AT390749B - Bohrfutter fuer schlagbohrbetrieb - Google Patents

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Description

Nr. 390 749
Die Erfindung betrifft ein Bohrfutter für Geräte mit drehendem und drehschlagendem Betrieb, insbesondere Bohrhämmer, mit wenigstens zwei radial verstellbaren Spannbacken, deren gegen das Zentrum gerichteter Spannbereich eine konkav gewölbte Führungsfläche für die Außenkontur des Werkzeuges und einen die Führungsfläche zum Zentrum hin übenagenden, in Achsrichtung verlaufenden, der Drehmitnahme und axialen Halterung dienenden, in Ausnehmungen am Werkzeug eingreifenden Vorsprung aufweist.
Bei Bohrfuttern für drehenden und drehschlagenden Betrieb ist zu unterscheiden zwischen zwei voneinander grundsätzlich verschiedenen Spannarten. Nach der ersten, hauptsächlich bei Bohrfuttern für Schlagbohrmaschinen angewendeten Spannart werden die Spannbacken radial gegen den Schaft des Werkzeuges gepreßt. Die Übertragung des Drehmomentes sowie teilweise auch der Schlagenergie von den Spannbacken auf das Werkzeug erfolgt dabei durch Reibschluß. Das durch Reibschluß auf das Bohrwerkzeug übertragbare Drehmoment ist jedoch begrenzt. Ein weiterer Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß das gesamte Bohrfutter an der Schlagübertragung teilnimmt und somit ein wesentlicher Teil der Schlagenergie nutzlos verloren geht bzw. in Wärme umgesetzt wird.
Eine weitere Ausführung besteht darin, daß das Bohrwerkzeug im Bohrfutter geführt wird und eine gewisse axiale Beweglichkeit aufweist. An den Spannbacken angeordnete, formschlüssig in Ausnehmungen am Werkzeug eingreifende Vorsprünge dienen dabei der Übertragung des Drehmomentes sowie der axialen Halterung des Werkzeuges. Die Übertragung der Schlagenergie erfolgt direkt auf den Schaft des Werkzeuges. Das Bohrfutter selbst ist somit an der Übertragung der Schlagenergie nicht beteiligt.
Ein aus der DE-OS 2 842 783 bekanntes Bohrfutter weist mit Vorsprüngen versehene Spannbacken auf, die an ihrem den Vorsprüngen in Einsteckrichtung des Werkzeuges vorgelagerten Teil eine konkav gewölbte Führungsfläche für die Außenkontur des Werkzeuges aufweisen. Die Zentrierung und Führung des Bohrwerkzeuges erfolgt somit an dem in Bohrvorschubrichtung vorderen Ende der Spannbacken. Die in diesem Bereich der Spannbacken mögliche Führungslänge ist sehr begrenzt. Da das Werkzeug für die axiale Beweglichkeit gegenüber dem Führungsbereich ein gewisses radiales Spiel aufweisen muß, kann durch die kurze Führungsfläche ein Kippen des Werkzeuges im Bohrfutter auftreten. Ein solches Kippen des Werkzeuges im Bohrfutter kann ein Abweichen der Bohrerspitze von der Bohrachse um mehrere Millimeter zur Folge haben.
Aus der DE-OS 2 644 981 ist ein weiteres Bohrfutter bekannt, dessen Spannbacken und Backenträger aus Kunststoff bestehen und einen eingeformten Metalleinsatz aufweisen. Der Metalleinsatz soll die reibschlüssige Verbindung zum Werkzeug sicherstellen. Eine formschlüssige Halterung von Werkzeugen ist nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohrfutter zu schaffen, das eine formschlüssige Aufnahme von Werkzeugen mit unterschiedlichem Durchmesser des Einsteckendes und bei jedem vorgewählten, auf das Einsteckende abgestimmten Durchmesser eine ausreichende Führung ermöglicht.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Spannbacken anschließend an und an entgegengesetzten Seiten des Vorsprunges zwei Führungsflächen aufweisen.
Die Führungsflächen sind somit paarweise angeordnet. Dies ergibt eine gleichmäßige Verteilung der Lagerkräfte. Die bei einer Querbelastung des Bohrwerkzeuges auftretenden Lagerkräfte im Bereich der Führungsflächen werden gegenüber einer einzelnen Führungsfläche wesentlich vermindert. Für eine gute Führung des Bohrwerkzeuges sollten die Führungsflächen möglichst weit auseinanderliegen. Es ist daher zweckmäßig, daß die Spannbacken in axialer Richtung anschließend an und an entgegengesetzten Seiten des Vorsprungs zwei Führungsflächen aufweisen. Eine solche Anordnung der Führungsflächen ergibt große Lagerabstände und dadurch relativ geringe Lagerkräfte.
Eine weitere vorteilhafte Ausführung besteht darin, daß die Spannbacken in Umfangsrichtung anschließend an und an entgegengesetzten Seiten des Vorsprungs zwei Führungsflächen aufweisen. Die Führungsflächen verlaufen somit parallel zum Vorsprung. Dies ermöglicht eine große Führungslänge, welche große Auflageflächen der Spannbacken am Werkzeug und somit eine geringe Flächenpreßung ergibt. Durch die geringe Flächenpressung wird der infolge der Relativbewegung zwischen dem Werkzeug und den Spannbacken auftretende Verschleiß wesentlich reduziert.
Die Erfindung soll nachstehend an Hand von den beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Bohrfutter mit einem Werkzeug, teilweise im Schnitt dargestellt, Fig. 2 einen Querschnitt durch das in Fig. 1 dargestellte Bohrfutter, entlang der Linie (II-II) und Fig. 3 eine Spannbacke für ein Bohrfutter gemäß Fig. 1, in perspektivischer Darstellung.
Das aus Fig. 1 ersichtliche Bohrfutter besteht im wesentlichen aus einem insgesamt mit (1) bezeichnten Futterkörper, einer insgesamt mit (2) bezeichnten Stellhülse und radial verschiebbaren, insgesamt mit (3) bezeichnten Spannbacken. Die Spannhülse (2) ist über ein Innengewinde (2a) sowie ein Außengewinde (la) mit dem Futterkörper (1) verbunden. Die Spannbacken (3) weisen eine Durchtrittsöffnung (3a) für eine die Spannbacken (3) radial nach außen gegen einen Konus (2b) der Spannhülse (2) drückende Ringfeder (4) auf. Die Spannbacken (3) sind in Längsschlitzen (lb) des Futterkörpers (1) radial verschiebbar gelagert. Im Futterkörper (1) ist ferner ein Schlagdöpper (5) axial verschiebbar gelagert. Der Schlagdöpper (5) dient der Übertragung der Schlagenergie auf ein insgesamt mit (6) bezeichnetes Einsteckende eines Werkzeuges. Das Einsteckende (6) ist mit Ausnehmungen (6a) versehen, in welche Vorsprünge (3b) an den Spannbacken (3) formschlüssig eingreifen. Die Spannbacken (3) weisen ferner an die Vorsprünge (3b) anschließende Führungsflächen (3c) für die Außenkontur des Einsteckendes (6) auf. -2-

