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Die Erfindung bezieht sich auf einen schotterlosen Oberbau mit vorgefertigten, schienentragen- den Betontragplatten, die in Oberbaulangsrichtung eine grössere Erstreckung als quer hierzu auf- weisen sowie auf ein Verfahren zum Ersatz von Betontragplatten eines schotterlosen Oberbaues.
Der schienengebundene Verkehr ist sowohl für den Transport von Gütern als auch Personen von besonderer Bedeutung. Neben den konstruktiven Verbesserungen am rollenden Material ist der Gleisoberbau für die höheren Geschwindigkeiten als auch für den gesteigerten Fahrkomfort von besonderer Bedeutung. Weiters ist es erforderlich, die Wartungszeiten des Gleisoberbaues moglichst zu verringern sowie Störungen kurzfristig behebbar zu machen. Diese Aufgabenstellun- gen haben zu einer weitgehenden Entwicklung bei dem sogenannten schotterlosen Gleisoberbau geführt. Bei den unterschiedlichen Konstruktionen müssen verschiedene Aufgaben gelost werden.
Da die Schienen austauschbar sein sollen, müssen lösbare Verbindungen mit Trägern für die
Schienen vorgesehen sein Diese Träger für die Schienen können entweder ein Schwellenrost oder auch längenmässig begrenzt Betonplatten sein. Der Schwellenrost kann beispielsweise in einem spater abbindenden Beton angeordnet werden, wobei die Schienen genau positioniert werden müssen, um eine exakte Lage derselben zu gewährleisten. Die weitere Möglichkeit besteht darin, Tragplatten vorzusehen, mit welchen die Schienen ebenfalls lösbar verbunden sind. Zur exakten Positionierung in Schienenlängsrichtung und quer hierzu können beispielsweise an den
Enden von den Platten etwa halbkreisförmige Ausnehmungen vorgesehen sein, welche mit ent- sprechenden kreisförmigen Zylindern, die senkrecht vom Untergrund aufragen, kooperieren.
In
Umkehr hierzu können auch im Untergrund kreisförmige Zylinder ausgenommen sein, in welchen in etwa nach unten sich erstreckende kreisförmige Teilzylinder ragen. Derartige zylinderförmige Haltevorrichtungen bewirken keine exakte Positionierung, da entlang der zylinderförmigen Flächen Verschiebungen stattfinden können. Bei dem Bruch eines Fortsatzes oder des Zylinders, der sich vom Untergrund nach oben erstreckt, ist dieses Ende der Platte ohne jegliche Fixierung.
Eine weitere Möglichkeit zur Fixierung derartiger Tragplatten am Untergrund besteht darin, dass in den Tragplatten Ausnehmungen, insbesondere durchgehende Ausnehmungen, beispielsweise rechteckige Ausnehmungen, vorgesehen sind, wobei sowohl die Orientierung in Längs- als auch in Querrichtung mit der erforderlichen Genauigkeit durchgeführt werden kann. Besonders grosse Kräfte können aufgenommen werden, wenn mehrere grossflächige Ausnehmungen in der Tragplat- te vorgesehen sind. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Gewicht der Tragplatten dadurch auch wesentlich reduzierbar ist.
Eine weitere wesentliche Aufgabe, die auch beim schotterlosen Oberbau gelöst werden muss, besteht dann, dass der Oberbau bei Belastung sich nicht als starrer Korper verhalten darf, sondern bei Belastung elastisch einfedern muss. Ein derartiges Einfedern soll im Bereich einiger Millimeter stattfinden Bei einem Schotterbett wird dieses elastische Einfedern durch eine Kompression des Schotterbettes erreicht, die nach Entlastung wieder zur Expansion desselben führt. Diese Vorgän- ge bedingen eine Abnützung des Schotterbettes, wobei gleichzeitig die Schotterkörner unterhalb der Schwellen aus diesem Bereich verdrängt werden, so dass regelmässige Wartungsarbeiten, u. zw ein Stopfen des Schotterbettes, insbesondere unter den Schwellen, erforderlich wird. Bei dem schotterlosen Oberbau wird in der Regel ein eigenes Konstruktionselement für diesen Feder- vorgang vorgesehen.
