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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Spinntrommeln, die zwischen sich einen besaugten Spinnzwickel bilden, mit einer Faserzuführeinrichtung und mit einer Abzugseinrichtung für das aus den zugeführten Fasern im Spinnzwickel zusammengedrehte Garn, wobei die Faserzuführeinrichtung aus einer der in den Spinnzwickel drehenden Spinntrommel stirnseitig vorgelagerten, im Sinne einer Garneindrehung antreibbaren Zubringerwalze besteht, die einen besaugten Umfangsbereich und spinntrommelseitig axial unmittelbar neben diesem besaugten Umfangsbereiche eine Blaszone für das Zuführen der Fasern aufweist, nach Patent Nr. 385286.
Durch das axiale Nebeneinanderreihen eines besaugten Umfangsbereiches und einer Blaszone wird bei Vorrichtungen dieser Art die über die Zubringerwalze dem Spinnzwickel zugeführte Faserlunte in zwei Faserstränge aufgeteilt, von denen der eine den späteren Garnkern bildende Faserstrang auf der Zubringerwalze zwangsgeführt in den Spinnzwickel gefördert wird, während der andere Faserstrang von der Zubringerwalze abgeblasen wird, so dass dessen fliegend in den Spinnzwickel eingebrachte Fasern als Mantelfasern um den den Garnkern bildenden Faserstrang gewunden werden, u. zw. mit einem von der Eindrehung dieses Faserstranges unterschiedlichen Steigungswinkel.
Durch die Aufteilung der vorgelegten Faserlunte in zwei Faserstränge wird der Vorteil erreicht, dass lediglich von einer einzigen Faserlunte ausgegangen werden muss und dass ein sehr geringer Anteil an Mantelfasern sichergestellt werden kann, weil die Aufteilung der Fasern durch die Teilung der Faserlunte auf zwei Faserstränge erfolgt und diese Aufteilung beliebig vorgenommen werden kann.
Um diese Vorteile voll ausnutzen zu können, ist es notwendig, die von der Zubringerwalze abgeblasenen Fasern gleichmässig und störungsfrei in den Spinnzwickel zwischen den beiden Spinntrommeln zu blasen. Da die Zubringerwalze der in den Spinnzwickel drehenden Spinntrommel stirnseitig vorgelagert ist, sollte die Flugbahn der abgeblasenen Fasern eine ausgeprägte Bewegungskomponente in Garnabzugsrichtung aufweisen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so auszubilden, dass eine gewünschte Flugbahn für die von der Zubringerwalze abgeblasenen Fasern gewährleistet werden kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass auf der Innenseite des Mantels der Zubringerwalze im Bereich der Blaszone ein Strömungskanal für die Blasluft mündet, dessen Achse zumindest in seinem Mündungsbereich in Garnabzugsrichtung geneigt ist.
Diese Neigung des Strömungskanals für die Blasluft bedingt einen von der Neigung des Strömungskanals abhängigen Abblaswinkel für die in den Bereich der Blaszone gelangenden Fasern, so dass durch eine entsprechende Neigung des Strömungskanals eine bestimmte Flugbahn für die Fasern sichergestellt werden kann. Die Neigung des Strömungskanals bringt dabei gegen- über einer entsprechenden Neigung der Durchtrittslöcher für die Blasluft in der Zubringerwalze den Vorteil einer wesentlich einfacheren Herstellung mit sich.
Die Achse des Strömungskanals kann zusätzlich in Umfangsrichtung geneigt verlaufen, um die Flugbahn der abgeblasenen Fasern bezüglich der Winkelversetzung zwischen der Blaszone und der Garnbildungslinie über den durch die Walzendrehung bedingten Mitnahmeeffekt hinaus beeinflussen zu können.
