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Die Erfindung bezieht sich auf eine Abspulvorrichtung für eine Drahtspule zum Einführen des Drahtes in ein metallurgisches Gefäss mit einer auf einem Gestell gelagerten Spulenaufnah- me, die einen die Drehachse für die Drahtspule bildenden Dorn umfasst, und mit einer an ein
Hebezeug anschliessbaren Fördereinrichtung zum Aufstecken der Drahtspule auf den Dorn.
Beispielsweise für Stahlschmelzen wird als Desoxidationsmittel Aluminium eingesetzt, das in Form eines Drahtes in die Stahlpfanne eingespult werden muss. Zu diesem Zweck werden Abspulvor- richtungen mit einer Spulenaufnahme verwendet, die aus einem um eine horizontale Achse drehbar gelagerten Dorn besteht, auf den die Drahtspule aufgesteckt wird. Um ein ordnungsgemässes
Abspulen des Drahtes sicherzustellen, ist die Drahtspule auf dem Dorn zu verkeilen, was mit
Hilfe einer Spreizeinrichtung für den Dorn erfolgen kann.
Abgesehen davon, dass diese Verkei- lung der Drahtspule auf dem liegend angeordneten Dorn aufwendig ist, sind die bekannten Abspul- vorrichtungen dieser Art mit dem Nachteil behaftet, dass die Drahtspulen zum Aufstecken auf den Dorn liegend angefördert werden müssen, damit sie von einer an ein Hebezeug angeschlos- senen Fördergabel aufgenommen und zum Dorn transportiert werden können, wobei die Ausrichtung der Spulenachse gegenüber der Dornachse aufwendig und zeitraubend ist.
Für einen Spulentransport ist eine Fördereinrichtung bekanntgeworden (US-PS Nr. 3, 926, 382), die einen die stehende Drahtspule umschliessenden Korb mit radial einschwenkbar gelagerten
Tragarmen aufweist, die in der Förderstellung die Drahtspule untergreifen und beim Abheben der Spule von einer Spulenauflage durch Durchtrittsaussparungen in der Spulenauflage treten.
Diese Spulenauflage bildet allerdings den mit einem Spulenkern versehenen, anhebbaren Boden einer Wickelkammer, so dass diese Fördereinrichtung nicht im Zusammenwirken mit einer Abspulvorrichtung eingesetzt werden kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Abspulvorrichtung für eine Drahtspule zum Einführen des Drahtes in ein metallurgisches Gefäss der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, dass nicht nur die Abspulvorrichtung ohne besonderen Steuerungsaufwand mit einer Drahtspule beschickt werden, sondern auch eine aufwendige Verkeilung der Drahtspule auf dem Dorn der Spulenaufnahme entfallen kann.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Spulenaufnahme einen vertikalen Dorn mit einer Drehauflage für die Drahtspule aufweist, dass die Fördereinrichtung in an sich bekannter Weise aus einem die stehende Drahtspule umschliessenden Korb mit verstellbaren, in der Förderstellung die Drahtspule untergreifenden Tragarmen besteht, für die in der Drehauflage Durchtrittsaussparungen vorgesehen sind, und dass der Korb eine die auf dem Dorn aufgesteckte Drahtspule umschliessende, am Gestell drehfest abgestützte Schutzabschirmung bildet.
Durch das Vorsehen eines vertikalen Dornes mit einer Drehauflage für die Drahtspule wird zunächst eine aufwendige Verkeilung zwischen dem Dorn und der Drahtspule überflüssig, weil die Drahtspule auch bei einem grösseren Spiel zwischen dem Dorn und der Drahtspule koaxial auf die Drehauflage aufgesetzt werden kann und nicht das Spulengewicht, sondern lediglich die Abzugskraft des Drahtes eine exzentrische Belastung darstellt. Darüber hinaus wird das Aufstecken der Drahtspule auf den vertikalen Dorn erheblich vereinfacht, weil die Fördereinrichtung aus einem Korb besteht, mit dessen Hilfe die Drahtspule stehend angeliefert werden kann, wobei die Drahtspule in der Förderstellung des Korbes von dessen Tragarmen untergriffen wird, so dass die Drahtspule mit dem Korb angehoben und auf die Drehauflage abgesetzt werden kann.
Die Tragarme des Korbes treten dabei durch die hiefür vorgesehenen Durchtrittsaussparungen in der Drehauflage und können unter die Drehauflage abgesenkt werden. Da bei einer koaxialen Aufnahme der Drahtspule durch den Korb lediglich der Korb gegenüber der Dornachse auszurichten ist, können die für die Beschickung der Aufspulvorrichtung mit einer Drahtspule erforderlichen Steuerungsaufgaben einfach gelöst werden. Der jeweilige Spulendurchmesser kann ja unberücksichtigt bleiben.
