DE19745200A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abtötung von Krankheitserregern in Wasserversorgungsanlagen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Abtötung von Krankheitserregern in WasserversorgungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtötung von
Krankheitserregern in Wasserversorgungsanlagen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine zur Durchführung
des Verfahrens geeignete Vorrichtung.
Wasserversorgungsanlagen werden für verschiedenartige
Verbraucher benötigt. So sind an Wasserversorgungsanla
gen Verbraucher, wie Klimaanlagen zur Luftbefeuchtung
Duschen oder Wasserhähne angeschlossen. Insbesondere
bei lauen Temperaturen ist jedoch die Kontaminationsge
fahr des Wasser mit Krankheitserregern, insbesondere
mit Legionellen besonders hoch. Die Gesundheitsgefähr
dung steht bei der Versorgung mit erwärmtem Trinkwasser
im Zusammenhang mit der Wassertemperatur. Der Tempera
turbereich, in dem sich bespielsweise Legionellen in
Speichern oder Rohrnetzen aufhalten oder vermehren,
liegt zwischen 30°C und 45°C. Zur Infektion kommt es in
vielen Fällen nur durch Inhalation verseuchter Aeroso
le, die zum Beispiel beim Duschen entstehen. Es kommt
daher darauf an, Voraussetzungen zu schaffen, bei denen
es nicht zu einer gesundheitsgefährdenden Verseuchung
von Legionellen und anderen Krankheitserregern kommen
kann. Es gibt daher Bemühungen, Brauchwasser, welches
Wasserversorgungsanlagen entnommen wird, zu sterilisie
ren. Hierzu sind nach dem Stand der Technik verschiede
ne Methoden bekannt. So kann eine Sterilisierung bei
spielsweise chemisch erfolgen. Weiterhin ist eine Me
thode bekannt, nach der Krankheitserreger mittels UV-Strah
lung abgetötet werden.
Bei der thermischen Sterilisierung von Wasserversor
gungsanlagen werden alle Versorgungsleitungen und Was
serspeicher des Versorgungssystems, sowie die Wasser
austrittsstellen, die in Form verschiedener Verbrau
chern wie Duschköpfen, Wasserhähnen oder Befeuchtungs
anlagen ausgebildet sein können, mit Heißwasser, wel
ches in der Regel eine Temperatur von < 70°C hat durch
geheizt. Dies geschieht in der Regel in geschlossenen
Kreisläufen mittels Zirkulationspumpen. Erst am Schluß
werden die Entnahmestellen nacheinander bei geöffnetem
Auslauf thermisch desinfiziert. Für einen entsprechen
den Verbrühungsschutz während der Desinfektion ist zu
sorgen. Somit erhält die Gesamte Wasserversorgungsan
lage eine für Mikroorganismen tödliche Temperatur, so
daß eine Dekontamination gegeben ist.
Die Verfahren nach dem Stand der Technik weisen jedoch
einige Nachteile auf. So führt die Verwendung von Che
mikalien zu ständigen Umweltbelastungen und führt auch
zu ständiger Berührung des Menschen mit den desinfizie
renden Stoffen, welche auf die Dauer aggressiv wirken.
Die Abtötung von Legionellen oder anderen Krankheitser
regern durch UV-Strahlung ist in der Regel zuverlässig,
jedoch ist eine standardmäßige Strahlungsdosis nicht
möglich, da die Besiedlungsdichte mit Krankheitserre
gern nicht bekannt ist. Weiterhin läßt sich die Vermeh
rung der Organismen auf der Oberfläche von Wasserver
sorgungssystemen nicht verhindern. Es ist daher im Ein
zelfall nicht gewährleistet, daß an Entnahmestellen in
der Peripherie unverseuchtes Wasser entnommen wird. Die
UV-Anlagen müssen für die vorgesehene Betriebstempera
tur ausgelegt sein und permanent betrieben wären. In
ausgedehnten Systemen können gegebenenfalls mehrere UV-An
lagen erforderlich sein. Der Einbauort für die UV-An
lagen richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten.
