<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft einen Formkasten für eine, insbesondere ölhydraulisch arbeitende Schwebetischpresse zum Verpressen von Steinen aus einem feuerfesten keramischen Material.
Eine derartige bekannte Schwebetischpresse weist folgende Merkmale auf : - vier parallele Säulen, deren Längsachsen durch die Eckpunkte eines gedachten Rechtecks verlaufen, - einen oberen und einen unteren Pressstempel sowie - einen, zwischen einem Querhaupt und einem Presszylinder entlang der Säulen vertikal verschiebbaren,
U-förmigen Schwebetisch zur Aufnahme des mit mindestens einer Ausnehmung versehenen Formka- stens für das zu verpressende Material.
Je nach Anwendungsbereich weisen solche Pressen unterschiedliche Presskräfte auf. In Abhängigkeit von der Presskraft und den zu pressenden Steinen können ein oder mehrere Steine gleicher oder unterschiedlicher Grösse in einem Arbeitsgang verpresst werden.
Mit einer 2000 t-Presse können beispielsweise 100 mm breite Konvertersteine bis zu einer Länge von 650 mm jeweils zu zweit (presskraftbedingt), bis zu einer Länge von 900 mm kann hingegen nur jeweils ein Stein (geometrischbedingt) hergestellt werden. "Geometrischbedingt" heisst dabei, dass die Abmessungen des Schwebetisches und des im Schwebetisch verankerten Formkastens keine grösseren Steinlängen zulassen, insbesondere weil der Formkasten - um die Ausnehmung herum-einen ausreichenden Randbereich aufweisen muss, um den Formkasten ortsfest und sicher im Schwebetisch befestigen zu können. Bei der vorstehend beispielhaft genannten Presse weist der Formkasten eine Breite von 1050 mm, eine Tiefe von 450 mm und eine Länge von 1250 mm auf.
Zur Herstellung von 1200 mm langen Steinen verbliebe deshalb als "Randzone" auf beiden Seiten jeweils lediglich ein Bereich von 25 mm, der jedoch nicht genügt, um dem Formkasten eine ausreichende Stabilität zu geben.
Um im dargestellten Beispiel auch Steine von 1200 mm Länge verpressen zu können, ist es bisher notwendig gewesen, eine entsprechend grösser dimensionierte Presse anzuschaffen. Es ist offensichtlich, dass hiermit erhebliche Investitionen verbunden sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen, mit der-ausgehend von einer vorhandenen Presse vorgegebener Grösse - auch Steine verpresst werden können, deren Länge grösser ist als die maximale, bis dahin technisch realisierbare Steinlänge.
Dabei geht die Erfindung zunächst von der Überlegung aus, dass dieses Ziel nur unter Einsatz eines entsprechend grösser dimensionierten Formkastens erreichbar ist, um so an den beiden, in Längsrichtung der Ausnehmung anschliessenden Stirnseiten des Formkastens eine ausreichende Materialstärke zur sicheren mechanischen Verankerung des Formkastens im Schwebetisch sicherzustellen.
Dabei tritt jedoch das Problem auf, dass die grösste lichte Weite zwischen zwei benachbarten Säulen kleiner ist als die Länge des Formkastens, so dass dieser nicht-wie bisher-seitlich zwischen den Säulen in den Schwebetisch eingeführt und dort verankert werden kann.
Dieses Problem wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Formkasten zunächst mit seiner Schmalseite in den Schwebetisch horizontal eingeführt und dann-wenn er sich in dem von den Säulen aufgespannten Rechteck befindet-um 90 Grad gedreht wird. Gleichzeitig muss der Schwebetisch (insbesondere seine Schenkel) dimensionsmässig an den vergrösserten Formkasten angepasst werden.
Mit anderen Worten : Der Formkasten (Formrahmen) wird zunächst der Länge nach bis in die Pressenmitte befördert, dann um 90 Grad gedreht und auf das richtige Niveau angehoben oder abgesenkt. Danach wird er auf an sich bekannte Weise, zum Beispiel mit Hilfe einer Spannvorrichtung, an den Schenkeln des Schwebetisches fixiert.
