolzen fängt. Der Haken 22 ist dazu bevorzugt komplementär abgeschrägt (Fig. 5c) . Mit der Normalebene 2 7 zur Achsrichtung 6 des Schlagbolzens 5 schließt die Schulter einen
Winkel α > 0 ein, welcher an die Position des Anschlags 12, an welchem die Schlagbolzenfeder 13 angreift, die Schlagbolzenlänge und die Position des Absatzes 23 angepasst werden kann. Es versteht sich, dass Haken 22 und Absatz 23 alternativ einen Winkel α < 0 haben können, d.h. nicht schräg sind oder sogar hinterschnitten sind, sodass der Haken 22 beim Fangen des Schlagbolzens 5 den Absatz 23 hintergreift.
Die Kopplung des Steuerarms 20 an den Abzug 3 kann beispielsweise über einen Nocken am Abzug 3 erfolgen oder das Fangstück 9 direkt am Steuerarm 20 angreifen (nicht dargestellt) . Im Beispiel der Fig. 3a und 3b umfasst alternativ dazu die Schlagbolzensicherung 17 ein Steuerelement 28 mit einem Ansatz 28'. Das Steuerelement 28 ist z.B. an einer Achse 29 des Fangstücks 9 schwenkbar gelagert. Wird bei Betätigen des Abzugs 3 das Fangstück 9 im Griffteil 2 - im Wesentlichen in Längsrichtung - verschoben, nimmt dieses das Steuerelement 28 mit. Die Achse 29 liegt im gezeigten Beispiel etwa horizontal und etwa quer zur Achsrichtung 6 des Schlagbolzens 5; alternativ sind auch andere Achslagen möglich.
Zwischen Griffteil 2 und Steuerelement 28 ist eine Kulissenführung 11, 30 vorgesehen, welche beim Verschieben des Fangstücks 9 beim Betätigen des Abzugs 3 das Steuerelement 28 mit seinem Ansatz 28' gegen den Steuerarm 20 drückt, wodurch der Hebel 18 in die genannte Freistellung schwenkt.
Alternativ dazu kann eine Kulissenführung zwischen Steuerelement 28 und Steuerarm 20 vorgesehen sein und beim Betätigen des Abzugs 3 und Verschieben des Fangstücks 9 den Hebel 18 an seinem Steuerarm 20 in die genannte Freistellung schwenken. Dazu könnte beispielsweise am Steuerarm 20 eine Gleitfläche ausgebildet sein, welche mit dem Ansatz 28' korrespondiert, oder umgekehrt.
Gemäß Fig. 3b, in welcher verdeckte Teile durch punktierte bzw. strichlierte Linien dargestellt sind, ist die Kulissenführung zwischen Griffteil 2 und Steuerelement 28 z.B. durch den Führungsstift 11 des Griffteils 2 und eine damit korrespondierende Gleitfläche 30 des Steuerelements 28 gebildet. Anstelle des Führungsstifts 11 könnten am Griffteil 2 ein Fortsatz od.dgl. ausgebildet sein oder überhaupt Gleitfläche 30 und Führungsstift 11 vertauscht sein, d.h. der Griffteil 2 die Gleitfläche 30 und das Steuerelement 28 den Führungsstift 11, den Fortsatz od.dgl. ausweisen; auch könnte die Kulissenführung 11, 3 0 sowohl in Richtung der Sperr Stellung als auch in jene der Freistellung wirken und so die am Hebel 18 angreifende Feder 24 entfallen.
Fig. 3b zeigt ferner eine Variante einer zusätzlichen Fallsicherung 31 für die Handfeuerwaffe 1, indem das Steuerelement 28 im unbetätigten Zustand des Abzugs 3 von diesem bzw. dessen Abzugsstange 8 verriegelt wird. Dazu hat das Steuerelement 28 eine Nase 32, welche einen (in Fig. 3b in die Zeichnungsebene hinein gerichteten) Fortsatz 33 des Abzugs 3 (hier: der Abzugsstange 8) in dessen unbetätigtem Zustand hintergreift. Bei einer ungewollten Verschiebung des Fangstücks 9 und somit des daran gelagerten Steuerelements 28 - z.B. infolge des Aufpralls beim Fallen der Handfeuerwaffe 1 - gleitet zunächst die Gleitfläche 30 am Führungsstift 11, bis sich die Nase 32 am Fortsatz 33 fängt. Da der Fortsatz 33 an einem Ausweichen nach oben (hier: durch das Fangstück 9) gehindert ist, wird zugleich ein Ausrasten des Schlagbolzens 5 am Fangstück 9 und ein Schwenken des Hebels 18 in die Freistellung verhindert. Es versteht sich, dass eine gleichwirkende Verriegelung bzw. Fallsicherung 31 auch ohne die Gleitfläche 30 des Steuerelements 28 erzielt werden kann, z.B. wenn die Kulissenführung zwischen Steuerelement 28 und Steuerarm 20 vorgesehen ist.