Da die Desinfektion so dicht wie möglich vor der Ent
nahme des Wassers erfolgen soll, ergibt sich die Not
wendigkeit, die UV-Anlage bei ausgedehnten Systemen zum
Beispiel den Steig- oder Stockwerksleitungen zuzuord
nen. Durch die UV-Strahlung kommt es zur Umwandlung von
Nitrat zu Nitrit. Um in Zirkulationsanlagen gegebenen
falls Überschreitungen des Grenzwertes der Trinkwasser
verordnung für Nitrat auszuschließen, sind technische
Vorkehrungen zu treffen. Um eine einwandfreie Wasserbe
schaffenheit zu gewährleisten, muß das System in
Abhgängigkeit von der Kontamination zusätzlich inter
mittierend gereinigt, gespült und thermisch oder che
misch desinfiziert werden.
Bei der rein thermischen Sterilisation der Wasserver
sorgungsanlage muß die gesamte Anlage regelmäßig mit
Wasser einer Temperatur von < 70°C gespült werden, so
daß alle Bestandteile desinfiziert werden. Dies hätte
jedoch bei kontinuierlicher Desinfektion zur Folge, daß
nur 70°C heißes Wasser entnommen werden kann. Zur Kon
trolle der Auslauftemperatur ist an jeder Entnahmestel
le ein Thermometer notwendig. In der Regel wird jedoch
Wasser einer geringeren Temperatur benötigt. Daher wird
nach dem Stand der Technik entweder nur intermittierend
mit heißem Wasser desinfiziert und zwischenzeitlich
Brauchwasser mit Verbrauchstemperatur gefördert, oder
es wird an der Verbrauchsstelle Wasser einer niedrige
ren Temperatur beigemischt, so daß sich in der letzten
Wegstrecke des Wassers eine Mischtemperatur einstellt,
die der gewünschten Temperatur entspricht. In beiden
Varianten ist jedoch eine Rekontamination möglich, da
mit dem kälteren Wasser wiederum Mikroorganismen einge
tragen werden können, die auch krankheitserregend
sind. Die Zuverlässigkeit dieser thermischen Desinfek
tionsverfahren ist somit lückenhaft und führt auch zu
hohen Betriebskosten, da die Gesamte Versorgungsanlage
vollständig auf regelmäßig auf hohe Temperaturen aufge
heizt werden muß. Bei verzinkten Warmwasserleitungen
und Trinkwassererwärmern besteht außerdem in den Fäl
len, in denen die Temperatur des zur Sterilisierung
eingesetzten Wassers erheblich über 60°C liegt, die Ge
fahr einer Zinkumwandlung und nachfolgenden Korrosions
schäden, deren Auswirkungen überhaupt nicht abgeschätzt
werden können. Die Gefahr der Legionellenbesiedlung in
Warmwassersystemen und raumlufttechnischen Anlagen kann
durch die bisher angewendeten Methoden nicht ausge
schlossen werden. Besonders gefährdet sind daher Men
schen mit geschwächter Immunabwehr, zum Beispiel in Me
dizinischen Instituten und Krankenhäusern.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen eine höhere
Zuverlässigkeit des Desinfektionsergebnisses erzielt
wird und mit denen die Betriebskosten für eine kontinu
ierlich Desinfektion verringert werden können. Die oben
genannten Nachteile sollen vermieden werden.
Ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 wird die Auf
gabe erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung
ist es nunmehr möglich, eine kontinuierliche Desinfek
tion von Wasserversorgungsanlagen bis zum Verbraucher
vorzunehmen, die zuverlässig und kostengünstig ist. Die
oben genannten Nachteile werden unterbunden. Unter ei
ner Wasserversorgungsanlage im Sinne der Erfindung ist
jede Vorrichtung zu verstehen, die bewirkt, daß einem
Verbraucher Wasser zugeführt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Zeichnung zeigt eine für die Durchführung des er
findungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung in
schematischer Form.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Wasserversorgungsanlage mit der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 2 einen Teilausschnitt der Wasserversor
gungsanlage aus Fig. 1 mit einer kom
pakten Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Vorrichtung.