Mit dieser einfachen konstruktiven Massnahme gelingt es, über die bisher gegebenen technischen
Möglichkeiten hinaus, bei einer dimensionsmässig begrenzten Presse deutlich grössere (längere) Steine als dem Stand der Technik entsprechend zu verpressen.
Ausgehend von einem Formkasten der eingangs genannten Art zeichnet sich die Erfindung in ihrer allgemeinsten Ausführungsform durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des einzigen Patentanspru- ches aus.
Bei dieser konstruktiven Gestaltung ist eine Ausführungsform möglich, bei der die Länge der
Ausnehmung (en) gleich oder geringfügig kleiner als die grösste lichte Weite zwischen jeweils benachbarten
Säulen ist. Es kann also-über den Stand der Technik hinaus-ein deutlich erhöhter Nutzraum für den
Formkasten beziehungsweise für dessen Ausnehmung (en) bereitgestellt werden, ohne die Presse in ihrem grundsätzlichen Aufbau ändern zu müssen.
Es wäre sogar möglich, die Länge der Ausnehmung (en) grösser als die maximale lichte Weite zwischen zwei benachbarten Säulen zu wählen, wobei die maximale Länge durch die Abmessungen der U-Schenkel des Schwebetisches und durch deren Steifigkeit gegeben ist.
Wie oben ausgeführt kann der Formkasten - in Abhängigkeit von der Presskraft der Presse - mit einer oder mehreren (vertikal durchgehenden) Ausnehmungen bestückt sein.
<Desc/Clms Page number 2>
Um den Pressvorgang zu optimieren und einen möglichst isotropen Presskörper herstellen zu können, sind folgende Massnahmen von Vorteil : Bei einem Formkasten mit einer Ausnehmung soll die Anordnung so gewählt werden, dass die Ausnehmung bezüglich der vier Säulen der Presse zentrisch zu liegen kommt.
Bei einem Formkasten mit zwei oder mehreren Ausnehmungen ist es vorteilhaft, die Ausnehmungen symmetrisch bezüglich des von den Säulen begrenzten (gedachten) Rechtecks anzuordnen, so dass die in einem Arbeitsgang gepressten Teile jeweils mit der gleichen Presskraft beaufschlagt werden.
Um auch die für die Presse standardmässig eingesetzten Formkästen (mit kleineren Ausnehmungen) weiterverwenden zu können ist vorgesehen, am Schwebetisch Adapter anzuordnen. Dadurch können mit derselben Spannvorrichtung kürzere und längere Formkästen fixiert werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher dargestellt. Dabei zeigt die einzige Figur eine erfindungsgemässe Presse im Grundriss, wobei der oberhalb des Schwebetisches befindliche Pressenteil wegen der besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist.
In der Figur ist die Presse insgesamt durch das Bezugszeichen 10 charakterisiert. Zu erkennen ist (im rechten Teil der Figur) ein Tisch 12 mit einem von rechts nach links und von links nach rechts verfahrbaren Kasten 14, in dem sich die lose Masse zur Herstellung der Steine befindet.
Im linken Teil der Figur ist ein weiterer Tisch 16 zu erkennen, der eine hier nicht näher dargestellte Greifeinrichtung umfasst, mit der die gepressten Steine entnommen und weggeführt werden können.
Die eigentliche Presseinheit umfasst vier Säulen 18, deren Längsachsen M durch die Eckpunkte eines gedachten Rechtecks verlaufen. Hieraus ergeben sich zwischen jeweils benachbarten Säulen die lichten Weiten a beziehungsweise b.
Zu erkennen ist ferner ein entlang der Säulen vertikal verfahrbarer Schwebetisch 20, der im Grundriss eine U-Form aufweist. Der Basisschenkel trägt das Bezugszeichen 20a und die beiden U-Schenkel die Bezugszeichen 20b.
Im Schwebetisch 20 ist ein Formkasten 22 arretiert, der eine Länge a'und eine Breite b'aufweist.
Dabei ist zu erkennen, dass die Länge a'grösser ist als die lichte Weite a. Die Breite b'ist grösser als die lichte Weite b, aber kleiner als der Abstand zwischen der Innenseite 20a'des Basisschenkels 20a und den freien Enden 20b'der Schenkel 20b.
