Elektrode Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Elektrode für automatische Schutzgasschweissung und eine Verwendung der Elektrode in einem elektrischen automatischen Schutzgasschweissverfahren. Unter Schutzgasschweissung ist in der vorliegenden Be schreibung ein beliebiges elektrisches Lichtbogen schweissverfahren zu verstehen, bei welchem der Lichtbogen und die Schweisszone durch ein Schutz medium, welches aus einem Gas oder einem gekörnten oder pulverförmigen schmelzbaren mineralischen Material bestehen kann, geschützt sind.
Bei den zur Zeit zur Anwendung gelangenden automatischen elektrischen Lichtbogenschweissver fahren benötigt man gewöhnlich eine drahtförmige Elektrode, beispielsweise eine nackte Elektrode, die gewöhnlich mit einer Schutzgasumhüllung verwendet oder durch eine Deckschicht aus pulverförmigem Flussmittel (Schweisspulver) geschützt wird. Eine andere Methode besteht in der Anwendung einer durch ein Flussmittel enthaltene Umhüllung umge bene Elektrode von unbestimmter Länge.
Bei der Herstellung von nackten Drähten mit einer Zusammensetzung, welche sich zur Durchfüh rung von Schweissungen bei der grossen Anzahl von Materialien, die geschweisst werden sollen, eignet, sind Schwierigkeiten aufgetreten. Diese Schwierig keiten sind im Falle von Legierungsstählen und ande ren Materialien, mit physikalischen Eigenschaften, welche die Herstellung von Drähten von derselben Zusammensetzung wie das zu schweissende Material erschweren, besonders erheblich. Um diese Schwierig keit zu überwinden, wurde vorgeschlagen, beträcht liche Mengen eines oder mehrerer Metalle oder Le gierungen der Umhüllung einer Drahtelektrode ein zuverleiben, so dass ein geschmolzenes Schweissgut von geeigneter Zusammensetzung aufgetragen wird.
Elektroden dieser Art konnten mit Erfolg zum Auf- tragen von Metall verwendet werden, wobei eine harte bzw. gegen Abnutzung widerstandsfähige Ober fläche, z. B. auf Stahl, erhalten wurde. Umhüllte Drahtelektroden haben den Nachteil, dass es zufolge der Elektroden-Umhüllung nur schwierig möglich ist, dem Draht Starkstrom zuzu- führen. Man begegnet dieser Schwierigkeit bei An wendung von ausserordentlich starken elektrischen Strömen, und zwar auch bei Elektroden von unbe stimmter Länge, bei denen der Kerndraht mit einer oder mehreren Schichten von Drähten umgeben ist,
die in elektrischem Kontakt mit dem Kern sind und durch die Oberfläche der Umhüllung ragen, um Kontaktflächen auf der Oberfläche der Elektrode zu liefern, durch die der Strom dem Kerndraht zugeführt wird. Solche Drähte werden gewöhnlich verwendet, um einen Stromschliesser für die Um hüllung zu verschaffen, aber sie können auch ge braucht werden, um dem geschmolzenen Schweissgut einen Bestandteil zuzusetzen, der dem Kerndraht nicht leicht einverleibt werden kann. Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaf fung einer Elektrodenart, die mit sehr starken Schweissstromdichten, z.
B. von etwa 15500 A/cm2, zur Anwendung gelangen kann.
Gemäss einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht die Schweisselektrode für die elek trische Schutzgasschweissung aus einer röhrenförmi gen Metallumhüllung und einem von der Umhüllung umschlossenen Kern, der ein Flussmittel zur Bildung einer Schlacke aufweist, ferner einem desoxydieren- den Material, einem Legierungsmaterial und einem pulverförmigen Zusatzmetall, welches dieselbe Zu sammensetzung wie die metallische Umhüllung hat.
Der Kern enthält nur Materialien, die nicht hygro skopisch und wasserstofffrei sind. Bei der Verwendung der Elektrode in einem elektrischen automatischen Schutzgasschweissverfah ren wird der Lichtbogen und die Schweisszone durch ein Schutzmedium geschützt und die Elektrode all mählich gegen das Werkstück vorgeschoben, um den elektrischen Lichtbogen zu unterhalten.