Es kann hierbei eine elastisch deformierbare Schichte unterhalb des Schwel- lenrostes oder auch der Tragplatten angeordnet werden.
Aus der EP 0 516 612 B1 wird ein schotterloser Oberbau bekannt, welcher eine Fundament- platte aufweist, die in situ gefertigt ist. Diese Fundamentplatte kann auch trogförmig ausgebildet werden. Auf dieser liegt uber einen Untergrundmörtel aus Beton und gegebenenfalls mit Stahlar- mierung eine Vielzahl von Tragplatten auf, mit welchen zwei Schienen lösbar verbunden sind. Zur lagemässigen Fixierung dieser Betonplatten kann der Untergrundmörtel in rechteckige durchgehen- de Ausnehmungen der Tragplatte ragen Weiters besteht die Möglichkeit, dass an den jeweiligen Enden der Tragplatte, bezogen auf die Oberbaulängsrichtung nach unten ragende Vorsprünge vorgesehen sind, die in eine Ausnehmung der Fundamentplatte ragen, wobei der Zwischenraum ebenfalls durch den Untergrundmörtel gefüllt ist.
In den rechteckigen Ausnehmungen kann zwi- schen dem in diesen eingedrungenen Untergrundmörtel und der Tragplatte eine gummielastische Schichte vorgesehen sein Diese gummielastische Beschichtungen entsprechen jeweils genau den Aussenabmessungen der Tragplatten Zur akustischen Verbesserung einer derartigen Konstruktion können die Tragplatten an ihren der Luft benachbarten Flächen eine Beschichtung aufweisen. Eine
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derartige Konstruktion hat sich zwar bewährt, jedoch muss mit ausserordentlicher Genauigkeit gear- beitet werden und jegliche Verletzung der Schichten vermieden werden, um die erwünschten
Eigenschaften zu erreichen.
Aus der AT 390 976 B, von welchem Stand der Technik die vorliegende Erfindung ausgeht, wird ein Verfahren zur Errichtung von schotterlosem Oberbau sowie ein nach diesem Verfahren hergestellter Oberbau bekannt. Hierbei werden vorgefertigte Tragplatten aus Beton über in den
Ecken derselben angeordneten Spindeln in Abstand von einem Untergrund gehalten. Die Trag- platten weisen durchgehende Ausnehmungen auf. Die Tragplatten können an ihrer zum Unter- grund weisenden Fläche und auch in den Ausnehmungen eine Beschichtung aus elastischem
Material, beispielsweise Polyurethan, aufweisen, das flüssig appliziert wird und sodann zur Aushär- tung gelangt.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass diese gummielastischen Schichten vorge- fertigt sind und genau der Dimension entsprechend auf die Trägerplatten appliziert werden. Über eigene Injektionsöffnungen und auch über die Halteöffnungen wird sodann ein Untergrundmörtel eingebracht. Nach Erstarren desselben können die Stützen entfernt werden. Sodann können die
Schienen über Schrauben, die mit in der Tragplatte vorgesehenen Kunststoffdübel kooperieren, lösbar befestigt werden. Nachteilig bei einem derartigen Verfahren ist, dass mit besonders hoher
Genauigkeit gearbeitet werden muss, um sicherzustellen, dass die gesamte untere Fläche der Trag- platte nur über die gummielastische Platte auf dem Untergrundmörtel aufliegt und nicht Bereiche vorliegen, in welchen der Untergrundmörtel in direktem Kontakt mit den Tragplatten steht.
