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Kulissensteuerung.
Durch die Patentschrift Nr. 14450 wurde eine Schiebersteuerung bekannte bei welcher eine Kulisse oder ein Hebel, der mit dem Schieber einer Lokomotive oder anderen Maschine verbunden ist und diesen betätigt eine hin und hergehende Bewegung von einem Exzenter und eine schwingende Bewegung von einem zweiten Exzenter mittels eines Winkelhebels erhält.
Die Winkelstellungen der zwei Exzenter zueinander und zu der Kurbel sind hiebei derart, dass der Schieber durch diese beiden Kulissen-bezw. Hebelbewegungen rasch geöffnet und geschlossen wird und zwischen der Öffnungs- und Schliessbewegung still steht.
Bei dieser bekannten Anordnung des Schiebergetriebes ist jedoch die Voreilung des Schiebers auf beiden Seiten bei Vorwärts- und Rückwärtsbewegung nicht gleich. Zweck der Erfindung ist, diesen Cbelstand zu vermeiden. Ferner soll die Bauart vereinfacht und die Breite des Schiebergetriebes um die Mitte der Kulisse verringert werden, wodurch das Getriebe leichter bei innenseitigen Lokomotivmaschinen und besonders bei solchen Maschinen, deren Zylinder dicht aneinander
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SchieberVc stellt, mit einem seitlichen Bolzen versehen, der von dem einen Ende eines Armes' getragen wird, dessen anderes Ende drehbar auf einer Welle sitzt, deren Stellung für jeden besonderen Fall mit Hilfe eines Diagrammes der Exzenterstangenbewegungen bestimmt wird, wobei die Anordnung derart sein muss,
dass beim Betrieb der erwähnte Tragbolzen nicht gezwungen ist, geradlinig, wie bei der bekannten Anordnung zu arbeiten, sondern um ein kleines Mass frei
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die Kulisse um den Bolzen schwingenden Winkelhebels ausgleicht.
Die Zeichnung stellt in Fig. 1 in Seitenansicht, in Fig. 2 in Draufsicht, in Fig. 3 im Schnitt nach Linie A-A der Fig. 1 und in Fig. 4 im vergrösserten Schnitt nach Linie B-B der Fig. 1 eine Ausführungsform und in den Fig. 5-7 in gleicher Weise wie in den Fig. 1-3 eine zweite Ausführungsform der Erfindung dar.
Bei der in den Fig. 1-4 dargestellten Ausführungsform wird die Kulisse a, die den Dampf- ve teilungsschieber b betätigt, in ihrem mittleren Teile von einem seitlichen Bolzen c gehalten, der mit der Kulisse verbunden ist und durch das eine Ende eines Armes c getragen wird, dessen anderes Ende um eine feststehende Wellef schwingbar ist, die über der Kulisse a liegt. Der Bolzen c lict mit seiner Achse in der Mittellinie des Schlitzes al der Kulisse a und springt seitlich von einer Platte y vor, die nur an einer Seite der Kulisse a befestigt und mit einem nach rückwärts sich erstreckenden Teil gl versehen ist. Die Platte g ist ausserdem an ihrer inneren, der Kulisse a zu-
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seitliche Stütze und eine gute Lagerfläche zu bieten.
Das untere, mit dem Bolzen c verbundene Ende dieses Armes ist ebenfalls von genügender achsialer Länge, um einen kräftigen Träger für den Holzen c und die Kulisse a zu bilden. Dieses Ende ist mit einer nach rückwärts sich erstreckenden V l'rlÅangerung e3 versehen, die von viel geringerer Dicke als das Ende des Armes ist.
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der Kulisse die hin-und hergehende Bewegung erteilt, ist mittels seiner Bügel 1111 und Stange 111 n'. it der Verlängerung e3 des unteren Endes C2 des Armes e verbunden. Das Stangenende ist hiezu gegahelt, umfasst die Verlängerung e3 und ist mit ihr durch einen Bolzen o verbunden.
Der Ex- zenter n ist mittels seiner Bügel nl und Stange n2 mit dem einen Arm p eines Winkelhebels p pI verbunden, der um die Welle f, aber unabhängig von dem Arm e schwingen kann und dessen sich
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verbunden ist.