Die radiale Ausrichtung der Durchtrittslöcher für die Blasluft in der Zubringerwalze bedingt naturgemäss eine Richtwirkung auf die Luftströmung durch die Zubringerwalze. Diese Richtwirkung muss begrenzt bleiben, um einen gewünschten Abblaswinkel für die Fasern erzielen zu können. Da die Richtwirkung der Durchtrittslöcher durch die Zubringerwalze vom Verhältnis zwischen dem Lochdurchmesser und der axialen Länge der Durchtrittslöcher abhängt, können durch eine entsprechende Wahl dieses Verhältnisses die jeweils gewünschten Strömungsbedingungen im Bereich der Blaszone erreicht werden. Um hiefür die axiale Länge der Durchtrittslöcher klein zu halten, kann der Mantel der Zubringerwalze im axialen Erstreckungsbereich der Blaszone eine dünnere Wandstärke als im besaugten Umfangsbereich aufweisen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes in einer schematischen Draufsicht, Fig. 2 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. l, Fig. 3
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einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 in einem grösseren Massstab und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3 in einem vergrösserten Massstab.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt im wesentlichen zwei eng nebeneinanderliegende, gleichsinnig rotierende, luftdurchlässige Spinntrommeln--1 und 2--, die mit Saugeinsätzen --3-- versehen sind. Diese Saugeinsätze--3--bilden gegen den Spinnzwickel --4-- zwischen den beiden Spinntrommeln--1 und 2-- gerichtete, axial verlaufende Saugzonen --5--, so dass die in den Spinnzwickel --4-- eingebrachten Fasern zwischen den beiden Spinntrommeln-1, 2- zu einem Garn --6-- zusammengedreht werden, das mit Hilfe einer Abzugseinrichtung --7-aus dem Spinnzwickel --4-- abgezogen werden kann.
Zum Zuführen von Fasern in den Spinnzwickel --4-- ist eine Zubringerwalze --8-- vor- gesehen, die gemäss dem Ausführungsbeispiel die eine Austrittswalze eines Streckwerkes --9-darstellt, dessen andere Austrittswalze mit --10-- bezeichnet ist. Diese Zubringerwalze --8-ist der in den Spinnzwickel--4-drehenden Spinntrommel-1--axial vorgelagert und setzt mit der anderen, gegenüber dieser Spinntrommel --1-- verlängerten Spinntrommel --2-- den Spinnzwickel --4-- zum Teil fort.
Wie insbesondere den Fig. 2 und 3 entnommen werden kann, weist auch die Zubringerwalze --g- einen Saugeinsatz--11--auf, der einen besaugten Umfangsbereich --12-- und axial neben diesem Umfangsbereich --12-- eine Saugzone --13-- sowie eine gegen den Spinnzwickel gerichtete Saugzone --14-- bildet, zwischen der und der Saugzone --13-- eine Blaszone --15--
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unmittelbar neben der Blaszone --15-- befindet, gelangt die im Streckwerk --9-- verstreckte Faserlunte --17-- bei ihrer Förderung auf der Zubringerwalze --8-- zum Teil in den besaugten Umfangsbereich --12-- und zum Teil in den Bereich der Blaszone --15--, was eine Aufteilung der Faserlunte --17-- in zwei Faserstränge --17a und 17b-- zur Folge hat.
Der Faserstrang - wird über die Länge des besaugten Umfangsbereiches --12-- auf der Zubringerwalze - zwangsgeführt, bis er eine am ablaufseitigen Ende dieses Umfangsbereiches --12-- angeord- nete Andrückwalze --18-- erreicht, die mit der Zubringerwalze --8-- zusammenwirkt und einen Klemmspalt zum Umlenken des Faserstranges --17a-- aus der Umfangsrichtung in die axiale Garnabzugsrichtung bildet.
Der von der Blaszone --15-- erfasste Faserstrang --17b-- wird von der Zubringerwalze --8-- abgeblasen, wobei die Wirkung von frei fliegend in den Spinnzwickel --4-- eingebrachten Fasern erreicht wird, u. zw. mit dem Vorteil einer gewünschten Faserausrichtung, weil ja die Fasern im Bereich der Saugzone --14-- noch an der Zubringerwalze --8-- festgehalten werden, wenn sie im Bereich der Blaszone --15-- mit ihrem vorderen Ende gegen den Spinnzwickel --4-hin abgeblasen werden. Durch die Aufteilung der verstreckten Faserlunte --17-- wird somit
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so dass der Charakter eines Umwindegarnes erreicht wird, obwohl nur eine Faserlunte --17-vorgelegt wird.