Obwohl schotterlose Oberbaue bereits seit langer Zeit im Einsatz sind, ist bislang der Instand- setzung geringes Augenmerk gewidmet worden. Da die Krafteinleitung über die Räder in die
Schienen und somit in die Tragplatten erfolgt, unterliegen die Tragplatten und damit der zwischen dem Untergrund und den Tragplatten angeordnete Untergrundmörtel einer besonderen Beanspru- chung und bevorzugten Zerstörung.
Der schotterlose Oberbau, welcher konstruktiv aufwendiger als ein Schotteroberbau ist, findet seinen bevorzugten Einsatz an höchstbeanspruchten Bereichen der Bahn, beispielsweise Hochge- schwindigkeitsbereiche, Tunnels, Bahnhöfe u. dgl. Diese Bereiche stellen in der Regel Engpasse dar, die besonders rasch instandgesetzt werden müssen, um die Behinderung im Eisenbahnver- kehr besonders gering zu halten. Bislang ist das Augenmerk darauf gerichtet worden, dass in situ erzeugte Schichten besonders rasch abbinden, um während der Stillstandszeit von Hochgeschwin- digkeitszügen in der Nacht eine entsprechende Reparatur durchführen zu können.
Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, einen schotterlosen Oberbau und ein Ver- fahren zum Ersatz von Betontragplatten desselben zu schaffen, welcher bzw. welches die Repara- tur besonders einfach ermöglicht und innerhalb kürzester Zeit einen Austausch von Betontragplat- ten ermöglicht.
Der erfindungsgemässe schotterlose Oberbau mit vorgefertigten, schienentragenden Beton- tragplatten, die in Oberbaulängsrichtung eine grössere Erstreckung als quer hierzu aufweisen, wo- bei die Betontragplatten zumindest zwei, insbesondere symmetrisch angeordnete, Ausnehmungen aufweisen, die sich gegebenenfalls durchgehend, von oben nach unten erstrecken und mehreckig, insbesondere rechteckig und nach unten offen ausgebildet sind, wobei insbesondere unterschied- lich lange Seiten der Ausnehmungen vorgesehen sind und sich die längeren Seiten in Längsrich- tung des Oberbaues erstrecken, wobei ein Untergrundmörtel, der auf einem Untergrund, z. B.
Beton, egalisierten Fels, aufruht, sich zumindest in zwei Ausnehmungen erstreckt und zwischen der vorgefertigten Betontragplatte und dem Untergrundmörtel eine, insbesondere vorgefertigte, Schichte, vorzugsweise mit einem Granulat, aus gummielastischem Material an der Unterseite dieser angeordnet ist, wobei die Betontragplatten mit ihren Stirnseiten in Abstand zueinander ange- ordnet sind, wodurch eine Fuge gebildet ist, besteht im wesentlichen darin, dass zumindest zwei einander benachbarte Betontragplatten zumindest an ihren Stirnseiten unterhalb des Schienen- fusses zueinander unterschiedliche Dicke aufweisen, und der Untergrundmörtel unterhalb der Betontragplatte mit der geringeren Dicke zumindest zweischichtig aufgebaut ist, und sich die obere Schichte des Untergrundmörtels bis zum Bereich der Fuge erstreckt und eine untere Schichte des Untergrundmörtels, die,
insbesondere unmittelbar, dem Untergrund benachbart ist, sich unterhalb der Betontragplatten unterschiedlicher Dicke erstreckt.
Durch die vorgefertigten Betontragplatten, mit welchen die Schienen lösbar befestigt werden, können jene Konstruktionsteile des schotterlosen Oberbaues, die eine besonders grosse Genauig-
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keit aufweisen müssen, nicht vor Ort, sondern durch fabriksmässige Fertigung erzeugt werden.
