-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum thermischen Desinfizieren von Wasserbehandlungsanlagen, insbesondere
zur Verhinderung der Steinbildung in Trinkwassererwärmungsanlagen
und/oder Leitungssystemen für
kaltes Trinkwasser und den nachgeschalteten Installationen, wobei
die Wasserbehandlungsanlage in einen Zirkulationskreislauf für warmes
Trinkwasser oder ein Leitungssystem für kaltes Trinkwasser eingebaut
ist, sowie nach diesem Verfahren arbeitende Wasserbehandlungsanlagen.
-
Bei Trinkwasserleitungssystemen und
speziell in Warmwasserleitungsnetzen mit Zirkulationskreisläufen und
den diesen nachgeschalteten Stockwerksinstallationen besteht eine
erhöhte
Verstopfungsgefahr im Leitungsnetz durch Kalkausfällung, die
auftritt, wenn das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht
im Wasser nicht gegeben ist. Der Verkalkung des Trinkwassererwärmers sowie
des Leitungsnetzes und der hygienischen, gesundheitsgefährdenden Verunreinigung
des Wassers versucht man durch den Einbau von Wasserbehandlungsanlagen
entgegenzuwirken. Die Anlagen können
dann über
lange Zeit hydraulisch abgeglichen ohne Wartungsaufwand wirtschaftlich
günstig
betrieben werden. Auf dem Markt werden Wasserbehandlungsanlagen
angeboten, die das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht
durch Kristallkeimbildung beeinflussen. Diese bekannten Wasserbehandlungsanlagen
genügen
hinsichtlich ihrer Wirksamkeit den festgelegten Anforderungen des Arbeitsblattes
W 512 vom September 1996 des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches
(DVHW) Die
DE 42 36
959 C2 beschreibt eine für Ein- und Zweifamilienhäuser bestimmte
Kleinanlage zum Erwärmen
von Brauchwasser und zum Abtöten
von Legionellen. Die Anlage umfaßt eine Kaltwasserzuleitung
zu einem Wärmeübertrager
zum Vorwärmen des
zugeführten
Kaltwassers und zum Abkühlen
des über
eine Brauchwasser-Abgangsleitung herangeführten, auf Desinfektionstemperatur
erhitzten Brauchwassers aus einem Speicher-Brauchwassererwärmer, wobei
der Wärmeübertrager
mit einem Zirkulationswasser-Kreislauf in Verbindung steht, der von
einer Brauchwasser-Verteilungsleitung, die zu Zapfstellen führt, einer
Zirkulationsleitung, einer Zirkulationspumpe und einer Brauchwasser-Sammelleitung
gebildet ist. Der Speicher-Brauchwassererwärmer ist über die
Brauchwasser-Abgangsleitung, den Wärmeübertrager, die Brauchwasser-Verteilungsleitung
mit den Zapfstellen, die Zirkulationsleitung, die Zirkulationspumpe,
die Brauchwasser-Sammelleitung, einen Rückflußverhinderer, einen Wassermengenbegrenzer
sowie erneut über
den Wärmeübertrager
und eine Zugangsleitung zum Speicher-Brauchwassererwärmer zu
einem Gesamtkreislauf verbunden. Die Desinfektionstemperatur im
Speicher-Brauchwassererwärmer
wird ständig
aufrechterhalten, so daß der
hohe Temperaturbereich sowie die damit einhergehenden Kalkausfällungen
auf einen örtlich
sehr begrenzten Bereich der gesamten Anlage beschränkt bleiben.
Die im Zirkulationswasser-Kreislauf
durch die Erstbefüllung
oder durch einen Betriebsausfall vorhandenen Legionellen werden
permanent in den Speicher-Brauchwassererwärmer eingeschleust und dort
abgetötet.
Damit verringert sich die Konzentration der Legionellen im Zirkulationswasser-Kreislauf
erheblich. Wird der Anlage über
längere
Zeit kein warmes Brauchwasser entnommen, kann das gesamte Zirkulationswasser mehrfach
durch den Speicher- Brauchwassererwärmer geschleust,
dort erneut auf Desinfektionstemperatur erhitzt und auf diese Weise
letztlich auch eine vollständige
Abtötung
der Legionellen erzielt werden.
