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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Beschatten der Aussenfassade eines Gebäudes mit nebeneinandergereihten, vertikal angeordneten und miteinander im Bereich ihrer Längsränder gelenkig verbundenen Lamellen, die in entlang einer horizontalen Kopfschiene ver- fahrbaren Laufwagen aufgehängt, in einer zur Kopfschiene parallelen Fussführung verschiebbar gehalten und mit einem Antrieb für die Verstellung der Lamellen um in Lamellenlängsrichtung verlaufende Achsen verbunden sind.
Zur Beschattung der Aussenfassade eines Gebäudes ist es bekannt (DE 199 11 490 A1, DE 100 09 565 A1), Lamellen vorzusehen, die horizontal verlaufen und jeweils um eine zur Lamel- lenachse parallele Achse verschwenkbar gelagert sind, so dass diese der zu beschattenden Aussen- fassade vorgesetzten Lamellen je nach Sonnenstand und der angestrebten Beschattungswirkung verschwenkt werden können. Nachteilig bei diesen bekannten Beschattungsvorrichtungen ist vor allem, dass aufgrund der ortsfesten Lagerung der Lamellen der zu beschattende Fassadenabschnitt nicht von den Lamellen freigegeben werden kann.
Ausserdem erfordert die horizontale Lagerung der Lamellen insbesondere bei grösseren Lamellenlängen besondere konstruktive Massnahmen, um einerseits die Lamellen ausreichend biegesteif auszubilden und anderseits die dadurch bedingte Mehrbelastung über entsprechende Tragkonstruktionen auf das Gebäude abzutragen.
Zum Abdecken von Fenster- bzw. Türöffnungen auf der Gebäudeinnenseite ist es ausserdem bekannt (DE 199 01 018 A1), Lammellenjalousien vorzusehen, die vertikal angeordnete, um ihre Längsachse drehverstellbare Lamellen aufweisen, die entlang einer Kopfschiene mit Hilfe eines Spindeltriebes in horizontaler Richtung verschoben werden können, um die Fenster bzw. die Türfläche freizugeben. Solche Vertikaljalousien eignen sich jedoch wegen der ungenügenden Führung der Einzellammellen nicht für die Beschattung einer Aussenfassade.
Um Aussenfassaden, beispielsweise Glaswände vor Witterungseinflüssen schützen zu können, ist es schliesslich bekannt (DE 26 38 987 A1 ), der zu schützenden Aussenfassade eine bewegliche Wand aus nebeneinandergereihten, vertikal angeordneten und miteinander im Bereich der Längs- ränder gelenkig verbundenen Wandtafeln vorzulagern, die in einer horizontalen Kopfschiene und einer dazu parallelen Fussschiene verschiebbar gelagert und mit einem Antrieb für die Verstellung der Wandtafeln verbunden sind. Da die Wandtafeln im Bereich eines ihrer Längsränder schwenk- bar in entlang der Kopfschiene verfahrbaren Laufwagen gelagert werden, müssen die Rahmen der Wandtafeln über doppelte Scharniere miteinander gelenkig verbunden werden, um beim Zusam- menfalten der beweglichen Wand die einzelnen Wandtafeln zu einem Wandtafelblock flach anein- ander zu reihen.
Damit wird nicht nur der Konstruktionsaufwand erhöht, sondern auch das Gewicht der beweglichen Wand vergrössert, was eine solche Wand für eine Beschattungsvorrichtung unge- eignet macht. Dazu kommt noch, dass eine gleichmässige Verstellung der Wandtafeln schwierig ist, weil dazu die Laufwagen unter Beibehaltung eines gleichmässigen Abstandes verfahren werden müssen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Beschattungsvorrichtung für die Aussen- fassade eines Gebäudes der eingangs geschilderten Art so auszugestalten, dass eine gute Beschattung mit einer weitgehenden Freigabemöglichkeit der Fassade verbunden werden kann, und zwar bei einfachen Konstruktionsverhältnissen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die um ihre Längsachse verschwenk- baren Lamellen aus einem Profil bestehen, das im Bereich der beiden einander bezüglich der Drehachse gegenüberliegenden Längsränder zwei parallele Randschenkel bildet, die in einer gegenüber einer Schliessstellung um 90 gedrehten Offenstellung der Lamellen parallel zur Kopf- schiene ausgerichtet sind und eine der Länge eines Laufwagens entsprechende Mindestbreite aufweisen.
Aufgrund der gelenkigen Verbindung der Lamellen entlang ihrer Längsränder bedarf es eines maximalen Schwenkwinkels von 90 für die Lamellen, um das Lamellenfeld zwischen seiner gröss- ten und kleinsten Länge zu verstellen. Bestehen die Lamellen aus einem Profil, das im Bereich der beiden einander bezüglich der Drehachse gegenüberliegenden Längsränder zwei parallele Rand- schenkel bildet, die in einer gegenüber der Schliessstellung um 90 gedrehten Offenstellung der Lamellen parallel zur Kopfschiene ausgerichtet sind und eine der Länge eines Laufwagens ent- sprechende Mindestbreite aufweisen, wird bei zusammengeschobenen Lamellen in vorteilhafter Weise ein Lamellenblock mit einer im wesentlichen gleichmässigen Aussenfläche erhalten.
