DE3710927C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Aufbereiten von Durchwasser bei Schwimmbädern unter Erwärmung.
Unser Trinkwasser entspricht in seiner Qualität nicht immer
den an es gestellten Anforderungen. Dies ist darauf zurück
zuführen, daß in verstärktem Maße auf Oberflächenwasser und
bereits gebrauchtes Wasser zurückgegriffen werden muß, um
die notwendigen Wassermengen zu erzeugen. Bei der Wasserauf
bereitung werden zwar die meisten Verunreinigungen und auch
Mikroorganismen wirksam entfernt. Es treten jedoch verein
zelt Mikroorganismen auf, die die Wasseraufbereitung überle
ben, da sie recht beständig gegenüber der üblichen Chlorie
rung sind. Es wurde gefunden, daß sich solche Mikroorganis
men bei ruhendem Wasser in den Wasserleitungen ansiedeln
können und bei Wasserentnahme dann verstärkt austreten. Die
Mikroorganismen werden dann nicht nur beim Trinken aufgenom
men, sondern können beim Duschen auch eingeatmet werden.
Gerade das Aufnehmen durch Einatmen hat schon zu schweren
Erkrankungen geführt, da hier die Abtötungswirkung der Ma
gensäure ja nicht zum Tragen kommt. Die DE-OS 35 25 990 beschreibt
einen Speicherbrauchwassererwärmer, durch den das
Brauchwasser auf 80°C aufgeheizt wird. Zur Reduzierung der
Brauchwassertemperatur kann dem Speicher ein Wärmeaustauscher
nachgeschaltet werden, in dem das kühle Frischwasser
mit dem heißen Brauchwasser in Wärmeaustausch kommt. Dadurch
wird eine Absenkung der Brauchwassertemperatur und ein Vorwärmen
des Frischwassers in Bereiche um 40 bis 50°C erreicht.
Dieses Wasser kann jedoch nicht zum Duschen verwendet
werden. Wasser mit Temperaturen von 40 bis 50°C ist zum
Duschen zu heiß. Es ist deshalb zur Kühlung des Wassers ein
Vermischen mit kaltem Frischwasser erforderlich. Hierdurch
werden jedoch erneut Keime eingeschleppt, die bei der Mischtemperatur
günstige Wachstumsbedingungen finden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren und eine Vorrichtung für die Aufbereitung von Duschwas
ser zu schaffen, bei dem die Gefahr solcher Infektionen ver
mieden ist.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte
zum Duschen verwendete Wasser auf mindestens 60°C
erhitzt wird, daß ein Teilstrom des erhitzten Duschwasserstromes
auf eine Temperatur unterhalb der Duschtemperatur
abgekühlt wird, daß der abgekühlte Teilstrom und der erhitzte
Reststrom zur Einstellung der gewünschten Duschtemperatur im
entsprechenden Verhältnis miteinander vermischt werden und
daß die Abkühlung des einen Teilstromes über mindestens
einen Wärmeaustauscher erfolgt, wobei die dabei abgeführte
Wärme zum Kompensieren einer durch eine Frischwasser-Zufuhr
zum Hauptkreislauf des Schwimmbades bedingten Abkühlung des
Hauptkreislaufes verwendet wird.
Es wurde gefunden, daß die Duschwasserleitungen und die Dü
sen frei von den unerwünschten Bakterien gemacht werden kön
nen, wenn das gesamte Duschwasser auf eine Mindesttemperatur
erwärmt wird, da die schädlichen Mikroorganismen temperatur
empfindlich sind. Obwohl sich die Mikroorganismen besonders
in Warmwasser-Leitungen, insbesondere im Bereich zwischen
einer Mischbatterie und dem Duschkopf verstärkt vermehren
können, ist es durch die Erfindung möglich, eine Kaltwas
ser-Leitung durch eine Warmwasser-Leitung zu ersetzen, da
die Duschwasser-Leitungen durch die vorhergehende Erhitzung
des gesamten Duschwassers frei von den Mikroorganismen sind
und somit auch keine Vermehrung in der Warmwasser-Leitung
stattfinden kann. Zusätzlich kann bei erster Inbetriebnahme
der Dusche auch eine den abgekühlten Teilstrom führende Lei
tung mit Heißwasser durchgespült werden, so daß auch eine
etwaige anfängliche Verunreinigung dieser Leitung beseitigt
werden kann. Auch Zwischenspülungen mit Heißwasser sind mög
lich.