-
Die
DE 197 45 200 A1 betrifft ein Verfahren zur
Bekämpfung
von Krankheitserregern wie Legionellen in Warmwasserversorgungsanlagen,
bei dem das der Anlage zu entnehmende Wasser entlang seiner Wegstrecke
zum Verbraucher an einer lokalen Stelle auf über 70°C erhitzt und dann vorzugsweise
in Verbindung mit einem Wärmeaustauscher
auf Entnahmetemperatur abgekühlt
wird, bevor es an der Zapfstellen entnommen wird. Durch dieses Verfahren kann
auf eine regelmäßige Aufheizung
der Gesamtanlage auf über
70°C zum
Abtöten
von Krankheitserregern verzichtet und dadurch die Betriebskosten
der Anlage gesenkt werden.
-
Aus der
DE 196 33 574 A1 ist ein
ein- oder zweiteiliger Speicher für Trinkwasseranlagen bekannt,
in dem das Wasser zur thermischen Desinfektion auf unterschiedliche
Temperaturen von beispielsweise 70°C bzw. 80°C erwärmt wird. Bei der Entnahme
von warmem Trinkwasser wird das 70°C warme Speicherwasser durch
Zumischung von 60°C warmem
Speicherwasser abgekühlt.
Dadurch ist es möglich,
das Eindringen von Legionellen aus dem zuströmenden Kaltwasser in das vordere
Leitungssystem zu verhindern. Das nachfolgende Leitungssystem hat
eine Betriebstemperatur unter 60°C,
wird jedoch mit Umwälzwasser
von 70°C
betrieben und damit ständig
thermisch desinfiziert.
-
Aus der
DE 195 30 190 A1 ist ein
Verfahren zur Desinfektion von Umkehrosmoseanlagen für die Wasserentsalzung
bekannt. Die Umkehrosmoseanlage weist mindestens ein Umkehrosmosemodul
mit einem Permeat- und einem Konzentratauslaß auf, das im Betriebszustand über einen
Rohwassereinlaß mit
Rohwasser unter Arbeitsdruck beaufschlagbar ist. Zur Desinfektion
wird die Umkehrosmoseanlage auf der Seite des Rohwassereinlasses
mit Heißwasser
aus einem temperaturgeregelten Heißwasserreservoir unter einem
niedrigeren Druck als der Arbeitsdruck beaufschlagt, während das
am Permeatauslaß und
am Konzentratauslaß austretende
Heißwasser im
Kreislauf in das Heißwasserreservoir
zurückgeführt wird,
wobei die Temperatur des für
die Desinfektion verwendeten Heißwassers ca. 80°C beträgt. Eine
derartige Umkehrosmoseanlage kann relativ einfach ohne chemische
Desinfektionsmittel desinfiziert werden.
-
Die
DE 38 36 523 A1 beinhaltet eine Brauchwasserversorgungsanlage,
in der das erwärmte Brauchwasser
vor der Entnahme an einer Zapfstelle in zeitlichen, örtlichen
oder räumlichen
Abschnitten seines Weges zur Zapfstelle einer physikalischen Behandlung,
z.B. einer Erwärmung
auf eine keimtötende
Temperatur, einer Filterung, Bestrahlung und/oder Begasung unterzogen
wird.
-
Die
DE 37 27 442 A1 betrifft ein Verfahren zur
Erzeugung von Warmwasser in einer Warmwasserversorgungsanlage, bei
dem in einem Warmwassererzeuger Wasser auf zumindest 60°C erhitzt
und einer Versorgungsleitung zugeführt wird, wobei das Warmwasser
durch Zumischen von Wasser aus einer Frischwasserzulaufleitung bzw.
aus dem Rücklauf
einer Zirkulationsleitung auf eine konstante, erheblich unter 60°C liegende
Temperatur abgekühlt
wird und entweder an Zapfstellen entnommen oder über die Zirkulationsleitung
in den Warmwassererzeuger zurückgeführt wird.
