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Die Erfindung betrifft eine Spann- und Kantvorrichtung für Knüppelputzschleifmaschinen mit schwenkbarem Schleiftisch zur Bearbeitung von Knüppeln mit quadratischem und rechteckigem Querschnitt.
Zum blank- und partiellen Fehlerausschleifen stranggegossener oder gewalzter Knüppel müssen diese zur Bearbeitung fest eingespannt und entsprechend den zu schleifenden Seiten gekantet bzw. gewendet werden.
Diese Arbeitsoperationen werden vorzugsweise auf dem Schleiftisch der Putzschleifmaschine durchgeführt, um die Nebenzeiten so gering wie möglich zu halten.
Die bisher bekannten Wendevorrichtungen von Knüppelputzschleifmaschinen mit waagrechtem Schleiftisch beruhen auf dem Prinzip des Kippens der Knüppel über eine unterstützte Kante. Dabei werden entweder die Werkstückauflagen in den muldenförmigen Schleiftisch abgesenkt (SU-PS Nr. 222895), wodurch der Knüppel in die Spiesskantlage gebracht wird, um ihn dann anschliessend wieder in die waagrechte Ebene anzuheben, wobei er sich um 90 dreht, oder spezielle Spannund Wendehebel heben das Werkstück einseitig bis zum Kippen über eine Werkstücklängskante an (DD-PS Nr. 134312).
Weicht jedoch bei diesen Arten des Wendens und Kantens der Querschnitt des Schleifgutes von der quadratischen Form erheblich ab, so ist ab einem bestimmten Seitenverhältnis an infolge der ungünstigen Lage der Werkstücklängskanten zum Schwerpunkt des Werkstückes ein Wenden ohne weitere Hilfsmittel nicht mehr möglich.
Werden darüber hinaus Arbeitszylinder zur Betätigung der Spann- und Kantmittel eingesetzt, so ist deren Spannbereich, der aus ihrer kreisförmigen Bewegung und der vertikalen Verlagerung des Angriffspunktes des Spannockens bei stark voneinander abweichenden Spannbreiten resultiert, relativ klein (DD-PS Nr. 134312).
Ähnliche Verhältnisse ergeben sich bei parallel zu den Werkstückauflagen geführten Spannund Kanthebeln und in gleicher Ebene angeordneten Arbeitszylindern (DD-WP 31863). Hier entspricht die Hublänge der Zylinder der maximalen Spannbreite des Schleiftisches, so dass rechteckiges Knüppelmaterial mit ungünstigen Seitenverhältnissen von bestimmten Abmessungen an weder gespannt noch gekantet werden kann.
Darüber hinaus ist eine Wende-und Spannvorrichtung bekannt, bei der das Werkstück mittels angetriebener Ketten, deren schwenkbar angeordnete Kettenräder durch Arbeitszylinder verstellbar sind, gewendet wird (DE-AS 1752445).
Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass ein Kantenschliff in Spiesskantlage des Werkstückes nur am eingespannten Werkstück möglich ist, wodurch sich diese Vorrichtung für diesen speziellen Arbeitsgang nur für Werkstücke mit relativ hoher Eigenmasse eignen dürfte.
Es ist das Ziel der Erfindung, das Spannen, Kanten und Wenden von Knüppeln mit rechteckigem Querschnitt und ungünstigen Seitenverhältnissen ohne zusätzliche Hilfsmittel, wie z. B.
Hebezeuge, direkt auf dem Schleiftisch der Knüppelputzschleifmaschine zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spann- und Kantvorrichtung für Knüppelputzschleifmaschinen mit schwenkbarem Schleiftisch, feststehenden Kantauflagen und entsprechenden Spannelementen zu schaffen, wobei der Schleiftisch zweckmässigerweise in mehreren Werkstückauflagen mit in ihnen geführten Spanntischen unterteilt ist.
Die Spann- und Kantvorrichtung sollte einen im Verhältnis zur Tischbreite grossen Spannbereich haben und infolge einer zwangsweisen Zurückführung des Knüppels aus der Spiesskantlage in die Seitenlage das Wenden und Kanten auch ungünstiger Rechteckquerschnitte gestatten.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass in jedem Spanntisch Hakenschlitten und Spannschlitten, im Hakenschlitten vertikal schwenkbare Spannhaken und im Spannschlitten auf einer gemeinsamen Achse Spannhakenrollen und Zahnräder angeordnet sind, die in sich gegenüberliegenden Verzahnungen des Spanntisches und des Hakenschlittens eingreifen.
