DE19530190A1 - Verfahren und Einrichtung zur Desinfektion von Umkehrosmoseanlagen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Desinfektion von UmkehrosmoseanlagenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Einrichtung zur Desinfektion von Umkehrosmoseanlagen
für die Wasseraufbereitung der im Oberbegriff der An
sprüche 1 und 5 angegebenen Gattung.
Wasseraufbereitungsanlagen, die nach dem Prinzip der
Umkehrosmose arbeiten, enthalten mindestens ein Umkehr
osmosemodul, das einen mit einer Rohwasserzuleitung
verbundenen Rohwassereinlaß, einen mit einer Permeatab
leitung verbundenen Permeatauslaß, einen mit einer Kon
zentratableitung verbundenen Konzentratauslaß und eine
in der Rohwasserzuleitung angeordnete, als Hochdruck
pumpe ausgebildete Arbeitspumpe aufweist. Üblicherweise
enthält eine Umkehrosmoseanlage mehrere Umkehrosmosemo
dule, die über ihre Ein- und Auslässe in Parallel- und/oder
Reihenschaltung miteinander verbunden und über
eine gemeinsame Arbeitspumpe mit Rohwasser beaufschlag
bar sind. Die in den Umkehrosmosemodulen enthaltenen
Entsalzungsmembranen unterliegen während des Betriebs
einer allmählichen Aufkeimung. Entsprechendes gilt auch
für die in der Anlage enthaltenen Rohrleitungen und Ar
maturen. Deshalb ist es notwendig, die Umkehrosmosean
lage von Zeit zu Zeit zu desinfizieren. Zur Desinfek
tion werden bisher üblicherweise chemische Desinfek
tionsmittel benutzt, wie Peressigsäure, Wasserstoffsu
peroxid oder Formalin, die nach dem Desinfektionsvor
gang wieder aus der Anlage entfernt werden müssen.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren und eine Einrichtung der eingangs
angegebenen Art zu entwickeln, mit der es relativ ein
fach möglich ist, eine Umkehrosmoseanlage ohne chemi
sche Desinfektionsmittel zu desinfizieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vor
geschlagen, daß die Umkehrosmoseanlage auf der Seite
des Rohwassereinlasses mit Heißwasser aus einem tempe
raturgeregelten Heißwasserreservoir unter einem niedri
geren Druck als dem Arbeitsdruck beaufschlagt wird und
daß das am Permeatauslaß und am Konzentratauslaß aus
tretende Heißwasser in das Heißwasserreservoir zurück
geführt wird. Das zur Desinfektion verwendete Heißwas
ser wird im Heißwasserreservoir auf eine Temperatur von
70°C bis 90°C, vorzugsweise von 75°C bis 85°C auf
geheizt, während der Förderdruck, mit welchem das Heiß
wasser durch die Osmoseanlage gepumpt wird, das
0,03- bis 0,3fache des Arbeitsdrucks beträgt. Um eine Verun
reinigung der Umkehrosmosemodule während des Desinfek
tionsvorgangs zu vermeiden, wird das Heißwasser vor
Eintritt in den Rohwassereinlaß durch einen Partikel
filter geleitet.
Die Desinfektionseinrichtung für die Durchführung des
erfindungsgemäßen Desinfektionsverfahrens weist erfin
dungsgemäß ein elektrisch beheiztes, temperaturgeregel
tes Heißwasserreservoir auf, das einen über eine Heiß
wasserzuleitung mit dem Rohwassereinlaß verbundenen
Heißwasserauslaß, einen über eine erste Heißwasserrück
leitung mit dem Permeatauslaß verbundenen ersten Was
sereinlaß und einen über eine zweite Heißwasserrücklei
tung mit dem Konzentratauslaß verbundenen zweiten Was
sereinlaß sowie eine in der Heißwasserzuleitung ange
ordnete Heißwasserpumpe mit einem gegenüber der Arbeits
pumpe niedrigeren Pumpleistung aufweist. Um auch die
Rohrleitungen und die Armaturen innerhalb der Umkehros
moseanlage zu desinfizieren, ist es zweckmäßig, die
Heißwasserzuleitung im Abstand vor dem Rohwassereinlaß
an die Rohwasserzuleitung anzuschließen. Aus dem glei
chen Grund sollten auch die Heißwasserrückleitungen im
Abstand hinter dem Konzentratauslaß und dem Permeataus
laß an die Konzentratableitung und die Permeatableitung
angeschlossen werden. Um eine übermäßige Belastung der
Membran zu vermeiden, ist es von Vorteil, wenn die Heiß
wasserpumpe die 0,03- bis 0,3fache Pumpleistung der
Arbeitspumpe aufweist. Weiter ist es vorteilhaft, wenn
alle vom Heißwasser durchströmten Wasserleitungen und
Armaturen aus Edelstahl bestehen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt ein Schema einer Umkehrosmose
anlage, an die eine fahrbare Heißwasser-Desinfektions
einrichtung angeschlossen ist.
