AT413934B

AT413934B - Möbelanordnung

Info

Publication number: AT413934B
Application number: AT0178003A
Authority: AT
Original assignee: Blum Gmbh Julius
Priority date: 2003-11-07
Filing date: 2003-11-07
Publication date: 2006-07-15
Also published as: ITMI20040494U1; ATA17802003A; DE202004016265U1

Description

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AT 413 934 B

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Möbelanordnung, insbesondere Küche, mit mindestens zwei von wenigstens einer Antriebseinheit gesondert bewegbaren Möbelteilen und einer Steuereinrichtung zur Steuerung der wenigstens einen Antriebseinheit, wobei die Anordnung ein Spracherkennungssystem aufweist, dessen Signale wenigstens der Steuereinrichtung zuführ-5 bar sind.

Eine derartige Möbelanordnung geht beispielsweise aus der WO 02/068886 A1 hervor. Bei der dort gezeigten Möbelanordnung wird die Tür eines Kühlschranks nach Empfang eines entsprechenden verbalen Bedienkommandos automatisch geöffnet. Weiters wird die Anzahl der im io Kühlschrank eingelagerten Lebensmittel mit Hilfe von auf den Lebensmitteln angeordneten Strichkodierungen oder Transpondern erfasst.

Nachteilig ist daran einerseits, dass ein Benutzer zur Entnahme eines bestimmten Füllgutes den Ort dieses Füllgutes identifizieren muss. Daneben weisen die bisher bekannten Mittel, welche 15 zur Identifikation einzelner Füllgüter verwendet wurden, mehrere Nachteile auf. Beispielsweise führt der Einsatz von Transpondern zu einer unverhältnismäßig großen Verteuerung der damit gekennzeichneten Füllgüter. Weiters ist es für den durchschnittlichen Benutzer nicht möglich, Füllgüter, welche nicht bereits vom Hersteller mit entsprechenden Identifikationsmitteln, wie zum Beispiel Strichcodes, ausgestattet wurden, im nachhinein mit solchen auszurüsten. Derar-20 tige kennzeichnungslose Füllgüter sind für die Möbelanordnung nicht existent und können daher nicht von ihr verwaltet werden.

Die DE 4237783 A1 zeigt ein Möbel, bei dem die als Trays ausgebildeten bewegbaren Möbelteile nicht gesondert voneinander bewegt werden können. Eine verbale Steuerung des Antriebs 25 durch Identifikation der in den Trays angeordneten Füllgüter ist nicht geoffenbart. Ferner beschreibt die DE 196 44 052 A1 eine Auffindhilfe für in einer Ablage abgelegte Gegenstände, wobei die Ablage keine bewegbaren Möbelteile aufweist. Die EP 1211 470 A2 betrifft ein Kältegerät, bei dem hinzugefügte oder entfernte Füllgüter über ein Spracherkennungssystem ein-gebbar sind, wobei jedoch ebenfalls keine bewegbaren Möbelteile geoffenbart sind. Die 30 WO 1995 03587 A1 beschreibt eine Möbelanordnung, bei der die Möbelteile nur im Sinne einer Umordnung der Regalbretter und Regalteile bewegbar sind. Dementsprechend ist auch keine Antriebseinheit zum Bewegen der bewegbaren Möbelteile vorgesehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Anordnung zu schaffen, die sich gegenüber 35 dem Stand der Technik durch einen erhöhten Bedienkomfort auszeichnet.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die bewegbaren Möbelteile in Abhängigkeit von einer durch einen Benutzer erfolgenden, verbalen Identifikation von in oder hinter ihnen angeordneten Füllgütern durch die Antriebseinheit selektiv öffenbar sind. 40

Die erfindungsgemäße Möbelanordnung gestattet es einem Benutzer ohne Kenntnis der genauen Lage des gewünschten Füllgutes dieses mit Hilfe eines einfachen verbalen Befehls zugänglich zu machen. Beispielsweise wird in Abhängigkeit vom verbalen Befehl Besteck die Besteckschublade durch die Antriebseinheit wenigstens teilweise geöffnet, wodurch das darin 45 angeordnete Besteck entnommen werden kann. Bei der selben Möbelanordnung wird der verbale Befehl Zucker zu einem Öffnen der Türe des Schrankes führen, in dem der Zucker gelagert wird.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Spracherkennungssystem einen Betriebsmodus und so einen Programmiermodus aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass das Spracherkennungssystem verbal zwischen dem Betriebsmodus und dem Programmiermodus umschalt-bar ist. Während die Möbelanordnung im Betriebsmodus wie oben beschrieben funktioniert, ermöglicht 55 es der Programmiermodus eine eindeutige Zuordnung eines Füllgutes zu einem bewegbaren 3

AT 413 934 B Möbelteil vorzunehmen. Dies kann beispielsweise bei einem Umräumen von Füllgütern oder der Einordnung neu erworbener Füllgüter notwendig sein. Vorzugsweise weist die Möbelanordnung dafür einen elektronischen Speicher auf, in dem die Daten durch eine eindeutige Zuordnung eines Füllgutes zu einem bewegbaren Möbelteil gespeichert sind. 5

