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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes, bestehend aus einem Paar eng nebeneinanderliegender, gleichsinnig rotierender Spinntrommeln, von denen wenigstens eine eine gegen den Spinnzwickel zwischen ihnen gerichtete, zumindest im wesentlichen axial verlaufende Saugzone bildet, aus einem den Spinntrommeln vorgeordneten Streckwerk für eine durch den Spinnzwickel geführte Faserlunte und aus einem Streckwerk zum Zuführen von Hüllfasern in den Spinnzwickel, das ein Austrittswalzenpaar mit einer zu einer der beiden Spinntrommeln koaxialen, im Sinne der Lunteneindrehung antreibbaren Austrittswalze aufweist, die im Bereich des Austrittszwickels des Austrittswalzenpaares besaugt ist und mit der gegenüberliegenden Spinntrommel einen Führungszwickel für die verstreckte Faserlunte ergibt,
wobei die zu einer Spinntrommel koaxiale Austrittswalze des Streckwerkes für die Hüllfaserzufuhr im Anschluss an die Saugzone mit einer gegen den Führungszwickel gerichteten Blaszone versehen ist und wobei dieser Blaszone gegenüberliegend eine Leitwand in den Führungszwickel zwischen der Austrittswalze und der gegenüberliegenden Spinntrommel ragt, nach Patent Nr. 385525.
Der Vorteil von Vorrichtungen dieser Art besteht vor allem darin, dass die auf der einen Austrittswalze des Streckwerkes für die Hüllfasern in den Spinnzwickel geförderten Hüllfasern vor dem Erreichen der verstreckten Faserlunte im Bereich der Blaszone von der Austrittswalze abgeblasen werden, so dass für die Einbindung der Hüllfasern in den Faserverband der verstreckten Faserlunte Verhältnisse geschaffen werden, wie sie sonst nur bei freifliegend in den Spinnzwikkel eingebrachten Hüllfasern herrschen.
Zum Unterschied von freifliegend eingebrachten Hüllfasern bleibt jedoch eine ausreichende Führung der Hüllfasern auf der im Bereich des Austrittszwickels des Austrittswalzenpaares besaugten Austrittswalze des Streckwerkes bestehen, weil ja die einzelnen Hüllfasern noch im Bereich der Saugzone an der Austrittswalze festgehalten werden, wenn sie im Bereich ihres vorderen Endes in die Blaszone gelangen.
Die in den Führungszwickel zwischen der einen Austrittswalze und der gegenüberliegenden Spinntrommel ragende Leitwand verhindert dabei einerseits, dass sich die von der Austrittswalze abgeblasenen Hüllfaserenden an der gegenüberüberliegenden, aus dem Spinnzwickel drehenden Spinntrommel ablagern und mit dieser Spinntrommel ausgetragen werden können, und stellt anderseits eine Umlenkung des Blasluftstromes und der Hüllfasern in Richtung gegen die verstreckte Faserlunte sicher, so dass die von der Austrittswalze abgeblasenen Hüllfasernenden im wesentlichen frei in den Faserverband der verstreckten Faserlunte eingebunden werden können.
Die Leitwand hat darüber hinaus noch eine Verteilerwirkung, weil der mit den Hüllfasern beladene Blasluftstrom zufolge des durch die Leitwand bedingten Staueffektes verbreitert wird, was eine Aufteilung der Hüllfaserzufuhr auf einen grösseren Längenbereich der verstreckten Faserlunte und damit eine gleichmässigere Umwindung der Faserlunte mit den Hüllfasern zur Folge hat.
Mit dem Abblasen der Hüllfaserenden von der Austrittswalze, die zur Zuführung der Hüllfasern in den Spinnzwickel dient, besteht allerdings die Gefahr, dass sich die Führung der verstreckten
Faserlunte im Führungszwickel zwischen der Austrittswalze und der gegenüberliegenden Spinntrommel verschlechtert, weil durch die Saugzone der gegenüberliegenden, aus dem Spinnzwickel drehenden Spinntrommel die von dieser Spinntrommel auf die Faserlunte ausgeübten Kräfte gegen- über der Krafteinwirkung von der Austrittswalze des Streckwerkes für die Hüllfasern vorherrschen, was zu einer Neigung der verstreckten Faserlunte führt, von der aus dem Spinnzwickel drehenden Spinntrommel mitgenommen zu werden.
