AT500494B1 - Zusatzwerkstoff für fügeverbindungen und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
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Description
2 AT 500 494 B1
Die Erfindung bezieht sich auf einen Zusatzwerkstoff für eine thermische Herstellung einer Fügeverbindung oder einer mit dem Grundwerkstoff metallisch verbundenen Werkstoffauflage von bzw. auf Gegenständen aus Leichtmetall und/oder Zinklegierungen mit einer Wärmeleitfähigkeit von höher 110 W/mK, welcher als abspulbarer Fülldraht, aufgebaut aus einer Ummante-5 lung aus einem Metallband und einem verdichteten Kernmaterial, gebildet ist, wobei das Metallband in Längsrichtung zu einer Rinne gebogen, mit Füllstoff bzw. Kernmaterial beaufschlagt, in ein Rohr umgeformt und dieses auf einen Durchmesser gebracht ist und wobei der Füllstoff aus einem Metallpulver und/oder einem Pulver aus mindestens einer Metallverbindung und/oder einer Nichtmetallverbindung und/oder einem bei erhöhter Temperatur Gas abgebenden Mittel io und/oder aus mindestens einer Schlacke bildenden Komponente besteht.
Weiters umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Zusatzwerkstoffes für ein Verbinden oder einen Auftrag von bzw. auf Gegenständen aus Leichtmetall und/oder Zink oder einer Legierung dieser Metalle mit einer Wärmeleitfähigkeit von höher 110 W/mK mit Mitteln zur 15 Bereitstellung vor Ort und/oder Lagerung desselben.
Letztlich betrifft die Erfindung die Verwendung von Zusatzwerkstoff, gebildet als Fülldraht für eine thermische Herstellung einer Fügeverbindung. 20 Ein Fügen ist nach DIN 8593 ein dauerhaftes Zusammenbringen von Werkstücken, wobei die Erfindung ein Fügen durch Schweißen oder durch Löten zum Inhalt hat. Das fügen durch Schweißen gemäß DIN 1910 der gegenständlichen Erfindung bezieht sich auf ein Schmelzschweißen mit Schweißzusatz und das Löten nach DIN 8505 betrifft ein Hartverbindungslöten. 25 Ein Fügen von Teilen oder Gegenständen oder ein Aufträgen eines Werkstoffes auf diese durch Schmelzschweißen oder Löten mit Zusatzwerkstoff ist seit langem Stand der Technik und wird in der Fertigungstechnik in hohem Maße verwendet.
Beim Schweißen wird der Zusammenhalt durch Stoffvereinigung erzielt, wobei die Trennfuge 30 zwischen zwei Werkstücken durch Verschmelzen ihrer Werkstoffe mit einem Schweißzusatz erfolgt und durch Hilfsstoffe, wie Gase, Schweißpulver oder Paste, gefördert werden kann.
Bei einem Löten wird die Trennfuge zwischen zwei Werkstücken durch flüssiges Metall vollständig ausgefüllt und so eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt, wobei Löthilfsstoffe oder 35 Lötmittel in der Regel Verwendung finden.
Aus DE 15 58 900 ist ein Schweißhilfsstoff bekannt, der aus einem Fluorkohlenstoffpolymerisat besteht und gegebenenfalls auch ein Flußmittel enthalten kann. Schweißhilfsstoffe gemäß dieser Schrift können als Überzug auf einem massiven Schweißstab vorliegen oder als Innen-40 kern in den Schweißstab eingebracht werden; hierzu kann ein an sich hohler Schweißstab mit einem genau passenden Stab aus einem Fluorkohlenstoffpolymeristat versehen werden.
In US 3 318 729 sind Fülldrähte und deren Herstellung offenbart. Nach dieser Druckschrift können Fülldrähte mit Polytetrafluorethylen und gegebenenfalls einem Flussmittel wie Calzium-45 fluorid und Metallpulvern sowie Verbindungen von Metallpulvern gefüllt sein. Die Fülldrähte weisen äußere Durchmesser von 1,1 mm bis 7,9 mm auf und sind aus Werkstoffen mit hoher Zugfestigkeit, beispielsweise Stahl oder einer Kupferlegierung, gefertigt. Für ein Fügen von Teilen mit gewünscht hoher Güte der Verbindung durch Schweißen oder so Löten sind die Werkstoffe bzw. deren Eigenschaften von großer Bedeutung. Mit anderen Worten: Nicht alle Werkstoffe oder Metalle weisen ausreichend gute Schweiß- bzw. Löteigenschaften auf.