Die röhrenförmige Schweisselektrode ermöglicht dank der äusseren, einen wesentlichen Teil des Metalls der Elektrode enthaltenden Umhüllung die Speisung der Elektrode mit starken Strömen, ohne dass man den bei anderen Elektrodenarten, wie z. B. mit durch ein Drahtnetz umgebenen Drähten (Netz mantelelektroden), üblichen Schwierigkeiten begegnet. Der Fachmann für Lichtbogenschweissung von Me tallen weiss, dass die Nachteile von hygroskopischem oder gebundenem Wasser in mit Flussmitteln umhüll ten Elektroden bei Anwendung von steigenden Schweissstromdichten verstärkt werden.
Ein erheb licher weiterer Vorteil der praktisch wasserfreien erfindungsgemässen Elektrode besteht darin, dass Schweissnähte von höchster Qualität erhalten werden können, ohne dass die Belastbarkeit eingeschränkt zu werden braucht. Ein weiterer Vorteil dieser Elek trodenform liegt darin, dass die röhrenförmigen Wände der Elektrode einen genügenden Halt geben, dass, sofern der Kern verdichtet ist, das Herausfallen des den Kern bildenden Materials während der Hand habung oder des Gebrauchs oder ein Zusammen fallen der röhrenförmigen Wände unter dem Druck von Nachschubrollen verhindert wird.
Man kann die Schweisselektrode von unbestimmter Länge gemäss vorliegender Erfindung nicht nur für elektrische Schutzgasschweissung, sondern auch für das Schwei ssen mit verdecktem Lichtbogen einer Deckschicht aus Flussmittel verwenden. Die Deckschicht aus Fluss mittel kann von irgendeiner zweckmässigen Art sein, z. B. aus einem feinverteilten mineralischen, haupt sächlich aus schmelzbaren Silikaten zusammenge setzten Material bestehen. Wenn man ein Schutz gas verwendet, so kann dieses ein inertes Gas sein, wie z. B. Argon und/oder Helium oder .eine Mischung von Argon und/oder Helium mit Sauerstoff, oder es können. auch Mischungen, wie Argon und Kohlen monoxyd oder Kohlendioxyd, oder gewünschtenfalls Kohlenmonoxyd oder Kohlendioxyd allein verwendet werden. In gewissen Fällen, z.
B. bei der Schweissurig von Kupfer, kann man Stickstoff als Schutzgas ver wenden, obgleich bei gewissen anderen Metallen, besonders Aluminium und Eisen und seinen Legie rungen, der Gebrauch von Stickstoff wegen der Bildung von Nitriden unerwünscht ist.
Die Zusammensetzung des Kernes hängt in ge wissem Ausmass vom verwendeten Schutzmedium ab. Wenn das Schutzmedium, beispielsweise im Falle eines Schutzgases, gasförmigen Sauerstoff enthält oder derart ist, dass Sauerstoff im Lichtbogen zugegen sein kann, so ist es im allgemeinen wünschenswert, dass der Kern der Elektrode einen etwas höheren Anteil an Desoxydationsmitteln enthält, als wenn ein nichtoxydierendes Schutzgas zur Anwendung ge- langt. Wenn es auch nicht möglich ist, erschöpfende Einzelheiten hinsichtlich aller möglichen Kombina tionen von Materialien, Schutzgasen und den Kern bildenden Materialien anzugeben, so mögen doch die in der vorliegenden Beschreibung angeführten Bei spiele die allgemeinen Grundregeln erkennen lassen.
Bei der Schweissurig einer Vielzahl von verschie denen Materialien ist es selbstverständlich erforder lich, dass man Schweisselektroden verschiedener Art zur Verfügung hat, bei denen die Zusammensetzung des Kernmaterials den zu schweissenden Materialien angepasst ist. Das Kernmaterial kann beispielsweise wasserfreie und nicht hygroskopische Flussmittel, desoxydierende Mittel, Legierungsmittel und Zusatz metalle einschliessen. Im Kern enthaltene Materia- lien können in gewissen Fällen auch die Funktionen von mehreren der obenerwähnten Mitteln über nehmen. Das die Umhüllung bildende Metall kann aus einem Eisenmaterial oder einem Nichteisenmate rial bestehen.
Unzählige Materialien sind den sogenannten Flussmittelumhüllungen , wie sie auf stabförmigen Schweisselektroden mit äusserer Flussmittelumhüllung verwendet werden, zugesetzt worden. Einige dieser Materialien kann man gemäss der vorliegenden Erfin dung als Bestandteile des Kernmaterials verwenden. Die Flussmittel können verschiedener Art, z. B. ba sischer Natur oder vom Titansäure -Typus, sein; in gewissen Fällen kann man auch Mischungen der beiden soeben genannten Flussmittelarten verwenden. Als Beispiele der sogenannten basischen Flussmittel seien wasserfreie und praktisch nicht hygroskopische Metallfluoride, wie Calciumfluorid, Kryolith, Magne- siumfluorid und Bariumfluorid, oder wasserfreie und praktisch nicht hygroskopische Metallcarbonate, wie Calciumearbonat, z.
