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Die nachbildende Bildhauerarbeit wird seit Jahrtausenden praktisch mit denselben technischen Hilfsmitteln vollzogen. Insbesondere bei der Aufgabe, ein Modell im verkleinerten Massstab nachzubilden, ergeben sich hiebei für den Bildhauer manche Probleme. Um das Modell von allen Seiten getreu nachbilden zu können, muss er sich mit der Nachbildung um das Modell herumbegeben. Lageveränderungen des Modelles selbst sind deshalb unerwünscht, weil niemals die exakt gleiche Lage wieder eingenommen werden kann. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich, aber bei der Abbildung von Modellpartien verschiedener Höhenlagen, weil der Bildhauer hiebei nicht die Möglichkeit hat, die äquivalenten Partien von Modell und Nachbildung gleichzeitig und in unmittelbarer Nähe zueinander in den Blick zu bekommen.
Häufiges Bücken und Anvisieren aus den verschiedensten Blickwinkeln wird für den Bildhauer hiedurch zur Notwendigkeit. Rasches Ermüden und ungenaue Modellwiedergabe sind die Folge.
Die Erfindung hilft diesen Mängeln ab. Sie ermöglicht es dem Bildhauer, in stets gleicher, bequemer Arbeitshaltung alle Modellpartien in freier Wahl stets mit den entsprechenden Nachbildungspartien benachbart gemeinsam ins Blickfeld zu bekommen. Geringe Ermüdung des Bildhauers und verbesserte künstlerische Qualität des Werkes sind die Folge. Da dem Künstler von derselben Stelle aus der Blick auf alle Modellpartien ringsum ermöglicht wird, kann die Arbeit in einem Atelier kleinsten Ausmasses, sogar in Kabinettgrösse, vollzogen werden.
Alle diese Vorteile werden bei einer Vorrichtung zur Nachbildung eines Modelles dadurch erreicht, dass ein Parallelogramm-Träger vorgesehen ist, der um seinen einen als Ständerteil ausgebildeten vertikalen Seitenholm in Höhenrichtung durch eine Stelleinrichtung verschwenkbar ist, dass der zweite Seitenholm den Modelltisch trägt und dass den der Kopiertisch tragende Steher auf den Längsholmen des Parallelogramm-Trägers verschiebbar und in der jeweiligen gewünschten vertikalen Stellung festlegbar ist.
Ein besonderer Vorteil ergibt sich dann, wenn an dem Modelltisch eine auf das Modell gerichtete Leuchte montiert ist. Oft ist es nämlich erforderlich, an dem Modell eine besondere Kontur in Form einer Licht-Schattengrenze hervorzuheben. Wenn nun die diese Licht-Schattengrenze hervorrufende Leuchte an dem Modelltisch montiert ist und dessen Bewegungen, also sowohl die Hebeals auch Drehbewegungen, mitmacht, bleibt die Licht-Schattengrenze an dem Modell stets unver- ändert und kann in jeder Modell-Lage gleichermassen vom Künstler für seine gestaltende Arbeit herangezogen werden. Zweckmässig ist dann auch an dem Kopiertisch in analoger Winkel- und Höhenlage eine entsprechende Leuchte montiert.
Die geschilderten und weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles an Hand der Zeichnungen und aus den Patentansprü- chen.
Die Vorrichtung weist einen Ständer-l-mit Ständerfuss-la-auf. Dieser Teil kann einfachst aus einem abgewinkelten Rohr mit an einem Ende angesetztem Querteil bestehen, wobei der Ständer-l-vertikal und der den Ständerfuss --la-- bildende Querteil horizontal verläuft.
An den Ständer-l-ist ein Parallelogramm-Träger --lb, 2, 4e-- mit Schwenkbolzen --2a-- an- gelängt. Der Parallelogramm-Träger --lb, 2, 4e-- besteht normalerweise aus zwei übereinander-
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vertikale Parallelogrammarm --2c--, der ebenfalls mit Schwenkbolzen --2a-- mit den Längsholmen - des Parallelogramm-Trägers verbunden ist, trägt oben ein Drehlager --4a-- für den Modelltisch --4--. Der Modelltisch ist auswechselbar, so dass jeweils ein Tisch --4-- geeigneter Grösse eingesetzt werden kann.
