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Verfahren und Einrichtung zum Reinigen von Flaschen.
Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren und eine Einrichtung zum Reinigen von Flaschen in der Weise, dass die Reinigung ohne Anwendung von kochendem Wasser oder Dampf und unter Entfall von Bürste und Schrot als Hauptreinigungsmittel ausschliesslich auf kaltem Wege rasch und gründlich durchgeführt wird, wobei gleichzeitig eine Sterilisation der Flaschen stattfindet. Das Verfahren besteht im Wesentlichen darin, dass zwei verschiedene Waschflüssig- keiten, von denen die erste hauptsächlich auf die Verunrcingungen lösend und die zweite sterilisieren wirkt, nacheinanderfolgend zur Anwendung kommen.
Die Zeichnung zeigt eine zur Durchführung des Verfahrens dienende Einrichtung in Fig. 1 schematisch in schaubildlicher Ansicht. Fig. 2 ist Aufriss eines Teiles der Einrichtung.
Das Verfahren wird wie folgt durchgeführt : Während bei den bisher üblichen Verfahren zum Reinigen von Flaschen nur ein Mittel in heissem oder wenigstens warmen Zustande an-
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verschiedene Mittel zur Anwendung gebracht.
Die Flaschen worden zunächst in das eine Bad M (Fig. l) gebracht, welches die die Ver- unreinigungen tosendc Flüssigkeit enthält. Als solche kommen insbesondere alte stark alkalisch wirkenden Mittel, wie Soda, Natron-oder Kalilauge, Kalk\\j.asser, Ammoniak in verdünnten Lösungen von 2 bis 5%, in Verwendung. Nach diesem Bade werden die Flaschen in einem Wasserbehälter b ausgespült und gelangen in das die zweite, verschiedene Flüssigkeit enthaltende Bad c,
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desinfizierend wirken, oder aber in alkalischer oder saurer Lösung eine stark oxydierende und damit desinfizierende Wirkung ausüben. Als unmittelbar wirkende Desinfektionsmittel kommen z. B.
Formalin, schwefelige i'jäurc, Fluorammonium, Antiformin, Chlorkalk, Montanin u. s. w., als durch Oxydation desinfizierend wirkende Mittel vor allem doppelt chromsaures Natrium oder Kalium in schwefelsaurer Lösung, dann übermangansaures Kalium, Wasserstoffsuper-
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Durch Versuche ist festgestellt worden, dass eine Behandlung von neuen, Flaschen mit Säuren (Salz oder Schwefelsiiure) unbedingt erforderlich ist, um den neuen Flaschen ihre durch noch anhaftendes Alkali bedingte, schädliche Wirkung auf die Farbe besonders heller Biere zu
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ihnen laufen, entsprechend geführt, die Ketten e und/, an denen die die Flaschen aufnehmenden Holzkasten y hängen. Jeder Kasten hängt an den Ketten e mittels Zapfen h und ist durch Lenker i
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nicht die ganze Kehr-und Drehbewegung auszuführen haben.
Wie Fig. 2 in grösserem Massstabe veranschaulicht. wird dies beispielsweise durch die sich ändernde gegenseitige Lage der Führungen der Ketten e und j bewirkt. Die in den Stellungen 1, 2, 17- senkrecht herabhängenden Kästen 9 werden von 3 bis 7 und 21 bis 25 etwas geneigt, wie dies bei 7 in gestrichelten Linien angedeutet ist, in das Bad gesenkt, werden dann im Wasserbade b von 7 bis 10, in den Behältern a und c auf eine entsprechend längere Strecke, durchgezogen, dann geschwenkt, wie bei 11 in gestrichelten Linien angedeutet, wobei sich die Flaschen entleeren, und kehren dann z. B. über die strichpunktiert gezeichnete Stellung bei 15 in die senk- rechte Lage zurück.
Die Ketten e und f sind vom Ende des Behälters d oben, unten oder seitlich im Bogen wieder über den Behälter a zurückgeführt, so dass ein Kreislauf der Flaschenkörbe stattfindet. Die Ketten werden in geeigneter Weise, z. B. mittels Rädern n (Fig. 1) von einem Motor angetrieben. Die vorher eingeweichten Flaschen werden von einem Arbeiter rasch mittels Bürstenmaschine etwas gereinigt, ober dem Behälter a in einen Korb g eingesetzt und durch die Bügel m festgehalten, gehen in der angedeuteten Weise durch die Bäder und werden hinter dem Behälter d herausgenommen. Die leeren Körbe laufen wieder über den Behälter a zurück und werden neu beschickt.
Dadurch, dass die Flaschenkästen an Ketten hängen, die ausschliesslich oberhalb der Wasch- flüssigkeiten sich befinden und in dieselben nicht eintauchen, wird eine Verunreinigung der Bäder durch Öl, Rost und dergl. ausgeschlossen und wird die Möglichkeit geboten, eine saure Waschflüssigkeit anzuwenden, da ein Angreifen der Ketten durch die Waschflüssigkeit nicht stattfinden kann.
Die Reinigung geht äusserst rasch vor sich, da die Flaschen durch die Behälter a und c nur ungefähr 3-5 Minuten und in den Behältern bund d ungefähr 1 Minute durchzugehen brauchen.
Die Flaschenverschlüsse werden dabei fast gar nicht angegriffen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Reinigen von Flaschen, dadurch gekennzeichnet, dass die Flaschen gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Wasserbades nacheinander durch zwei in ihren Eigenschaften verschiedene Bäder hindurch geführt werden, von denen das eine eine die Verunreinigungen lösende, alkalische Flüssigkeit (insbesondere eine Lösung von 2 bis 5% Natronoder Kalilauge) das zweite jedoch eine direkt oder in saurer oder alkalischer Lösung durch Oxydation desinfizierend wirkende Flüssigkeit (insbesondere eine Lösung von 1 bis 5% doppelt- chromsaurem Kali und Schwefelsäure) enthält, zum Zwecke, ausschliesslich auf kaltem Wege und ohne Verwendung von mechanischen Hilfsmitteln (Bürsten, Schrot und dergl. ) eine rasche und vollkommene Reinigung zu bewirken.