Durch das Vorsehen von Ausnehmungen, insbesondere durchgehenden Ausnehmungen, in der
Betontragplatte kann das Gewicht derselben, ohne die Tragfestigkeit im wesentlichen zu beein- flussen, reduziert werden, wobei durch mehreckige, insbesondere rechteckige, Ausnehmungen, die genaue Positionierung der Tragplatten am Untergrund selbst bei hoher Belastung besonders vorteilhaft gewährleistet ist. Durch die Anordnung einer im wesentlichen an der gesamten Untersei- te der Betontragplatte angeordneten gummielastischen Schichte zwischen dem eingeebneten
Untergrund, wie beispielsweise Beton, einem daraufliegenden Untergrundmörtel und der Beton- tragplatte kann das erwünschte Einfedern des Gleisoberbaues erreicht werden, wobei gleichzeitig
Schallbrücken bei exakter Positionierung ebenfalls vermieden werden können.
Durch die in Ab- stand zueinander angeordneten Betontragplatten können dieselben ohne gegenseitige Beeintrach- tigung selbst bei unterschiedlichsten Temperaturen gehalten werden.
Die Betontragplatte mit einer geringeren Dicke stellt eine Reparaturtragplatte dar, wobei es nicht erforderlich ist, den Untergrundmörtel als solchen zu zerstoren, sondern die Betontragplatte kann über in Gewinden eingeschraubte Haken, wie sie beispielsweise durch die Abstandshalterung durch Spindeln an den jeweiligen vier Ecken vorliegen, einfach abgehoben werden. Sodann ist es lediglich erforderlich, eine Tragplatte mit geringerer Dicke am Untergrundmortel zu positionieren und den Freiraum zwischen der Tragplatte mit geringerer Dicke und dem Untergrundmörtel mit einer weiteren Schichte des Untergrundmörtels zu erfüllen.
Es ist somit nicht mehr erforderlich, den
Untergrundmortel in seiner Gesamtheit zu beseitigen, sondern die neue Betontragplatte kann durch eine weitere Schichte des Untergrundmörtels auf dem ursprunglichen Untergrundmörtel getragen werden. Betontragplatten im Gleisoberbau werden zwar in der Regel mit besonders engen Toleranzen hergestellt und es war durchaus überraschend, dass Tragplatten geringerer
Dicke die erforderlichen Standzeiten aufweisen. Als eine nachträgliche Erklärung dafür kann ange- sehen werden, dass die Tragplatten geringerer Dicke über die Schienen, mit welchen sie lösbar ver- bunden sind, Kräfte an die angrenzenden Tragplatten übertragen, so dass eine geringere Dimen- sionierung von Reparaturtragplatten die Gesamtstandzeit eines Gleisoberbaues nicht beeinträch- tigt.
Die Dicke der Platte bezieht sich jeweils auf die Dicke unterhalb des Schienenfusses, da die obere Oberfläche der Betontragplatte unterschiedlich ausgebildet ist und es lediglich erforderlich ist, dass zwischen dem ursprünglichen Untergrundmörtel und der Betontragplatte ein im wesentli- chen sich über die gesamte untere Fläche mit Ausnahme der Ausnehmungen entstehende weitere Schichte am Untergrundmörtel angeordnet werden kann
Erstreckt sich sowohl die obere als auch die untere Schichte des Untergrundmörtels über die gesamte Fläche der Betontragplatte und ist im wesentlichen planparallel ausgebildet, so ist ein vollflächiges Aufliegen der Betontragplatte am Untergrundmörtel gewährleistet, wobei Bereiche unterschiedlicher Kraftübertragung auf dem Untergrund von der Betontragplatte vermieden sind,
womit die Standzeit sowohl der ursprünglich verlegten Betontragplatte als auch der nachträglich verlegten Betontragplatte wesentlich erhöht werden kann.
Endigt die obere Schichte des Untergrundmörtels an der Fuge, so ist ein besonders störungs- freier Übergang der oberen Schichte des Untergrundmörtels in der unteren Schichte gewährleistet
Ist die obere Schichte des Untergrundmörtels in der Fuge mit einer gummielastischen Schichte, die mit der Betontragplatte mit der geringeren Dicke verbunden ist, zumindest teilweise abgedeckt, so kann ohne zusätzliche Schalelemente der Übergang der oberen Schichte des Untergrundmor- tels genau und einfach verwirklicht werden.