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der er
findungsgemäßen Wasserversorgungsanla
ge.
Fig. 1 zeigt eine Wasserversorgungsanlage 1, die mit
einem Wärmeaustauscher 2, einer Heizung 3, 3a und Zu
satzheizung 3b, welche sich in einem Heizkessel 4 be
findet, einen Vorratsbehälter 5 und einer Verbrau
cherentnahmestelle 6, 6a ausgestattet ist. Der Wärmeaus
tauscher 2 steht mit seiner Kammer 7 eingangsseitig
mit der Versorgungsleitung 8 und ausgangsseitig mit der
Leitung 9 in Verbindung, welche in den Heizkessel 4
mündet. Der Heizkessel 4 steht über die Leitung 10 mit
der Kammer 11 des Wärmeaustauschers 2 in Verbindung.
Aus der Kammer 11 des Wärmeaustauschers 2 tritt die
Leitung 12 welche in den Vorratsbehälter 5 mündet. Der
Vorratsbehälter 5 ist mit einer Heizung 13 ausgestat
tet. An der Ausgangsseite des Vorratsbehälters 5 tritt
die Leitung 14 mit dem Ventil 15 aus, die in die Ver
braucherentnahmestelle 6, 6a mündet, welche mit den Ven
tilen 16 und 16a abgesperrt werden können. Leitung 14
führt sich in einem Kreis in Form von Leitung 17, die
mit den Ventilen 18, 19 und 20, sowie einer Pumpe 21
ausgestattet ist, in den Vorratsbehälter 5 fort. Der
Wärmeaustauscher 2 hat eine Wärmeaustauscherfläche 22.
In Fig. 2 ist eine kompakte Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. In ihr führt sich
die Leitung 8 in einer Rückführung 23 fort, die das er
hitze Wasser im Gegenstrom wie bei einem Rückflußkühler
leitet und geht in die Leitung 9 über. Im Austrittsbe
reich der Leitung 8 ist die Heizung 3a positioniert.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Vorrich
tung in Fig. 1, bei der an Stelle des Heizkessels 4
mit der Heizung 3 eine andere Heizeinrichtung tritt,
die Heizmittel umfaßt, die mit einem weiteren Wärmeaus
tauscher in Verbindung stehen. Leitung 9 mündet in die
Kammer 24 des Wärmeaustauschers 25, von dem die Leitung
10 wieder in den Wärmeaustauscher 2 führt. Der Wärme
austauscher 25 steht auf der Seite seiner Kammer 26
durch die Leitung 27 mit Heizmitteln in Verbindung, die
hier ein Heizkreis 28 oder ein Heizkessel 29 sein kön
nen. Der Heizkreis 28 sowie der Heizkessel 29 stehen
über Leitungen 30, 31 sowohl mit dem Wärmeaustauscher
25 als auch mit dem Vorratsbehälter 5 in Verbindung,
wobei sich die Heizungen 30 und 31 in Form der Heizung
13 fortbilden.
Das Wasser der Versorgungsleitung 8 hat in der Regel
Umgebungstemperatur. Bei Betrieb einer Vorrichtung nach
Fig. 1 wird das Wasser der Versorgungsleitung 8 mit
einer Temperatur von 10°C entnommen und der Kammer 7
des Wärmeaustauschers 2 zugeführt. Es verläßt die Kam
mer 7 des Wärmeaustauschers 2 in vorgewärmten Zustand
und gelangt durch die Leitung 9 in den Heizkessel 4 in
dem es mittels der Heizung 3 auf 80°C aufgeheizt wird.