Die in der Zeichnung dargestellte Umkehrosmoseanlage
ist für die Entsalzung von Wasser in Wasseraufberei
tungsanlagen bestimmt. In der Zeichnung ist beispiel
haft nur ein Umkehrosmosemodul 10 dargestellt. Die mei
sten Umkehrosmoseanlagen enthalten eine Vielzahl derar
tiger Module, die in Parallel- und/oder Reihenschaltung
miteinander verbunden sind.
Das Umkehrosmosemodul 10 wird im Betriebszustand über
eine Rohwasserleitung 12 und eine in der Rohwasserlei
tung befindliche, elektrisch angetriebene Hochdruckpum
pe 14 bei offenem Ventil 16 an seinem Rohwassereinlaß
18 mit Rohwasser unter einem Druck von beispielsweise
20 bar beaufschlagt. Ein Teil des Rohwassers wird dort
an einer semipermeablen Membran 20 unter Bildung von
Permeat entsalzt und gelangt über den Permeatausgang 22
und das offene Ventil 24 in die Permeatleitung 26. Das
aufgesalzte Restwasser gelangt über den Konzentrataus
gang 28 und das offene Konzentratventil 30 in die Kon
zentratleitung 32.
Während des Betriebs kann es zu einer allmählichen Auf
keimung der Entsalzungsmembran 20 und gegebenenfalls
auch des Modulgehäuses 34, der Zu- und Ableitungen 12,
26, 34 und der Armaturen kommen. Bei Überschreiten einer
vorgegebenen Keimzahl ist daher eine Entkeimung der Um
kehrosmoseanlage erforderlich. Dies kann mit der in der
Zeichnung gezeigten Entkeimungseinrichtung 36 erfolgen,
die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel auf einem
Fahrgestell 38 angeordnet ist und bei Bedarf an die Um
kehrosmoseanlage angeschlossen werden kann. Die Desin
fektionseinrichtung enthält ein mit Wasser 40 gefülltes
Heißwasserreservoir 42, in das ein elektrisches Heiz
element 44 eintaucht. Die Wassertemperatur kann über
einen Temperaturfühler 46 und einen im Netzgerät 48 an
geordneten Temperaturregler auf eine vorgegebene Tempe
ratur von beispielsweise 80°C eingeregelt werden.
Die Heißwasserzuleitung 50 ist über Steckkupplungen
62, 64 an den Heißwasserauslaß 66 des Desinfektionsge
räts und einen Heißwassereinlaß 68 der Umkehrosmosean
lage anschließbar. Entsprechend sind die beiden Rück
leitungen 52, 54 über Steckkupplungen 70, 72 sowie 74, 76
an die Permeatleitung 26 und die Konzentratleitung 32
einerseits und die beiden Wassereinlässe 78, 80 der Des
infektionseinrichtung 36 andererseits anschließbar.
Beim Desinfektionsvorgang werden die Pumpe 14 abgeschal
tet, die Ventile 16, 24, 30 geschlossen und die Ventile
56, 60, 82, 84 geöffnet. Dadurch kann das Heißwasser 40
aus dem Heißwasserreservoir 42 über den Partikelfilter
86 im Kreislauf durch das Membranmodul 10 und die zuge
hörigen Leitungen hindurchgefördert werden. Nach Been
digung des Desinfektionsvorgangs werden die Heißwasser
pumpe 58 abgeschaltet, die Ventile 56, 60, 82, 84 geschlos
sen und die Verbindungsleitungen 50, 52, 54 aus ihren
Steckkupplungen 62, 64, 70, 72, 74, 76 entfernt. Nach einer
gewissen Wartezeit, innerhalb der sich die Umkehrosmo
seanlage auf Betriebstemperatur abkühlt, ist die Umkehr
osmoseanlage wieder betriebsbereit.
