DE636815C

DE636815C - Vorrichtung zum Desinfizieren bzw. Sterilisieren von Gegendruckfuellapparaten, insbesondere Fassfuell- und Flaschenfuellapparaten

Info

Publication number: DE636815C
Application number: DEL83418D
Authority: DE
Original assignee: Enzinger Union Werke AG
Current assignee: Enzinger Union Werke AG
Priority date: 1933-03-23
Filing date: 1933-03-23
Publication date: 1936-10-15

Description

Vorrichtung zum Desinfizieren bzw. Sterilisieren von Gegendruckfüllapparaten, insbesondere Faßfüll- und Flaschenfüllapparaten Bei den bekannten Gegendruckfüllapparaten, insbesondere Faßfüll- und Flaschenfüllapparaten, wie sie z. B. zum Abfüllen von Bier und anderen kohlensäurehaltigen Getränken weitgehend verwendet werden, mit Abfüllorganen, die z. B. mit einer Flüssigkeitsleitung und einer bder mehreren Druckausgleichsleitungen (Vorluftleitung, Rückluftleitung), gleichgültig ob die Entleerung der Rückluftleitung nach unten oder oben stattfindet oder ins Freie ausgespritzt wird, versehen sind, bereitet eine einwandfreie Reinigung und Desinfektion bzw. Sterilisation der Abfüllorgane Schwierigkeiten. Im allgemeinen wurden die Apparate bzw. Abfüllorgane auseinandergenommen und die einzelnen Leitungen dann gereinigt bzw. desinfiziert bzw. sterilisiert.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ermöglicht es, eine einwandfreie Reinigung, Sterilisation bzw. Desinfektion auch der an den Gegendruckfüller montierten Abfüllorgane, wie die Flüssigkeitsleitung, insbesondere aber auch die eine Druckausgleichsleitung oder die Druckausgleichsleitungen, in einfacher Weise zu erreichen, indem das Abfüllorgan bzw. die Abfüllorgane des Gegendruckfüllers mit einer Umwälzeinrichtung für ein Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel in Verbindung stehen, die das Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel im geschlossenen Kreislauf durch die Apparatur treibt. Es ist bereits bekannt, Filterbehälter und ihre Rohrleitungen dadurch zu reinigen, daß eine Reinigungsflüssigkeit, z. B. eine Lauge, gegebenenfalls in erwärmtem Zustand, mittels einer Pumpe im Kreislauf durch diese Behälter und ihre Rohrleitungen hindurchgepumpt wird. .Dies kann auch in einer Strömungsrichtung geschehen, die der Strömungsrichtung der Flüssigkeit im normalen Betriebe entgegengesetzt ist.
Es ist auch nicht mehr neu, eine Ware. z. B. Wolle, Haare, Federn, die sich in einem geschlossenen Behälter befindet, dadurch zu entkeimen, däß ein desinfizierendes Gas durch ein Gebläse im Kreislauf durch den Behälter und seine anschließenden Rohrleitungen gefördert wird.
Gegendruckfüllapparate, insbesondere Faßfüll- und Flaschenfüllappar äte, die eine Entkeimung durch ein mittels einer Pumpe gefördertes Desinfektionsmittel im Kreislauf zulassen, sind aber bisher nicht bekannt. Die Erfindung. besteht demnach in der Übertragung eines für andere Vorrichtungen bekannten Reinigungs- bzw. Entkeimungsverfahreris auf Gegendruckfüllapparate.
Um nicht nur die Flüssigkeitsleitung, sondern auch die Druckausgleichsleitungen zu reinigen, zu desinfizieren bzw. zu sterilisieren, ist es bei vielen Gegendruckfüllern zweckmäßig, das umzuwälzende Mittel in an sich bekannter Weise in einer Richtung durch die Apparatur zu - treiben, die der des Flüssigkeitslaufes bei dem Abfüllvorgang entgegengesetzt ist.- Durch diese Maßnahmen. ist es in den meisten Fällen möglich, auch flüssige Desinfektions- und Sterilisationsmittel leicht durch die Druckausgleichsleitungen zu treiben, die bekanntlich normalerweise nicht der Flüssigkeitsleitung, sondern der Gasströmung dienen.
Die Desinfektion bzw. Sterilisation kann durch ein chemisches Mittel, wie- gechlortes Wasser oder ozonisiertes Wasser, Formaldehyd usw., mit oder ohne Erwärmung oder durch Wärmewirkung allein, z. B. durch auf Sterilisiertemperatur gebrachtes Wasser, erfolgen; dem letzteren Verfahren ist der Vorzug zu geben, weil dabei keine Geschmacks-und Geruchsstoffe zurückbleiben können.
Das Arbeiten im geschlossenen Kreislauf hat u: a: den wesentlichen Vorteil, daß die gleiche Desinfektions- und Sterilisationsmittelmenge wiederholt umgepumpt werden kann.
Die Abbildung zeigt beispielsweise einen Gegendruckfaßfüller mit zwei Druckausgleichsleitungen in schematisierter Darstellung, bei dem ein Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel im geschlossenen Kreislauf durch die Abfüllorgane getrieben wird.