Diese Ausbildung der Aufspulvorrichtung erlaubt es auch, den Korb als Schutzabschirmung der Drahtspule beim Abspulen des Drahtes einzusetzen, weil der Korb der Fördereinrichtung nach dem Absetzen der Drahtspule sowohl die Spule als auch die Drehauflage umschliesst.
Um ein ordnungsgemässes Abwickeln des Drahtes von der Drahtspule sicherzustellen, muss verhindert werden, dass der Draht stirnseitig von der Spule abhebt und sich um den Dorn der
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Spulenaufnahme wickelt. Zu diesem Zweck kann der Korb einen auf die Drahtspule stirnseitig aufsetzbaren Drehteller aufweisen, der mit Hilfe einer Feder- oder Gewichtsbelastung an die Spule angedrückt wird, so dass die Drahtspule zwischen der Drehauflage und dem Drehteller gehalten ist.
Die Tragarme des Korbes der Fördereinrichtung müssen radial verstellt werden, um den Korb über eine zu fördernde Drahtspule zu stellen und danach mit Hilfe der Tragarme unterfassen zu können. Dieses radiale Einwärtsverstellen der Tragarme aus einer Ruhestellung in die Förderstellung kann durch eine Verschiebung der Tragarme erreicht werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Tragarme des Korbes in an sich bekannter Weise radial einwärts schwenkbar zu lagern, womit ebenfalls die jeweilige Drahtspule einfach untergriffen werden kann, u. zw. unter Vermeidung sonst notwendiger Gleitführungen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. l eine erfindungsgemässe Abspulvorrichtung für eine Drahtspule zum Einführen des Drahtes in ein metallurgisches Gefäss in einer schematischen Seitenansicht und Fig. 2 diese Abspulvorrichtung in einer Draufsicht.
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--2-- füraufnahme-2-- angeschlossenen Treibapparat-4-- für den abgespulten Draht --5-- und einer Rohrführung --6--, mit deren Hilfe der abgespulte Draht --5-- in ein metallurgisches Gefäss --7--, beispielsweise eine Stahlpfanne eingeführt wird. Der in das metallurgische Gefäss --7-eingespulte Draht aus Aluminium dient als Desoxidationsmittel für die Metallschmelze.
Die Spulenaufnahme --2-- weist einen vertikalen Dorn --8-- mit einer Drehauflage --9-für die auf den Dorn --8-- aufgesteckte Drahtspule --3-- auf, wobei die Drehauflage--9-- mit dem Dorn --8-- entweder frei drehbar im Gestell --1-- gelagert sein kann oder über einen Motor angetrieben wird. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. l ist eine Bremseinrichtung --10-für die Drehauflage --9-- angedeutet.
Zur Beschickung der Spulenaufnahme --2-- mit einer Drahtspule --3-- ist eine Fördereinrichtung --11-- vorgesehen, die mit Hilfe einer Anschlagkette-12-von einem nicht dargestellten
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--13-- für- gebildet, der über die zu fördernde Drahtspule --3-- abgesenkt wird und Trag- arme --15-- aufweist, die aus einer Freistellung radial einwärts in eine Förderstellung verschiebbar im Korbgestell gelagert sind. Nach dem Absenken des Korbes --14-- auf eine Drahtspu- le --3-- können folglich die Tragarme --15-- radial einwärts geschoben werden und die Drahtspule --3-- untergreifen, die stehend zu der Abstellauflage --13-- gefördert wird.
Da diese Abstellauflage--13-- durch einen Tragstern gebildet wird, kann die Drahtspule --3-- unbehindert von den Tragarmen --15-- untergriffen und mit dem Korb --14-- von der Abstellauflage --13-abgehoben werden, um auf den Dorn --8-- der Spulenaufnahme --2-- aufgesteckt und auf der Drehauflage --9-- aufgesetzt zu werden. Die Drehauflage --9-- ist zu diesem Zweck mit Durchtrittsaussparungen für die Tragarme --15-- des Korbes --14-- versehen. Diese Durchtrittsaussparungen ergeben sich zwischen sternförmig angeordneten Armen der Drehauflage --9--, wie sie insbesondere der Fig. 2 entnommen werden können.
Der Korb --14-- kann mit seinen Tragarmen --15-- unter die Drehauflage --9-- abgesenkt und am Gestell-l-abgestützt werden, so dass der Korb --14-- eine undrehbare Schutzabschirmung für die Drahtspule --3-- und die Spulenaufnahme --2-- während des Abspulvorganges bildet.
Um zu verhindern, dass der abzuspulende Draht --5-- axial nach oben von der Drahtspule --3-- abhebt und sich schlingenbildend am Dorn --8-- anlegt, weist der Korb --14-- einen frei drehbar gelagerten Drehteller --16-- auf, der sich stirnseitig an die Drahtspule --3-- anlegt, wobei ein gewünschter Anpressdruck durch eine Gewichts- oder Federbelastung sichergestellt werden kann. Dieser Drehteller --16-- verhindert wirksam ein stirnseitiges Abgleiten des Drahtes --5-- von der Drahtspule --3--.