Ist die gummielastische Schichte im Bereiche der Fuge nach unten gebogen, so ist ein in sei- ner Dicke abnehmender Übergang zur unteren Schichte des Untergrundmörtels gewährleistet.
Weist die gummielastische Schichte der Betontragplatte an ihrer zum Untergrund weisenden Fläche ein Trennmittel, z. B. O1 Wachs, auf, so kann einerseits eine freie Dehnung der Betontrag- platte am Untergrundmörtel, die aufgrund der unterschiedlich thermischen Beanspruchungen be- dingt ist, erfolgen, wobei weiters Betontragplatten im Bedarfsfall einfach vom Untergrundmortel abgehoben werden können
Ist an den Wandungen der Ausnehmungen eine gummielastische Beschichtung vorgesehen, die insbesondere ein Trennmittel, z. B.
O1 Wachs, aufweist, so ist einerseits der reversiblen elasti- schen Bewegung der Betontragplatten in Gleislängsrichtung und quer hierzu besonders vorteilhaft Rechnung getragen, wobei weiters durch ein Trennmittel eine Entfernung der Betontragplatten
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besonders einfach durchgeführt werden kann, ohne eine mechanische Zerstörung der Fortsätze des Untergrundmörtels zu bedingen.
Sind die Ausnehmungen der Betontragplatten mit geringerer Dicke im Querschnitt parallel zur Gleisebene grösser als jener der anderen Betontragplatten, so muss beim Austausch der Betontrag- platten keine genaue Einpassung derselben in die vom Untergrundmörtel nach oben erstreckenden
Fortsätze erfolgen, sondern es kann eine freie Positionierung erfolgen, wobei dann der Freiraum zwischen den Ausnehmungen und den Vorsprüngen des Untergrundmörtels mit einer weiteren Schichte eines Untergrundmortels erfüllt werden kann.
Weisen die Betontragplatten mit geringerer Dicke Distanzhalter an ihrer unteren Fläche, insbe- sondere auf der gummielastischen Schichte, auf, so kann eine besonders rasche und einfache Positionierung der Tragplatten mit geringerer Dicke erfolgen, wobei weiters der Vorteil besteht, dass bereits nach kürzester Zeit, wenn auch mit geringerer Geschwindigkeit, die Reparaturtragplatten befahren werden können und keine zusätzlichen Wartungsarbeiten, wenn der Untergrundmörtel erhärtet ist, erforderlich wird, wie beispielsweise bei dem Vorsehen von Spindeln, die nach dem Erhärten des Untergrundmörtels entfernt werden müssen.
Sind zumindest drei, insbesondere vier, Distanzhalter vorgesehen, so ist eine besonders exak- te Positionierung der Tragplatten mit geringerer Dicke gewährleistet, die selbst hohe Kräfte bei Be- lastung während des Erhärtens des Untergrundmörtels aufnehmen können.
Weist die Betontragplatte mit geringerer Dicke eine vorgespannte Bewehrung auf, die gegebe- nenfalls sowohl in als auch quer zur Oberbaulängsrichtung verläuft, so kann trotz geringerer Dicke ein analoges Festigkeitsverhalten erreicht werden, so dass ein besonders gleichmässiges Verhalten der Betontragplatten gewährleistet ist, womit vorzeitige Zerstörungen im Bereich von Reparatur- platten einfach verhindert werden.