Zur Einstellung der Zuführgeschwindigkeit der Faserstränge --17a, 17b-- unabhängig von der Umfangsgeschwindigkeit der Spinntrommel-l und 2-- kann die Zubringerwalze --8-gesondert von den Spinntrommeln--1 und 2-- angetrieben werden. Der Antrieb der Spinntrommeln --1 und 2-- erfolgt über Riementriebe --19--, der Antrieb der Zubringerwalze --8-- jedoch über ein in Fig. 2 strichpunktiert angedeutetes Reibrad --20--.
Um die von der Zubringerwalze --8-- abgeblasenen Fasern des Faserstranges --17b-gleichmässig und störungsfrei in den Spinnzwickel --4-- einbringen zu können, bedarf es einer bestimmten Flugbahn. Zu diesem Zweck ist die Achse des innerhalb des Mantels der Zubringerwal- ze --8-- angeordneten Strömungskanals --21-- für die Blasluft im Mündungsbereich des Strömungskanals gemäss Fig. 4 in Garnabzugsrichtung geneigt, so dass sich trotz der radial verlaufenden Durchtrittslöcher --22-- für die Blasluft in der Zubringerwalze --8-- ein gegen den Spinnzwickel --4- gerichteter Abblaswinkel für die Fasern des Faserstranges --17b-- ergibt.
Durch die Neigung des Strömungskanals --21-- kann nicht nur die erforderliche axiale Bewegungskomponente für die Fasern, sondern auch die Bewegungskomponente in Umfangsrichtung bestimmt werden,
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wenn der Strömungskanal --21-- zusätzlich in Umfangsrichtung geneigt verläuft, wie dies in Fig. 3 angedeutet ist. Um den Einfluss der Richtwirkung der Luftdurchtrittslöcher --22-- gering zu halten, weist der Mantel der Zubringerwalze --8-- im axialen Erstreckungsbereich der Blaszone --15-- eine dünnere Wandstärke als im besaugten Umfangsbereich --12-- auf.
Die von der Zubringerwalze --8-- abgeblasenen Fasern des Faserstranges --17b-- werden von einem Faserleitkanal --23-- aufgenommen, der sich zwischen der Zubringerwalze --8--
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unnötigen Umlenkungen für die Fasern ergeben, die mit einem weitgehend laminaren Förderluftstrom in den Spinnzwickel eingetragen werden. Dieser Förderluftstrom wird einerseits durch den Blasluftstrom durch den Mantel der Zubringerwalze --8-- und anderseits durch den Durchgriff der Saugströmung der Saugzonen --5-- auf den Faserleitkanal --23-- bestimmt, wobei äussere Störungseinflüsse ausgeschaltet werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden Spinntrommeln, die zwischen sich einen besaugten Spinnzwickel bilden, mit einer Faserzuführeinrichtung und mit einer Abzugseinrichtung für das aus den zugeführten Fasern im Spinnzwickel zusammengedrehte Garn, wobei die Faserzuführeinrichtung aus einer der in den Spinnzwickel drehenden Spinntrommel stirnseitig vorgelagerten, im Sinne einer Garneindrehung antreibbaren Zubringerwalze besteht, die einen besaugten Umfangsbereich und spinntrommelseitig axial unmittelbar neben diesem besaugten Umfangsbereich eine Blaszone für das Zuführen der Fasern aufweist, nach Patent Nr.
385286, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite des Mantels der Zubringerwalze (8) im Bereich der Blaszone (15) ein Strömungskanal (21) für die Blasluft mündet, dessen Achse zumindest in seinem Mündungsbereich in Garnabzugsrichtung geneigt ist.