Die Güte einer Schweißverbindung kann durch eine hohe Wärmeleitfähigkeit und/oder eine 55 hohe Sauerstoffaktivität des Werkstoffes und/oder eine Oberflächenspannung des Flüssig- 3 AT 500 494 B1 metalles und/oder den Dampfdruck einer Phase oder dergleichen höchst nachteilig beeinflusst werden.
Dem Fachmann ist bekannt, dass beim Zusammen- oder Auftragschweißen von bzw. auf Teilen 5 aus Aluminium und Aluminiumlegierungen mit Stab- oder Massivdrahtelektroden eine Verbindung von Grundwerkstoff und Schweißgut oft nicht bis zum Rand derselben erreichbar erscheint und in den Außenzonen der Schweißgutlage ein Bereich ohne metallischer Bindung entsteht. io Wird nun, um diesen Bindungsfehler zu verringern, die Schweißenergie erhöht, so vermehrt bzw. vergrößert sich die Porigkeit im Schweißgut, was zu einer mechanischen Schwächung desselben führen kann.
Bei einem Löten ist oftmals trotz Löthilfen kein ausreichendes Eindringen von Lot in den Spalt 15 zwischen den Teilen bzw. eine Verbindung derselben mit dem Lot gegeben. Diese Fehlererscheinungen werden vielfach der hohen Wärmeleitfähigkeit der Werkstoffe und/oder dem Aufschmelz- und Oxidationsverhalten des Lots und/oder der Lötflächenpassivierung zugeordnet.
Zur Überwindung von Verbindungsfehlern ist es auch bekannt, eine pulsierende Energiezufuhr 20 für ein Schweißen oder Löten zu verwenden, allerdings kann damit zumeist nur eine Energieeinbringung geregelt, nicht jedoch die Energieverteilung an der Schweiß- bzw. Lötstelle vorteilhaft derart ausgebildet werden, dass das Schweißgut bis an dessen äußeren Rand eine metallische Bindung mit dem Grundwerkstoff aufweist bzw. das Lot homogen in der Trennfuge verteilt wird. 25
Hier will die Erfindung die Mängel im Stand der Technik bei einer thermischen Herstellung einer Fügeverbindung oder einer mit dem Grundwerkstoff verbundenen Werkstoffauflage von bzw. auf Gegenständen aus Leichtmetall- und/oder Zinklegierungen mit einer Wärmeleitfähigkeit von höher 110 W/mK beseitigen und setzt sich zum Ziel, einen Zusatzwerkstoff zu schaffen, der 30 eine verbesserte Eignung für ein Schweißen und Löten obiger Werkstoffe aufweist.
Weiters ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung bei einer Qualitätserhaltung eines Zusatzwerkstoffes für ein Fügen der eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem eine Güte der Werkstoffverbindung gesteigert werden kann. 35
Ferner bezweckt die Erfindung, auf eine besondere Verwendung eines neuen, verbesserten Zusatzwerkstoffes hinzuweisen.
Das Ziel der Erfindung wird dadurch erreicht, dass der Zusatzwerkstoff als abspulbarer Füll-40 draht, aufgebaut aus einer Ummantelung aus Aluminium und/oder aus Magnesium und/oder Zink oder einer verformbaren Legierung dieser Metalle mit einer Wärmeleitfähigkeit von höher 110 W/mK und einem Kem aus verdichtetem Pulver gebildet ist, wobei das Kernmaterial aus einem Metallpulver und/oder einem Pulver aus mindestens einer Metallverbindung und/oder einer Nichtmetallverbindung und/oder einem bei erhöhter Temperatur Gas abgebendem Mittel 45 und/oder aus mindestens einer Schlacke bildenden Komponente besteht.
