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Die Erfindung betrifft eine Entmistungsanlage mit wenigstens einem über eine hydraulische
Zylinder-Kolbeneinheit hin- und hergehend antreibbaren Förderer, insbesondere Schieber, für den Mist, wobei für die Zylinder-Kolbeneinheit ein ihre wechselweise Beaufschlagung steuern- des Umsteuerorgan, insbesondere ein Umsteuerschieber, vorgesehen ist.
Aus der AT-PS Nr. 285431 ist eine Entmistungsanlage bekannt, bei der die Zylinder-Kolben- einheit einen Horizontalförderer antreibt, der über Schieber oder Kratzer, die beim Rücklauf ausschwenkbar sind, den Mist portionsweise bis zu einem Abwurf- bzw. Übernahmeende weiter- fördert, von wo die einzelnen Mistportionen vom Förderorgan eines in einem Zug fördernden
Hochförderers übernommen und auf dem sich aufbauenden Misthaufen weiterbefördert werden.
Zur Synchronisierung der beiden Förderer ist eine das treibende Glied des Hochförderers bildende, umlaufende Antriebskette mit Anschlägen versehen, die Schaltwerke für das Umsteuerorgan der
Zylinder-Kolbeneinheit des Horizontalförderers betätigen, wobei der eine Anschlag eine den Vorwärts- hub und der andere Anschlag eine den Rückwärtshub der Zylinder-Kolbeneinheit entsprechende
Einstellung des Schaltwerkes und damit Umsteuerorgans steuert. Es ist hier eine einfache, mecha- nische Steuerung des Umsteuerorgans möglich, so dass sich auch bei rauhen Betriebsverhältnissen ohne aufwendige Wartungsarbeiten eine hohe Betriebssicherheit ergibt.
Es gibt auch Entmistungsanlagen, die lediglich mit einem Horizontalförderer oder etwa bei der sogenannten Maulwurfsentmistung mit einem an den Horizontalförderer anschliessenden
Schieber arbeiten, der den portionsweise zugeführten Mist durch einen gedeckten Kanal von unten her in den sich aufbauenden Misthaufen presst, was den Vorteil hat, dass am Misthaufen jeweils der am besten abgelagerte Mist aussen liegt und dass der Kanal durch den Misthaufen frostsicher wird. Bei den für solche Entmistungsanlagen vorgesehenen Zylinder-Kolbeneinheiten stehen keine bewegten Teile eines zweiten Förderers für die Betätigung des Umsteuerorgans zur Verfügung. Eine Ableitung von Schaltbefehlen von der Bewegung der Zylinder-Kolbeneinheit selbst stösst bisher auf Schwierigkeiten.
Man kann zwar vom Kolben in seinen Endstellungen betätigte elektrische Umschalter vorsehen, die elektrische Steuerkreise für entsprechende elektrische Betätigungsorgane des Umsteuerschiebers schalten, doch ergibt sich hier ein erhöhter Aufwand und eine geringere Betriebssicherheit. Eine nachträgliche Einstellung des Hubes der Zylinder-Kolbeneinheit auf Werte unter dem erreichbaren Maximalhub ist praktisch nicht möglich. Kommt es durch Rückstandsbildungen oder sonstige äussere Einflüsse dazu, dass der Förderer und damit die Zylinder-Kolbeneinheit vor dem Erreichen der einen oder andern Endstellung angehalten wird, kann der Umschalter nicht betätigt werden und die Entmistungsanlage bleibt bis zur Beseitigung des Hindernisses stehen.
Aus der AT-PS Nr. 349823 ist eine Entmistungsanlage anderer Art bekannt, die eine über eine Länge eines Förderkanals reichende, durch beliebige Antriebsmittel in Längsrichtung um einen Förderschritt hin- und hergehend antreibbare Schubstange aufweist, mit der über eine Kupplungsgesperre ein Kratzer antriebsverbunden ist. Dieses Kupplungsgesperre besitzt einen zweiarmigen Schwenkhebel, der mit abstandsweise angebrachten Rasten auf der Schubstange zusammenwirkt und durch eine federnd gegen seinen zweiten Arm gedrückte Rolle in einer von zwei möglichen Übertotpunktstellungen gehalten wird. Die Schwenkstellung des Hebels bestimmt, in welcher Richtung der Kratzer von der Schubstange mitgenommen wird.
Trifft der Kratzer auf das Bahnende oder auf ein Hindernis auf, so überwindet die vom jeweils in Eingriff kommenden Mitnehmer auf den Hebel ausgeübte Kraft die Rückhaltekraft der Andrückrolle, so dass der Hebel in die andere Schwenkstellung verstellt wird und dadurch von dem Rasten der Schubstange gemeinsam mit dem Kratzer in der andern Richtung mitgeschleppt wird, bis er wieder auf das Bahnende oder auf ein neues Hindernis auftrifft.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Entmistungsanlage der eingangs genannten Art, bei der von der Bewegung der Zylinder-Kolbeneinheit bzw. der mit ihr verstellten Teile mit einfachen Mitteln mechanische Steuerbefehle für das Umsteuerorgan abgeleitet werden können, wobei eine Umsteuerung auch dann ermöglicht werden soll, wenn die Zylinder-Kolbeneinheit nicht ihre vollen Endstellungen erreicht.