Um einerseits die Entwicklung von Legionellen-Bakterien zu verhindern,
andererseits aber Wärmeverlust
und Kalkniederschlag gering zu halten, wird die Zumischung von Wasser
aus einer Frischwasserzulaufleitung bzw. aus dem Rücklauf einer Zirkulationsleitung
während
der Nichtentnahme von Wasser an den Zapfstellen zumindest zeitweise unterbrochen.
-
Das in der
DE 36 41 726 A1 erläuterte Verfahren
zur thermischen Desinfektion von als Zirkulationsanlagen betriebenen
Warmwasserversorgungsanlagen beruht darauf, das im System befindliche Brauchwasservolumen
in Abhängigkeit
von vorgegebenen Zeitabständen
kurzzeitig bis auf ein keimwidriges Temperaturniveau aufzuheizen
und spätestens bei
Erreichen dieses Temperaturniveaus mindestens einmal im System umzupumpen.
-
Die
AT 390 943 B beschreibt eine Trinkwassererwärmungsanlage,
die einen Wasserheizer mit einem Speicherbehälter für warmes Trinkwasser aufweist,
dessen Inhalt mittels einer Heizwendel elektrisch direkt oder indirekt über ein
Heizmedium beheizbar ist, wobei die Beheizung des Speicherbehälters von
einem Thermostaten gesteuert wird. An den Speicherbehälter sind
eine Kaltwasserversorgungsleitung und eine Warmwasserzapfleitung
angeschlossen, die zu den verschiedenen Zapfstellen führt. Eine
Zirkulationsleitung mit einer Zirkulationspumpe verbindet die Warmwasserzapfleitung
mit der Kaltwasserversorgungsleitung. In die Zirkulationsleitung
ist ferner eine als Filter ausgebildete Wasserbehandlungsanlage
eingebaut, in der sich mit Kleinstlebewesen behaftete Schwebstoffe
sammeln, die bekanntlich einen günstigen
Nährboden
für die
Kleinstlebewesen bilden. Der Filter ist zur thermischen Vernichtung
der Kleinstlebewesen mittels einer Heizvorrichtung beheizbar. Eine
in Zeitabständen
erforderliche wirksame Desinfizierung dieser bekannter Wasserbehandlungsanlage
ist nicht durchführbar.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
wirksames Verfahren zum Desinfizieren von Wasserbehandlungsanlagen
insbesondere zur Verhinderung der Steinbildung in Trinkwassererwärmungsanlagen
und den nachgeschalteten Installationen sowie eine nach diesem Verfahren
arbeitende Wasserbehandlungsanlage zu entwickeln.
-
Das Desinfektionsverfahren für Wasserbehandlungsanlagen,
das die Zielsetzung der Aufgabenstellung erfüllt, ist dadurch gekennzeichnet,
daß die
in einen Zirkulationskreislauf für
warmes Trinkwasser oder ein Leitungssystem für kaltes Trinkwasser eingebaute,
auf physikalischer, physikalischchemischer oder biologischer Basis
arbeitende Wasserbehandlungsanlage, die mit einer Katalysatormasse ausgestattet
ist, in Zeitintervallen während
des Betriebs des Warmwasser-Zirkulationskreislaufs oder des Kaltwasser-Leitungssystems thermisch
desinfiziert wird, wobei die Wasserbehandlungsanlage während des
Desinfektionsvorganges durch einen Bypass derart überbrückt wird,
daß kein
warmes Wasser aus dem Warmwasser-Zirkulationskreislauf oder kein
kaltes Wasser aus dem Kaltwasser-Leitungssystem in die Wasserbehandlungsanlage
eintritt und kein warmes Wasser aus der Wasserbehandlungsanlage
in den Warmwasser-Zirkulationskreislauf oder das Kaltwasser-Leitungssystem überströmt.