Das gesamte Duschwasser wird vorzugsweise auf 65-75°C,
insbesondere auf ca. 70°C aufgeheizt. Es wurde gefunden,
daß diese Temperatur zum Abtöten genügt. Durch eine ausrei
chende Verweilzeit des Duschwassers bei dieser Temperatur,
insbesondere im Bereich von mindestens 5 bis 30 Minuten oder
mehr, wird die Sicherheit noch erhöht.
Während bisher kaltes Leitungswasser von ca. 10°C mit er
hitztem Leitungswasser vermischt wurde, um die gewünschte
Temperatur des Duschwassers einzustellen, wird gemäß der
Erfindung unterhalb der üblichen Duschtemperatur befindliches
aber in der Regel mindestens 15°C besitzendes Wasser
mit einer entsprechend geringeren Menge von auf mindestens
60°C erhitztem Heißwasser vermischt. Vorzugsweise wird die
Hauptmenge des gesamten erhitzten Duschwassers gekühlt,
wobei die Abkühlung vorzugsweise auf unter 40°C,
insbesondere auf ca. 30°C erfolgt. Ist zusätzlich eine
Kaltdusche erwünscht, dann kann diese als getrennte Dusche
mit kaltem Leitungswasser betrieben werden. Die bei der Abkühlung
frei werdende Wärmeenergie wird vorzugsweise über
einen hochwirksamen Plattenwärmeaustauscher nutzbar gemacht.
Die gewonnene Wärme wird zur Erwärmung des Beckenwassers
verwendet, wodurch die Abkühlung des Beckenwassers durch
Frischwasser-Zufuhr und sonstige Wärmeverluste kompensiert
werden kann. Es ist auch möglich, zur Abkühlung des Duschwassers
zusätzlich zum Beckenwasser oder statt dessen
Frischwasser von zum Beispiel 10°C zu verwenden. Auf diese
Weise kann, wenn erwünscht, gekühltes Duschwasser mit recht
niedrigen Temperaturen, zum Beispiel 15°C, erhalten werden.
Besonders geeignet ist die Erfindung zur Anwendung bei
Schwimmbad-Anlagen, wie sie in der deutschen Offenlegungs
schrift DE-OS 35 10 045 beschrieben sind, wo das Duschwasser
aus dem Schwimmbad-Kreislauf im Anschluß an ein Aktivkohle
filter entnommen wird. Dort entspricht nämlich die in dem
Badkreislauf zugeführte Frischwassermenge im wesentlichen
der verbrauchten Duschwassermenge, so daß hier ein energeti
scher Gleichgewichtszustand erreichbar ist. Dadurch kann auf
aufwendige Kontroll- und Regeleinrichtungen weitgehend ver
zichtet werden.
Die Erwärmung des Duschwassers erfolgt mit Vorteil mit Hilfe
einer Solaranlage, die beispielsweise auf dem Dach eines
Schwimmbades angeordnet sein kann. Dabei werden besonders
gute Wirkungsgrade erzielt, wenn die Solaranlage mit Dusch
wasser durchflossen wird. Sofern die Leitung der Solaranlage
nicht ausreicht, was im Winterbetrieb die Regel ist, ist der
Solaranlage vorzugsweise noch ein Wärmetauscher nachgeschal
tet, durch den das Duschwasser auf die gewünschte Temperatur
von mindestens 60°C erhitzt wird. Unterschreitet die von
der Solaranlage gelieferte Wärmeenergie einen vorbestimmten
Wert, dann kann sie abgeschaltet und vorzugsweise entleert
werden. Hierzu können Regel- und Meßeinrichtungen vorgesehen
sein, die die Temperaturdifferenz zwischen dem in die Solar
anlage und dem aus der Solaranlage zurückfließenden Wasser
messen. Ist die Solaranlage leer, dann wird ihre Temperatur
vorzugsweise am Körper der Solaranlage abgefühlt. Als unte
rer Wert für das Abschalten der Solaranlage bei nachlassen
der Energielieferung kann eine Temperaturdifferenz von 1°C
dienen. Die Wiederinbetriebnahme lohnt sich bereits bei
einer Temperaturdifferenz von 5°C.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Vorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, daß eine Erwärmungseinrichtung für
das gesamte Duschwasser vorgesehen ist, der mindestens ein
Wärmeaustauscher zum Abkühlen mindestens eines Teils des
Duschwassers nachgeschaltet ist. Es kann eine aus der Erwärmungseinrichtung
kommende Duschwasserleitung direkt zu
Mischventilen führen, während bei einer anderen ebenfalls
aus der Erwärmungseinrichtung kommenden Duschwasserleitung
mindestens ein Wärmetauscher zur Kühlung des darin geführten
Duschwassers zwischengeschaltet ist. Die Leitungen sind dann
über mindestens ein Mischventil vereinigt.
