AT393941B - Schuhwerk - Google Patents
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Description
AT 393 941 B
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schuhwerk, insbesondere auf Sportschuhe, Wanderschuhe, orthopädische Stützschuhe und dergleichen, mit im Schuhschaft im Bereich des Knöchelgelenks vorgesehenen Verstärkungen, wobei an den Seiten der Schuhschäfte mindestens je zwei zumindest annähernd senkrecht zur Schuhsohle verlaufende Taschen mit länglicher Gestalt vorgesehen sind, welche einseitig offen und mit einem Verschluß versehen sind und welche je ein biegesteifes Stützorgan auswechselbar aufhehmen.
In erster Linie bei Schuhwerk der vorgenannten Art ist oft vorgesehen, daß der Schaftbereich des Schuhs in irgend einer Art verstärkt ist, um das Knöchelgelenk des Schuhbenutzers abzustützen. Diese Maßnahme dient vor allem dazu, das sogenannte "Übertreten" eines Fußes zu verhindern bzw. die Auswirkungen zu mildem, die als Folge des Übertretens insbesondere im Bereich des Knöchelgelenks auftreten können.
Bisher bekannte Maßnahmen haben sich im wesentlichen darauf beschränkt, den Schaftbereich des Schuhwerks, d. h. denjenigen Bereich, der benachbart zum Knöchelgelenk des menschlichen Fußes liegt, zu verstärken oder, mit anderen Worten gesagt, steifer zu gestalten. Dies kann zum einen dadurch geschehen, daß im Bereich des Schuhschaftes ein stärker bemessenes und demzufolge steiferes Leder Verwendung findet; zum anderen kann der Bereich des Schuhschaftes, der benachbart zum Knöchel liegt, mit Verstäikungseinlagen im Schuh versehen werden.
Bei der erstgenannten Maßnahme besteht der Nachteil darin, daß eine vorgegebene Versteifung des Schuhschaftbereichs vorhanden ist, die je nach Verwendungszweck des Schuhwerks optimal, zu stark oder zu schwach bemessen sein kann. Bei einer zu starken Versteifung des Schuhschaftes ist in erster Linie mit einer Beeinträchtigung des Tragkomfortes des Schuhwerks zu rechnen, während bei einer zu gering bemessenen Versteifung der erwünschte Effekt nicht bzw. nur in zu schwachem Maß eintritt.
Diese Tatsachen wirken sich je nach Anwendungszweck bei Sportschuhen, aber auch bei orthopädischen Stützschuhen insbesondere dadurch nachteilig aus, als das Maß der Versteifung des Schuhschaftes durch die Konstruktion des Schuhwerks vorgegeben und somit nicht an individuelle Bedürfnisse anpaßbar ist. Bei Sportschuhen kann es unter Umständen wünschenswert sein, nur eine geringe, zusätzliche Versteifungswirkung des vom Sportler getragenen Schuhwerks zu realisieren, während bei einer anderen Sportart eine ausgesprochen starke Versteifung wünschenswert ist. Ähnlich sind die Verhältnisse bei orthopädischem Stützschuhwerk, wo je nach Rekonvaleszenzstadium eine anfänglich extreme Stützwirkung erforderlich bzw. wünschenswert ist, die mit fortschreitendem Genesungstadium vermindert werden kann.
Man hat versucht, im Stand der Technik verbessertes Schuhwerk mit anpaßbarer Stützwirkung zu schaffen.
So zeigt die FR-PS 1.274,644 einen Schuh mit drei parallel zueinander verlaufenden, seitlichen Taschen im Bereich des Schuhschaftes, die je ein biegesteifes Stützorgan aufnehmen. Diese Taschen und damit die Stützorgane verlaufen daher über den Knöchel des Fußes und können nicht nur dessen Gelenkigkeit beeinträchtigen, sondern führen aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer bedeutsamen Beeinträchtigung des Tragkomforts der Schuhe, da die Knöchel des Fußes bekanntermaßen vorstehende Körperteüe sind. Eine Unterstützung der Bänd» und Muskeln in deren natürlichen Verlauf ohne Beeinträchtigung der Gelenkigkeit des Knöchels und des Tragkomforts kann mit der Lehre der genannten FR-PS nicht erreicht werden.
In der CH-PS 236 978 ist ein Sportschuh beschrieben, der in einer ersten Ausführungsform eine innenseitig an der hinteren Seite des Schaftes befestigte, stabförmige Verstärkung und in einer zweiten Ausführungsform eine innenseitig an der hinteren Seite des Schaftes befestigte, Y-förmige Verstärkung besitzt Bei diesem Schuh ist eine Stützung des Knöchelgelenks entlang des natürlichen Verlaufs der Bänder und Muskeln des Fußes mit den in dieser Schrift beschriebenen Maßnahmen weder möglich noch beabsichtigt
Die FR-PS 1.126.589 zeigt einen Skischuh mit eingebauten Verstärkungsorganen seitlich des Schuhschaftes. Diese sind nicht auswechselbar und es ist zu vermuten, daß nur eine mangelhafte Stützung des Fußes erreicht werden kann.