Bei großen Entnahmemengen kann die Zusatzheizung 3b ak
tiviert werden um bei Verbrauchsspitzen eine ausrei
chende Temperatur zu gewährleisten. Es verläßt den
Heizkessel 4 durch die Leitung 10, und tritt in die
Kammer 11 des Wärmeaustauschers 2 ein, wo es in Kontakt
mit der Wärmeaustauscherfläche 22 unter Aufheizung des
in Kammer 7 einströmenden Wassers auf eine Temperatur
von 40°C abgekühlt wird. Es verläßt die Kammer 11 durch
die Leitung 12 und tritt in den Vorratsbehälter 5 ein,
in dem es bei 40°C temperiert gelagert wird. Die Tempe
rierung erfolgt durch die Heizung 13. Bei Entnahme
durch den Verbraucher verläßt das Wasser den Vorratsbe
hälter 5 durch die Leitung 14 bei geöffnetem Ventil 15
und tritt durch die Verbraucherentnahmestelle 6, 6a bei
geöffneten Ventilen 16, 16a aus. Sind die Ventile 16, 16a
geschlossen, so rezirkuliert das Wasser durch die Lei
tung 17 bei geöffneten Ventilen 18, 19 und 20 in den
Vorratsbehälter 5. Die Zirkulation wird durch die Pumpe
21 bewirkt.
In der im Beispiel vorgegebenen Weise kann dann wir
kungsvoll verfahren werden, wenn die gesamte Anlage vor
ihrer Inbetriebnahme einmalig desinfiziert worden ist.
Dies kann durch chemische Methoden oder thermisch ge
schehen, indem die gesamte Anlage auf eine für Desin
fektionen ausreichende Temperatur aufgeheizt wird. Die
Verbraucherentnahmestellen 6, 6a müssen dabei ausrei
chend durchspült werden. Danach reicht es für eine wir
kungsvolle Vorbeugung gegen Krankheitserregern, insbe
sondere Legionellen, aus, in der oben beschriebenen
Weise vorzugehen. Erfindungsgemäß kommt es darauf an,
daß das gesamte zu verbrauchende Wasser entlang seine
Wegstrecke zur Verbraucherentnahmestelle 6, 6a permanent
und in einem räumlich begrenzten Abschnitt lokal auf
eine Temperatur erhitzt wird, die für Krankheitserreger
tödlich ist. Diese Temperatur ist von Krankheitserreger
zu Krankheitserreger verschieden. In der Regel reicht
eine Temperatur von 70°C aus um alle Erreger zu töten.
Jedoch sind alle Temperaturen < 70°C geeignet, eine
Desinfektion hervorzurufen. Diese Temperaturen werden
durch die Heizung 3 lokal erzeugt und werden vorzugs
weise zwischen 80-100°C liegen um eine sichere Desin
fektion zu bewirken. Unter einer lokalen Erhitzung im
Sinne der Erfindung ist im weiteren Sinne jede Erhit
zung zu verstehen, die durch eine Heizung erfolgt, wel
che das Wasser auf eine für Krankheitserreger abtötende
Temperatur erhöht, wobei eine Abkühlung auf die Ver
brauchstemperatur spätestens an der Verbraucherentnah
mestelle 6, 6a durch Wärmeaustausch erfolgt. Jedoch ist
eine Ausführungsform bevorzugt, bei der eine Heizung 3
und ein Wärmeaustauscher 2 direkt benachbart angeordnet
sind, wobei das erhitzte Volumen im wesentlichen auf den
Heizungsbereich, wie den Heizkessel 4 und den angren
zenden Wärmeaustauscher begrenzt ist. Hierdurch wird
Heizenergie eingespart und eine Wärmeisolierung der An
lage muß weniger aufwendig erfolgen. Durch die erfin
dungsgemäße Verfahrensweise und die Vorrichtung wird
jedes Volumenelement des zu entnehmenden Wasserstromes
über einen definierten Zeitraum auf die zur Desinfekti
on notwendige Temperatur aufgeheizt. Der Zeitraum er
gibt sich im wesentlichen durch die Verweilzeit im
Heizkessel 4. Nach Verlassen der Kammer 11 des Wärme
austauschers 2 durchläuft das Wasser die restliche An
lage in sterilem Zustand. Somit ist eine Rekontaminati
on der wasserführenden Teile und der Verbraucherentnah
mestelle 6, 6a durch das Wasser nicht mehr möglich, zu
mal dieses auch eine Ausspülung bewirkt, wodurch auch
von außen keine Organismen mehr eintreten können. Durch
die Verwendung eines Wärmeaustauschers 2 und der Hei
zung 3 kann auch die gewünschte Temperatur für den Ver
braucher eingestellt werden, so daß kein Zusatz von
Kaltwasser zur Temperaturregulierung mehr notwendig
ist. Das hat die Folge, daß mit dem Eintrag von nicht
sterilem Kaltwasser auch keine Rekontamination mehr er
folgen kann, wie sie nach dem Stand der Technik gegeben
ist. In einer vorteilhaften Ausführungsform wird die
Arbeitsweise der Heizung 3 und des Wärmeaustauschers 2
derart ausgelegt, daß die Temperatur des die Leitung 12
verlassenden Wassers der Verbrauchstemperatur ent
spricht mit der das Wasser im Vorratsbehälter 5 gela
gert wird. Unter einer Heizung im Sinne der Erfindung
ist jedes Mittel zu verstehen, das bewirkt, daß eine
Temperatur erhöht wird.