Wie oben erwähnt, wird die Wärmeenergie des zu kühlenden
Duschwassers zum Erwärmen des Wassers des Schwimmbadbeckens
verwendet und zwar zur Kompensierung der durch das
Frischwasser verursachten Abkühlung. Es kann Frischwasser
unmittelbar durch die Kühlwasserseite eines Wärmeaustauschers
geführt werden. Vorzugsweise ist ein Wärmetauscher im
Hauptkreislauf des Beckenwassers angeordnet und von diesem
durchströmbar. Ein geeigneter Ort für den Wärmetauscher ist
im Anschluß an ein Filter, insbesondere ein Aktivkohlefilter,
weil dort das Wasser frei von Stoffen ist, die sich in
einem Wärmetauscher, insbesondere einem Plattenwärmetauscher,
absetzen könnten. Es kann auch ein Wärmetauscher im
Hauptkreislauf und ein nachgeschalteter Wärmetauscher in der
Frischwasser-Zuleitung zur weiteren Abkühlung eines Duschwasserteilstromes
vorgesehen sein.
Für das auf mindestens 60°C erwärmte Duschwasser ist vorzugs
weise ein Duschwasserspeicher vorgesehen, in dem das Wasser für die er
wünschte Verweilzeit aufbewahrt wird, wobei gleichzeitig
unregelmäßige Belastungen der Duschwasserentnahme aufgefan
gen werden können. Aus dem Speicher können getrennte Leitun
gen für die Teilströme herausgeführt sein. Es ist aber auch
möglich, eine gemeinsame Leitung herauszuführen und gegebe
nenfalls erst später in Zweigleitungen aufzuteilen, von de
nen mindestens eine über mindestens einen Wärmetauscher ge
führt ist.
Für die Aufheizung des Duschwassers ist in der Regel ein
Wärmetauscher vorgesehen, der an die Heizanlage des Schwimm
bades angeschlossen ist und die notwendige Temperatur
bringt. Wesentliche Energiemengen können eingespart werden,
wenn dem Wärmetauscher die Solaranlage vorgeschaltet ist,
die zumindest eine teilweise Vorerwärmung des Duschwassers
bewirkt. Die Solaranlage hat einen besonders guten Wirkungs
grad, wenn sie selbst mit dem Duschwasser betrieben wird,
insbesondere mit einem vom Duschwasser durchströmten Boiler
kommuniziert. Die Kollektoren der Solaranlage sind vorzugs
weise Vakuumkollektoren. Wird das Duschwasser dem Haupt
kreislauf des Beckenwassers entnommen, dann wird die Solar
anlage im wesentlichen mit dem im Hauptkreislauf herrschen
den Druck betrieben. Eine Umwälzpumpe sorgt für die notwen
dige Durchströmung. Ferner sind Ventile für die Absperrung
und Entleerung der Solaranlage vorgesehen. Die Entleerungs
leitung führt vorzugsweise in den Schwallwasserbehälter des
Bades, so daß bei einer Außerbetriebnahme der Solaranlage
kein Wasser verloren geht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
Die Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung einer be
vorzugten Ausführungsform bei einem Schwimmbad.
Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der
Erfindung ist ein Schwimmbad mit einem Schwimmbecken vorge
sehen. Das Schwimmbad kann jedoch auch mehrere Becken auf
weisen, wie dies bei der Schwimmbadanlage nach der
DE-OS 35 10 045 der Fall ist, auf deren Inhalt
hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
Das Schwimmbecken 1 ist in üblicher Weise mit einem Zulauf
2, Überläufen 3 für Schwallwasser und einem Bodenauslauf 4
versehen. Die Überläufe 3 und ein Frischwasserzulauf 5 mün
den in einen Schwallwasserbehälter 6. Bodenauslauf 4 und der
Ausfluß aus dem Schwallwasserbehälter 6 gelangen über Um
wälzpumpen 7 bzw. 8 in ein Mehrschicht-Sandfilter 9 und ein
nachgeschaltetes Aktivkohlefilter 10 und von dort aus zurück
in das Schwimmbecken 1. In der Rückführungsleitung sind zwi
schen Aktivkohlefilter 10 und Schwimmbecken 1 über Bypass-
Schaltungen ein Wärmetauscher 11 für die Wärmerückge
winnung aus Duschwasser, eine Basis-Chlorierungseinrichtung
12, ein Wärmetauscher 13 für die Beheizung des Beckenwassers
und eine Beckenwasser-Chlorierungseinrichtung 14 zwischenge
schaltet und jeweils mit einer Pumpe 15 ausgerüstet.
Zwischen den Umwälzpumpen 7 und dem Mehrschicht-Sandfilter 9
ist eine Leitung 16 abgezweigt und über eine Meß- und Regel
station 17 zum Schwallwasserbehälter 6 zurückgeführt. Unmit
telbar vor dem Sandfilter 9 mündet eine Zuflußleitung 18 einer
Flockungseinrichtung 19.
Zwischen dem Wärmeaustauscher 13 zum Aufheizen des Becken
wassers und der Chlorierungseinrichtung 14 für das Becken
wasser ist eine Duschwasserleitung 20 aus dem Beckenkreis
lauf abgezweigt. Durch diese Duschwasserleitung 20 wird dem
Kreislauf des Schwimmbades das gesamte Duschwasser entnom
men. Die Duschwasserleitung 20 führt zunächst in einen Boi
ler 21, aus dessen unterem Ende mit Hilfe einer Förderpumpe
22 Wasser entnommen und in eine Solaranlage 23 gepumpt wird,
die mit Vakuumkollektoren 24 ausgerüstet ist. Die Rücklei
tung 25 von der Solaranlage 23 führt in das obere Ende des
Boilers 21. In den Leitungen sind Steuerventile 26 und ein
Rückschlagventil 27 vorgesehen, die zum Entleeren und Befül
len der Solaranlage 23 dienen. Eine Entleerungsleitung 28 führt
von den beiden Anschlußleitungen der Solaranlage zum
Schwallwasserbehälter 6. Sowohl in der Solaranlage 23 als auch
in den Anschlußleitungen der Solaranlage sind in der
Zeichnung nicht dargestellte Meßfühler vorgesehen, die mit
den Steuerventilen 26 in Wirkverbindung stehen. Wenn die
Solaranlage 23 Wärme abzugeben vermag, wird sie gefüllt und
betrieben. Wenn die Solaranlage 23 witterungsbedingt nicht in
der Lage ist, das umgewälzte Wasser ausreichend zu erwärmen,
dann wird sie abgeschaltet und in den Schwallwasserbehälter 6
entleert. Das vom Boiler 21 kommende vorerwärmte oder be
reits auf Betriebstemperatur aufgeheizte Duschwasser wird in
einer Druckerhöhungsanlage 29 auf den Betriebsdruck für das
Duschen gebracht und gelangt dann in einen Wärmetauscher 30
für die Duschwasseraufheizung. In diesem Wärmetauscher 30 wird
das Duschwasser auf die gewünschte hohe Temperatur aufge
heizt, sofern die Erwärmung durch die Solaranlage 23 nicht
ausreicht. Bei der dargestellten Ausführungsform beträgt
diese Betriebstemperatur 70°C. Vom Wärmetauscher 30 gelangt
das erhitzte Duschwasser dann in einen Duschwasserspeicher
31. Die aus dem Duschwasserspeicher 31 herausgeführte Dusch
wasser-Leitung 32 verzweigt sich in zwei Duschwasserleitungen 33
und 34, von denen die Duschwasserleitung 33 für Heißwasser unmit
telbar zu den Mischventilen 35 der Duschräume führt, wogegen
die Duschwasserleitung 34 für Warmwasser zum Wärmetau
scher 11 geführt ist, in dem das Wasser von 70°C auf 30°C
gekühlt wird. Von dem Wärmetauscher 11 gelangt das
Warmwasser dann über eine weitere Duschwasserleitung 36 zu
den Mischventilen 35.