B. in Form von Dolomit, oder Magnesiumcarbonat genannt. Zu den typischen Fluss mitteln vom Titansäuretypus gehört Titanoxyd, wel chem man, wie oben erwähnt, vorwiegend basische Materialien beimischen kann, wobei derartige Mi schungen von vorwiegend basischen Materialien bis zu solchen, die mehr dem Titansäure -Typus entsprechend, variieren können. Gewünschtenfalls kann man dem den Kern bildenden Material auch Eisenoxyd' einverleiben.
Anderseits kann man im wesentlichen auf Eisen- und Manganoxyden und Silikaten aufgebaute Fluss mittel verwenden, die gewöhnlich als neutrale Fluss mittel bezeichnet werden. Gewünschtenfalls können die Silikate vor ihrer Beimischung zum den Kern bildenden Material vorverschmolzen werden. Die Anwendung von hygroskopischeren Silikaten, z. B. Erdalkalisilikaten, sollte man vermeiden.
Typische Desoxydationsmittel sind Ferromangan, Ferrosilicium und Ferrotitan. Brauchbare Legierungs mittel sind feinverteilte oder pulverförmige Metalle oder Legierungen, besonders Eisenlegierungen.
Für die Schweissurig von Flusseisen ist beispiels weise der Zusatz von Legierungsmitteln im allge meinen unnötig und unerwünscht, doch können Legie- rungsmittel, z. B. in Form von Ferrolegierungen, wie Ferrochrom oder Ferromangan, als Hauptbestand teil im Kernmaterial von Elektroden, die für die Schweissung von Legierungsstählen bestimmt sind, eingeschlossen sein. Die Kernzusammensetzung wird derart gewählt, dass ein Schweissgut abgeschieden wird, welches eine für das zu bearbeitende Werk stück geeignete Zusammensetzung aufweist. Das Ge wichtsverhältnis vom Metall in der Elektrode zum Kern hängt natürlich von der erwünschten Zusam mensetzung des eingeschweissten Schweissgutes ab.
Bei einer zylindrischen Elektrode wird die Wand stärke der Umhüllung im allgemeinen weniger als ein Viertel des Durchmessers der Elektrode betragen.
Bei der Bildung der Kernkomposition kann es vorkommen, dass die erwünschten Mengenanteile an Desoxydationsmitteln und/oder Flussmitteln und/oder Legierungsmitteln ein verhältnismässig kleines Volu men einnehmen, im Vergleich zu dem durch eine zweckdienliche Grösse und Stärke der Umhülung der Elektrode, mit der sie verwendet werden sollen, ver fügbaren Raum. In solchen Fällen kann es vorteilhaft sein, dem Kernmaterial Füllmaterialien, wie z. B. Eisen- oder Metallpulver, welches von gleicher Zu sammensetzung wie das Metall der Umhüllung der Elektrode oder das zu schweissende Metall sein kann, zuzusetzen.
Gewünschtenfalls kann man zu diesem Zweck jedoch selbstverständlich das Volumen der den Kern bildenden Materialien bis zu einem gewissen Grade nachregulieren, indem man Desoxydations mittel und/oder Legierungsmittel, die eine verhältnis mässig grosse Menge Eisen oder von etwa als Füll mittel gewähltem Metall bzw. Metallen enthalten, wählt.
Eine derartige Elektrode kann entweder unter einer Deckschicht aus Flussmittel nach bekannten elektrischen Schmelzschweissverfahren mit verdecktem Lichtbogen, z. B. für das Zusammenschweissen von Werkstücken, oder, insbesondere sofern sie einen kleinen Aussendurchmesser aufweist, als Elektrode für die übliche automatische Schutzgasschweissung mit abschmelzender Elektrode und konstantem Draht vorschub verwendet werden. Im letzteren Fall ver leiht die Verwendung einer derartigen Elektrode diesem Verfahren die Anpassungsfähigkeit, die sonst nur den Verfahren mit verhüllter Elektrode eigen ist. Das Schutzgas braucht kein Edelgas zu sein; gege benenfalls kann man Kohlendioxyd verwenden.