Weist die Betontragplatte geringer Dicke eine Dicke auf, die zumindest 3,0 mm geringer ist als die der anderen Betontragplatten, so ist einerseits gewährleistet, dass eine noch ausreichende Fes- tigkeit unter Berücksichtigung der Kraftübertragung an die anschliessenden Betontragplatten gege- ben ist, wobei weiters eine Verfüllung des Freiraumes zwischen der unteren Schichte des Unter- grundmörtels und der elastischen Schichte der Reparaturtragplatte gegeben ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Ersatz von vorgefertigten Betontragplatten eines schot- terlosen Oberbaues, die über eine gummielastische Schichte und einem erhärteten Untergrund- mörtel auf einem Untergrund aufruhen, wobei die zum Ersatz bestimmte Betontragplatte durch eine weitere vorgefertigte ersetzt wird, besteht im wesentlichen darin, dass die Betontragplatte mit gerin- gerer Dicke über dem Untergrundmörtel gehalten wird, und der Freiraum mit einer weiteren Schich- te aus Untergrundmörtel erfüllt wird.
Mit diesem Verfahren wird mit genngstem Arbeitsaufwand der Austausch einer Betontragplatte ermöglicht, da ein Abarbeiten des Untergrundmörtels nicht erfor- derlich ist, sondern lediglich ein Abheben der alten, gegebenenfalls einen Schaden aufweisenden, Betontragplatte durchgeführt werden muss, eine neue positioniert werden kann, wobei der Zwi- schenraum entweder vor Positionierung der Platte oder nach Positionierung der Platte mit einem weiteren Untergrundmortel verfüllt werden kann.
Wird der Raum, der zwischen einem Vorsprung des Untergrundmörtels der in Ausnehmung der Betontragplatte reicht und der gummielastischen Schichte der Ausnehmungen in der Betontragplat- te mit geringer Dicke mit einem Untergrundmörtel verfüllt, so kann eine nachträgliche genaue Positionierung der Tragplatten auch in Längsrichtung des Gleisoberbaues erfolgen, wobei weiters eine lagegenaue Fixierung durch den abbindenden Untergrundmörtel ermöglich ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 einen Gleisoberbau in der Sicht von oben,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Schienenbefestigung in der Tragplatte,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Gleisoberbau gemäss Fig. 1 entlang der Linie 111-111,
Fig 4 einen Schnitt durch den Gleisoberbau gemäss Fig. 1 entlang der Linie IV-IV und
Fig. 5 die Fuge zwischen zwei Betontragplatten.
In Fig. 1 sind vier Betontragplatten 1, 1a dargestellt, die von oben nach unten durchgehende Ausnehmungen 2,2a und durchgehende Injektionsöffnungen 3 aufweisen.
Wie besonders deutlich in Fig. 2 ersichtlich, ist die Schiene 4 mit der Betontragplatte 1 lösbar verbunden. Die Tragplatte weist eine Erhöhung 14 auf, so dass die Schienen gegenüber den
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übrigen Bereichen der Tragplatte erhöht angeordnet sind. In der Betontragplatte sind Dübel 15 vorgesehen, die mit Schrauben 16 kooperieren, welche die Schiene 4 uber Klemmplatten 17,
Unterlagsplatte 18 und eine gummielastische Zwischenplatte 19 lösbar mit der Betontragplatte verbinden.
An den vier Ecken der Betontragplatten 1 sind Gewinde 5 angeordnet, die mit Spindeln zur höhenmässigen Positionierung der Betontragplatten kooperieren, vorgesehen. Die Tragplatten 1 weisen eine Dimension von 2400 mm mal 5160 mm auf. Übliche Masse liegen zwischen 2000 mm bis 2700 mm mal 3000 mm bis 7000 mm. Ihre Dicke d1 (Fig. 3) beträgt zwischen 140 mm und
250 mm, im vorliegenden Fall 160 mm. Die Ausnehmungen 2 sind rechteckig ausgebildet, wobei die längere Seite des Rechteckes parallel zur Gleisoberbauerstreckung angeordnet ist und
900 mm beträgt, wohingegen die Breitenerstreckung 600 mm betragt. Die Ausnehmungen 2a entsprechen den Ausnehmungen 2, sind jedoch parallel zur Gleisebene grösser ausgestaltet und weisen folgende Abmessungen 910 mm mal 610 mm auf.