Zum Kanten des Werkstückes um seine Längsachse und einen Winkel von jeweils 900 werden, wie bekannt, die durch eine gemeinsame Kantwelle untereinander verbundenen Werkstückauflagen abgesenkt, wobei der Knüppel über die an den feststehenden Kantauflagen befindlichen Wendekanten in die Spiesskantlage kippt. Bei dieser Kippbewegung kommt die bisher dem festen Anschlag gegenüberliegende Knüppelseite auf den Werkstückauflagen zur Anlage. In dieser Stellung wird
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der Knüppel auf den abgeschwenkten Spanntischen zwischen den festen Anschlägen und den Spannhaken durch eine entsprechende Druckbeaufschlagung der Arbeitszylinder gespannt.
Mit dem anschliessenden Zurückschwenken der Werkstückauflagen in die Horizontalebene wird der Knüppel zwangsweise in die Bearbeitungsebene zurückgeführt und liegt, nach dem Verfahren des Spanntisches in der Ausgangslage, erneut zur Bearbeitung der nächstfolgenden Knüppelseite bereit.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigen Fig. 1 die Seitenansicht der Spann- und Kantvorrichtung gemäss der Schnittebene B-B nach Fig. 2, Fig. 2 die Draufsicht der Vorrichtung, Fig. 3 den Schnitt A-A nach Fig. 2 mit der Darstellung des gespannten Knüppels in der Bearbeitungslage, Fig. 4 den Schnitt C-C nach Fig. 3, Fig. 5 den Schnitt D-D nach Fig. 4 zur Darstellung des Spannmechanismus, Fig. 6 den Schnitt A-A nach Fig. 2, jedoch mit abgesenkter Werkstückauflage und ungespanntem Knüppel nach dem Kanten in Spiesskantlage, Fig. 7 den Schnitt A-A nach Fig. 2 entsprechend Fig. 6 mit ausgefahrenem Spanntisch vor dem Spannen und Zurückschwenken des Knüppels in die Bearbeitungslage.
Auf dem zeichnerisch nicht dargestellten Schleiftisch der Knüppelputzschleifmaschine sind entsprechend der zu bearbeitenden Werkstücke --1-- zwei oder mehrere feststehende Kantauflagen --2-- mit den Wendekanten --3-- angeordnet (Fig. 1). Eine Kantwelle --4--, die in den Lagerungen --5-- der Kantauflagen --2-- geführt ist und mittels Hebelantriebes --6-- geschwenkt werden kann, verbindet die in den Kantauflagen --2-- befindlichen, schwenkbaren Werkstückauf- lagen --7-- untereinander (Fig.2). Jede Werkstückauflage --7-- enthält einen verschiebbaren Spanntisch --8-- mit dem festen Anschlag --9--.
Ein zwischen der Werkstückauflage--7-- und dem Spanntisch --8-- angeordneter Arbeitszylinder --10-- gestattet das Verfahren des Spanntisches --8-- innerhalb der Werkstückauflage --7-- (Fig. 3).
Weiterhin sind im Spanntisch --8-- ein Hakenschlitten --12-- und ein Spannschlitten --13-geführt, wobei im Hakenschlitten --12-- vertikal schwenkbare Spannhaken --11-- und im Spannschlitten --13-- auf der gemeinsamen Achse --19-- die Zahnräder --14-- und die Spannbackenrollen --15-- gelagert und untereinander drehfest verbunden sind (Fig. 4). Sie dienen zum Anstellen der Spannhaken --11-- an das Werkstück --1-- über den zwischen dem Spanntisch --8-und dem Spannschlitten --13-- angelenkten Arbeitszylinder --16--, in dem die Zahnräder--14-- in Verzahnungen --17 ; 18-- eingreifen, die sich gegenüberliegend an der Unterseite des Hakenschlittens --12-- und an der inneren Bodenseite des Spanntisches --8-- befinden (Fig. 5).
Bei Verschiebung des Spannschlittens --13-- um den Kolbenhub des Arbeitszylinders --16-legt der Hakenschlitten --12-- auf Grund der Zahneingriffe-17 ; 14 ; 18-den doppelten Weg zurück. Dadurch wird nur die Hälfte des erforderlichen Spannhubes als Zylinderhub des Arbeits- zylinders --16-- benötigt und somit zirka 50% seiner Baulänge gegenüber einem Direktantrieb eingespart.