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Den Gegenstand vorliegender Erfindung bilden Einrichtungen zur Verminderung der schädlichen Wirkungen schwingender Glocken auf das Turmmauerwerk, die sich auf die Bauart und das Material der Glockenstühle erstrecken, durch welche die zweckmiissige Übertragung der von den schwingenden Glocken ausgehenden Kräfte auf besonders widerstandsfähige Stellen des Turmmauerwerkes erreicht und die zitternde Bewegung des Glockenstuhles oder seiner Teile
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Bekanntlich ist der Lagerdruck der Glocken um so grösser, je grösser die Entfernung der Schwingungsaxe vom Glockenschwerpunkt und je grÖsser die Auaschwingung der Glocke ist.
Man trachtet also von vornherein erstere möglichst klein zu machen und die Ausschwingung dadurch zu vermindern, dass man bei diesen hochhiingonden Glocken die Schwcngeldrchaxe
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Anschlag und die Stosswirkung des anschlagenden Sehwengels auf seine Drehaxe oder die Stosswirkung auf die Glockenaxe vermieden werden kann.
In vielen Fällen sind aber diese Massregeln aus mannigfachen Gründen, insbesondere bei alten Glocken, undurchführbar und man muss andere Mittel anwenden, um die für den Turm als schädlich erkannten Wirkungen der schwingenden Glocken zu beseitigen.
Wenn man die Glockenlager auf einen aus wagrechten Trägern bestehenden Glockenstuhl aufsetzt. so hat das Mauerwerk nicht nur die senkrechten Kräfte, sondern auch den Horizontalschub in der Auflagerhöhe der Träger aufzunehmen. Um die schädliche Einwirkung zu vermeiden, hat man hohe turmartige Glockenstiihle gebaut, deren Auflage tief genug gelegt wurde, um auch das durch die Horizontalkomponente hervorgerufene Moment nicht mehr für den Turm schädlich erscheinen zu lassen.
Dadurch, dass man nun die Glockenlager an einem Glockenstuhl oder den Glockenstuhl
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glockenstuhl, bezw. dessen Auflagern nur der Führung oder dem Lenker entsprechend gerichtete (senkrechte) Kräfte aufgenommen werden, so dass man zur Festlegung der Glockenlager nur nötig hat, die in der Führungsrichtung auftretenden Kräfte durch einen zweiten Glockenstuhl, der sie an widerstandsfähige Auflagerstellen am Turme überträt, aufnehmen zu lassen.
Die einfachste Ausfuhrungsform eines solchen Verbundglockenstuhles dürfte durch die in Abb. 1 skizzierte Aufhängung der Glockenlager an der Decke der Glockenstube oder an dem Turmhelm, welche den einen Gh. rkenstuhl vorstellt, gegeben sein. Die seitliche Bewegung der
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tragen.. B C stellt einen zweiten Giorkenstubl vor.
Eine andere Ausführungsform zeigt Abb. 2. Auf den wagrechten Balken B, dem einen Glockenstuh). Hegen die beiden Glockenlager L auf den Rollen R auf, so dass die Balken nur senk- rehte Kräfte aufzunehmen haben. Die Wagrechtbewegung der Glockenlager wird durch die an
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stuhl < ? gehindert.
Dadurch, dass man durch den einen Glockenstubl in der Höhe seiner Auflager nur vertikale Kräfte, durch den anderen den Horizontalschub und das durch ihn hervorgerufene Moment entsprechend tief auf den Turm übertragen lässt und das Mauerwerk auch in seinen oberen Teilen zum Tragen heranzieht, wird-ausser geringerem Gewichte des ganzen Rglockenstuhles - erzielt, dass die durch das tief angreifende Moment und denHorizontalschub hervorgerufenen Schwingungen des Turmes durch die oben aufliegende Masse der Glocke und des einen Glockenstuhles gedämpft werden.
