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Eisenbetonkonstruktion mit gitterförmiger Einlage.
Die Anwendung von Gitterwerken als Eiseneinlage für Betonkonstruktionen ist bis heute trotz der mannigfachen Vorteile eine eingeschränkte, weil dasselbe nicht nur für jeden einzelnen Fall rechnerisch ermittelt werden muss. um die richtige Menge Eisen in den Querschnitt zu be- kommen, sondern weil das Gitterwerk auch für jeden Fall für sich hergestellt werden muss und nach erfolgter Herstellung ein in seinen Dimensionen unabänderliche Verbindung von Stäben darstellt, die bei Projektsänderungen etc. nicht mehr in Benutzung genommen werden kann.
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bei den verschiedensten Arten der Betonkonstruktionen möglich sein soll, so müssen gewisse Bedingungen erfüllt werden.
Zur Herstellung eines derartigen Gitterwerkes darf nur Xormaleisen von einheitlicher Dimension und Gestaltung verwendet werden. welches in der Fabrik als Massenartikel zurecht gerichtet wird. Die Herstellung bezw. Zusammenstellung des Gitterwerks aus den einzelnen Stäben muss unmittelbar vor Gebrauch auf der Baustelle und ohne weitere Vor- bereitung oder Anwendung von Maschinen rasch erfolgen können.
Endlich müssen die Teile und deren Verbindung derart beschaffen sein. dass eine Änderung im Gitterwerk sowohl in punkto
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gebogenenZustandefürbogenförmigverlaufendeBetonierungenanwendbarundermöglicht eine beliebige Einstellung des Gitters auf die erforderliche Dimension (Länge und Breite) unter genauer oder möglichster Berücksichtigung der im Betonquerschnitt mit Bezug auf die Beanspruchung nötigen Eisen. Erforderlichen Falles kann noch eine Verdichtung des Gitterwerkes durch Einlegen und Anlenken von Eisen vorgenommen werden. Die Einstellung auf die gegebene Dimension erfolgt durch Verdrehen der Stäbe und die Gelenkpunkte 3. wobei gleichzeitig die
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Form und Lage ändern.
Die Fig. 2 und 3 zeigen das in Fig. 1 dargestellte Gitter im zusammengeschobenen bezw. auaeinandergezogenen Zustande, wobei das Auseinander-und Zusammen- schieben in der Richtung der Pfeile 4 bezw. 5 der Fig. 1 gedacht ist. Die einfachste Form des Gitterwerkes bildet die Niirnberger Schere aus an den Kreuzungsstellen und an den Enden gelochten und durch Bolzen gelenkig verbundenen Stäben von einer Einheitslänge und eines Einheitsprofils.
Dieses Gitterwerk kann durch beliebige Angliederung gleichgestalteter Normalstäbe leicht
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eintretende Lageveränderung der zwischen den Umfassungs- und Zwischenstäben vorhandenen Gelenkpunkte 7 und die damit zusammenhängende Änderung der von diesen Stäben gebildeten Figuren zu ermöglichen, ist eine Verstellung dieser Gelenkpunkte längs den Umfassungsstäben erforderlich. Diese wird unter Wahrung der früher erwähnten Verwendung von Normaleisen und der leichten Zusammenstellung des Gitterwerks durch Anklemmen der Gelenkpunkte an die Umfassungsstäbe erzielt. Selbstverständlich können auch die Gelenkpunkte der Stäbe des ohne Umfassungsstäbe angewendeten Gitterwerks behufs Veränderung der Dichte aneinander geklemmt werden.
Ein Gitterwerk kann aber auch erst durch die Vereinigung von Umfassungsund Zwischenatäben entstehen, während die einzelnen Stabgruppen bezw. Stäbe hiezu nicht geeignet wären. Einen solchen Fall bilden z. B. gewisse Formen von Gitterträgern.
Die Fig. dz zeigen Gitterträger als Eiseneinlage für Betonträger, Rippen und dergl., bei welchen die Umfassungsstäbe durch die Gurten und die Zwischenstäbe durch die Gitterstäbe gebildet werden.
In Fig. 4 verbinden einzelne Zwischeustäbe 8 die Gurten 9 und 10. Die Gelenke 11 der Zwiachenstäbe können an die Gurte in verschiedener Weise angeklemmt werden. Aus den Fig. 20 und 21 ist ersichtlich, dass der Gurt 9 bezw. 10, der entweder aus irgend einem Profileisen oder aber aus einem Rund-, Quadrateisen und dergl. bestehen kann, von einem U-förmigen blech-
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aufgefädelt und sämtliche Teile werden durch eine Schraube 14 derart zusammengespannt, dass der Gitterstab an den Gurt angepresst wird ; die Drehbarkeit der Zwischenstäbe bleibt bei wtrk- samer Klemmung mehr oder weniger gewahrt.
Löst man die Klemmen. dann kann man die
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erheischt, d. h. man kann hiedurch nicht nur die Dimensionen des Gitterwerks. dessen Trägerhöbe. verändern (s. gestrichelte Stellung in Fig. 4), sondern auch die Dichte der Zwischenstäbe dem gegebenen Pall anpassen. Das Anklemmen der Gelenkpunkte der Gitterstäbe an die Gurte kann aber auch in anderer Weise erfolgen.
Die Fig. eh zeigen verschiedene Arten des Anklemmens mittelst eines Blechstreifens oder mittelst Draht oder endlieh mittelst hakenartig gebogener Schrauben.