Die mit der Erfindung erreichten Vorteile liegen im Wesentlichen im Aufbau des Zusatzwerkstoffes und in der Abstimmung desselben mit dem Grundwerkstoff bzw. mit den Werkstoffeigenschaften. 50
Es wurde gefunden, dass bei einem Fülldraht mit einer Ummantelung aus Leichtmetall- oder Zinklegierungen mit einem Leitwert von 0,027 bis 0,2 μΩ-m eine unerwartet starke Stromkonzentration an der Oberfläche der Elektrode gegeben ist, sodass im Bereich der Energieeinbringung eine über den Querschnitt weitgehend gleiche oder eine in der Außenzone erhöhte Wär-55 meeinbringung in den Grundwerkstoff erfolgt. Der aus Pulver gebildete Kern des Fülldrahtes 4 AT 500 494 B1 leitet auch bei einem hohen Metallanteil des Kernmaterials den elektrischen Strom bei Energieeinbringung, wie gefunden wurde, in einem wesentlich geringeren Ausmaß. Somit kann mit einem erfindungsgemäßen Fülldraht die spezifische Energieeinbringung im Wärmebereich des Grundwerkstoffes verteilt und derart eine verbesserte stoffschlüssige Verbindung bei einer 5 ^chweißung bis an den Rand des Schweißgutes erreicht werden.
Eine Verteilung der Energie- bzw. Wärmeeinbringung ist im Wesentlichen von der durchgehend metallischen Ummantelung des Fülldrahtes abhängig und kann damit eingestellt werden. Dabei beträgt, für eine Optimierung einer flächigen Energieeinbringung in die Wärmezone, der Anteil io der Ummantelung an der Querschnittsfläche des Fülldrahtes 95% bis 40%.
Es hat sich als vorteilhaft ergeben, insbesondere im Hinblick auf eine gewünschte Schweißgutmenge, wenn die Ummantelung des Zusatzwerkstoffes einen Anteil von 95% bis 40% des Elektrodenvolumens aufweist. 15
Wenn, wie weiters vorgesehen sein kann, in Gewichtsanteilen der Fülldraht einen Füllgrad mit Kernmaterial von 5% bis 52% aufweist, kann dies insbesondere für einen Einsatz beim Verbinden von Leichtmetallen von Vorteil sein. 20 Intensive Versuche mit Aluminium und Magnesium sowie Legierungen mit diesen Metallen haben gezeigt, dass ein erfindungsgemäßer Fülldraht vor allem, wenn das Kernmaterial Polymere, bevorzugt organische Polymere, insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE) aufweist, die Porigkeit des Schweißgutes wesentlich erniedrigt und/oder die Porengröße verringert. 25 Wenn, wie gemäß einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung, das Kernmaterial des Fülldrahtes Alkalimetallverbindungen, beispielsweise Natrium- und/oder Kaliumverbindungen, insbesondere Fluoride und/oder Chloride von Alkalimetallen aufweist, kann ein für eine Metallverbindung vorteilhaft wirkendes Fluss- oder Abdeckmittel, wie Schlacke, erstellt werden, auch wenn die einzelnen Verbindungen nicht vorgeschmolzen vorliegen. 30
Besonders gut geeignet hat sich der Füildraht als Schweißzusatz für eine Herstellung einer Schmelzschweißverbindung für die vorgenannten Werkstoffe herausgestellt, weil durch das Kernmaterial im Lichtbogen einerseits mit Vorteil Schutz- und/oder Reaktionsgase gebildet werden können, andererseits durch einen Metallpulverzusatz eine gewünschte Legierungszu-35 sammensetzung des Schweißgutes schmelzmetallurgisch gebildet werden kann.
Wird der Fülldraht als Lötzusatz oder Lötmittel zur Erstellung einer Lötverbindung verwendet, so besitzt dieses Mittel den Vorteil einer zentralen Einbringung von Löthilfesubstanzen direkt in die Trennfuge und kann dadurch wesentlich die Bildung einer stoffschlüssigen Verbindung der Teile 40 fördern.