- Bei dem Faßfüller ist i der Flüssigkeitskessel (Bierkessel) ; von den Abfüllorganen ist nur ein einziges dargestellt, während weitere nur angedeutet sind. An dem Abfüllorgan ist die Flüssigkeitsleitung mit z, -die Vorluftleitung mit 3 und die Rückluftleitung mit 4 bezeichnet. Die Vorluftleitung 3 mÜndet bei 5 in den Kessel i, während die Rückluftleitung 4 in das Abspritzrohr 6 übergeht. Die sonstigen bekannten Elemente an dem Abfüllorgan interessieren im vorliegenden Falle nicht.
Der Flüssigkeitskessel i steht über den Hahn 1z und die Rohrleitung 13 mit dem Gefäß 14 für das Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel in Verbindung, das einen Auslauf 15 mit Hahn 16 besitzt, der über die Rohrleitung 17 zu .der Rotationspumpe 18 mit Motor i9 führt. Die Druckseite der Pumpe 18 ist über die Rohrleitung ?o mit einem Verteilungsrohr a1 verbunden, das Stutzen a2 besitzt, auf die jeweils ein Abfüllorgan in gleicher Weise aufgepreßt wird, wie das normalerweise beim Abfüllen von Bier u. dgl. auf das Faßspundloch geschieht.
Das Abspritzrohr 6 ist mittels einer Leitung 7 mit dem Abspritzbiersammelgefäß 8 verbunden, von dem die Desinfektionslösung durch einen Stutzen mit Hahn 9 in einer Leitung io als Druckausgleichsleitung nach dem Bierkessel bei dem Anschlußstutzen i i zurückgeführt wird.
jeder Stutzen 22 ist zweckmäßigerweise mit einem nicht dargestellten Hahn versehen, um die Stutzen nach Belieben zu- und abschalten zu können.
Das Gefäß 14 ist durch Anbringung einer Rohrspirale 23 als Wärmeaustauscher ausgebildet, wodurch es möglich ist, die Flüssigkeit beliebig zu erwärmen und abzukühlen.
Sobald das ganze System geschlossen ist, wie es die Abbildung zeigt, wird z. B. Wasser in dem Gefäß 14 auf Sterilisationstemperatur gebracht und die Pumpe i 8 in Tätigkeit gesetzt; die Flüssigkeit nimmt dann den durch die Pfeile gekennzeichneten Weg durch sämtliche Leitungen des oder der Abfüllorgane und desinfiziert- bzw. sterilisiert die ganze Einrichtung. Dadurch, daß die Stromrichtung entgegengesetzt derjenigen bei dem Abfüllvorgang ist, füllen sich alle Leitungen, auch die Vorluft- und die Rückluftleitung, vollkommen mit Flüssigkeit, und eine einwandfreie Desinfektion bzw. Sterilisation wird erreicht. Die Lippenventile aus den Druckausgleichsleitungen werden zweckmäßig vor dem Umpumpen herausgenommen.
Wenn man statt Dampf durch die Rohrspirale 23 kaltes Wasser leitet, so läßt sich das Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel leicht herunterkühlen, wodurch auch die ganze Apparatur abgekühlt wird.
Das Verteilungsrohr 2i wird dann entfernt, und der Faßfüller ist betriebsfertig.
In gleicher Weise, wie das für den Faßfüllapparat gemäß der Abbildung beschrieben worden ist, läßt sich die Desinfektion bzw. Sterilisation bei einem Flaschenfüller durchführen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Desinfizieren bzw. Sterilisieren von Gegendruckfüllapparaten, insbesondere Faßfüll- und F laschenfüllapparaten, dadurch gekennzeichnet, daß das Abfüllorgan bzw. die Abfüllorgane des Gegendruckfüllers mit einer Umwälzeinrichtung für ein Desinfektions-bzw. Sterilisationsmittel in Verbindung stehen, die das Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel im .geschlossenen Kreislauf durch die Apparatur treibt. z. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem oder den Abfüllorganen des Gegendruckfüllers in Verbindung stehende Umwälzeinrichtung das Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel in einer Bewegungsrichtung durch,den Gegendruckfüller führt, die derjenigen des Flüssigkeitsstromes bei dem Abfüllvorgang entgegengesetzt ist. 3. Vorrichtung nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung, z. B. ein Wärmeaustauscher, die es gestattet, das durchströmende, insbesondere aber das umgewälzte Mittel zu erhitzen bzw. abzukühlen, in die mit dem oder den Abfüllorganen des Gegendruckfüllers in Verbindung stehende Umwälzeinrichtung eingeschaltet ist, um z. B. auf Sterilisationstemperatur erhitztes Wasser als Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel verwenden zu können. ¢. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die Umwälzeinrichtung mit dem oder den Abfüllorganen des Gegendruckfüllers verbindende Leitung für das Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel unterhalb der Abfüllorgane Einrichtungen besitzt, die eine dichte, aber wieder trennbare Verbindung des oder der Abfüllorgane mit der Umwälzeinrichtung gestatten. Vorrichtung nach Anspruch i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsvorratskessel (Bierkessel) des Gegendruckfüllers eine Ableitung für das Desinfektions- bzw. Sterilisationsmittel besitzt.