Die Betontragplatten liegen, wie besonders deutlich aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, über planpa- rallele Untergrundmörtel 6,6a auf einem Untergrund, u. zw. dem Boden einer Betonwanne 7 auf
Diese Betonwanne 7 ruht ihrerseits über gummielastische Profile 8 am egalisierten Untergrund 9 auf Anstelle der Betonwanne kann auch eine Betonplatte oder nur der egalisierte Untergrund vorgesehen sein. Weiters kann statt der Profile eine durchgehende gummielastische Schichte vorgesehen sein. Bei besonders hohen Schwingungsbeanspruchungen kann die Betonwanne oder die Betonplatte über eine Vielzahl von einzelnen diskreten gummielastischen Lagern am Unter- grund aufliegen. Die Betontragplatten 1 weisen eine schlaffe Bewehrung 10 auf, die einerseits vor den Ausnehmungen 2 endigt und andererseits in Oberbaulängsrichtung und quer hierzu verläuft.
Die Betontragplatten mit einer geringen Dicke weisen eine vorgespannte Bewehrung 10a auf. Die Überdeckung beider mit Beton beträgt zumindest 25 mm. Beide Betontragplatten weisen an ihren zum Untergrund weisenden Seiten eine vorgefertigte Beschichtung 11 auf, die eine Dicke von 30 mm besitzt und über die äusseren Konturen der Betontragplatte 1, 1a hinausragt. Diese Schichte ist mit Gummiteilchen mit einer mittleren Grösse von 15 mm bis 20 mm aufgebaut, die über einen Polyurethanbinder verbunden sind. Eine Spritzfolie aus Kunststoff ist jedoch auch geeignet. Bezo- gen auf die Breite ragt dieselbe zumindest 5 mm über die Breite der Betontragplatte hinaus, wo- hingegen in Schienenlängsrichtung die gummielastische Beschichtung 2,5 cm die Betontragplatte uberragt, wenn die Beschichtung an jeder Stirnseite der Betonplatte dieselbe überragt.
Ist nur ein Überragen an drei Seiten gegeben, dann überragt eine Beschichtung die Fuge. Liegen die Beton- tragplatten ihrerseits nicht in einer Wanne, sondern lediglich auf einer weiteren Betonplatte oder auf dem eingeebneten Untergrund über den Untergrundmörtel auf, so ist es ausreichend, dass zwischen zwei Tragplatten eine Abdichtung der Fuge folgt. Diese Abdichtung der Fuge kann ent- weder durch lediglich an einer Tragplatte vorgesehene überstehende gummielastische Beschich- tung erfolgen oder auch von den beiden Stirnseiten der Tragplatten überstehende gummielastische Beschichtungen durchgeführt sein. Der Untergrundmörtel 6 ragt auch in die Ausnehmungen 2 der Betontragplatte, wobei die Seitenwandungen der Betontragplatte ebenfalls eine gummielastische Beschichtung 12 aufweist.
In den Untergrundmörtel 6 in den Ausnehmungen reicht eine Beweh- rung 13, so dass der Untergrundmörtel mit seinen Vorsprüngen auch Zugspannungen besser aufnehmen kann.
In Fig. 4 ist der Schnitt durch eine Betontragplatte 1a dargestellt, die eine geringere Dicke d2, u. zw. 3,0 mm, als die Betontragplatte in Standardausführung aufweist. Die Dicke der Betontrag- platte wird im Bereich der Schienen bestimmt, wobei die untere Fläche der Betontragplatte parallel zur Gleisebene ausgerichtet ist. Zwischen der unteren Fläche der Betontragplatte und dem von der vorhergehenden Betontragplatte 1a stammenden Untergrundmörtel 6 ist eine weitere Schichte eines Untergrundmörtels 6a vorgesehen, so dass die Betontragplatte 1a mit geringerer Dicke, bezogen auf ihre untere Fläche, höher situiert ist als die Standardbetontragplatte 1.