Die GB-PS 731,083 zeigt einen Schlittschuh mit vergleichsweise kompliziert aufgebautem, gelenkigem Verstärkungsmechanismus. Die seitlichen Stützplatten verlaufen direkt über dem Knöchel, so daß wiederum die zuvor erwähnten Nachteile insbesondere hinsichtlich des Tragkomforts auftreten dürften. Ähnlich bzw. noch ausgeprägter verhält es sich beim Schlittschuh nach der US-PS 1,546,551, wo ein eigentlicher, den Schuh umschließender Stützpanzer vorgesehen ist.
Die DE-PS 827761 schließlich zeigt einen Stiefel mit an der Hinterseite des Schaftes eingesetztem Verstärkungsstab. Eine seitliche Beweglichkeit des Fußes im Sinn einer Neigung (Umknicken) soll damit, im Gegensatz zum Schuhweik der vorliegenden Erfindung, völlig ausgeschlossen werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schuh der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem die natürliche Stützfunktion der Bänd» und Muskeln beidseitig des Knöchels in ergonomischer Weise unterstützt wird, ohne daß Einbußen hinsichtlich des Tragkomforts hingenommen werden müssen, wobei jederzeit eine Anpassung der Stützfunktion an geänderte Verhältnisse dadurch gegeben sein soll, daß die Stützorgane leicht durch den Benutz» des Schuhwerks selbst ausgewechselt werden können.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß zumindest auf d» einen Seite eines jeden Schuhschaftes zwei divergierend angeordnete, im Bereich ihres oberen, offenen Endes spitzwinklig zusammenstoßende Taschen vorgesehen sind.
Die abhängigen Ansprüche 2 bis 5 umschreiben Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes und besond»e Ausführungsarten des im Anspruch 1 definierten Schuhwerks. -2-
Claims (5)
- AT 393 941B Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, näher erläutert. Im einzelnen zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht eines erfindungsgemäßen Schuhes, Fig. 2 eine vergrößerte Detailansicht des Schuhes von Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht des Stützorganes von oben, Fig. 4 eine teilweise geschnittene, perspektivische Ansicht des Stützorganes von Fig. 3, und Fig. 5 einen Teilschnitt durch den Schuh entlang der Linie (Π-Π) in Fig. 2. In der Fig. 1 ist ein generell mit (1) bezeichneter Schuh dargestellt, mit einer Sohle (2) und einem in bekannter Weise ausgebildeten Schaftteil (3). Die übrige Ausbildung des Schuhs (1) kann konventioneller Art sein und braucht an dies» Stelle nicht weit» erläutert zu werden. Wesentlich ist, daß d» Schuh im B»eich des Schaftes (3) beim dargestelllen Ausführungsbeispiel mit zwei Taschen (4 und 5) versehen ist, die im wesentlichen längliche Gestalt aufweisen und z. B. durch ein im Schaftbereich (3) aufgenähtes Lederstück gebildet sein können. Im B»eich des ob»»i Endes der Taschen (4 und 5) ist eine Verschlußkappe (6) vorgesehen, die die oberen Bereiche der Taschen (4 und 5) abzuschließen bestimmt ist und die mit einem bekannten Klettverschluß versehen sein kann. Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, v»laufen die beiden Taschen (4 und 5) im wesentlichen senkrecht zur Auflagefläche der Schuhsohle (2) und sind in spitzem Winkel zueinander angeordnet, indem sie im B»eich der gemeinsamen Klappe (6) Zusammenstößen. Jede der Taschen (4 und 5) nimmt ein in Fig. gestrichelt gezeichnetes Stützorgen (7 bzw. 8) auf, auf dessen Ausbildung im folgenden noch näher eingegangen wird. Zwischen den beiden Taschen (4 und 5) ist, durch die vorerwähnte, spitzwinklige Anordnung, ein freier Bereich (9) ausgespart, in welchem der Knöchel eines Benutzers des Schuhes (1) zu liegen bestimmt ist. Durch diese Anordnung ist sich»gestellt, daß die Stßtzorgane (7 und 8) im wesentlichen korrespondierend zu den naturgemäß vorgesehenen Stützbändem beidseitig des Knöchels des menschlichen Fußes verlaufen und so deren Stützwirkung verstärken. In den Fig. 1 und 2 ist lediglich die eine Seite eines Schuhs dargestellt. Es versteht sich, daß auf d» anderen Seite des Schuhs eine entsprechende Anordnung von zwei Taschen (4 und 5) vorgesehen sein kann. Selbstverständlich ist es auch denkbar, nur auf d» einen oder anderen Seite des Schuhs zwei oder gegebenenfalls auch mehr als zwei Taschen vorzusehen, od» auf der einen od» anderen Seite des Schuhs nur eine Tasche anzuordnen, die ein Stützorgan (7 und 8) aufnimmt. Im