-
Nachstehend ist eine nach dem vorbeschriebenen
Desinfektionsverfahren arbeitende Wasserbehandlungsanlage anhand
schematischer Zeichnungsfiguren erläutert, die folgendes darstellen:
-
1 einen
Zirkulationskreislauf für
warmes Trinkwasser in einem Einfamilienhaus,
-
2 das
Schema einer in den Warmwasser-Zirkulationskreislauf
nach 1 eingebauten Wasserbehandlungsanlage,
-
3 das
als Geradsitzventil ausgebildete Bypassventil der Wasserbehandlungsanlage
nach 2 im Längsschnitt
und
-
4 einen
Längsschnitt
des als Schrägsitzventil
ausgebildeten Bypassventils der Wasserbehandlungsanlage nach 2.
-
In dem in einem Einfamilienhaus,
Mehrfamilienhaus oder Großobjekt
verlegten Zirkulationskreislauf 1 für warmes Trinkwasser nach 1 gelangt kaltes Trinkwasser über eine
Kaltwasserzulaufleitung 2 in einen Trinkwassererwärmer 3,
der mit Gas, Öl, Fernwärme oder
Strom betrieben werden kann. Das warme Wasser fließt durch
den Warmwasseraustritt 4 des Trinkwassererwärmers 3 und
die Warmwasser-Vorlaufleitung 5 sowie durch von dieser
abzweigende Steigstränge 6 zu
den verschiedenen Zapfstellen 7, 8. Wird an einer
Zapfstelle 7, 8 kein warmes Wasser entnommen,
so fließt
dieses jeweils durch eine Zirkulationsleitung 9, eine Zirkulationssammelleitung 10 (Rücklauf)
und den Warmwassereintritt 11 in den Trinkwassererwärmer 3 zurück. Das
warme Wasser wird durch eine in die Zirkulationssammelleitung 10 des
Zirkulationskreislaufes 1 eingebaute Zirkulationspumpe 12 umgewälzt. In
die Zirkulationssammelleitung 10 ist zwischen Zirkulationspumpe 12 und
Trinkwassererwärmer 3 eine
Wasserbehandlungsanlage 13 eingebaut.
-
Die in 2 dargestellte
Wasserbehandlungsanlage 13 weist als wesentliche Bauelemente einen
auf physikalischer, physikalisch-chemischer oder biologischer Basis
arbeitenden, mit einer Katalysator- und Filtermasse 15 gefüllten Reaktionsbehälter 14 mit
einer elektrischen Heizpatrone 16, einem Thermofühler 22 sowie
einem Wassereintrittsanschluß 17 und
einem Wasseraustrittsanschluß 18 zum
Einbau in die Zirkulationssammelleitung 10 des Warmwasser-Zirkulationskreislaufs 1,
ein dem Reaktionsbehälter 14 vorgeschaltetes
Bypassventil 19 mit einem Stellantrieb 20 zum Anschließen des
Reaktionsbehälters 14 an
den Warmwasser-Zirkulationskreislauf 1 bei normalem Betrieb
und zum Abschalten des Reaktionsbehälters 14 von dem Warmwasser-Zirkulationskreislauf 1 während des
Desinfiziervorgangs sowie eine elektronische Steuer- und Auswerteinheit 21 mit
einer Zeitschaltung zur Betätigung des
Stellantriebs 20 des Bypassventils 19 sowie zum Einschalten
der Heizpatrone 16 des Reaktionsbehälters 14 während des
Desinfiziervorgangs und Abschalten der Heizpatrone 16 bei
Normalbetrieb oder Erreichen der Desinfektionstemperatur auf.
-
Der Ein- und Ausschaltvorgang der
Heizpatrone 16 des Reaktionsbehälters 14 wird mittels
der Steuer- und Auswerteinheit 21 sowie des an diese angeschlossenen
Thermofühlers 22 gesteuert,
der in die Katalysatormasse 15 des Reaktionsbehälters 14 eingebettet
ist. Somit wird das Einhalten der geforderten Desinfektionstemperatur
im Reaktionsbehälter 14 gesichert.
-
Der Reaktionsbehälter 14 und das diesem vorgeschaltete
Bypassventil 19 sind in einem Einbaugehäuse 23 untergebracht.