Um diesen Formkasten 22, der bei Bedarf gewechselt werden muss, im Schwebetisch 20 festzulegen, ist es notwendig, ihn um 90 Grad zu der in der Figur dargestellten Position versetzt über das offene Ende 30 des Schwebetisches 20 einzuführen und dann, wenn er etwa in die Pressenmitte befördert wurde, um 90 Grad in die in der Figur dargestellte Position zu verschwenken und in dieser Position am Schwebetisch 20 zu arretieren, nachdem er gegebenenfalls zuvor noch abgesenkt oder angehoben wurde.
Aufgrund der Länge a'des Formkastens 22 ist es möglich, im Formkasten 22 eine Ausnehmung 24 anzuordnen, deren Länge a" nur geringfügig kleiner als die lichte Weite a zwischen den Säulen 18 ist.
Trotzdem verbleibt an den In der Figur links und rechts liegenden Stirnflächen der Ausnehmung 24 noch genügend "Futter" des Formkastens 22, um diesem eine ausreichende Festigkeit für den Pressvorgang zu geben.
Unterhalb des Schwebetisches 20 befindet sich ein Presszylinder und oberhalb des Schwebetisches 20 ein Querhaupt der Presse Beide Teile sowie die zugehörigen unteren und oberen Pressstempel entsprechen - bis auf ihre Dimensionierung - dem Stand der Technik.
Die Funktionsweise der Presse ist wie folgt. Nach Bestücken des Schwebetisches 20 mit dem Formkasten 22 und nachdem die Presse in die Ausgangsstellung gefahren wurde, wird der untere Presskolben samt Pre3stempel nach oben gefahren, bis er die Ausnehmung 24 nach unten abdichtet. Danach wird der Kasten 14 über den Formkasten 22 verfahren, das feuerfeste keramische Material in die Ausnehmung 24 eingefüllt und der Kasten 14 wieder zurückgefahren. Anschliessend wird der Schwebetisch 20 und mit ihm der Formkasten 22 durch Hilfskolben nach oben verfahren, wobei der Presskolben mit dem unteren Pressstempel dem Verschiebeweg folgt. Danach wird der Presskolben mit dem unteren Pressstempel gegen den oberen Pre3stempel am Querhaupt verfahren und der Pressvorgang ausgeführt.
Anschliessend wird der Schwebetisch 20 nach unten verfahren, wobei der Presskolben geringfügig abgesenkt wird, so dass der gepresste Stein aus der Ausnehmung 24 nach oben freigelegt wird. Er wird dann von der Entnahmeeinheit erfasst und seitlich entlang des Tisches 16 weggeführt. Danach wird die Presse in ihre Ausgangsstellung zurückgebracht und es folgt ein neuer Pressvorgang analog der vorstehenden Beschreibung.
<Desc/Clms Page number 3>
Patentansprüche 1. Formkasten für eine Schwebetischpresse zum Verpressen von Steinen aus einem feuerfesten kerami- schen Material, wobei die Presse im wesentlichen vier parallele Säulen (18), deren Längsachsen (M) durch die Eckpunkte eines gedachten Rechtecks verlaufen, einen oberen und einen unteren Pressstem- pel sowie einen, zwischen einem Querhaupt und einem Presszylinder entlang der Säulen (18) vertikal verschiebbaren U-förmigen Schwebetisch (20) zur Aufnahme des mit mindestens einer Ausnehmung (24) versehenen Formkastens (22) für das zu verpressende Material umfasst, dadurch gekennzeich- net, dass
1. der Formkasten (22) eine Länge (a') aufweist, die gleich oder grösser der grössten lichten Weite (a) zwischen jeweils benachbarten Säulen (18) ist,
2.
der Formkasten (22) eine Breite (b') besitzt, die kleiner oder gleich dem Abstand zwischen der Innenfläche (20a') des Basisschenkels (20a) des Schwebetisches (20) und den freien Enden (20b') seiner beiden U-Schenkel (20b) ist,
3. die Länge (a") der Ausnehmung (en) (24) des Formkastens (22) gleich oder geringfügig kleiner als die grösste lichte Weite (a) zwischen jeweils benachbarten Säulen (18) ist.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.