Es kann im Hinblick auf eine hohe Güte der Lötverbindung günstig sein, wenn der Mantelwerkstoff des Fülldrahts eine niedrigere Solidustemperatur besitzt als der (die) Grundwerkstoffe). 45 Die weitere Aufgabe der Erfindung wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass ein Metallband aus Aluminium und/oder Magnesium und/oder aus Zink oder einer duktilen Legierung jeweils dieser Metalle in an sich bekannter Art in Längsrichtung zu einer Rinne gebogen, mit Füllstoff beaufschlagt und in ein Rohr mit der Maßgabe umgeformt wird, dass der Anteil der Ummantelung an der Querschnittsfläche des Fülldrahtes 95% bis 40% so beträgt und das Rohr auf einen Durchmesser von mehr als 0,5 mm, jedoch weniger als 3,5 mm, gebracht wird, worauf der derart hergestellte Fülldraht auf einen Spulenkörper lagenecht gewickelt und die bewickelte(n) Spule(n) mit einem Feuchtigkeitsschutz versehen gelagert und/oder vor Ort bereit gestellt wird (werden). 55 Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im Wesentlichen darin zu sehen, dass der 5 AT 500 494 B1 Fülldraht aus einem Mantelwerkstoff mit einer Nichteisenbasislegierung mit geringer Festigkeit hergestellt wird, wobei eine gewünschte Kerndichte erreicht und eine für eine Zuführung zur Schweiß- oder Lötvorrichtung bis zum Wärmeenergieeinbringbereich in die Grundkörper günstige Bereitstellungsform erstellt werden und während einer gegebenenfalls Langzeitlagerung im 5 Wesentlichen keine Änderungen der oft hygroskopischen Fülldrahtkomponenten, welche die Verwendungsparameter oder die Güte der Fügeverbindung beeinflussen, erfolgen.
I
Mit besonderem Vorteil für eine Herstellung und die dabei verwendete Technologie der Verbindung kann vorgesehen sein, dass das mit Füllstoff versehene Rohr auf einen Durchmesser von io weniger als 2,0 mm gebracht wird. Um eine bestimmte und/oder gezielte Gasfreisetzung zu erreichen und/oder ein bestimmtes Lösungsverhalten der Kernpulversätze einzustellen, kann es günstig sein, wenn der Füllstoff oder Komponenten desselben vor der Einbringung in die Metallrinne zumindest teilweise vorbehandelt und/oder als Pulver homogen gemischt wird (werden). 15 In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass Polymere, bevorzugt organische Polymere, insbesondere Polytetrafluorethylen (PTFE), dem Füllstoff als Komponente beigegeben und/oder außenseitig auf den Fülldraht aufgebracht werden (wird). Mit dieser Weise kann, wie sich überraschend dem Fachmann zeigte, eine Porenbildung, insbesondere eine solche mit großen Volumen, im Schweißgut wesentlich vermindert werden. 20
Als günstig wirkend bei einer Herstellung einer Fügeverbindung hat sich gezeigt, wenn Natrium-und/oder Kalium und/oder Magnesium- und/oder Calziumverbindung(en) dem Füllstoff als Komponente(n) zur Bildung von Schlacke beigesetzt wird (werden). Dadurch können die Fließeigenschaften des Zusatzwerkstoffes und eine stoffschlüssige Verbindung der Teile aus 25 Grundwerkstoff gefördert werden.
Insbesondere zum Legieren des sich bildenden Werkstoffes des Füllmetalles im Hinblick auf geänderte und gewünschte mechanische Eigenschaften desselben kann vorgesehen sein, dass dem Füllstoff als Komponente(n) Pulver aus Metall und/oder Metallverbindungen und/oder 30 Nichtmetallverbindungen beigesetzt wird.
Um die Eigenschaften der Komponenten des Zusatzwerkstoffes im gesamten Fertigungsprozess unverändert oder nur mit unwesentlichen Änderungen zu erhalten, hat es sich als günstig erwiesen, wenn der Fülldraht unter Bedingungen mit gegenüber der Luftatmosphäre verringer-35 tem Sauerstoff- und/oder vermindertem Feuchtigkeitsgehalt hergestellt wird. Für eine vorteilhafte Ausführungsart der Erfindung, bei welcher der Fülldraht mit einer Masse von 2 bis 10 kg auf einem Spulenkörper gewickelt und eine oder mehrere Spule(n) in Folien oder in Behälter luftdicht, gegebenenfalls bei Unterdrück, verpackt werden, kann auch bei einer 40 längeren Lagerung und größeren Bevorratung die Güte des Zusatzwerkstoffes für eine Fügeverbindung und die hohe Qualität der stoffschlüssigen Verbindung selbst erhalten bleiben.