-
Das Ventilgehäuse 24 des als Geradsitzventil
ausgebildeten Bypassventils 19 nach 3 weist einen Eintrittsstutzen 25 mit
einem Anschlußflansch 26 und
einer Eintrittsöffnung 27 auf,
die in einen Eintrittskanal 28 mündet, von dem ein Austrittskanal 29 zum
Anschluß an
den Wassereintrittsanschluß 17 des
Reaktionsbehälters 14 sowie
ein Bypasskanal 30 abzweigen, der in die Austrittsöffnung 32 eines
Austrittsstutzens 31 mit einem Anschlußflansch 33 mündet.
-
Die Anschlußflansche 26, 33 des
Eintritts- und des Austrittsstutzens 25, 31 dienen
zum Einbau des Bypassventils 19 in die Zirkulationssammelleitung 10 des
Warmwasser-Zirkulationskreislaufs 1.
-
Das Ventilgehäuse 24 des Bypassventils 19 weist
einen zweiten Eintrittsstutzen 34 mit einem Anschlußflansch 35 zum
Anschluß an
den Wasseraustrittsanschluß 18 des
Reaktionsbehälters 14 auf,
wobei der Eintrittsstutzen 34 des Ventilgehäuses 24 koaxial
zu dem mit dem Wassereintrittsanschluß 17 des Reaktionsbehälters 14 zu
verbindenden Austrittskanal 29 angeordnet ist und mit diesem
einen Ringkanal 36 bildet, der über einen Verbindungskanal 37 mit der
Austrittsöffnung 32 des
an die Zirkulationssammelleitung 10 des Warmwasser-Zirkulationskreislaufs 1 anzuschließenden Austrittsstutzens 31 des Ventilgehäuses 24 verbunden
ist.
-
In das Ventilgehäuse 24 des Bypassventils 19 ist
ein durch den Stellantrieb 20 betätigbarer Steuerkolben 38 zum
wechselweisen Öffnen
und Schließen
einer Verbindungsöffnung 39 zwischen
dem an die Zirkulationssammelleitung 10 des Warmwasser-Zirkulationskreislaufes 1 anzuschließenden Eintrittskanal 28 und
dem Bypasskanal 30 sowie einer Verbindungsöffnung 40 zwischen
dem Eintrittskanal 28 und dem an den Reaktionsbehälter 14 anzuschließenden Austrittskanal 29 eingebaut.
Der Steuerkolben 38 des Bypassventils 19 ist durch
eine Rückstellfeder 41 beaufschlagt,
die entgegen der Wirkungsrichtung des Stellantriebs 20 auf
einen Bund 43 an der Stellstange 42 des Steuerkolbens 38 wirkt.
-
4 zeigt
ein als Schrägsitzventil
ausgebildetes Bypassventil 19, dessen Konstruktion derjenigen
des in 3 dargestellten
Bypassventils entspricht.
-
An dem Einbaugehäuse 23 ist ein Be-
und Entlüftungsventil 44 oder
ein Sicherheitsventil angebracht, das an den Austrittsstutzen 31 des
Bypassventils 19 angeschlossen ist.
-
Unter dem Boden 45 des Einbaugehäuses 23 ist
ein Entleerungsventil 46 befestigt, das an den Reaktionsbehälter 14 angeschlossen
ist.
-
In die Zirkulationssammelleitung 10 des Warmwasser-Zirkulationskreislaufs 1 sind
zwei Absperrventile 47, 48 eingebaut, deren eines 47 an
den ersten Eintrittsstutzen 25 und deren anderes 48 an den
Austrittsstutzen 31 des Bypassventils 19 zum Absperren
der Zirkulationssammelleitung 10 des Zirkulationskreislaufs 1 bei
einem Ausbau des Einbaugehäuses 23 mit
dem Reaktionsbehälter 14 und
dem Bypassventil 19 zu Reparatur- oder Austauschzwecken
angeschlossen ist. Die beiden Absperrventile 47, 48 sind
zweckmäßig an das
Einbaugehäuse 23 angesetzt.