Die dadurch beeinträchtigte Führung der Faserlunte im
Führungszwickel zwischen der Austrittswalze und der gegenüberliegenden Spinntrommel kann
Ungleichmässigkeiten bei der Umwindung der Faserlunte mit den Hüllfasern ergeben.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu vermeiden und eine
Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass trotz des Abblasens der Hüll- fasern von der Austrittswalze vor ihrer Einbindung in den Faserverband der Faserlunte symmetri- sche Verhältnisse bezüglich des Kraftangriffes an der Faserlunte im Führungszwickel zwischen der Austrittswalze und der gegenüberliegenden Spinntrommel sichergestellt werden können und dass die Faserlunte im Führungszwickel störungsfrei geführt wird.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Blaszone der Austrittswalze des Streckwerkes für die Hüllfaserzufuhr in Drehrichtung der Austrittswalze vor der verstreckten
Faserlunte endet und dass diese Austrittswalze im Bereich der Faserlunte eine axiale Saugzone aufweist.
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Durch das Vorsehen einer axialen Saugzone im Bereich der Faserlunte wird die Faserlunte an die sich in den Spinnzwickel drehende Austrittswalze des Hüllfaserstreckwerkes angesaugt, so dass sich zwischen der Austrittswalze und der ebenfalls besaugten Spinntrommel eine resultierende Kraft ergibt, die die Faserlunte in den Führungszwickel hineinzieht. Die Faserlunte liegt folglich unabhängig von ihrem jeweiligen Durchmesser zugleich an der Austrittswalze und an der gegenüberliegenden Spinntrommel an, was eine gute Führung der Faserlunte bei einem ruhigen Verlauf sicherstellt.
Die der Blaszone in Drehrichtung der Austrittswalze folgende Saugzone behindert dabei die freie Zuführung der Hüllfasern zur Faserlunte nicht, weil ja nach dem Abheben der Hüllfasern von der Austrittswalze keine Bindung mehr zwischen der Austrittswalze und dem abgehobenen Teil der Hüllfasern vorhanden ist. Durch das zusätzliche Besaugen der Austrittswalze des Streckwerkes für die Hüllfaserzufuhr kann somit eine besonders gleichmässige Umwindung der verstreckten Faserlunte mit Hüllfasern gewährleistet werden.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemässe Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes in einer schematischen Draufsicht, Fig. 2 diese Vorrichtung in einem Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1.
Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt im wesentlichen ein Paar von zwei eng nebeneinanderliegenden, gleichsinnig rotierenden, luftdurchlässigen Spinntrommel-l und 2--, denen ein Streckwerk --3-- vorgelagert ist, von dem eine verstreckte Faserlunte --4-- abgezogen und durch den Spinnzwickel --5-- zwischen den beiden Spinntrommeln--1 und 2-- geführt wird.
Dieser verstreckten Faserlunte--4-- werden über ein weiteres Streckwerk --6-- Hüllfasern --7-- zugeführt, die im Spinnzwickel--5--um die Faserlunte --4-- gewunden werden, so dass ein aus einem mit Hüllfasern umwundenen Luntenkern gebildetes Garn --8-- über eine Abzugseinrich- tung --9-- aus dem Spinnzwickel --5-- abgezogen werden kann.
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und 2-- Saugeinsätze --10-- auf, die gegen den Spinnzwickel gerichtete Saugzonen --11-bilden.
Wie sich aus den Fig. 1 und 3 ergibt, ist das Streckwerk --3-- für die Faserlunte --4-nicht in üblicher Weise in der Symmetrieebene zwischen den beiden Spinntrommel-l und 2-angeordnet, sondern in einer achsnormalen Ebene, so dass die verstreckte Faserlunte --4-dem Spinnzwickel --5-- über eine der Spinntrommel-l-stirnseitig vorgelagerte Fördertrom- mel --12-- zugeführt werden kann, die luftdurchlässig ausgebildet und mit einem Saugeinsatz --13-- versehen ist, der einen in Umfangsrichtung verlaufenden Saugschlitz --14-- bildet.
Die verstreckte Faserlunte wird daher über den besaugten Umfangsbereich der Fördertrommel - zwangsgeführt dem Spinnzwickel zugefördert. Diese Zwangsführung der verstreckten Faserlunte --4-- verhindert, dass die zufolge der Lunteneindrehung auftretenden Fliehkräfte sich störend auf den Faserzusammenhalt auswirken können. Besonders vorteilhafte Verhältnisse werden dabei dadurch sichergestellt, dass die Fördertrommel --12-- durch eine der beiden Austrittswalzen --15-- des Streckwerkes --3-- gebildet wird, weil durch diese Massnahme jede freie Führungslänge für die verstreckte Faserlunte --4-- vermieden werden kann.
Im ablaufseitigen Endbereich des Saugschlitzes --14-- der Fördertrommel --12-- ist eine Andrückrolle --16-- vorgesehen, die mit der Fördertrommel --12-- einen Klemmspalt bildet, durch den die verstreckte Faserlunte hindurchtreten muss, bevor sie aus der Umfangsrichtung in die Richtung der axialen Garnbildungslinie umgelenkt werden kann. Die Andrückrolle --16-- legt somit die Umlenkstelle für die Faserlunte konstruktiv fest, so dass es zu keinen Verlagerungen der Faserlunte in diesem Bereich kommen kann.