Bei einer Förderung des Fülldrahtes mit erhöhtem Anpreßdruck der Förderwalzen, was zur Kontaktverbesserung dienen kann, kann vorgesehen sein, dass das zu einer Rinne gebogene, 45 mit Füllstoff beaufschlagte Metallband überlappend zu einem Rohr umgeformt und dieses weiter bearbeitet wird.
Um gewünscht hohe Füllgrade des Fülldrahtes mit Pulverkernmaterial zu erreichen, kann gemäß der Erfindung in günstiger Weise das zu einer Rinne gebogene, mit Füllstoff beaufschlagte so Metallband mit einem Stoß in Längsrichtung zu einem Rohr umgeformt und dieses weiterbearbeitet werden.
Letztlich wird der Zweck der Erfindung durch eine Verwendung von Zusatzwerkstoff gemäß Anspruch 19 oder 20 erfüllt. 55 6 AT 500 494 B1
Derart sind Gegenstände aus Einzelteilen mit vollkommen unterschiedlichen Eigenschaften bei metallischer Bindung derselben auf einfache Weise wirtschaftlich herstellbar.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von einigen Ergebnissen näher erläutert. Als Grundwerkstoff wurde eine Legierung AIMg5 verwendet. Die Schweißungen erfolgten ohne Impulsstromtechnik. Bei einer Verwendung derselben, insbesondere bei erfindungsgemäßem Zusatzwerkstoff sind weitere Verbesserungen erreichbar.
Es zeigen: Fig. 1 bis Fig. 3 di Ll 4 bis Fig. 6 Fig. 7 Fig. 8 Fig. 9 Fig. 10 Fig. 11
Schweißgut auf einem Grundwerkstoff, erstellt mit Elektroden gemäß dem Stand der Technik
Schweißgut auf einem Grundwerkstoff, erstellt mit erfindungsgemäßen Fülldraht-Elektroden
Schweißgut mit Poren auf einem Grundwerkstoff Schweißgut, hergestellt mit einer Fülldraht-Elektrode gemäß der Erfindung mittels erfindungsgemäßen Fülldraht-Elektroden verschweißte Teile Fülldraht mit einer überlappenden Ummantelung Fülldraht mit einem Stoß der Ummantelung
Aus Fig. 1 ist eine Schweißgutauflage 1, hergestellt mit einer derzeit handelsüblichen Elektrode auf einem Grundwerkstoff 2, ersichtlich. Eine Auftragschweißung erfolgte mit geringer elektrischer Stromstärke, wobei bei geringer Aufschmelztiefe 11 in den Grundwerkstoff 2 deutliche Bindungsfehler 21,21' zwischen diesem und der Schweißgutlage 1 gegeben sind.
Fig. 2 zeigt eine mit einer erhöhten Stromstärke, jedoch sonst gleichartig hergestellte Schweißgutauflage 1. Bei einer deutlich erhöhten Auf- oder Einschmelztiefe 11 der Schweißlage 1 in den Grundwerkstoff 2 durch eine vermehrte Energieeinbringung sind nach wie vor Bindungsfehler 21,21' an den Rändern des Schweißgutes gegeben.
Auch bei einer weiteren Erhöhung der Schweißenergie, wie in Fig. 3 dargestellt, ergeben sich Bindefehler 21, 21' zwischen Schweißgut 1 und Grundwerkstoff. Durch eine erhöhte Wärmeeinbringung sind die Einschmelztiefe vergrößert ausgebildet und die Anzahl und Größe der Poren 3 erhöht. Dies ist nach Fachmeinung auf ein Ausgasen des Flüssigmetalles beim Erstarren der Schweißlage 1 zurückzuführen.
Aus Fig. 4 ist eine Schweißlage 1, hergestellt mit erfindungsgemäßem Fülldraht, zu ersehen. Trotz geringer elektrischer Energiezufuhr sind im äußeren Bindungsbereich keine Bindungsfehler gegeben.
Mit einem vergrößerten Anteil an Ummantelung des Fülldrahtes bei erhöhtem Metallpulversatz im Kernmaterial und höherer Energieeinbringung wird, wie Fig. 5 zeigt, eine vergrößerte Einschmelztiefe 11 der Schweißauflage 1 bei fehlerfreier Bindung zwischen dieser und dem Grundwerkstoff 2 erreicht.