In einer weniger bevorzugten Ausführungsform treten an
Stelle des Wärmeaustauschers 2 zwei unabhängige Wärme
austauscher, von denen der eine das Wasser aus Leitung
8 vorwärmt und der andere das Wasser aus Leitung 10
abkühlt. In diesem Fall werden die Wärmeaustauscher un
abhängig voneinander betrieben, jedoch ist eine Vor
richtung mit einem Wärmeaustauscher 2 weitaus günsti
ger. In einer kompakten Anlage kann der Heizkessel 4
entfallen und anstelle dessen eine besonders leistungs
fähige Heizung 3 treten, die das Wasser in einem kurzen
Teilstück der Leitung 8 extrem überhitzt. Bei einer
solchen Konstruktion kann der Wärmeaustausch anstelle
Mittels des Wärmeaustauschers 2 durch eine Rückführung
23 des erhitzten Wassers im Gegenstrom entlang einer
Ummantelung der Leitung 8 führen, die die Leitung 8
über einen Teilbereich wie ein Rückflußkühler umhüllt.
Das mittels der Rückführung 23 umhüllte Teilstück der
Leitung 8 dient in diesem Fall als Wärmeaustauscher. Die
Variante soll erfindungsgemäß von den Begriffen Wärme
austausch und Wärmeaustauscher mitumfaßt werden.
Unter einem Wärmeaustauscher im Sinne der Erfindung ist
jedoch jede Vorrichtung zu verstehen, die einen Wärme
fluß bewirkt.
Die Heizmittel 28 und 29 mit dem Wärmeaustauscher 25
der Fig. 3 können unter dem Begriff Heizung zusammen
gefaßt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere jedoch
die Leitung 10 sollten vorzugsweise aus korrosionsbe
ständigem Material ausgebildet sein um Zinkumwandlungen
zu verhindern.
Die Heizung 13 des Vorratsbehälters 5 ist in ihrer An
wendung nicht auf die Temperierung des Wassers auf die
Verbrauchstemperatur beschränkt, vielmehr kann sie auch
als Energiequelle zur thermischen Desinfektion herange
zogen werden.
Die Temperaturregelung im Heizkessel 4 kann beispiels
weise durch einen Thermostaten erfolgen. Je nach ge
wünscht er Heiztemperatur im Heizkessel 4 können auch
die Wärmeaustauscher ausgelegt werden. So erfordert die
Desinfektion bei einer Temperatur von 100°C im Heizkes
sel größere Wärmeaustauschflächen als eine Temperatur
von 80°C bei der selben Austrittstemperatur. Durch der
artige Mittel kann die Austrittstemperatur des Wassers
aus der Leitung 12 auf Brauchwassertemperatur geregelt
werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung
können alle Krankheitserreger auf bakterieller Basis
wirkungsvoll bekämpft werden. Insbesondere Legionellen,
welche an feuchtwarmen Stellen, wie Austritten von
Duschköpfen besonders gut gedeihen und im Aerosol zu
Infektionen führen können, bekämpft werden.