Der Arm p des Winkelhebels ist in einer Ebene zwischen dem Arm e und der Kulisse a angeordnet, erstreckt sich nach abwärts und nimmt in der Mittelstellung seiner Bahn eine lotrechte Lage ein. Der Arm pi des Winkelhebels liegt über der Kulisse a und vorzugsweise in einer Ebene etwas seitlich der Mittelebene der Kulisse (Fig. 3). Die Stange 7n2 des des Exzenters m erstreckt sich in mehr oder weniger wagrechter Richtung, während sich die Stange n2 des Exzenters n nach auf-und vorwärts zu dem mit ihr verbundenen Ende des Armes p des Winkelhebels erstreckt.
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Die gegenseitige Anordnung der Exzenter m, n und des Kurbelzapfens s, sowie der Hub der Exzenter sind dieselben wie bei dem erwähnten früheren Getriebe, indem der Exzenter m
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jeder Einlasskanal des Zylinders zu der erforderlichen Zeit vollständig geöffnet wird.
Bei dem in den Fig. 5, 6 und 7 dargestellten Getriebe ist die Welle f unterhalb der Kulisse a angeordnet und es sind der Arm e, der Winkelhebel p p1 und andere Teile in umgekehrter oder abgeänderter Stellung, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist.
In diesem Falle ist der Exzenter m dem entsprechenden Kurbelzapfen 8 wie vorher um 1800, der Exzenter n aber um etwas mehr als 90"dem Kurbelzapfen vorgestellt.
Die Lage der den Arm e und den Winkelhebel p pi tragenden Welle f wird für jeden besonderen Fall mit Hilfe eines Diagrammes der Exzenterstangenbewegungen bestimmt. Das Diagramm ist sorgfältig in solcher Weise aufzustellen und die Lage der Welle so zu wählen, dass bei jeder Länge der Exzenterstangen die Winkelstellungen dieser Stangen die richtige Stellung der Kulisse nicht stören, wenn sich der entsprechende Kurbelzapfen in der Stellung für Vor-oder Rückwärts- gang befindet.
Bei jeder Anordnung ist die Achse des Bolzens c gezwungen, in einer Längsrichtung in einem Kreisbogen zu schwingen, dessen Mittelpunkt mit der Achse der Welle f zusammenfällt, um welche der Arm e unter der Wirkung des Exzenters m schwingt. Ebenso ist bei jeder Anordnung wie bei der früheren der Stein i der Kulisse a mit der Schieberstange k durch eine Stange h verbunden, die in der üblichen Weise an der Kulisse auf und ab bewegbar, durch eine Hängestange M eines belasteten Hebels v mit einer Welle w verbunden und mittels des Umsteuergetriebes der Maschine verstellbar ist. Das Ende der Schieberstange k, an das die Stange A angelenkt ist, gleitet in dem festen Lager x hin und her.
Durch die beschriebene Bauart des Schiebergetriebes kann die Gesamtbreite der zugehörigen Teile, nämlich der Kulisse a, des Armes e, des Winkelhebels p pl, der Verbindungsglieder r und der gegabelten, mit dem Arm e und dem Hebel p pi verbundenen Enden der Exzenterstangen m2 und n2 so verringert werden, dass das Getriebe zweier benachbarter Maschinenzylinder leicht von einer ihnen gemeinsamen Welle f getragen werden kann. Auch ist die Konstruktion dieses Getriebes im Vergleich mit den früheren Konstruktionen vereinfacht und verbilligt.
Obgleich beide Ausführungsformen gleich gut verwendbar sind, ist die in den Fig. 1-4 dargestellte, wo es angängig ist, vorzuziehen, weil die Verbindungen zwischen dem Arm e, dem Winkelhebel p pl und der Welle f besser geschmiert und rein gehalten werden können, als wenn diese Verbindungen unterhalb der Kulisse liegen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kulissensteuerung, bei welcher die den Schieber betätigende Kulisse eine hin-und hergehende Bewegung von einem Exzenter und eine schwingende Bewegung von einem zweiten Exzenter mittels eines Winkelhebels erhält, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehzapfen (c) der Kulisse (a) derart durch ein schwingbares Glied (e) gehalten ist, dass er eine geringe Aufund Abbewegung erhält, um die um'egeln'ässige Bewegung des Winkelhebels (p P) auszugleichen, so dass die Voreilung des Schiebers auf beiden Seiten sowohl bei Vorwärts-, als bei Rückwärtslauf der Maschine gleich ist.