Die Daten können dabei prinzipiell durch jedes geeignete Eingabemittel eingegeben werden. Im Sinne der Erfindung ist aber eine Möbelanordnung besonders bevorzugt, bei der die Daten, welche die eindeutige Zuordnung eines Füllgutes zu einem bewegbaren Möbelteil gestatten, verbal in deren elektronischen Speicher eingebbar sind. 10

Daneben kann die Möbelanordnung einen Computer aufweisen, welcher vorzugsweise einen Touch-Screen aufweist. Der Computer dient dabei nicht nur der Eingabe von Daten, sondern es kann auch die momentan bestehende Zuordnung der einzelnen Füllgüter zu den jeweiligen bewegbaren Möbelteilen grafisch dargestellt werden. 15

Als Antriebseinheit bietet sich vorzugsweise eine elektrische Antriebseinheit, insbesondere ein elektrischer Motor, an, da diese in beliebiger Dimensionierung gewerblich erhältlich sind.

Dabei kann zur Kostenersparnis pro Möbel genau eine Antriebseinheit vorgesehen sein, wobei 20 die einzelnen bewegbaren Möbelteile des Möbels über geeignete Mittel von dieser Antriebseinheit angetrieben werden. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass jedem bewegbaren Möbelteil genau eine Antriebseinheit zugeordnet ist.

Einen weitere Variante der Erfindung betrifft eine Möbelanordnung, insbesondere Küche, mit 25 einem Spracherkennungssystem und wenigstens zwei bewegbaren Möbelteilen.

Dadurch, dass das Spracherkennungssystem eine durch einen Benutzer verbal vorgegebene Zuordnung eines Füllgutes zu einem bewegbaren Möbelteil in einem elektronischen Speicher speichert, wird eine kostengünstige und einfach einsetzbare Möglichkeit zur Identifikation ein-30 zelner Füllgüter geschaffen.

Die erfindungsgemäß vorgesehene Maßnahme vermeidet den Einsatz gesonderter Identifikationsmittel wie Transponder oder Strichcodes, wodurch einerseits die damit verbundenen Kosten vermieden werden und andererseits für den Benutzer eine einfache Möglichkeit zum erstmali-35 gen Einordnen und späteren Umordnen der Füllgüter geschaffen wird.

Die wenigstens zwei bewegbaren Möbelteile können dabei in unterschiedlichen Möbeln angeordnet sein. Bei den bewegbaren Möbelteilen kann es sich beispielsweise um Schubladen, Möbeltüren, Klappen, anhebbaren Schubkästen usw. handeln. 40

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung gehen aus der Zeichnung der einzigen Figur hervor.

Diese zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemä-45 ßen Möbelanordnung 1 mit einem ersten Möbel 2 und einem zweiten Möbel 3. In diesem Ausführungsbeispiel ist jedem der bewegbaren Möbelteile 5, 6, 17 und 18 eine eigene Antriebseinheit 4 zugeordnet. Bei der Antriebseinheit 4 des ersten bewegbaren Möbelteils 5 handelt es sich um einen Elektromotor, welcher über ein Zahnrad in eine am bewegbaren Möbelteil 5 angeordnete Zahnstange eingreift. Das bewegbare Möbelteil 5 kann dadurch über die Antriebseinheit 4 so sowohl geöffnet als auch geschlossen werden. Im bewegbaren Möbelteil 5 ist ein erstes Füllgut 9 angeordnet.

Bei den Antriebseinheiten 4 der im zweiten Möbel 3 angeordneten bewegbaren Möbelteile 6, 17 und 18 handelt es sich um elektrische Antriebseinheiten 4, welche einen über ein Solenoid 55 auslösbaren Stößel aufweisen. Die bewegbaren Möbelteile 6, 17 und 18 des zweiten Möbels 3