Aus Fig. 6 ist eine sehr hohe bindungsfehlerfreie Einschmelztiefe 11 der Schweißlage 1 in den Grundwerkstoff 2 zu entnehmen.
Wie durch Fig. 4 bis Fig. 6 veranschaulicht ist, können mit einem erfindungsgemäßen Fülldraht durch eine Wahl der geometrischen Parameter desselben und der Kernmaterialzusammensetzung eine gewünschte Aufschmelztiefe 11 im Grundwerkstoff 2 mit einem vorgesehenen Volumen an Schweißgut 1 bei entsprechender elektrischer Leistungszufuhr fehlerfreie Stoffverbindungen je nach Erfordernis hergestellt werden.
In Fig. 7 ist eine Schweißlage 1 mit Poren 3 gezeigt. Die Poren wurden bei der Erstarrung des
Claims (20)
- 7 AT 500 494 B1 flüssigen Schweißzusatzwerkstoffes aufgrund des Löslichkeitssprunges für Gase in diesem gebildet. Wie aus Fig. 8 entnehmbar ist, kann mit einem erfindungsgemäßen Kernmaterial, welches 5 PTFE aufweist, oder mit einer dergleichen außenseitigen Aufbringung ein Fülldraht geschaffen werden, welcher eine wesentliche Verringerung des Anteiles an Poren 3 im Schweißgut ergibt. Fig. 9 zeigt verschweißte Teile 2, 4, deren Verbindung im Zuge der Entwicklungsarbeiten hergestellt wurden. Eine Erstellung der beiden Schweißlagen 1,1' (A35, A36) erfolgte mit erfin-io dungsgemäßen Fülldraht-Elektroden, jedoch mit unterschiedlichen geometrischen und verfahrenstechnischen Parametern. Deutlich kann dem Bild eine beidseitige fehlerfreie Schmelzschweißverbindung entnommen werden. In Fig. 10 ist der Querschnitt eines Fülldrahtes mit einer überlappenden Ummantelung gezeigt. 15 Fig. 11 veranschaulicht einen Fülldraht mit einem im Wesentlichen stirnseitigen Stoß der Ummantelung. 2o Patentansprüche: 1. Zusatzwerkstoff für eine thermische Herstellung einer Fügeverbindung oder einer mit dem Grundwerkstoff metallisch verbundenen Werkstoffauflage von bzw. auf Gegenständen aus Leichtmetall und/oder Zinklegierungen mit einer Wärmeleitfähigkeit von höher 110 W/mK, 25 welcher als abspulbarer Fülldraht, aufgebaut aus einer Ummantelung aus einem Metall band und einem verdichteten Kemmaterial, gebildet ist, wobei das Metallband in Längsrichtung zu einer Rinne gebogen, mit Füllstoff bzw. Kemmaterial beaufschlagt, in ein Rohr umgeformt und dieses auf einen Durchmesser gebracht ist und wobei der Füllstoff aus einem Metallpulver und/oder einem Pulver aus mindestens einer Metallverbindung und/oder einer 30 Nichtmetallverbindung und/oder einem bei erhöhter Temperatur Gas abgebenden Mittel und/oder mindestens einer Schlacke bildenden Komponente besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallband aus Aluminium und/oder Magnesium und/oder Zink oder einer verformbaren Legierung dieser Metalle mit einer Wärmeleitfähigkeit von höher 110 W/mK besteht und auf einen Durchmesser von mehr als 0,5 mm, jedoch weniger als 35 3,5 mm gebracht ist, wobei der Anteil der Ummantelung an der Querschnittsfläche des Fülldrahtes 95% bis 40% beträgt.
- 2. Zusatzwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ummantelung einen Anteil von 95% bis 40% des Elektrodenvolumens aufweist. 40
- 3. Zusatzwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Gewichtsanteilen der Fülldraht einen Füllgrad mit Kernmaterial von 5% bis 52% aufweist.
- 4. Zusatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das 45 Kernmaterial Polymere, bevorzugt organische Polymere, insbesondere Polytetrafluorethy len (PTFE) aufweist.
- 5. Zusatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Kernmaterial Alkalimetallverbindungen, beispielsweise Natrium- und/oder Kaliumverbin- 50 düngen, insbesondere Fluoride und/oder Chloride von Alkalimetallen aulweist.