Mit einer solchen Elektrode kann man mit einem Schutz gasschweissverfahren Oberflächenhärtungs- und Plat- tierungsverfahren durchführen.
Die Zusammensetzung der Elektrode sei anhand der nachstehenden typischen Beispiele erläutert. <I>Beispiel 1</I> Basische Schweisspulverkomposition für zur Stahlschweissung verwendbare Elektroden
EMI0003.0006
Calciumfluorid <SEP> 20-60 <SEP> Gewichtsteile
<tb> mineralisches <SEP> Silikat <SEP> 0-40 <SEP>
<tb> Titanoxyd <SEP> 0-20 <SEP>
EMI0003.0007
Calciumcarbonat <SEP> 0-60 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Eisenoxyd <SEP> 0-20 <SEP>
<tb> Ferromangan <SEP> 0-20 <SEP>
<tb> Ferrosilicium <SEP> 0-20 <SEP>
<tb> Ferrotitan <SEP> 0-201 <SEP>
<tb> Eisenpulver <SEP> 0-70 <SEP> Die tatsächlichen Bestandteile des obigen Fluss mittels können verschieden sein; so können z. B. Eisenoxyd und Titanoxyd einzeln oder in Form einer Verbindung, z. B. als Ilmenit, zugegen sein.
Obgleich man Calciumfluorid bevorzugt, kann man es auch durch andere, praktisch nicht hygroskopische Fluor verbindungen ersetzen. Ferner kann das Calcium- carbonat durch andere, praktisch nicht hygrosko pische Metallcarbonate ersetzt sein. Das minera lische Silikat soll ebenfalls praktisch nicht hygrosko pisch sein.
Zum Verdünnen der Flussmittel und/oder der desoxydierenden und/oder Legierungsmaterialien kann man Eisenpulver zugeben, um wie oben er wähnt das gewünschte Verhältnis von Metall zu Schweisspulver zu erreichen. <I>Beispiel 1 A</I> Eine Schweisspulverkomposition mit beschränkte rem Arbeitsbereich ist z.
B. die folgende:
EMI0003.0011
Calciumfluorid <SEP> 25-35 <SEP> Gewichtsteile
<tb> mineralisches <SEP> Silikat <SEP> 0-20 <SEP>
<tb> Titanoxyd <SEP> 0-20 <SEP>
<tb> Calciumcarbonat <SEP> 0-35 <SEP>
<tb> Ferromangan <SEP> 0-10 <SEP>
<tb> Ferrosilicium <SEP> 0-10 <SEP>
<tb> Eisenpulver <SEP> 20-60 <SEP> <I>Beispiel 1 B</I> Ein Schweisspulverkernmaterial, welches bei der Schweissung von Flusseisenwerkstücken gute Resultate liefert, hat die folgende Zusammensetzung:
EMI0003.0012
Calciumfluorid <SEP> 27 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Titanoxyd <SEP> 7 <SEP>
<tb> Calciumcarbonat <SEP> 31 <SEP>
<tb> Ferromangan <SEP> 2 <SEP>
<tb> Ferrosilicium <SEP> 8 <SEP>
<tb> Eisenpulver <SEP> 25 <SEP> <I>Beispiel 2</I> Flussmittelkomposition vom Titandioxydtypus für zur Stahlschweissung geeignete Elektroden
EMI0003.0013
Titanoxyd <SEP> 20-70 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Calciumfluorid <SEP> 0-30 <SEP>
<tb> Calciumcarbonat <SEP> 0-20 <SEP>
<tb> mineralisches <SEP> Silikat <SEP> 0-20 <SEP>
<tb> Ferromangan <SEP> 0=20 <SEP>
<tb> Ferrosilicium <SEP> 0-20 <SEP>
<tb> Ferrotitan <SEP> 0-20 <SEP>
<tb> Eisenpulver <SEP> 0-70 <SEP> Andere praktisch nicht hygroskopische Fluorver- bindungen, wie Kryolith,
Magnesiumfluorid, Barium- fluorid, können ganz oder teilweise anstelle des Calciumfluorids treten, ohne vom Prinzip der Ver wendung vollständig wasserfreier Flussmittel abzu gehen. Ebenso können andere praktisch nicht hygro skopische Metallcarbonate entweder ganz oder teil weise anstelle von Calciumcarbonat treten; auch kann eine beliebige Art eines wasserfreien und prak tisch nicht hygroskopischen mineralischen Silikats verwendet werden.