Damit die Zuführgeschwindigkeit der verstreckten Faserlunte --4-- unter Berücksichtigung der eindrehungsbedingten Verkürzung der Faserlunte genau auf die Abzugsgeschwindigkeit abgestellt werden kann, wird die Fördertrommel --12-- über eine Welle --17-- durch einen gesonderten Antrieb angetrieben, u. zw. unabhängig von den beiden Spinntrommel-l und 2--, deren Antrieb über Riementriebe --18-- erfolgt.
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Das Streckwerk --6-- für die Zufuhr der Hüllfasern --7-- weist ein Austrittswalzenpaar mit zwei Austrittswalzen --19 und 20-- auf, von denen die eine Austrittswalze --20-- koaxial zwischen zwei axial hintereinanderliegenden Abschnitten --la und 1b-- der in den Spinnzwikkel --5-- drehenden Spinntrommel --1-- gelagert ist und mit der aus dem Spinnzwickel --5-drehenden Spinntrommel --2-- einen Führungszwickel für die verstreckte Faserlunte --4-- bildet. Diese Austrittswalze --20-- des Streckwerkes --6-- ist im Bereich des Austrittszwickels --21-des Austrittswalzenpaares mit einer Saugzone --22-- eines Saugeinsatzes --23-- versehen, der eine axiale Saugzone --24-- im Bereich der verstreckten Faserlunte --4-- bildet.
Zwischen diesen beiden Saugzonen --22 und 24-- ist eine Blaszone --25-- vorgesehen, die über ein Druckluftrohr --26-- mit Blasluft versorgt wird. Die zunächst im Bereich des Austrittszwickels --21--
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der Blaszone --25-- von der Austrittswalze --20-- abgeblasen, so dass die Hüllfasern in den Faserverband der verstreckten Faserlunte ohne Beeinträchtigung durch das sonst notwendige Abziehen der Hüllfasern von der Austrittswalze --20-- eingebunden werden können.
Die axiale Saugzone --24-- stellt dabei eine gleichbleibend gute Führung für die verstreckte Faserlunte im Führungszwickel zwischen der Austrittswalze --20-- und der gegenüberliegenden Spinntrommel --2-- sicher, weil die Faserlunte --4-- in gleicher Weise sowohl an die Austrittswalze --20-- als auch an die Spinntrommel --2-- angesaugt wird. Dadurch wird neben einem guten Eindrehmoment auch für die Hüllfasern eine ruhige Führung der Faserlunte erreicht, was eine Voraussetzung für eine hohe Garngleichmässigkeit darstellt.
Damit die von der Austrittswalze --20-- abgeblasenen Hüllfasern sich nicht an die gegenüberliegende, aus dem Spinnzwickel --5-- drehende Spinntrommel --2-- anlagern und mit dieser Spinntrommel aus dem Spinnzwickel ausgetragen werden können, ist im Bereich des Führungszwikkels zwischen der Austrittswalze --20-- des Streckwerkes --6-- und der gegenüberliegenden Spinntrommel --2-- eine in den Führungszwickel ragende Leitwand --27-- vorgesehen.
Diese Leitwand --27-- unterstützt die Umlenkung der von der Austrittswalze --20-- abgeblasenen Hüllfasern gegen die verstreckte Faserlunte hin und bewirkt ausserdem, dass sich der Hüllfaserstrom über einen breiteren Bereich auffächert, so dass für eine gleichmässigere und bessere Einbindung der Hüllfasern in den Faserverband der verstreckten Faserlunte gesorgt ist.
Die Zuführgeschwindigkeit der Hüllfasern --7-- zu der verstreckten Faserlunte --4-soll unabhängig von der Umfangsgeschwindigkeit der Spinntrommel --1 und 2-- gewählt werden können, um die jeweils günstigsten Verhältnisse sicherzustellen. Die Austrittswalze --20-- wird daher über einen gesonderten Antrieb angetrieben, der nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 als Reibrad --28-- ausgebildet ist.
Die Hüllfasern können somit unter Berücksichtigung des Vereinzelungsgrades der Hülllfasern in Abhängigkeit von der Eindrehgeschwindigkeit der verstreckten Faserlunte und der Abzugsgeschwindigkeit des Garnes in den Spinnzwickel eingebracht werden, wobei die Zuführgeschwindigkeit entsprechend vergrössert werden kann, wenn der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Hüllfasern mehr und mehr aufgebrochen wird, weil in einem solchen Fall die Hüllfasern im wesentlichen für sich und nicht als zusammenhängender Faserverband um die Faserlunte gewunden werden.