- 6. Zusatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fülldraht als Schweißzusatz für eine Herstellung einer Schmelzschweißverbindung verwendbar ist. 55 8 AT 500 494 B1
- 7. Zusatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fülldraht als Lötzusatz oder Lötmittel zur Erstellung einer Lötverbindung verwendbar ist.
- 8. Zusatzwerkstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantelwerkstoff des 5 / Fülldrahts eine niedrigere Solidustemperatur besitzt als der (die) Grundwerkstoffe).
- 9. Verfahren zur Herstellung eines Zusatzwerkstoffes für ein Verbinden oder einen Auftrag von bzw. auf Gegenständen aus Leichtmetall und/oder Zink oder einer Legierung dieser Metalle mit einer Wärmeleitfähigkeit von höher 110 W/mK mit Mitteln zur Bereitstellung vor io Ort und/oder Lagerung desselben, dadurch gekennzeichnet, dass ein Metallband aus Alu minium und/oder aus Magnesium und/oder aus Zink oder einer duktilen Legierung jeweils dieser Metalle in an sich bekannter Art in Längsrichtung zu einer Rinne gebogen, mit Füllstoff beaufschlagt und in ein Rohr mit der Maßgabe umgeformt wird, dass der Anteil der Ummantelung an der Querschnittsfläche des Fülldrahtes 95% bis 40% beträgt und das 15 Rohr auf einen Durchmesser von mehr als 0,5 mm, jedoch weniger als 3,5 mm, gebracht wird, worauf der derart hergestellte Fülldraht auf einen Spulenkörper lagenecht gewickelt und die bewickelte(n) Spule(n) mit einem Feuchtigkeitsschutz versehen gelagert und/oder vor Ort bereit gestellt wird (werden).
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mit Füllstoff versehene Rohr auf einen Durchmesser von weniger als 2,0 mm gebracht wird.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstoff oder Komponenten desselben vor der Einbringung in die Metallrinne zumindest teil- 25 weise vorbehandelt und/oder als Pulver homogen gemischt wird (werden).
- 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet dass Polymere, bevorzugt organische Polymere, insbesondere Polytetrafluorethylen dem Füllstoff als Komponente beigegeben und/oder außenseitig auf den Fülldraht aufgebracht wird. 30
- 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass Natrium-und/oder Kalium und/oder Magnesium- und/oder Calziumverbindung(en) dem Füllstoff als Komponente(n) zur Bildung von Schlacke beigesetzt wird (werden).
- 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass dem Füll stoff als Komponente(n) Pulver aus Metall und/oder Metallverbindungen und/oder Nichtmetallverbindungen beigesetzt wird.
- 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Fülldraht 40 unter Bedingungen mit gegenüber der Luftatmosphäre verringertem Sauerstoff- und/oder vermindertem Feuchtigkeitsgehalt hergestellt wird.
- 16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Fülldraht mit einer Masse von 2 bis 10kg auf einem Spülenkörper gewickelt und eine oder mehrere 45 Spule(n) in Folien oder in Behälter luftdicht, gegebenenfalls bei Unterdrück verpackt wer den.
- 17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das zu einer Rinne gebogene, mit Füllstoff beaufschlagte Metallband überlappend zu einem Rohr umge- 50 formt und dieses weiter bearbeitet wird.
- 18. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das zu einer Rinne gebogene, mit Füllstoff beaufschlagte Metallband mit einem Stoß in Längsrichtung zu einem Rohr umgeformt und dieses weiter bearbeitet wird. 55 9 AT 500 494 B1
- 19. Verwendung von Zusatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für eine thermische Herstellung einer Fügeverbindung oder einer mit dem Grundwerkstoff metallisch verbundenen Werkstoffauflage von bzw. auf Gegenständen aus Leichtmetall und/oder Zinklegierungen mit einer Wärmeleitfähigkeit von höher 110 W/mK. /
- 20. Verwendung von Zusatzwerkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8 für eine thermische Herstellung einer Fügeverbindung von Teilen aus keramischen Werkstoffen oder von Teilen aus keramischen Werkstoffen mit metallischen Gegenständen, insbesondere Stahl. 10 Hiezu 5 Blatt Zeichnungen 15 20 25 30 35 40 45 50 55
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