Die Vorrichtung und das Verfahren können in weiten
technischen Gebieten zum Einsatz kommen. So können alle
Wasserentnahmestellen in Krankenhäusern, sowie Duschen,
insbesondere im öffentlichen Betrieb, aber auch Klima
anlagen und Luftbefeuchter bzw. Luftwäscher, Ver
brauchsstellen in Küchen, Kantinen beim Spülen und in
Bädern mit Wasser aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung
versorgt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Abtötung von Krankheitserregern in
Wasserversorgungsanlagen (1) für Verbraucher bei dem
das Wasser dem Verbraucher durch eine Leitung
(8, 9, 10, 14) zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wasser beim Durchlauf durch die Leitung
(8, 9, 10, 14) entlang seiner Wegstrecke mindestens
einmal lokal aufgeheizt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufheizung auf eine Temperatur von < 70 °C
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufheizung mit einer Heizung (3) erfolgt,
die mit einem Wärmeaustauscher (2) gekoppelt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zu entkeimende Wasser entlang seiner Weg
strecke in den Wärmeaustauscher (2) eintritt und da
bei vorgeheizt wird, danach den Wärmeaustauscher (2)
verläßt und einer Heizung (3) zugeführt wird, die
Heizung (3) in aufgeheiztem Zustand verläßt, dem
Wärmeaustauscher (2) wieder zugeführt wird um das
vorher in den Wärmeaustauscher (2) eintretende, kal
te Wasser aufzuheizen, und anschließend über die
Leitung (12, 14) dem Verbraucher zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in der Heizung (3) aufgeheizte Wasser nach
dem Austritt aus dem Wärmeaustauscher (2) einem Vor
ratsbehälter (5) zugeführt wird, der das Wasser in
der Brauchtemperatur bevorratet.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
das die Durchflußgeschwindigkeit im Wärmeaustauscher
(2) und in der Heizung (3) sowie die Heizleistung
der Heizung (3) derart ausgelegt sind, daß die Aus
trittstemperatur des Wassers nach dem Austritt aus
dem Wärmeaustauscher (2) einer Solltemperatur im
Vorratsbehälter (5) entspricht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7
dadurch gekennzeichnet,
daß die Krankheitserreger Legionellen sind.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, umfassend eine Leitung (8, 9, 10, 12, 14) so
wie eine Verbraucherentnahmestelle (6, 6a),
dadurch gekennzeichnet,
daß sie Mittel zum lokalen Erhitzen des Wassers
(3, 2) entlang seiner Wegstrecke zur Verbraucherent
nahmestelle (6.6a) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zum lokalen Erhitzen des Wassers eine
Heizung (3) und ein Wärmeaustauscher (2) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizung (3) in einem Heizkessel (4) unterge
bracht ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie vor der Verbrauerentnahmestelle (6, 6a) einen
Vorratsbehälter (5) aufweist, der das Wasser mit der
Austrittstemperatur des Wassers aus dem Mittel zur
lokalen Erhitzung (3, 4) bevorratet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zur lokalen Erhitzung (3, 4) eine Re
geleinheit umfaßt, die bewirkt, daß das Wasser das
Mittel zur lokalen Erhitzung (3, 4) mit Brauchwasser
temperatur verläßt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145200 DE19745200A1 (de) | 1997-10-13 | 1997-10-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Abtötung von Krankheitserregern in Wasserversorgungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145200 DE19745200A1 (de) | 1997-10-13 | 1997-10-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Abtötung von Krankheitserregern in Wasserversorgungsanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19745200A1 true DE19745200A1 (de) | 1999-04-15 |
Family
ID=7845419
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997145200 Ceased DE19745200A1 (de) | 1997-10-13 | 1997-10-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Abtötung von Krankheitserregern in Wasserversorgungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19745200A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1997
- 1997-10-13 DE DE1997145200 patent/DE19745200A1/de not_active Ceased
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