<I>Beispiel 2A</I> Eine Komposition mit engerem Anwendungs bereich ist die folgende:
EMI0004.0000
Titanoxyd <SEP> 25-50 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Calciumfluorid <SEP> 10-20 <SEP>
<tb> Calciumcarbonat <SEP> 0-10 <SEP>
<tb> mineralisches <SEP> Silikat <SEP> 0-10 <SEP>
<tb> Ferromangan <SEP> 5-10 <SEP> - <SEP>
<tb> Ferrosilicium <SEP> 0- <SEP> 5 <SEP>
<tb> Ferrotitan <SEP> 5-10 <SEP>
<tb> Eisenpulver <SEP> 20-60 <SEP> <I>Beispiel 2B</I> Ein Kernmaterial, das guten Erfolg zeitigt, hat die folgende Zusammensetzung:
EMI0004.0001
Titanoxyd <SEP> 31 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Calciumfluorid <SEP> 16 <SEP>
<tb> Ferromangan <SEP> 9 <SEP>
<tb> Ferrosilicium <SEP> 2 <SEP>
<tb> Eisenpulver <SEP> 42 <SEP> <I>Beispiel 3</I> Für den Gebrauch bei der Schutzgasschweissung von Stahl bestimmte Elektroden Diese Elektroden gelangen meistens ohne Fluss mittel zur Anwendung, doch kann man Flussmittel in kleinen Mengen zusetzen, um gewisse Arbeitsvor gänge zu erleichtern oder um die Stabilität des Licht bogens zu verbessern, wobei man den gemäss den oben erwähnten Beispielen benötigten grossen Zusatz vermeidet.
Kernzusammensetzung Neben bis zu 10 Gewichtsteilen an Desoxyda tionsmittel enthält der Kern ein oder mehrere der folgenden Materialien:
EMI0004.0005
Eisenpulver <SEP> 0-95 <SEP> Gewichtsteile,
<tb> vorzugsweise
<tb> 30-90 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Legierungsmittel <SEP> 0-95 <SEP> Gewichtsteile, <SEP> vorzugs weise <SEP> nicht <SEP> mehr <SEP> als
<tb> 80 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Flussmittel <SEP> und/oder
<tb> Lichtbogenstabilisie rungsmittel <SEP> 0-20%, Das Lichtbogenstabilisierungsmittel kann Kalium- oxalat sein.
Man kann eine Eisenlegierung als Desoxydations mittel und auch als Legierungsmaterial verwenden.
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<I>Beispiel <SEP> 3A</I>
<tb> Für <SEP> Flussstahlschweissung
<tb> Eisenpulver <SEP> 80 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Ferromangan <SEP> 10 <SEP>
<tb> Ferrosilicium <SEP> 2 <SEP>
<tb> Ferrotitan <SEP> 1 <SEP>
<tb> Lichtbogenstabili sierungsmittel <SEP> 2 <SEP> Als Lichtbogenstabilisierungsmittel kann Kalium- oxalat verwendet werden.
Es wird eine Umhüllung aus Flussstahl verwendet. <I>Beispiel 3B</I> Für Oberflächenhärtung von Stahl
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Eisenpulver <SEP> 75 <SEP> Gewichtsteile
<tb> kohlenstoffreiches <SEP> Ferrochrom <SEP> - <SEP> 10 <SEP>
<tb> Ferromolybdän <SEP> 5
<tb> kohlenstoffreiches <SEP> Ferromangan <SEP> 10 <SEP> Es wird eine Umhüllung aus Flussstahl verwendet. <I>Beispiel 3C</I> Für kupferhaltige Stähle _
EMI0004.0013
Eisenpulver <SEP> 80 <SEP> Gewichtsteile
<tb> kohlenstoffarmes <SEP> Ferromangan <SEP> 10 <SEP>
<tb> Kupferpulver <SEP> 10 <SEP> Es wird eine Umhüllung aus Flussstahl verwendet.
<I>Beispiel 3D</I> Für austenitische Manganstähle
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Eisenpulver <SEP> 40 <SEP> Gewichtsteile
<tb> kohlenstoffreiches <SEP> Ferromangan <SEP> 60 <SEP> Es wird eine Umhüllung aus Flussstahl verwendet. Die Elektroden der Beispiele 3, 3A, 3B, 3C und 3D sind zum Gebrauch mit Argon oder Kohlendioxyd als Schutzgas bestimmt.