Zusammenfassend ist folgendes festzustellen: Die Erfin
dung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrich
tung zur Desinfekton von Umkehrosmoseanlagen für die
Wasserentsalzung. Die Umkehrosmoseanlage weist minde
stens ein im Betriebszustand über einen Rohwassereinlaß
18 mit Rohwasser unter Arbeitsdruck beaufschlagbares,
einen Permeat- und einen Konzentratauslaß 22, 28 aufwei
sendes Umkehrosmosemodul 10 auf. Zur Desinfektion wird
die Umkehrosmoseanlage auf der Seite des Rohwasserein
lasses 18 mit Heißwasser 40 aus einem temperaturgere
gelten Heißwasserreservoir 42 unter einem niedrigeren
Druck als der Arbeitsdruck beaufschlagt, während das am
Permeatauslaß 22 und am Konzentratauslaß 28 aus tretende
Heißwasser im Kreislauf in das Heißwasserreservoir 42
zurückgeführt wird. Die Temperatur des für die Desin
fektion verwendeten Heißwassers beträgt ca. 80°C.
Claims (9)
1. Verfahren zum Desinfizieren von Umkehrosmoseanlagen
mit mindestens einem im Betriebszustand über einen
Rohwassereinlaß (18) mit Rohwasser unter Arbeits
druck beaufschlagbaren, einen Permeat- und einen
Konzentratauslaß (22, 28) aufweisenden Umkehrosmose
modul (10), dadurch gekennzeichnet, daß die Umkehr
osmoseanlage auf der Seite des Rohwassereinlasses
(18) mit Heißwasser (40) aus einem temperaturgere
gelten Heißwasserreservoir (42) unter einem niedri
geren Druck als der Arbeitsdruck beaufschlagt wird,
und daß das am Permeatauslaß (22) und am Konzen
tratauslaß (28) austretende Heißwasser in das Heiß
wasserreservoir (42) zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Heißwasser im Heißwasserreservoir auf eine
Temperatur von 70°C bis 90°C, vorzugsweise von
75°C bis 85°C aufgeheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Förderdruck des Heißwassers das
0,03- bis 0,3fache des Arbeitsdrucks beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Heißwasser vor Eintritt in
den Rohwassereinlaß (18) durch einen Partikelfilter
(86) geleitet wird.
5. Desinfektionseinrichtung für Umkehrosmoseanlagen
mit mindestens einem Umkehrosmosemodul (10), einem
mit einer Rohwasserzuleitung (12) verbundenen Roh
wassereinlaß (18), einem mit einer Permeatableitung
(26) verbundenen Permeatauslaß (22), einem mit ei
ner Konzentratableitung (32) verbundenen Konzen
tratauslaß (28) und einer in der Rohwasserzuleitung
(12) angeordneten Arbeitspumpe (14), gekennzeichnet
durch ein elektrisch beheiztes, temperaturgeregel
tes Heißwasserreservoir (42), das einen über eine
Heißwasserzuleitung (50) mit dem Rohwassereinlaß
(18) verbindbaren Heißwasserauslaß (66), einen über
eine erste Heißwasserrückleitung (52) mit dem Per
meatauslaß (22) verbundenen ersten Wassereinlaß
(78), einen über eine zweite Heißwasserrückleitung
(54) mit dem Konzentratauslaß (28) verbundenen
zweiten Wassereinlaß (80) und eine in der Heißwas
serzuleitung (50) angeordnete Heißwasserpumpe (58)
mit einem gegenüber der Arbeitspumpe (14) niedrige
ren Pumpleistung aufweist.
6. Desinfektionsleitung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Heißwasserzuleitung (50) im
Abstand vor dem Rohwassereinlaß (18) an die Rohwas
serzuleitung (12) angeschlossen ist.
7. Desinfektionsleitung nach Anspruch 5 oder 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Heißwasserrückleitun
gen (52, 54) im Abstand hinter dem Permeatauslaß
(22) und dem Konzentratauslaß (28) an die Permeat
leitung (26) und die Konzentratleitung (32) ange
schlossen sind.
8. Desinfektionsleitung nach einem der Ansprüche 5 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpleistung der
Heißwasserpumpe (58) dem 0,03- bis 0,3fachen der
Pumpleistung der Arbeitspumpe (14) entspricht.
9. Desinfektionseinrichtung nach einem der Ansprüche 5
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß alle vom Heiß
wasser durchströmten Wasserleitungen aus Edelstahl
bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995130190 DE19530190A1 (de) | 1995-08-17 | 1995-08-17 | Verfahren und Einrichtung zur Desinfektion von Umkehrosmoseanlagen |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19530190A1 true DE19530190A1 (de) | 1997-02-20 |
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ID=7769665
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