-
Bei normalem Betrieb der Wasserbehandlungsanlage 13 schließt der Steuerkolben 38 des
Bypassventils 19 in der Position 38a die Verbindungsöffnung 39 zwischen
dem Eintrittskanal 28 und dem Bypasskanal 30,
so daß dieser
abgesperrt ist. Das aus der Zirkulationssammelleitung 10 in
das Bypassventil 19 eintretende warme Wasser fließt in Pfeilrichtung
a durch den Eintrittskanal 28 und den Austrittskanal 29 des
Bypassventils, durchströmt
die Katalysatormasse 15 des Reaktionsbehälters 14,
wird in den Ringkanal 36 des Bypassventils 19 zurückgeleitet,
durchströmt
diesen und den Verbindungskanal 37 in Pfeilrichtung b und
fließt
durch den Austrittsstutzen 31 des Bypassventils 19 in
die Zirkulationssammelleitung 10 zurück.
-
Die thermische Desinfektion der Wasserbehandlungsanlage 13 findet
in Zeitintervallen statt und wird durch die elektronische Steuer-
und Auswerteinheit 21 gesteuert. Zur Einleitung des Desinfiziervorgangs
empfängt
der Stellantrieb 20 des Bypassventils 19 von der
Steuer- und Auswerteinheit 21 einen Stellimpuls, so daß der Steuerkolben 38 aus
der Position 38a in die Position 38b zum Absperren
der Verbindungsöffnung 40 zwischen
dem Eintrittskanal 28 und dem Austrittskanal 29 des
Bypassventils 19 verstellt und der Reaktionsbehälter 14 von
dem Warmwasser-Zirkulationskreislauf 1 abgeschaltet wird. Das
aus der Zirkulationssammelleitung 10 in das Bypassventil 19 eintretende
warme Wasser fließt
in Pfeilrichtung c durch den Eintrittskanal 28 und den Bypasskanal 30 und
läuft durch
den Austrittsstutzen 31 des Bypassventils 19 wieder
in die Zirkulationssammelleitung 10.
-
Zum Desinfizieren der Katalysatormasse 15 sowie
des Reaktionsbehälters 14 wird
das in diesem befindliche Wasser durch die Heizpatrone 16 auf
eine Temperatur von über
75°C aufgeheizt.
Die Heizpatrone 16 wird für den Desinfiziervorgang ggf.
mit einer gewissen Vorlaufzeit durch die Steuereinheit 21 eingeschaltet.
Die Desinfektionstemperatur des Wassers und der Katalysatormasse 15 im
Reaktionsbehälter 14 wird
durch den an die Steuereinheit 21 angeschlossenen Thermofühler 22 während des
Desinfiziervorganges mit einer von der Katalysatorgröße abhängigen Dauer überwacht.
Die Heizpatrone 16 wird durch die Steuereinheit 21 abgeschaltet,
sobald die Desinfektionstemperatur erreicht ist, und bei Unterschreiten
der Desinfektionstemperatur wieder durch die Steuereinheit 21 eingeschaltet.
Somit kann eine zeitlich genau definierte Desinfektion des Reaktionsbehälters 14 mit
der Katalysatormasse 15 sicher gewährleistet werden.
-
Nach Beendigung des Desinfiziervorgangs wird
das Bypassventil 19 durch die Steuereinheit 21 für den Normalbetrieb
der Wasserbehandlungsanlage 13 wieder umgestellt, bei dem
der Bypasskanal 30 des Bypassventils 19 durch
den in der Position 38a stehenden Steuerkolben 38 geschlossen
ist und das warme Wasser aus der zirkulationssammelleitung 10 des
Warmwasser-Zirkulationskreislaufs 1 durch
das Bypassventil 19 in den Reaktionsbehälter 14 fließt und von
dort über
das Bypassventil 19 in die Zirkulationssammelleitung 10 zurückgeleitet
wird.
