AT391118B - Kippvorrichtung zum entleeren eines muellbehaelters, insbesondere fuer muellfahrzeuge - Google Patents
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Description
Nr. 391 118
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kippvorrichtung zum Entleeren eines Müllbehälters, insbesondere für Müllfahrzeuge, mit einer in einer vertikalen Führung eines Gestelles verschiebbar gelagerten, an einem Hubtrieb angeschlossenen Kippwelle, die wenigstens eine Aufnahme für den Müllbehälter trägt und aus einer anschlagbegrenzten Ausgangsstellung mittels eines Schwenktriebes verdrehbar ist, der aus wenigstens einem 5 Getriebe mit zwei Getriebegliedem besteht, von denen eines mit der Kippwelle antriebsverbunden ist und beim Verschieben der Kippwelle mit dem anderen, gestellfesten Getriebeglied zusammenwirkt.
Um beim Entleeren eines Müllbehälters diesen zunächst anheben und dann mit einem vergleichsweise geringen Schwenkradius kippen zu können ist es bekannt (DE-OS 2 630 440), die die Aufnahme für den Müllbehälter tragende Kippwelle mit einem Zahnradsegment zu versehen, das beim Anheben der Kippwelle 10 entlang einer vertikalen Führung auf eine führungsparallele Zahnstange aufläuft und im Kippsinn des Müllbehälters gedreht wird. Obwohl sich für diese Kippvorrichtung eine vergleichsweise niedrige Bauhöhe ergibt, ergeben sich schwerwiegende Nachteile, weil beim Auflaufen des Zahnradsegmentes auf die Zahnstange mit einer erheblichen Stoßbelastung und mit großen Beschleunigungskräften gerechnet werden muß. Außerdem ergibt sich ein für den Entleervorgang ungünstiger Geschwindigkeitsverlauf für die Schwenkbewegung, wenn ein einfacher 15 Hubtrieb für die Kippwelle vorgesehen wird.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es bekannt (AT-PS 384 799), die Kippwelle mit einem Schwenkhebel zu versehen, dessen freies Ende in eine Kulissenführung eingreift, so daß über einen entsprechenden Kulissenverlauf ein vorteilhafter Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsverlauf über den Kippwinkel sichergestellt werden kann, ohne unzulässige Belastungen des Schwenktriebes in Kauf nehmen zu müssen. Diese 20 bekannte Konstruktion, die sich an sich bewährt hat, ist jedoch aufgrund der notwendigen Länge des Schwenkhebels mit einer größeren Bauhöhe verbunden. Wird zur Verringerung der Bauhöhe die Länge des Schwenkhebels verkürzt, so treten bei dem gegebenen Geschwindigkeitsverlauf des Hübtriebes für die Kippwelle größere Kippgeschwindigkeiten auf, wodurch sich eine Mindestlänge für den Schwenkhebel ergibt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Kippvorrichtung der eingangs geschilderten Art mit 25 einfachen Mitteln so zu verbessern, daß unter Einhaltung einer geringen Bauhöhe eine Kippbewegung mit einem gewünschten Beschleunigungs- und Geschwindigkeitsverlauf für den Müllbehälter sichergestellt werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das mit der Kippwelle verbundene Getriebeglied aus einer Nockenscheibe und das gestellfeste Getriebeglied aus wenigstens einem Anlaufkörper für die Nockenscheibe bestehen. 30 Da die Nockenflanken der Nockenscheibe den jeweiligen Anforderungen hinsichtlich des Beschleunigungs- und
Geschwindigkeitsverlaufes der Kippbewegung des Müllbehälters angepaßt werden können, wird durch ein solches Schwenkgetriebe die einfache Voraussetzung für einen vorteilhaften Entleerungsvorgang des Müllbehälters geschaffen, und zwar mit einer sehr niedrigen Bauhöhe, weil ja hinsichtlich der erforderlichen Bauhöhe ähnliche Verhältnisse wie bei einem Schwenktrieb mit einem Zahnradsegment gegeben sind. Einem solchen Schwenktrieb 35 gegenüber werden allerdings dessen Nachteile vermieden, weil einerseits ein stoßfreies Auflaufen der Nockenscheibe auf den gestellfesten Anlaufkörper möglich ist und anderseits die Kippbewegung über den Verlauf der Nockenflanken gesteuert werden kann. Hinsichtlich des gesteuerten Bewegungsablaufes werden somit durch ein Nockenscheibengetriebe mit einer Kulissenführung vergleichbare Verhältnisse erreicht, allerdings mit einem wesentlich geringeren Konstruktionsaufwand und einer kleinen Bauhöhe, so daß die vorgeschlagenen Maßnahmen 40 die Vorteile der bekannten Konstruktionen in sich vereinigen, ohne deren Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