Auf dem oberen Längsholm --2-- des Parallelogramm-Trägers --lb, 2, 4c-- ist ein Führungsrohr --3e-- gleitend gelagert, auf dem unteren Längsarm des Parallelogramm-Trägers --lb, 2, 4e-- gleitet ein Stützrohr --3e'--. Das Führungsrohr -3e-- ist mittels eines Klemmhebels --3e"-auf dem Längsholm --2-- feststellbar. Die beiden Rohre tragen mittels Schwenkbolzen --2a-- das untere Rohr eines vertikalen Stehers --3a--, dessen Gesamthöhe mittels des Klemmhebels --3b-veränderbar ist. Der Steher --3a-- trägt oben ein Drehlager --3c--, in das ein Kopiertisch --3-auswechselbar einsetzbar ist.
Es versteht sich, dass der Steher --3a-- auf den Längsholmen --2-- verschiebbar und in beliebiger Entfernung vom Modelltisch --4-- festklemmbar ist, wobei seine vertikale Lage stets erhalten bleibt.
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Diese Vorrichtung könnte in einfachster Weise einen Handkurbelantrieb aufweisen, bevorzugt wird jedoch ein Antrieb, der eine Handhabung in unmittelbarer Reichweite des arbeitenden Künstlers ermöglicht. Die Zeichnungen zeigen hiefür einen Elektromotor --5d--, der ein Getriebe (Zahnrad- transmission) --5c-- antreibt. Dieses Getriebe --5c-- ist über ein Kardangelenk --5a-- mit einem Gewinde --5-- verbunden, auf dem die Gewindemutter --5b-- aufgeschraubt ist.
Diese Gewindemutter --5b-- ist ihrerseits an den unteren Längsholm so montiert, dass sie den im Zuge des Hochschraubens wechselnden Schräglagen des Gewindes --5-- folgen kann. Für die Einschaltung des Motors --5d-- ist am oberen Ende des Ständers --1--, in unmittelbarer Reichweite des Künstlers, ein Schalter --6-- vorgesehen.
Aus dem dargestellten Sachverhalt ergibt sich, dass es der Künstler in der Hand hat, durch gezielte Höhenverstellung des Parallelogramm-Trägers-Ib, 2, 4c-- den Modelltisch --4-- und den Kopiertisch --2-- koordiniert so zu positionieren, dass ein jeweils gewünschter Teilbereich des Modells in gleiche gewünschte Blickrichtung wie der zugehörige Teilbereich der Kopie gerät.
Fig. l zeigt hiebei beispielsweise jene Lage, in der die Kopfpartien in gleicher Blickrichtung liegen.
Fig. 2 zeigt jene Schwenklage, in der sich die Fusspartien in gleicher Höhenlage befinden, ohne dass der Künstler hiebei seine Körperhaltung hätte verändern müssen. In Zwischenschwenklagen des Parallelogramm-Trägers liegen jeweils Zwischenbereiche von Modell und Kopie in dieser gleichen Blickrichtung.
Durch die Verstellbarkeit der Länge des Stehers --3a-- und durch die mögliche Wahl der Grösse von Modelltisch --4-- und Kopiertisch --3-- kann die Vorrichtung optimal der vorgegebenen Grösse des Modells und dem gewünschten Abbildungsmassstab angepasst werden.
Im Rahmen der Erfindung ist es auch vorgesehen, die beiden Tische-3 und 4-- in Abhängigkeit von einander verdrehbar zu machen. Zu diesem Zwecke sind sie beide in Drehlagen --3c bzw. 4a-- gelagert, die von Elektromotoren --3d bzw. 4b-- - zweckmässig Synchronmotoren - stets gemeinsam um jeweils gleiche Winkel verdreht werden. Einer der Schalter --6-- am oberen Ende des Ständers-l-dient der gemeinsamen Ein- und Ausschaltung dieser beiden Motoren. Es ist unmittelbar evident, dass der Künstler durch Betätigung dieser Motoren, ohne seinen Arbeitsplatz verlassen zu müssen, auch stets gleiche Winkelbereiche von Modell und Kopie in eine gemeinsame Blicklinie bringen kann.
Die Leuchten zur Konturenbildung mittels Licht-Schattengrenze sind in den Zeichnungen nicht dargestellt. Sie werden zweckmässig am Rande der beiden Tische in koordinierter Winkellage montiert, insbesondere festgeklemmt.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Konstruktionsvarianten möglich. Insbesondere könnte statt des Gewindeantriebes für die Höhenverstellung des Parallelogramm-Trägers ein hydraulischer Antrieb vorgesehen sein, wobei der Motor die Hydraulikpumpe betätigt und der hydraulische Arbeitszylinder mit einer am Parallelogramm-Träger angeordneten Kulissen-Gleitführung zusammenwirkt.
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