-
Es besteht die Möglichkeit, die Temperatur des
Trinkwassererwärmers 3 des
Warmwasser-Zirkulationskreislaufs 1 über die Steuereinheit 21 zu steuern.
-
Die Steuer- und Auswerteinheit 21 der
Wasserbehandlungsanlage 13 ist mit einem Zeitmodul ausgestattet,
das eine laufende Zeitanzeige, eine Wochen- und eine Jahreszeitschaltuhr
umfaßt.
Ferner ist die Steuer- und Auswerteinheit mit Temperaturanzeigen
für die
Heizpatrone 16 und die Katalysatormasse 15 bzw.
das im Reaktionsbehälter 14 befindliche
Wasser sowie optischen und akustischen Alarmgebern zur Anzeige eines
Stromausfalls sowie einer Betriebsstörung des Bypassventils 19 ausgerüstet. Schließlich enthält die Steuerund
Auswerteinheit ein Programmierteil zur automatischen und manuellen Programmierung
der Desinfektionsdurchführung
bei der Wasserbehandlungsanlage 13. Die Steuer- und Auswerteinheit
kann mitels elektronischer Schnittstelle an die Gebäudeleittechnik
angeschlossen und somit fernüberwacht
werden.
-
Ein Einsatz der vorstehend beschriebenen Wasserbehandlungsanlage
zum Einbau in Zirkulationskreisläufe
für warmes
Trinkwasser in Leitungssystemen für kaltes Trinkwasser ist denkbar.
-
- 1
- Zirkulationskreislauf
- 2
- Kaltwasserzulaufleitung
- 3
- Trinkwassererwärmer
- 4
- Warmwasseraustritt
von 3
- 5
- Warmwasser-Vorlaufleitung
- 6
- Steigstrang
- 7
- Zapfstelle
- 8
- Zapfstelle
- 9
- Zirkulationsleitung
- 10
- Zirkulationssammelleitung
(Rücklauf)
- 11
- Warmwassereintritt
von 3
- 12
- Zirkulationspumpe
in 1
- 13
- Wasserbehandlungsanlage
in 1
- 14
- Reaktionsbehälter
- 15
- Katalysatormasse
in 14
- 16
- Heizpatrone
in 14
- 17
- Wassereintrittsanschluß von 14
- 18
- Wasseraustrittsanschluß von 14
- 19
- Bypassventil
- 20
- Stellantrieb
von 19
- 21
- elektronische
Steuer- und Auswerteinheit
- 22
- Thermofühler in 15
- 23
- Einbaugehäuse für 14, 19
- 24
- Ventilgehäuse von 19
- 25
- Eintrittsstutzen
von 24
- 26
- Anschlußflansch
von 25
- 27
- Eintrittsöffnung von 25
- 28
- Eintrittskanal
in 24
- 29
- Austrittskanal
in 24
- 30
- Bypasskanal
in 24
- 31
- Austrittsstutzen
von 24
- 32
- Austrittsöffnung von 31
- 33
- Anschlußflansch
von 31
- 34
- zweiter
Eintrittsstutzen von 24
- 35
- Anschlußflansch
von 34
- 36
- Ringkanal
zwischen 34 und 29
- 37
- Verbindungskanal
zwischen 36 und 32
- 38
- Steuerkolben
von 19
- 38a
- Position
von 38
- 38b
- Position
von 38
- 39
- Verbindungsöffnung zwischen 28 und 30
- 40
- Verbindungsöffnung zwischen 28 und 29
- 41
- Rückstellfeder
von 38
- 42
- Stellstange
von 38
- 43
- Bund
an 42
- 44
- Be-
und Entlüftungsventil,
angeschlossen an 31
- 45
- Boden
von 23
- 46
- Entleerungsventil,
angeschlossen an 14
- 47
- Absperrventil
in 10
- 48
- Absperrventil
in 10
- a,b
- Strömungsverlauf
des Wassers durch das Bypassventil 19 bei
-
- Normalbetrieb
- c
- Strömungsverlauf
des Wassers durch das Bypassventil 19 beim
-
- Desinfizieren
des Reaktionsbehälters 14