Da im allgemeinen beim Entleeren eines Müllbehälters das auf die Kippwelle wirksame Gewichtsmoment über den Kippwinkel seine Wirkungsrichtung ändert, ist es vorteilhaft, wenn die Nockenscheibe in weiterer Ausbildung der Erfindung zwei mit wenigstens je einem Anlaufkörper zusammenwirkende Nockenflanken einerseits für die Kippdrehung und anderseits für die Rückdrehung der Kippwelle aufweist. Durch die 45 Nockenflanke für die Rückdrehung der Kippwelle kann das Gewichtsmoment beim Umschlagen des Wirkungssinnes übernommen und damit eine Zwangssteuerung über den gesamten Kippwinkel erreicht werden. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die Drehachse der Nockenscheibe an dem zugehörigen Anlaufkörper für die Kippdrehung der Kippwelle vorbeibewegt wird, um in einfacherWeise mit dem Vorsehen lediglich eines Anlaufkörpers einen Kippwinkel größer als 90° sicherzustellen. 50 Für die vertikale Hubbewegung vor bzw. nach der Schwenkbewegung des Müllbehälters kann die Nockenscheibe einen mit einem führungsparallelen Anschlag zusammenwirkenden geraden Flankenabschnitt aufweisen, der eine vorteilhafte Geradführung der Nockenscheibe ermöglicht, ohne einen übermäßigen Gleitreibungsverschleiß befurchten zu müssen.
Die Kippbewegung kann über die Nockenscheibe im Zusammenwirken mit einem oder mehreren nacheinander 55 zum Einsatz kommenden Anlaufkörpem gesteuert werden. Der geringste Konstruktionsaufwand wird allerdings mit je einem Anlaufkörper für die Kippdrehung und die Rückdrehung der Kippwelle sichergestellt, wobei über die Nockenflanken der Bewegungsablauf bestimmt wird. Die Anlaufkörper selbst können unterschiedlich geformt sein. Besonders einfache, verschleißarme Verhältnisse können dadurch erreicht werden, daß die Anlaufkörper aus einer Rolle mit einer zur Kippachse parallelen Drehachse bestehen. 60 Obwohl im allgemeinen die Nockenscheibe unmittelbar mit der Kippwelle verbunden sein wird, ist es in Sonderfällen durchaus möglich, die Nockenscheibe über ein Getriebe mit der Kippwelle zu verbinden, falls beispielsweise eine zusätzliche Übersetzung zwischen der Nockenscheibendrehung und der Kippwelle erwünscht -2-
Claims (5)
- Nr. 391 118 ist. Durch eine solche Übersetzung könnte nicht nur die Schwenkgeschwindigkeit, sondern auch der Schwenkwinkel beeinflußt werden. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine erfindungsgemäße Kippvorrichtung zum Entleeren eines Müllbehälters in einer vereinfachten, zum Teil aufgerissenen Seitenansicht und Fig. 2 diese Vorrichtung ausschnittsweise in einer teilweise aufgerissenen Vorderansicht. Die dargestellte Kippvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem an einem Müllfahrzeug vorgesehenen Gestell (1), das eine vertikale Führung (2) für eine mit Aufnahmen (3) für einen Müllbehälter versehene Kippwelle (4) trägt, die in seitlichen Schlitten (5) drehbar gelagert ist. Diese über einen Querholm (6) miteinander verbundenen Schlitten (5) sind innerhalb der durch seitliche Rechteckprofile gebildeten Führung (2) verschiebbar gelagert und an einen Hubtrieb (7) angeschlossen, der aus je einem in den beiden Rechteckprofilen geschützt untergebrachten Hubzylinder gebildet wird. Die Kippwelle (4) ist an ihren seitlichen Lagerstummeln (4a) mit je einer Nockenscheibe (8) drehfest verbunden, die ein Getriebeglied eines Schwenktriebes bildet, das mit einem gestellfesten Anlaufkörper (9) in Form einer Rolle (10) mit einer zur Kippachse (4) parallelen Drehachse (11) zusammenwirkt. Diese Nockenscheibe (8) weist eine mit dem Anlaufkörper (9) zusammenwirkende Nockenflanke (12) und eine Nockenflanke (13) für die