Claims

4 AT 413 934 B können somit durch die Antriebseinheiten 4 aus ihrer geschlossenen Endlage im zweiten Möbel 3 ausgestoßen werden. Im bewegbaren Möbelteil 6 sind zwei Füllgüter 10 und 11 angeordnet. Alle Antriebseinheiten 4 können über Leitungen 19 durch die Steuereinrichtung 7 gesteuert 5 werden. Die Steuereinrichtung 7 weist dabei in diesem Ausführungsbeispiel einen elektronischen Speicher 12 zur Speicherung von Daten, welche eine eindeutige Zuordnung der einzelnen Füllgüter 9, 10 und 11 zu den jeweiligen bewegbaren Möbelteilen 5 und 6 gestatten, auf. Das Spracherkennungssystem 8 weist ein Mikrofon 13 auf, über welches die verbalen Bedien-io kommandos erfasst werden. In Abhängigkeit von diesen Bedienkommandos werden über die Leitung 20 Steuersignale an die Steuereinrichtung 7 gesandt. Über bidirektionale Leitungen 16 steht das Spracherkennungssystem 8 mit einem Computer 14 in Kontakt, welcher ein Touchscreen 15 aufweist. Der Computer 14 dient dabei sowohl als Dateneingabemittel als auch als Anzeigevorrichtung. 15 Exemplarisch handle es sich bei dem ersten Füllgut 9 um Besteck, beim zweiten Füllgut 10 um Zucker und beim dritten Füllgut 11 um Kaffee. Erfindungsgemäß löst das verbale Bedienkommando Besteck" das Öffnen des bewegbaren Möbelteils 5, in welchem sich das erste Füllgut 9 befindet, durch die Antriebseinheit 4 aus. Analog wird das Ausstößen des bewegbaren Möbel-20 teils 6 nach Empfang eines der Bedienkommandos Zucker oder Kaffee über das Mikrofon 13 durch das Spracherkennungssystem 8 veranlasst. Soll einen Neuanordnung von Füllgütern 9, 10, 11 vorgenommen werden, beispielsweise des dritten Füllgutes 11 vom bewegbaren Möbelteil 6 in das bewegbare Möbelteil 17, so kann der 25 Wechsel des Spracherkennungssystems 8 vom Betriebsmodus in den Programmiermodus ausgelöst werden. Dies geschieht entweder über den Touch-Screen 15 oder über eine verbale Eingabe. Die verbale Umprogrammierung würde sich in etwa wie folgt gestalten: Nach der verbalen Identifikation des bewegbaren Möbelteils 6, in dem sich das gewünschte Füllgut 11 zur Zeit befindet, wird dieses durch den Befehl Kaffee löschen im elektronischen Speicher 12 30 gelöscht. Durch den Befehl hinzufügen: Kaffee, Möbel 3, obere Schublade wird durch das Spracherkennungssystem 8 ein Datensatz erzeugt, welcher die neue Zuordnung des dritten Füllgutes 11 zum bewegbaren Möbelteil 17 repräsentiert. Dieser Datensatz wird im elektronischen Speicher 12 gespeichert. Eine Umordnung von Füllgütern 9, 10, 11 kann natürlich auch zwischen den beiden Möbeln 2, 3 stattfinden. 35 Ebenso ist es möglich neu erworbenen Füllgüter 9, 10, 11 erstmalig einem bestimmten bewegbaren Möbelteil 5, 6, 17, 18 zuzuordnen oder ausgeschiedene Füllgüter 9, 10, 11 ersatzlos zu löschen. 40 Patentansprüche: 1. Möbelanordnung, insbesondere Küche, mit mindestens zwei von wenigstens einer Antriebseinheit gesondert bewegbaren Möbelteilen und einer Steuereinrichtung zur Steuerung 45 der wenigstens einen Antriebseinheit, wobei die Anordnung ein Spracherkennungssystem aufweist, dessen Signale wenigstens der Steuereinrichtung zuführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die bewegbaren Möbelteile (5, 6) in Abhängigkeit von einer durch einen Benutzer erfolgenden verbalen Identifikation von in oder hinter ihnen angeordneten Füllgütern (9, 10, 11) durch die Antriebseinheit (4) selektiv öffenbar sind. 50 2. Möbelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spracherkennungssystem (8) einen Betriebsmodus und einen Programmiermodus aufweist. 3. Möbelanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spracherken- 55 nungssystem (8) verbal zwischen dem Betriebsmodus und dem Programmiermodus 5 AT 413 934 B umschaltbar ist. 4. Möbelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung (1) einen elektronischen Speicher (12) aufweist, in dem Daten gespeichert sind, 5 welche eine eindeutige Zuordnung eines Füllgutes (9, 10, 11) zu einem bewegbaren Möbelteil (5, 6) gestatten. 5. Möbelanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten, welche die eindeutige Zuordnung eines Füllgutes (9, 10, 11) zu einem bewegbaren Möbelteil (5, 6) io gestatten, verbal in den elektronischen Speicher (12) eingebbar sind. 6. Möbelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung (1) einen Computer (14) aufweist. 15 7. Möbelanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Computer (14) einen Touchscreen (15) aufWeist. 8. Möbelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein bewegbares Möbelteil (5, 6) eine Schublade oder Türe ist. 20 9. Möbelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (4) elektrisch, vorzugsweise ein elektrischer Motor, ist. 10. Möbelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass pro 25 Möbel (2, 3) genau eine Antriebseinheit (4) vorgesehen ist. 11. Möbelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass pro bewegbarem Möbelteil (5, 6) genau eine Antriebseinheit (4) vorgesehen ist. 30 12. Möbelanordnung, insbesondere Küche, mit einem Spracherkennungssystem und wenigs tens zwei bewegbaren Möbelteilen, dadurch gekennzeichnet, dass das Spracherkennungssystem (8) eine durch einen Benutzer verbal vorgegebene Zuordnung eines Füllgutes (9, 10, 11) zu einem bewegbaren Möbelteil (5, 6) in einem elektronischen Speicher (12) speichert. 35 13. Möbelanordnung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei bewegbaren Möbelteile (5, 6) in unterschiedlichen Möbeln (2, 3) angeordnet sind. 40 Hiezu 1 Blatt Zeichnungen 45 50 55