Der beschriebenen Art am nächsten steht die in den Fig. 22 und 23 dargestellte Ausführungs- form. Bei derselben wird ein runder Gurtstab 9 angewendet, bei welchem der denselben umfassende
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Gitterstab 8 auf das freie Hnde aufgefädelt und durch Mutter 14 an den Gurt angeklemmt wird ; hiebei bildet die Hakenschraube als solche den Gelenkzapfen.
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festigt. indem sie den links und rechts vom Gurt befindlichen Haken 15 und Gurtstab 8 an diesen anidemmt.
In Fig. 5 ist ein Träger mit gekreuzten Zwischenstäbe 8 dargestellt, welche bei 11 gemeinsam an die Gurte 9, 10 angelenkt sind und gegebenenfalls überdies in der Mitte bei 3 gelenkig oder schernartig verbunden sind. Durch Verbindung dieser Stäbe bei 3 entsteht die schon beschriebene
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Nürnberger Schere, die bekanntlich innerhalb gewisser Grenzen auf eine beliebige Länge und Breite eingestellt werden kann. Die Verbindungspunkte 11 der Scherenglieder werden in der be- schriebenen Weise an die Gurte 9, 10 angeklemmt. Diese bei 3 scherenartig verbundenen Zwisçhenstäbe 8 können verschiedene Länge haben (Fig. 6) und deren Enden können für sich an die Gurte 9, 10 bei 11 angeklemmt werden.
Bei der Anordnung nach Fig. 7 sind die nach rechts und links schräg verlaufenden Gitterstäbe 8 bloss an den Gelenkpunkten 11 miteinander und mit den Gurten 9, 10 verbunden. Auch bei dieser Anordnung können die Stäbe 8 ungleich lang sein (Fig. 8) ; auch können sie bloss an einem Ende zu einem Winkel verbunden sein.
Fig. 9 zeigt einen Gelenkgitterträger, bei welchem die Gitterfüllung 8 durch das Vielfache einer Nürnberger Schere gebildet werden. Die Endgelenkpunkte JJ dieser Gitterstäbe sind in der bereits angegebenen Weise an die Gurte 9, 10 angeklemmt.
Fig. 10 zeigt den Fall, wo die Verstellung der Gitterstäbe 8 nur nach dem im jeweiligen
Betonquerschnitt gewünschten Eisen erfolgt ist und hiebei die Endgelenke derselben nicht derart
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dargestellt. Die Gurte 9, 10 dieser Träger stossen bei 22 zusammen oder überlappen einander.
Die Verbindung erfolgt mit Hilfe mehrerer Zwischenstäbe 8, welche an einem Ende auf dem unteren Gurt des einen Trägers und am anderen Ende auf dem oberen Gurt des anderen Trägers
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Nach dem gleichen System der Verbindung zwischen Umfassungs- und Zwischenstäben bezw. Gurten und Gitterstäbe können zwei oder mehr Gitterwerke zu einem Gitterwerkkörper
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gleichzeitig die Armierung der zwischen den Rippen gebildeten Platte bildet. ist in Fig. 33 dargestellt. Dieses Gitterwerk 24 füllt entweder als Ganzes den Raum zwischen den beiden Trägern
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@ werden und wird au allen oder an zwei gegenüberliegenden Seiten an den Gurten der Träger befestigt.
Reichen die Endgelenkpunkte diess Gitterwerkes nicht bis zu den Trägern. daun werden auch hier Verbindungsstücke 21 angewendet. Eine derartige Eiseneinlage bildet ein zusammenhängendes, nach verschiedenen Richtungen in der Dimension abänderungsfähiges
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beim Einstampfen des Betons oder anderen Arbeiten nicht möglich sind. Da das Eisengerippe von vornherein belaster werden kann und eine äusserst günstige Verbindung von Eisen und Beton
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@ alle vorkommenden, unkontrollierbaren Zufälle bietet. und andernteils deshalb, weil die Trag- fähigkeit der Konstruktion nicht, wie dies bisher der Fall ist, von der Adhäsion des Zementes zum Beton abhängig ist.
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Denkt man sich die in den Fig. 32 und 33 dargestellten Konstruktionen stehend angewendet, dann hat man es mit Säulen und Wänden zu tun, bei denen die gleiche Art der Verstellung, nur in anderem Sinne, nämlich in der Querschnittsdimension der Säule und in der Länge und Breite der Wand und deren Verstärkungen nutzbar ist.
Fig. 34 zeigt als Beispiel eine Säule mit Säulenkopf, welche in der beschriebenen Weise aus Umfassungs- und Zwisohenstäben bezw. aus Längseisen und deren durch Anklemmen be- festigten Zwischen-bezw. Gitterstäben hergestellt werden.
Im vorstehenden ist die Verbindung zweier parallel oder senkrecht zueinander gelegter Gitterwerke angegeben ; eine solche Verbindung kann in sinngemässer Weise auch bei im Winkel
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Obergurtes 9 ohne Lüftung der Klemmen verändert werden kann. Die Gurtteile werden bei eingestellter Trägerhöhe durch entsprechend lange Zwischenstücke 25 miteinander verbunden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Eisenbetonkonstruktion mit gitterförmiger Einlage, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlage'ein ebenes oder räumliches Gelenkgitterwerk ist, dessen Stäbe zur Erzielung einer be- stimmten Eisenmenge oder bestimmter Abmessungen (Länge, Breite oder Höhe) der Einlage gemeinsam in die richtige Neigung eingestellt und in dieser Neigung festgestellt werden können.