Rückdrehung der Kippwelle (4) auf, welche Nockenflanke (13) mit einem gesonderten Anlaufkörper (14) zusammenarbeitet, der ebenfalls durch eine Rolle (10) gebildet wird. Da die Anlaufkörper (9) und (14) seitlich neben den Rechteckprofilen am Gestell (1) angeordnet sind, müssen in den Rechteckprofilen Durchtritte (15) für die Nockenscheibe (8) vorgesehen sein. Die Nockenscheibe (8) ist außerdem mit einem geraden Flankenabschnitt (16) versehen, der in der strichpunktiert angedeuteten, abgesenkten Ausgangsstellung (17) mit einem führungsparallelen Anschlag (18) zusammenwirkt. Da in dieser Ausgangsstellung die mit der Kippwelle (4) verbundenen Schwenkarme (19) für die Schwenkmitnahme (20) der Kippvorrichtung an dem Querholm (6) zwischen den beiden Schlitten (5) anliegt und sich die Nockenscheibe (8) mit ihrem Flankenabschnitt (16) am Anschlag (18) abstützt, wird die Kippwelle (4) drehfest geführt, bis die Nockenscheibe (8) nach einer Hubbewegung an den Anlaufkörper (9) anfährt, wie dies in Fig. 1 mit voll ausgezogenen Linien dargestellt ist Die fortlaufende Hubbewegung über den Hubtrieb (7) bewirkt nun ein Hochschwenken des in die Aufnahmen (3) eingehängten und an der Schwenkmitnahme (20) anliegenden Müllbehälters aufgrund der Drehung der am Anlaufkörper (9) anliegenden Nockenscheibe (8), wobei die Nockenflanke (12) diese Kippbewegung des Müllbehälters steuert. Die Schwenkbewegung wird in Fig. 1 durch die Endstellung (21) und eine Zwischenstellung (22) angedeutet. Beim Vorbeibewegen der Kippachse (4) an dem Anlaufkörper (9) kommt außerdem die Nockenflanke (13) zum Anliegen an dem Anlaufkörper (14), so daß die Kippwelle unabhängig vom Belastungssinn durch das Gewichtsmoment über den gesamten Kippwinkel eine Zwangssteuerung erfahrt. Diese Nockenflanke (13) bedingt außerdem die störungsfreie Einleitung der Rückdrehung beim Abwärtshub, weil die Nockenflanke (13) entlang des Anlaufkörpers (14) geführt wird, bis die Nockenflanke (12) im Zusammenwirken mit dem Anlaufkörper (9) die Führungsaufgabe übernehmen kann. Die dem Anschlag (18) zugeordnete Umlenkrolle (23) stellt dann die Ausgangslage sicher, in der die Nockenscheibe (8) mit dem geraden Flankenäbschnitt (16) entlang des Anschlages (18) gleiten kann. PATENTANSPRÜCHE 1. Kippvorrichtung zum Entleeren eines Müllbehälters, insbesondere für Müllfahrzeuge, mit einer in einer vertikalen Führung eines Gestelles verschiebbar gelagerten, an einem Hubtrieb angeschlossenen Kippwelle, die wenigstens eine Aufnahme für den Müllbehälter trägt und aus einer anschlagbegrenzten Ausgangsstellung mittels eines Schwenktriebes verdrehbar ist, der aus wenigstens einem Getriebe mit zwei Getriebegliedem besteht, von denen eines mit der Kippwelle antriebsverbunden ist und beim Verschieben der Kippwelle mit dem anderen, gestellfesten Getriebeglied zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Kippwelle (4) verbundene Getriebeglied aus einer Nockenscheibe (8) und das gestellfeste Getriebeglied aus wenigstens einem Anlaufkörper (9) für die Nockenscheibe (8) bestehen.
- 2. Kippvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe (8) zwei mit wenigstens je einem Anlaufkörper (9,14) zusammenwirkende Nockenflanken (12, 13) einerseits für die Kippdrehung und anderseits für die Rückdrehung der Kippwelle (4) aufweist. -3- Nr. 391 118
- 3. Kippvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse der Nockenscheibe (8) an dem zugehörigen Anlaufkörper (9) für die Kippdrehung der Kippwelle (4) vorbeibewegbar ist.
- 4. Kippvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheibe (8) 5 einen mit einem führungsparallelen Anschlag (18) zusammenwirkenden, geraden Flankenabschnitt (16) aufweist.
- 5. Kippvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlaufkörper (9,14) aus einer Rolle (10) mit einer zur Kippachse (4) parallelen Drehachse (11) bestehen. 10 15 Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -4-
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