wesentlichen hängt die Anordnung bzw. die Anzahl der Taschen (4 bzw. 5) schlußendlich vom vorgesehenen Verwendungszweck des Schuhwerkes ab. In den Fig. 3 und 4 ist ein einzelnes Stützorgan in Ansicht bzw. im Teilschnitt zu sehen. Ein solches Stützorgan, z. B. (7), besitzt im wesentlichen längliche bzw. flachstabförmige Gestalt und weist abgerundete Stimkanten (10 und 11) auf. Die Länge d» Stützorgane richtet sich selbstverständlich nach d» Länge der im Schuhwerk vorgesehenen Taschen (4 und 5). Wie insbesondere in Fig. 4 ersichtlich ist, besitzt das längliche Stützorgan eine konvex gebogene Oberfläche (12) und eine im wesentlichen flache Grundfläche (13); dies darum, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, damit sich das Stützorgan (7) einerseits an das im wesentlichen flach verlaufende Schaftleder (14) und andererseits an das gebogen verlaufende, die Taschen (4 und 5) begrenzende Oberleder (15) anschmiegen kann. In einer grundsätzlichen Ausführungsform können die Stützorgane, wie sie in den Fig. 3 und 4 dargestellt sind, durch längliche Kunststoffkörp» gebildet sein, die in die Taschen einschiebbar sind. Je nach Verwendungszweck steht es dabei frei, Kunststoffkörper mit unterschiedlicher Biegesteifigkeit zu verwenden. Zur leichteren Unterscheidung sind diese zweckmäßigerweise unterschiedlich eingefärbt oder besitzen eine unterschiedliche Kennzeichnung, sei es in Form einer Beschriftung, sei es in Form eines Codezeichens. Es liegt natürlich im Rahmen der Erfindung, je nach Anwendungszweck Stützköip» aus abweichendem Material, z. B. aus Metall, aus metallarmiertem Kunststoff oder dergleichen zu verwenden. Mit der vorstehend beschriebenen Ausführung von Schuhwerk ist die Möglichkeit gegeben, die Verstärkung bzw. Steifigkeit des Schaftes den individuellen Anforderungen anzupassen. Je nach Verwendungszweck, z. B. als Sportschuh (Tennis, Handball usw.), als Wand»schuh oder als orthopädisch» Stützschuh ist es freigestellt, eine oder mehrere Taschen vorzusehen, die wahlweise mit Stützorganen unterschiedlicher Biegesteifigkeit ausgerüstet werden können. Die leichte Auswechselbarkeit »laubt es, daß einerseits d» Benutzer selbst nach eigenem Ermessen ein oder mehrere geeignete Stützorgane einsetzen kann; andererseits ist gegeben, insbesond»e im Fall eines Sportschuhes oder eines orthopädischen Stützschuhes, daß der beratende Arzt dem Benutz» Hinweise zur Verwen-dung der zweckentsprechenden Stützorgane aufgrund des Farbcodes bzw. der Bezeichnung geben kann und somit den Benutzer in die Lage versetzt, im Falle eines Sportschuhes unterschiedlichen Trainingsbedingungen od» im Fall eines orthopädischen Schuhs fortschreitenden Rekonvaleszenzbedingungen gerecht zu werden. PATENTANSPRÜCHE 1. Schuhwerk, insbesondere Sportschuh, Wanderschuh, orthopädischer Stützschuh und dergleichen, mit im Schuhschaft im Bereich des Knöchelgelenkes vorgesehenen Verstärkungen, wobei an den Seiten der Schuhschäfte mindestens je zwei zumindest annähernd senkrecht zur Schuhsohle verlaufende Taschen mit länglicher Gestalt vorgesehen sind, welche einseitig offen und mit einem Verschluß versehen sind und welche je ein biegesteifes -3- r ΑΤ 393 941 B Stützorgan auswechselbar aufnehmen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest auf der einen Seite eines jeden Schuhschaftes (3) zwei divergierend angeordnete, im Bereich ihres oberen, offenen Endes spitzwinklig zusammenstoßende Taschen (4,5) vorgesehen sind.
- 2. Schuhwerk nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf beiden Seiten eines jeden Schuh schaftes (3) ein Taschen-Paar (4,5) vorgesehen ist
- 3. Schuhwerk nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Stützorgane (7 bzw. 8) in den Taschen (4,5) eines Schuhs unterschiedliche Biegesteifigkeit besitzen. 10
- 4. Schuhwerk nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Stützorgane unterschiedlicher Biegesteifigkeit unterschiedliche Farben und/oder eine unterschiedliche Kennzeichnung wie eine Beschriftung, ein Codezeichen oder dergleichen tragen. IS
- 5. Schuhwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß der Taschen durch eine mit einem Klettverschluß arretierbare Klappe (6) gebildet ist Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 't -4-
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