Die am Glockenlager angreifenden Kräfte sind zeichnerisch ihrer Grösse und Richtung
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Gri) ssenschwankung ersterer vor. Muss bei einem Turm Gewicht darauf gelegt werden, dass diese möglichst kleinen Grenzen bleibt, um senkrechte Schwingungen zu vermeiden, so wird man die zweite Komponente in der Richtung A B wählen, wodurch die Vertikalkomponente nur um die Grösse A D schwankt. Die Tangente an die Epicykloide D E # A B. Will man dies z. B. bei der Ausführungsform Abb. 2 erreichen, so müssen die Verbindungen V des Glockenlagers mit dem zweiten Glockenstuhle G entfallen und die punktiert eingezeichneten Verbindungen V1 ge- n'acht werden (a. Zeitschrift des österr. Ing.-und Arch.-Vereines 1906, S. 505).
Bei grossen von den Glocken ausgehenden Horizontalkräften war man bestrebt, die Auflager des Glockenstuhles auf die zur Läuterichtung senkrechten Turmwände zu verlegen, den Momentenarm möglichst gross zu bekommen, um den Auflagerdruck zu vermindern und zog die parallel zur Läuterichtung gerichteten Wände zum Tragen des Glockenstuhles nicht heran.
Bei Glockenstühlen, die es durch zweckmässige Aufhängung der Glocken, wie im 2. Absatz dieser Beschreibung angedeutet, beinahe nur senkrechte Kräfte, bei dem einen des eben erwähnten Verbundglockenstuhles ausschliesslich senkrechte Kräfte auf das Mauerwerk übertragen, ist es nur natürlich, den ganzen Umfang des Mauerwerkes, soweit er tragfähig ist, zum Tragen des Glockenstuhles heranzuziehen um die spezifische Beanspruchung der von der neutralen Axe am weitesten entfernten Partien, die bisher allein zur Aufnahme der Momente herangezogen wurden, dadurch geringer, dass man das zwischen diesen entfernten Partien und der neutralen Axo liegende Mauerwork ebenfalls beansprucht.
Abb. 5 zeigt eine Ausführung eines nach diesen Erwägungen konstruierten Glocken-
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welche mit dem Tragbalken A einen Rahmen bilden in dessen Mitte die Glocke hängt. Dadurch wird der Vertikaldruck der glocke auf die hier gezeichneten 16 Trägerstücke. F, die man sich schliesslich zu einem Rahmen vereinigt denken kann und auch auf die Mauerbank gleichmässig verteilt.
Abb. 6 zeigt eine Ausführung, bei welcher auf die 4 Fenster in dem unter der Glockenstuhlauflage befindlichen Mauerwerk Rücksicht genommen ist.
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druck auf den Rahmen der Tragfähigkeit des darunter befindlichen Mauerwerkes angepasst ist.
Die'gleichmässige Verteilung des Druckes von den Enden bezw. Auflager 1, 2, 3, 4 der Träger B, welche mit J den Rahmen bilden, innerhalb welches die Glocke oder die Glocken schwingen, \\ird dann erfolgen, wens. die Punkte 1, , J, 4 in der Senkrechten durch die Schwerpunkte der
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bezw. D1, D2, D3, D4 der Abb. 6 aufruhen, liegen.
Abb. 7 zeigt die Anordnung für einen 6-eckigen Turm. In dem 3-eckigen Rahmen sind
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hergestellt ist, liegt wohl auf der Hand.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Verminderung der schädlichen Wirkung schwingender Glocken, auf den Turm, gekennzeichnet durch einen Verbundglockenstuhl, d. s. zwei Glockenstühle, auf deren einem die Glockenlager bekannter Bauart beweglich angebracht sind, welche Beweglichkeit durch Verbindung des Lagers mit dem zweiten Glockenstuhl beschränkt wird, so dass jeder einzelne Glockenstuhl nur Kräfte in bestimmten Richtungen aufzunehmen vermag und auf den Turm durch seine Auflager überträgt, wobei auch ein mit dem Lager in fester Verbindung stehender Glockenstuhl auf seinen Auflagern beweglich sein und dieser Glockenstuhl stammt den Lagern in seiner Beweglichkeit durch den zweiten beschränkt sein kann.
2. Einrichtungen zur Verminderung der schädlichen Wirkungen schwingender Glocken auf den Turm, gekennzeichnet durch einen Rahmen, in dem die Glocke oder die Glocken hängen, dessen Enden bezw. Auflager auf Tragern oder Fachwerken in der Senkrechten durch den Schwerpunkt der zur Aufnahme der von diesen Enden ausgehenden Drücke bestimmten Flächen liegen, wenn sie gleichmässig belastet werden.
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