In den beiliegenden Zeichnungen wird der Auf bau der Elektrode beispielsweise erläutert.
Fig. 1 stellt eine schematische, perspektivische Ansicht .einer röhrenförmigen Elektrode gemäss der vorliegenden Erfindung, Fig. 2 ein Fabrikationsschema der in Fig. 1 ge zeichneten Elektrode, Fig. 3 die röhrenförmige Elektrode im Gebrauch in einem elektrischen Schmelzschweissverfahren mit verdecktem Lichtbogen und Fig. 4 die röhrenförmige Elektrode im Gebrauch im elektrischen Schutzgasschweissverfahren dar. Gemäss Fig. 1 besteht die röhrenförmige Elek trode 1 aus einer röhrenförmigen, metallischen, einen Kern 3 einschliessenden Umhüllung 2, die eine der obengenannten Zusammensetzungen hat. Die Elek trode kann, wie gezeigt, einen kreisförmigen Durch schnitt oder eine andere Form, z. B. polygonale Form, aufweisen.
Die Fabrikation der röhrenförmigen Elektrode geschieht, wie Fig.2 dies zeigt, dadurch, dass man einen schmalen metallischen Streifen 4 an einer form gebenden Walze ( forming rolls ) 5 derart vorbei führt, dass eine offene Längsrinne 6 gebildet wird. Das Kernmaterial 7 wird in gutgemischtem Zustand mit Hilfe eines Trichters 8 in die Rinne 6 eingeführt und der Überschuss an Kernmaterial durch ein Schabeisen entfernt. Dann wird die Rinne 6 durch einen Lochstempel 10 geschlossen. Ein zweiter Stem pel 11 dient zur weiteren Kompression des Kernes und auch dazu, die röhrenförmige Elektrode auf die gewünschte Grösse zu bringen. Eine Reihe von ver schiedenen Elektrodengrössen kann aus einem und demselben metallischen Streifen 4 von bestimmter Breite und Dicke hergestellt werden.
Das Kernmaterial 7 wird vorzugsweise in wasser freiem Zustand in die Rinne eingeführt, wobei ein späteres Erhitzen, um das Kernmaterial von Feuchtig keit zu befreien, unnötig ist. Die Elektrode kann jedoch entweder vor oder nach Schliessung der Rinne 6 erhitzt werden, um etwa vorhandene Feuchtigkeit abzutreiben.
In Fig. 3 wird die röhrenförmige. Elektrode im Gebrauch für die Abschneidung von geschmolzenem Schweissgut 12 auf das Werkstück 13 in einem elek trischen Schmelzschweissverfahren mit verdecktem Lichtbogen gezeigt. Die röhrenförmige Elektrode, bestehend aus einer metallischen, einen Kern: 3 von der Zusammensetzung gemäss obigen Beispielen 1 oder 2 einschliessenden Umhüllung 2, wird ununter brochen gegen das Werkstück 13 geschoben und längs dem Werkstück bewegt, wobei durch einen Trichter 14 ein gekörntes oder gepulvertes minera lisches Schweisspulver 15 vor die Elektrode gebracht wird. Die metallische Umhüllung 2 der Elektrode und das Werkstück 13 sind an eine passende elek trische Kraftquelle angeschlossen, wobei zwischen der Elektrode und dem Werkstück 13 unter dem Schweiss pulver 15 am Lichtbogen gezündet wird.
Durch den Lichtbogen geschmolzene Schilacke, die eine Schutz schicht auf dem geschmolzenen Schweissgut bildet, wird mit 16 bezeichnet. In Fig.4 wird eine röhrenförmige Elektrode 1 mit einer Kernzusammensetzung gemäss obigen Bei spielen 3, 3A, 3B, 3C und 3D für die Abscheidung von Schweissgut 17 auf einem Werkstück 18 unter einem aus einer Düse 19 strömenden Schutzgas, bei spielsweise Argon oder Kohlendioxyd, gezeigt. Eine kleine Menge an Schlacke auf dem aufgetragenen Schweissgut ist mit 20 bezeichnet. Wie im vorigen Beispiel, sind die röhrenförmige Elektrode und das Werkstück an eine passende elektrische Kraftquelle angeschlossen, wobei ein Lichtbogen zwischen der Elektrode und dem Werkstück entzündet und die Elektrode ununterbrochen gegen das Werkstück ge schoben wird.