Der genannte Fortsatz 33 dient im Beispiel der Fig. 3b ferner als Mitnehmer für das Fangstück 9, an welchem dafür eine Raste 34 ausgebildet ist. Im unbetätigten Zustand des Abzugs 3 liegen Fortsatz 33 und Raste 34 in einem Abstand d voneinander, während die Nase 32 den Fortsatz 33 um einen demgegenüber geringeren Abstand e hintergreift. Wird der Abzug 3 betätigt (Fig. 4), überwindet der Fortsatz 33 den Abstand d zur Raste 34 - und somit zugleich den geringeren Abstand e -und hebt dadurch die Verriegelung des Steuerelements 28 und folglich des Fangstücks 9 auf. Die Handfeuerwaffe 1 kann ungehindert abgeschlagen werden.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern umfasst alle Varianten, Modifikationen und Kombinationen, die in den Rahmen der angeschlossenen Ansprüche fallen.
Claims (11)
- Patentansprüche :1. Handfeuerwaffe, insbesondere Pistole, umfassend einen Griffteil (2) mit Abzug (3) , einen am Griffteil (2) beweglich gelagerten Verschluss (4) und einen im Verschluss (4) entlang einer Bewegungsbahn axialverschieblichen Schlagbolzen (5), welcher in seiner Spannstellung an einem Fangstück (9) des Abzugs (3) rastet und dabei von einer an einem Anschlag (12) des Schlagbolzens (5) angreifenden Schlagbolzenfeder (13) gegenüber dem Verschluss (4) federbeaufschlagt ist, und einen schwenkbar am Verschluss (4) gelagerten Hebel (18) mit einem an den Abzug (3) gekoppelten Steuerarm (20) und einem Rückhaltearm (21), welcher in einer Sperrsteilung des Hebels (18) in die Bewegungsbahn des Schlagbolzens (5) ragt und diese in einer Freistellung freigibt, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagbolzen (5) zwischen seinem vorderen Ende (14) und dem genannten Anschlag (12) einen Absatz (23) hat, wobei der Rückhaltearm (21) einen Haken (22) zum Fangen des Absatzes (23) in der Sperrsteilung des Hebels (18) aufweist.
- 2. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (18) in Richtung seiner Sperrsteilung federbeaufschlagt ist.
- 3. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (18) an einem etwa horizontalen, etwa quer zur Achsrichtung (6) des Schlagbolzens (5) liegenden Lagerstift (19) des Verschlusses (4) gelagert ist, wobei der Haken (22) in einer etwa tangentialen Richtung zum Schlagbolzen (5) dessen Bewegungsbahn freigibt.
- 4. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Absatz (23) durch eine schräge Schulter des Schlagbolzens (5) gebildet ist.
- 5. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein am Fangstück (9) gelagertes Steuerelement (28) , wobei zwischen Steuerelement (28) und Steuerarm (20) eine Kulissenführung vorgesehen ist, welche bei einem Verschieben des Fangstücks (9) den Hebel (18) an seinem Steuerarm (20) in die genannte Freistellung schwenkt.
- 6. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch ein am Fangstück (9) schwenkbar gelagertes Steuerelement (28), wobei zwischen Griffteil (2) und Steuerelement (28) oder zwischen Steuerelement (28) und Steuerarm (20) eine Kulissenführung (11, 30) vorgesehen ist, welche bei einem Verschieben des Fangstücks (9) das Steuerelement (28) gegen den Steuerarm (20) drückt, um den Hebel (18) in die genannte Freistellung zu schwenken.
- 7. Handfeuerwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenführung (11, 30) durch einen Führungsstift (11) des Griffteils (2) und eine daran geführte Gleitfläche (30) des Steuerelements (28) gebildet ist.
- 8. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (28) im unbetä-tigten Zustand des Abzugs (3) von diesem verriegelt ist.
- 9. Handfeuerwaffe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (28) zum genannten Verriegeln eine Nase (32) hat, welche einen Fortsatz (33) des Abzugs (3) in dessen unbetätigtem Zustand hintergreift.
- 10. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (28) an einer etwa horizontalen, etwa quer zur Achsrichtung (6) des Schlagbolzens (5) liegenden Achse (29) des Fangstücks (9) gelagert ist.
- 11. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückhaltearm (21) länger ist als der Steuerarm (20), bevorzugt etwa doppelt so lang.
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