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Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Gegenständen aus Faserstoffen und hydraulischen Bindemitteln.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Gegenstände aus Faserstoffen und hydraulischen Bindemitteln auf mit geringem Drucke arbeitenden Filtervorrichtungen herzustellen, wobei infolge der Anwendung des Filtertuches die Formmasse entwässert, verfilzt und gleichzeitig in die cndgiltige Form gebracht wird.
Die vorliegende Erfindung hat eine Verbesserung des Verfahrens nebst Vorrichtungen hiezu zum Gegenstande und besteht darin. dass das Abscheiden der Stoffe und deren Verfilzung in einer Filterform, und zwar nicht, wie bisher, mit einem geringen Überdrucke, sondern durch Absaugen unter hohem Vakuum bewirkt wird, wobei eine Schüttssl- bewegung des Formkastens vermieden ist, um fertig geformte Steine mit scharf begrenzten Flächen und Kanten zu erzielen und das Lösen der Steine von der Form zu erleichtern.
Die Vorrichtung zur Herstellung von Kunststeinplatten besteht aus einer heb-und senkbaren Form für die Kunststeinmasse, deren Boden aus einem beweglichen endlosen, von einem Siebblech gestützten Filtertuch gebildet ist, und einem unterhalb des Bodens angeordneten Entwässerungssauggefäss, welches unter hohem Vakuum gehalten wird. Die Verwendung eines beweglichen endlosen Filtertuches ermöglicht einen schnellen und rationellen Betrieb. und er- möglichst im Gegensatz zur Wirkung eines Drahtsiebes wie bei der Filterpressung eine reine Filtrierung. Das endlose Filtertuch wird periodisch nach Vollendung einer jeden Filtration und Abheben der Form vom Filtertuch mit dem aufliegenden frei gelegten Formling weiter bewegt.
Diese Anordnung ermöglicht eine Massenherstellung der Kunststeine. Zur Herstellung von Röhren dient eine Vorrichtung, bestehend aus einem zylindrischen Formkasten, der von dem Ent wässerungsgefäss umschlossen und von diesem durch ein mit einem Filtertuch bekleidetes Sieb getrennt. ist.
Es sind zwar bereits Vorrichtungen zur Herstellung von Kunststeinen bekannt, welche mit Formkasten und Drahtsieb arbeiten. Bei diesen Vorrichtungen wird das Wasser aus der
Steinmasse aber durch hohen Druck ausgepresst und dann gegebenenfalls noch durch eine Luftpumpe abgesaugt, dabei fehlen jedoch die Voraussetzungen und Mittel, unter welchen ein N'er- filzen der Bestandteile der Masse zustande kommt.
Die Vorrichtungen sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Fig. l in schematischer
Weise die Vorrichtung für die Herstellung von Platten. Fig. 2 zeigt den Formkasten in ver- gröissertem Massstabe. Fig. 3 stellt in schematischer Weise die Materialzuführung dar. Fig. 4 ver- anschaulich die Vorrichtung zur Herstellung von röhrenförmigen Körpern.
Die Vorrichtung nach Fig. l besteht im wesentlichen aus einem Formkasten a, unter dem sich das endlose Filtertuch b befindet. Das Filtertuch ruht unterhalb des Formkastens a auf einem Filtertuch c, an welches ein Gefäss d zur Aufnahme des Filtrates angeschlossen ist. Das
Gefäss d steht durch eine Leitung mit einer Luftpumpe oder dergl. derart in Verbindung, dass in dem Gefäss d eine Luftleere erzeugt werden kann. Zwischen dem Formkasten a und dem Filter-
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Das endlose Filtertuch b ist hinter dem Formkasten zwischen Walzen und unterhalb des Gestelles über Leitrollen geführt. An geeigneter Stelle können an der Rücklaufstrccke des Filtertuches Spritzrohre/und ein Klopfwerk g zur Reinigung des Tuches angeordnet werden.
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Oberhalb des Kastens a ist eine kippbare Mulde h angeordnet, auf welche durch ein Füllrohr i die durch das Rührwerk k im Fülltrog m vorbereitete Masse gelangen kann. Ein unterhalb der Mulde befindliches Ablaufblech n lässt die Masse aus dem umgekippten Trog h in den Formkasten a gleiten. Seitlich ist der Formkasten mittels Stangen o mit Exzentern p verbunden, welche auf einer Antriebswelle q sitzen.
Die Steinherstellung vollzieht sich in der Weise, dass die in dem Fülltrog m vorbereitete Masse durch das Füllrohr in die Mulde h geleitet wird und, nachdem diese gekippt wurde (punktierte Stellung, Fig. 3), über das Ablaufbrett n in den Formkasten a gelangt. Der Formkasten ist in diesem Augenblick durch die Exzenter p und Zugstangen o gerade nach abwärts bewegt, so dass er fest mit dem Gummirahmen e auf das Filtertuch und das Gefäss d gepresst wird. Der Antrieb des Filtertuches ist so eingerichtet, dass das Filtertuch in diesem Augenblick stillsteht. Zu gleicher Zeit wird in dem Gefäss d Luftleere erzeugt, die Flüssigkeit abgesaugt und die in dem Kasten a eingefüllte Masse entwässert, so dass sie sich verfilzen und formen kann.
Hierauf bewegt sich der Formkasten unter Vermittlung der Exzenter p und Stangen o wieder nach aufwärts, gibt das Filtertuch mit den fertig geformten Steinen zur Weiterbeförderung durch die Walzen r frei und ist zur Aufnahme einer nächsten Füllung aus der Mulde h bereit. Letztere ist in der Zwischenzeit durch den beständigen Zufluss aus dem Füllrohr l'wieder gefüllt, so dass dasselbe Spiel von neuem beginnen kann.
Bei der in Fig. 4 dargestellten, auf dem gleichen Prinzip beruhenden Vorrichtung zur Herstellung von röhrenförmigen Körpern ist der Formkasten a zylindrisch ausgebildet und senkrecht auf einer eventuell drehbaren Unterlage s angeordnet zwecks Erzielung einer noch wirksameren Verfilzung. Der Raum für die Aufnahme der Masse t wird wie bei dem vorher beschriebenen Ausführungsbeispiel b begrenzt durch ein endloses Filtertuch b und eine Siebunterlage c. Hinter der zylindrischen Siebunterlage c befindet sich ein zylindrisches Gefäss d zur Aufnahme des Filtrates. Oberhalb des zylindrischen Formkastens a ist in analoger Weise, wie bei der Ausführung nach Fig. 1 eine Füllvorrichtung mit Füllrohren i angeordnet, während unterhalb der Unterlage s eine Abführung für das Filtratwasser angeordnet ist.
Durch die Füllrohrc i wird die Masse t in den zylindrischen Formkasten a eingelassen und durch Erzeugung einer Luftleere in dem Gefäss d entwässert, so dass sich das Gemisch in ähnlicher
Weise wie bei der Vorrichtung nach Fig. 1 verfilzen und formen kann. Die Verfilzung wird bei dieser Einrichtung noch dadurch vervollkommnet, dass sich die Unterlage s während der Ent- wässerung dreht, so dass eine zweckmässige Schichtung der Fasern erfolgen kann.
Anstatt das zylindrische Gefäss d bei der Ausführung nach Fig. 4 aussen und den zylindrischen
Formkasten a innen anzuordnen, kann auch der innere Raum als Gefäss d und der äussere Ringraum als Formkasten a ausgebildet werden. Die letztere Anordnung ähnelt der eines Trommelfilters.
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