Die Randschenkel legen sich beim Auseinanderziehen der Lamellen in die ausgezogene Schliessstel-
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lung des Lamellenfeldes aneinander an, wodurch die Stabilität des Lamellenfeldes zusätzlich vergrössert wird. Bildet das Profil der Lamellen zu den Randschenkeln senkrechte Anschlussschen- kel, die über einen Steg miteinander verbunden sind, so ergeben diese senkrechten Anschluss- schenkel Anschläge für die zusammengeschobenen Lamellen, so dass auch im zusammengescho- benen Lamellenblock die gegenseitige Lage der Lamellen konstruktiv vorgegeben ist.
Da die Lamellen um ihre Längsachsen und nicht um die Gelenkachsen zwischen den Lamellen verschwenkbar in den Laufwagen gelagert sind, ergibt sich eine gleichmässige Verstellung aller Lamellen eines Lamellenfeldes, wenn der Abstand der Längsachsen zweier Lamellen verändert wird. Mit der Verkürzung des Längsachsenabstandes zweier Lamellen werden daher alle anderen Lamellen in ihrem gegenseitigen Abstand ebenfalls verkürzt und damit in ihrer gegenseitigen Winkellage verstellt.
Um über die Scharniergelenke eine verbesserte Torsionssteifigkeit der Lamellen in der zusam- mengeschobenen Offenstellung zu erhalten und damit ein fächerförmiges Auseinanderbewegen der Lamellen im Fussbereich zu unterbinden, können die Lamellen in ihrem Längsrandbereich durch Scharniergelenke miteinander verbunden werden, die in der zusammengeschobenen Offen- stellung der Lamellen einen Öffnungswinkel von wenigstens 90 aufweisen.
Der Antrieb für die Lamellen kann aus einem Verschiebeantrieb bestehen, der an einem der Laufwagen, vorzugsweise am Laufwagen für eine Endlamelle, angreift. Mit der gegenseitigen Verschiebung zweier Laufwagen über den Verschiebeantrieb werden somit die Lamellen des Lamellenfeldes eingestellt. Sind die Lamellen bezüglich ihrer Drehachse rotationssymmetrisch ausgebildet, so erhält man nicht nur einfache Montagebedingungen sondern auch symmetrische Verhältnisse auf der Aussen- und Innenseite des Lamellenfeldes.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Beschattungsvorrichtung ausschnittsweise in einer Draufsicht bei zusammengeschobenen Lammellenfeldern,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, jedoch mit zum Teil auseinandergezogenen
Lamellen,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 1 in einem grösseren Massstab,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4 jedoch mit auseinandergezogenen Lamellen und
Fig. 6 eine zum Teil aufgerissene Draufsicht auf ein Lamellenfeld mit zusammengeschobenen
Lamellen in einem grösseren Massstab.
Die Beschattungsvorrichtung gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht aus ein- zelnen Lamellen 1, die um ihre Längsachse drehbar in Laufwagen 2 aufgehängt sind. Zu diesem Zweck sind die Lamellen 1 mit Achsstummeln 3 versehen, die in den Laufwagen 2 drehbar gehal- ten sind. Die Laufwagen 2 greifen mit Laufrollen 4 in eine Kopfschiene 5 ein, die mit Hilfe von Haltern 6 an der Aussenfassade eines Gebäudes befestigt werden kann. Auf der Unterseite der Lamellen 1 ist eine der Kopfschiene 5 gegenüberliegende Fussführung 7 vorgesehen, die im Aus- führungsbeispiel als Fussschiene ausgebildet ist, in der die Lamellen 1 über zu den Achsschenkeln 3 koaxiale Führungsrollen 8 geführt werden. Anstelle einer Fussschiene kann aber auch eine Seil- führung od. dgl. treten.
Die Lamellen 1 selbst bestehen aus einem Profil, das im Bereich der beiden einander bezüg- lich der Drehachse gegenüberliegenden Längsränder zwei parallele Randschenkel 9 bildet, die eine der Länge der Laufwagen 2 entsprechende Mindestbreite aufweisen. Die Lamellen 1 sind über Scharniergelenke 10 entlang der Profilschenkel 9 verbunden und können zwischen einer zusammengeschobenen Stellung gemäss den Fig. 1 und 6 und einer ausgezogenen Stellung gemäss der Fig. 5 verstellt werden. In der der Schliessstellung entsprechenden ausgezogenen Stellung des jeweiligen Lamellenfeldes l1 und 12 liegen die Randschenkel 9 senkrecht zur Kopf- schiene 5 und können in dieser Stellung als gegenseitige Drehanschläge für die Lamellen 1 die- nen. In der zusammengeschobenen Offenstellung bilden die Randschenkel 9 eine gemeinsame Oberfläche des Lamellenpaketes.