Die Ausneh- mung 2a in der Betontragplatte ist jedoch grösser ausgestaltet als die Ausnehmung 2 der Standard- betontragplatte, da zwischen dem Vorsprung 6 und der Betontragplatte auch noch ein Unter- grundmörtel 6a angeordnet ist.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich, kann die Betontragplatte 1a über die gummielastische Schichte 11 mit gummielastischen Distanzstücke 19a am Untergrundmörtel 6 aufliegen. Dadurch kann unmittel- bar nach dem Austausch der Platte die Platte mit geringerer Dicke unmittelbar am Untergrundmör-
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tel 6 positioniert sein, da diese Distanzstücke 19 lediglich die Dicke des neu einzubringenden Untergrundmörtels 6a aufweisen müssen. Der Untergrundmörtel 6a reicht bis zur Fuge 20. Eine Abdeckung des Untergrundmörtels 6 und 6a ist durch die gummielastischen Schichten 11 auch in der Fuge gewährleistet. Die Fuge 20 kann mit einem Schuber 21 abgedeckt werden, so dass wäh- rend des Erhärtens des Untergrundmörtels 6 bzw. 6a die gummielastischen Schichten 11 nach unten gebogen werden. Die Fuge kann sodann durch eine Abdeckung 22 abgedeckt werden.
Die verschiedenen Schichten aus Untergrundmörtel können ident aber auch unterschiedlich aufgebaut sein. So kann die untere Schichte z. B. aus einem Mörtel mit hydraulischen Bindemittel, gegebenenfalls kunststoffmodifiziert, und die obere Schichte auch nur gefüllter Kunststoff sein. Für die obere Schichte ist aufgrund des geringen Abstandes, wenn die Reparaturplatte mit Spindeln oberhalb der unteren Schichte des Untergrundmörtels gehalten und der Raum erfüllt werden soll, das Fliessverhalten von besonderer Bedeutung.
PATENTANSPRÜCHE:
1. Schotterloser Oberbau mit vorgefertigten, schienentragenden Betontragplatten (1, 1a), die in Oberbaulängsrichtung, eine, grössere Erstreckung als quer hierzu aufweisen, wobei die
Betontragplatten (1, 1a) zumindest zwei, insbesondere symmetrisch angeordnete, Ausneh- mungen (2,2a) aufweisen, die sich gegebenenfalls durchgehend, von oben nach unten erstrecken und mehreckig, insbesondere rechteckig und nach unten offen ausgebildet sind, wobei insbesondere unterschiedlich lange Seiten der Ausnehmungen (2,2a) vorge- sehen sind und sich die längeren Seiten in Längsrichtung des Oberbaues erstrecken, wo- bei sich ein Untergrundmörtel (6,6a), der auf einem Untergrund (7), z. B.
Beton, egalisier- ten Fels, aufruht, in zumindest zwei Ausnehmungen (2,2a) erstreckt und zwischen der vorgefertigten Betontragplatte (1, 1a) und dem Untergrundmörtel eine, insbesondere vor- gefertigte, Schichte, vorzugsweise mit einem Granulat, aus gummielastischem Material, an der Unterseite dieser angeordnet ist, wobei die Betontragplatten (1, 1a) mit ihren Stirnsei- ten im Abstand zueinander angeordnet sind, wodurch eine Fuge (20) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei einander benachbarte Betontragplatten (1, 1a) zu- mindest an ihren Stirnseiten unterhalb des Schienenfusses zueinander unterschiedliche
Dicke (di, d2) aufweisen, und der Untergrundmörtel (6,6a) unterhalb der Betontragplatte mit der geringeren Dicke (1a) zumindest zweischichtig aufgebaut ist, und sich eine obere
Schichte (6a) des Untergrundmörtels bis zur Fuge (20)
erstreckt und eine untere Schichte (6) des Untergrundmörtels, die, insbesondere unmittelbar, dem Untergrund (7) benachbart ist, sich unterhalb der Betontragplatten (1, 1a) unterschiedlicher Dicke erstreckt.