Wird beispielsweise mit 40°C warmem Wasser geduscht, dann
ist das Strömungsverhältnis des Warmwasserstromes in der
Duschwasserleitung 36 zu dem Heißwasserstrom in der
Duschwasserleitung 33 für Heißwasser 3 : 1. Dies bedeutet, daß an
der Abzweigstelle der Duschwasserleitung 32 das Heißwasser
so aufgeteilt wird, daß drei Viertel des Heißwassers durch
den Wärmetauscher 11 und ein Viertel des Heißwas
sers direkt zu den Mischventilen 35 geführt wird. Bei einer
angenommenen Mischwassertemperatur von 40°C gelangen somit
75% des gesamten Duschwassers über den Wärmetau
scher 11 und werden dabei um 40°C gekühlt. Die dabei frei
werdende Wärme reicht aus, um die Abkühlung des Beckenkreis
laufes durch das beim Frischwasserzulauf 5 mit 10°C zugeführte Frischwasser,
dessen Menge im Mittel 100% des Duschwassers entspricht, zu
kompensieren und dabei auch noch sonstige Wärmeverluste aus
zugleichen.
Durch die zunächst unwirtschaftlich erscheinende Erhitzung
des gesamten Duschwassers geht keine Energie verloren, da
die überschüssige Wärme wieder in das System zurückgeschickt
wird. Zusätzlich kann mit Hilfe der Solaranlage 23 sogar noch
Wärmeenergie eingespart werden. Die Solaranlage 23 ist in hy
gienischer Weise mit dem wieder aufbereiteten, d.h. reinen
Schwimmbadwasser, das zum Duschen abgezweigt ist, betreib
bar. Eventuell vorhandene Mikroorganismen, die die Basis-Chloriereinrichtung
12 und die Beckenwasser-Chloriereinrichtung 14 im Kreislauf übersteh
en, werden durch die anschließende Erhitzung auf 70°C si
cher abgetötet. Im Wärmetauscher 11 wird mit einer
relativ großen Temperaturdifferenz gearbeitet, wodurch eine
rasche Abkühlung des heißen Wassers auf die niedrige Warm
wassertemperatur möglich ist. Dies wird noch dadurch begün
stigt, daß im Beckenkreislauf eine ungefähr 20 Mal größere
Wassermenge als in den Duschwasserleitungen 34 und 36 fließt
(beispielsweise 100 m3/h gegenüber ca. 5 m3/h), wodurch eine
Abkühlung des Heißwassers auf nahezu Schwimmbeckentemperatur
möglich ist. Ist eine weitere Abkühlung erwünscht, dann kann
der gekühlte Teilstrom statt direkt zum Mischerventil 35 zu flie
ßen, vorher über nicht dargestellte Leitungen in einem im
Frischwasserzulauf 5 angeordneten weiteren
Wärmeaustauscher 37 zusätzlich abgekühlt werden. Dadurch
verschiebt sich dann auch das Verhältnis der Wassermenge der
Teilströme, ohne daß sich dies auf die gesamte Energiebilanz
auswirkt. Wenn erwünscht, kann auch noch ein Speicher für
das abgekühlte Wasser vorgesehen sein.
Sollen die Duschwasserleitungen zur Entkeimung mit Heißwas
ser durchgespült werden, dann werden zur Kühlung vorgesehene
Wärmetauscher überbrückt. Sind das oder die Mischventile 35
mit einer Überhitzungssicherung zum Schutze der Duschenden
ausgerüstet, dann sind diese vorzugsweise ebenfalls über
brückbar, so daß auch die Duschköpfe der Brausen heiß durch
spülbar sind. Dies ist insbesondere dort leicht durchführ
bar, wo für mehrere Duschen ein zentrales Mischventil vorge
sehen ist.