Da das Profil der Lamellen 1 zu den Randschenkeln 9 senkrech- te Anschlussschenkel 11 aufweist, die über Stege 12 miteinander verbunden sind, übernehmen die Anschlussstege 11 in der Schliessstellung des jeweiligen Lamellenfeldes l1, l2 die Anschlagbegren- zung.
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Zum Verstellen der Lamellen 1 dient ein Verschiebeantrieb 13 mit wenigstens einer in einem Gehäuse 14 verschiebbar gelagerten Stellstange 15, beispielsweise einer Zahnstange, die über ein Ritzel im Gehäuse 14 verschoben wird. Gemäss den Fig. 1 und 2 sind für die beiden Lamellenfelder l1, 12 zwei Stellstangen 15,16 in gesonderten Gehäusen 14 und 17 vorgesehen, wobei die Steil- stangen 15,16 über eine gemeinsame Antriebswelle angetrieben werden, allerdings gegensinnig.
Während die eine Stellstange 15 das zugehörige Gehäuse 14 durchsetzt und mit beiden Enden an der jeweils rechten Endlamelle der Lamellenfelder l1, 12 angreift, und zwar an einer auskragenden Lasche 18 des zugehörigen Laufwagens 2, greift die andere nur einseitig aus dem Gehäuse 17 ausfahrbare Stellstange 16 an der linken Endlamelle des Lamellenfeldes l1 an, und zwar wieder über eine Lasche 18 des zugehörigen Laufwagens 2. Da die linke Endlamelle des Lamellenfeldes l2 ortsfest gelagert ist, indem der zugehörige Laufwagen 2 in der Kopfschiene 5 unverschiebbar gehalten wird, wird in der in der Fig. 1 dargestellten einen Endstellung der Stellstange 15 das Lamellenfeld 12 zu einem Lamellenblock zusammengeschoben.
Gleichzeitig nimmt die andere Stellstange 16 die in das Gehäuse 17 eingeschobene Lage ein, so dass auch das Lamellenfeld l1 zu einem Lamellenblock zusammengeschoben ist. Bei einer gegensinnigen Betätigung des Verschie- beantriebes 13 wird die an beiden Lamellenfeldem l1, 12 angreifende Stellstange 15 in der Darstel- lung gemäss Fig. 2 nach rechts bewegt, während zugleich die andere Stellstange 16 nach links verschoben wird, was ein Öffnen der zusammengeschobenen Lamellenfelder l1, 12 zur Folge hat, wie dies der Fig. 2 entnommen werden kann. Die ausgezogene Schliessstellung ist erreicht, wenn sich für die Lamellen 1 eine Strecklage gemäss der Fig. 5 ergibt.
Da in der ausgezogenen Schliess- stellung bei der gewählten Lamellenanordnung und -lagerung die Lamellen 1 eine anschlagbe- grenzte Übertotpunktlage einnehmen, führt eine Betätigung des Verschiebeantriebes 13 im Öff- nungssinn nur dann zu einem Veschwenken der Lamellen 1, wenn die Lamellen aus der Übertot- punktlage ausgeschwenkt werden. Zu diesem Zweck können die Scharniergelenke als Fedeschar- niere mit einer federnden Vorspannung ausgebildet sein. Wird auf solche zusätzliche Massnahmen verzichtet, so muss eine Übertotpunktlage für die Lamellen 1 in der ausgezogenen Offenstellung vermieden werden.
Da die Lamellen 1 lediglich über einen kopfseitigen Verschiebeantrieb 13 verstellt werden, besteht die Gefahr, dass sich aufgrund einer zu geringen Torsionssteifigkeit der Lamellen in der zusammengeschobenen Schliessstellung der Lamellenfelder l1, l2 im Fussbereich ein grösserer Öffnungswinkel zwischen den Lamellen als im Kopfbereich ergibt, so dass die Lamellen nach unten fächerartig auseinanderlaufen. Um hier Abhilfe zu schaffen, sollen die Scharniergelenke in der zusammengeschobenen Offenstellung der Lamellen einen Öffnungswinkel zwischen 90 und 180 aufweisen, weil dann für die Lamellen ein entsprechender Versteifungseffekt genützt werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Beschatten der Aussenfassade eines Gebäudes mit nebeneinandergereih- ten, vertikal angeordneten und miteinander im Bereich ihrer Längsränder gelenkig verbun- denen Lamellen, die in entlang einer horizontalen Kopfschiene verfahrbaren Laufwagen aufgehängt, in einer zur Kopfschiene parallelen Fussführung verschiebbar gehalten und mit einem Antrieb für die Verstellung der Lamellen um in Lamellenlängsrichtung verlaufende
Achsen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die um ihre Längsachse verschwenkbaren Lamellen (1) aus einem Profil bestehen, das im Bereich der beiden ein- ander bezüglich der Drehachse gegenüberliegenden Längsränder zwei parallele Rand- schenkel (9) bildet, die in einer gegenüber einer Schliessstellung um 90 gedrehten Offen- stellung der Lamellen (1) parallel zur Kopfschiene (5)
ausgerichtet sind und eine der Länge eines Laufwagens (2) entsprechende Mindestbreite aufweisen.