Claims (3)

  1. Nr. 390 749 Der in Fig. 2 dargestellte Querschnitt durch das Bohrfutter gemäß Fig. 1 zeigt den Spannbereich der Spannbacken (3) mit den in Ausnehmungen (6a) des Einsteckendes (6) formschlüssig eingreifenden Vorsprüngen (3b). Die Spannbacken (3) weisen ferner an die Vorsprünge (3b) in Umfangsrichtung angrenzende Führungsflächen (3d) auf. Die seitlich der Vorsprünge (3b) angeordneten Führungsflächen (3d) sind konkav ausgebildet und ergeben eine gute Führung und Zentrierung des Einsteckendes (6). Um eine geometrische Überbestimmung zu vermeiden, weisen die Vorsprünge (3b) an den Spannbacken (3) gegenüber den Ausnehmungen (6a) am Einsteckende (6) radiales Spiel auf. Die Führungsflächen (3d) sind auf einen im Bohrfutter hauptsächlich zu spannenden Schaftdurchmesser abgestimmt. Von diesem Nenndurchmesser abweichende Schaftdurchmesser des Werkzeuges führen zu einer Verkleinerung der Auflagefläche der Spannbacken (3) am Einsteckende (6). Die aus Fig. 3 ersichtliche, perspektivische Darstellung einer Spannbacke (3) zeigt die Durchtrittsöffnung (3a) für eine die Spannbacken (3) radial nach außen drückende Ringfeder. Auf der Innenseite der Spannbacke (3) sind die gegen das Zentrum des Bohrfutters ragenden Vorsprünge (3b) ersichtlich. Die Fig. 3 zeigt ferner die in axialer Richtung an die Vorsprünge (3b) anschließenden Führungsflächen (3c) sowie die in Umfangsrichtung an die Vorsprünge (3b) anschließenden, einander gegenüberliegenden Führungsflächen (3d). Zwischen den Vorsprüngen (3b) befindet sich eine weitere Führungsfläche (3e). Die Führungsflächen (3c), (3d) und (3e) bilden eine zusammenhängende, konkav ausgebildete Fläche. Bei einem entsprechenden Außendurchmesser des Einsteckendes wird dieses an der gesamten Führungsfläche (3c), (3d) und (3e) geführt. Durch eine solche zusammenhängende Führungsfläche ist die Flächenbelastung und damit auch der Verschleiß an den Spannbacken (3) wie auch am Werkzeug sehr gering. Anstelle von zwei Vorsprüngen (3b) kann auch nur ein einziger Vorsprung (3b) vorgesehen werden. Neben gerundeten Vorsprüngen (3b) sind auch eckige, beispielsweise im Querschnitt dreieck-, Viereck- oder trapezförmige Vorsprünge möglich. PATENTANSPRÜCHE 1. Bohrfutter für Geräte mit drehendem und drehschlagendem Betrieb, insbesondere Bohrhämmer, mit wenigstens zwei radial verstellbaren Spannbacken, deren gegen das Zentrum gerichteter Spannbereich eine konkav gewölbte Führungsfläche für die Außenkontur des Werkzeuges und einen die Führungsfläche zum Zentrum hin überragenden, in Achsrichtung verlaufenden, der Drehmitnahme und axialen Halterung dienenden, in Ausnehmungen am Werkzeug eingreifenden Vorsprung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken (3) anschließend an und an entgegengesetzten Seiten des Vorsprungs (3b) zwei Führungsflächen (3c, 3e, 3d) aufweisen.
  2. 2. Bohrfutter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken (3) in axialer Richtung anschließend an und an entgegengesetzten Seiten des Vorsprungs (3b) zwei Führungsflächen (3c, 3e) aufweisen.
  3. 3. Bohrfutter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbacken (3) in Umfangsrichtung anschließend an und an entgegengesetzten Seiten des Vorsprungs (3b) zwei Führungsflächen (3d) aufweisen. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-
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