Claims (20)
1. Verfahren zum Aufbereiten von Duschwasser bei Schwimmbädern
unter Erwärmung, dadurch gekennzeichnet, daß der
gesamte zum Duschen verwendete Duschwasserstrom auf
mindestens 60°C erhitzt wird, daß ein Teilstrom des
erhitzten Duschwasserstromes auf eine Temperatur unterhalb
der Duschtemperatur abgekühlt wird, daß der abgekühlte
Teilstrom und der erhitzte Reststrom zur Einstellung
der gewünschten Duschtemperatur im entsprechenden
Verhältnis miteinander vermischt werden und daß
die Abkühlung des einen Teilstromes über mindestens
einen Wärmeaustauscher erfolgt, wobei die dabei abgeführte
Wärme zum Kompensieren einer durch eine Frischwasser-Zufuhr
zum Hauptkreislauf des Schwimmbades bedingten
Abkühlung des Hauptkreislaufes verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das gesamte Duschwasser auf 65-75°C, insbesondere auf
ca. 70°C aufgeheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß mehr als die Hälfte des erhitzten Duschwassers
auf ca. 40°C oder weniger, vorzugsweise auf ca. 30°C
oder weniger gekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei Drittel, insbesondere ca. drei Viertel
des erhitzten Duschwassers gekühlt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Abkühlung des Duschwassers
unter Rückführung der Wärmeenergie über mindestens
einen Plattenwärmeaustauscher erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der rückgeführten
Wärme zum Erwärmen von Frischwasser selbst
verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil des
Duschwassers, vorzugsweise das gesamte Duschwasser, aus
dem Kreislauf des Schwimmbades im Anschluß an ein Aktivkohlefilter
und ggf. eine Basischlorierung entnommen
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Erwärmung des Duschwassers
mindestens zum Teil über eine vorzugsweise im
Kreislauf geschaltete Solaranlage vorgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Solarkreislauf mit Duschwasser betrieben wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Solaranlage automatisch entleert wird,
wenn die Temperaturdifferenz zwischen dem höher temperierten,
aus der Solaranlage fließenden und dem niedriger
temperierten in diese fließenden Wasser einen bestimmten
Mindestwert unterschreitet, insbesondere 1°C
erreicht, und die Solaranlage automatisch wieder gefüllt
wird, wenn ein höher als 1°C liegender Mindestwert zwischen
Solarkörper und dem zu erwärmenden Duschwasser
überschritten wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Erwärmungseinrichtung (23, 30) für das gesamte
Duschwasser vorgesehen ist und eine aus der Erwärmungs
einrichtung (23, 30) kommende Duschwasserleitung (34,
36) über mindestens einen Wärmetauscher (11) zur Kühlung
des darin geführten Duschwassers zu den Duschen
führt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Duschwasserleitung (34, 36)
und eine weitere,
von der Erwärmungseinrichtung (23, 30) kommende Duschwas
serleitung (32, 33) mit im wesentlichen ungekühltem
Duschwasser über mindestens ein Mischventil (35) mit
einander und mit den Duschen verbunden sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wärmetauscher (11) für das Abkühlen
des einen Duschwasserstromes in einem Hauptkreislauf des
Schwimmbades zu dessen Erwärmung angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmetauscher (11) zur Erwärmung des
Hauptkreislaufes an einer Stelle nach einem Sandfilter
(9), insbesondere nach einem Aktivkohlefilter (10) angeordnet
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß für das gesamte Duschwasser ein auf
mindestens 60°C gehaltener Duschwasserspeicher (31) vorgesehen
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die aus dem Speicher (31) kommende, das gesamte
Duschwasser führende Duschwasserleitung (32) in die Teil
ströme führende Duschwasserleitungen (33, 34, 36) aufgeteilt
ist, von denen eine über den mindestens einen Wärmeaus
tauscher (11) führt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Aufheizen des Duschwassers dem Dusch
wasserspeicher (31) eine Solaranlage (23) vorgeschaltet
und zwischen beiden vorzugsweise ein Wärmetauscher (30)
angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Solaranlage (23) Vakuumkollektoren (24) auf
weist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Solaranlage (23) mit einem vom Dusch
wasser durchströmten Boiler (21) kommuniziert.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Solaranlage (23) in den Hauptkreislauf,
insbesondere einen Schwallwasserbehälter (6)
des Schwimmbades entleerbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710927 DE3710927A1 (de) | 1987-04-01 | 1987-04-01 | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von duschwasser, insbesondere bei schwimmbaedern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710927 DE3710927A1 (de) | 1987-04-01 | 1987-04-01 | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von duschwasser, insbesondere bei schwimmbaedern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3710927A1 DE3710927A1 (de) | 1988-10-20 |
DE3710927C2 true DE3710927C2 (de) | 1989-08-17 |
Family
ID=6324606
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873710927 Granted DE3710927A1 (de) | 1987-04-01 | 1987-04-01 | Verfahren und vorrichtung zum aufbereiten von duschwasser, insbesondere bei schwimmbaedern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3710927A1 (de) |
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