Die Erfindung besteht darin, dass für die Betätigung des Umsteuerorgans ein Übertotpunktgesperre vorgesehen ist, dessen, wie an sich bekannt, als zweiarmiger Schwenkhebel ausgebildetes
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Stellglied durch eine an ihm angreifende und bei der Verschwenkung an seiner Schwenkachse vorbei verstellbare Zugfeder in einer von zwei möglichen, den beiden Beaufschlagungsrichtun- gen der Zylinder-Kolbeneinheit zugeordneten Endstellungen gehalten ist, wobei von der Zylinder- - Kolbeneinheit verstellte Endanschläge für den einen Arm des Schwenkhebels vorgesehen sind, mit deren Hilfe der Schwenkhebel aus der jeweiligen Endstellung heraus verstellbar ist, so dass er nach Überschreitung der totpunktähnlichen Zwischenstellung durch die Feder gegebenen- falls dem jeweiligen Betätigungsanschlag voreilend in die andere Schalt-Endstellung vestellt wird,
und der zweite Arm des Schwenkhebels, vorzugsweise über weitere, ein freies Betätigungs- spiel aus der jeweiligen Endstellung des Schwenkhebels bis über den Totpunkt zulassende Anschlä- ge mit dem Umsteuerorgan antriebsverbunden ist.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemässen Konstruktion besteht darin, dass das Umsteuer- organ durch die Feder immer in eine der beiden möglichen Schaltstellungen gezogen wird. Der vom Hebel zwischen dem Totpunkt und den beiden möglichen Schaltstellungen zurücklegbare Weg ermöglicht grosse Einbau- und Betriebstoleranzen, so dass eine sichere Umsteuerung gewähr- leistet wird, auch wenn der Schieber nicht die volle Endstellung erreicht. Wie erwähnt, können an dem das Umsteuerorgan betätigenden Arm des Schwenkhebels ebenfalls Anschläge vorgesehen sein, deren Abstand so gewählt ist, dass sich aus einer Schaltstellung heraus der eine Anschlag vom Betätigungsglied des Umsteuerorgans wegbewegt und der andere Anschlag mit diesem Betä- tigungsglied erst nach Überschreiten der Totpunktlage in Eingriff kommt, so dass erst dann die Umsteuerbetätigung einsetzt.
Vorteilhaft sind die Betätigungsanschläge auf einer von der Zylinder-Kolbeneinheit betätig- baren Kolbenstange angebracht und wenigstens der eine von ihnen ist in Längsrichtung der
Stange verstellbar und in verschiedenen Endstellungen feststellbar, um einen Toleranzausgleich bzw. die Einstellung verschiedener Arbeitshübe der Zylinder-Kolbeneinheit zu ermöglichen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfol- genden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand im Schema dargestellt.
Eine nicht dargestellte Entmistungsanlage besitzt einen über eine hydraulische Zylinder-Kol- beneinheit hin-und hergehend antreibbaren Förderer, beispielsweise einen schrittweise arbeitenden
Kratzerförderer und/oder einen einen Teil einer Maulwurfsentmistungsanlage bildenden Schieber.
Auf einer Steuerstange --1--, die mit der Kolbenstange in Pfeilrichtung 2 verstellt wird, sind im Abstand des gewünschten Arbeitshubes, der höchstens gleich dem Hub der Zylinder-Kolbeneinheit sein kann, zwei Anschläge --3, 4-- mit feststellbaren Hülsen-5, 6- befestigt. Eine Feineinstellung ist durch Verstellung und neuerliche Feststellung der Hülsen--5, 6-- möglich. Für die Zylinder-Kolbeneinheit ist ein Umsteuerorgan --7--, beispielsweise ein Umsteuerschieber vorgesehen, der die beiden Zylinderräume der Zylinder-Kolbeneinheit wechselweise mit einer von einer Pumpe kommenden Beaufschlagungsleitung und mit einer Rücklaufleitung verbindet, also durch seine Stellung bestimmt, ob bei angetriebener Pumpe die Zylinder-Kolbeneinheit im Ausschiebe- oder Rücklaufsinn des Kolbens arbeitet.
Eine Betätigungsstange --8-- des Umsteuerschiebers --7-- ist über ein gelenkiges Zwischenglied --9-- mit einer Schaltstange --10-verbunden, auf der eine Schaltmuffe --11-- feststellbar ist. Diese Schaltmuffe --11-- ist mit der Stange --10-- zwischen zwei Endanschlägen-12, 13- verstellbar. Die Endanschläge - -12, 13--, die auch der Führung der Stange --10-- dienen, sitzen auf einer Stützplatte --14--.
Die Schaltmuffe trägt einen Schaltanschlag --15--, mit dem zwei vorstehende Gegenanschläge - -16, 17-- auf dem einen Arm --18-- eines Schwenkhebels --18, 19-- zusammenwirken. Der Schwenk- hebel-18, 19-- ist um eine Achse --20-- an der Stützplatte --14-- schwenkbar gelagert. Eine Feder --21-- greift am Arm --19-- des Schwenkhebels --18, 19-- und an einem Widerlager --22-- an der Stützplatte --14-- an. In der dargestellten Lage hält der Gegenanschlag --16-- im Eingriff mit dem Schaltanschlag --15-- die Schaltmuffe --11-- und damit den Umsteuerschieber - in der einen Schaltstellung.
Wird die Schaltstange-l-weiter nach links verstellt, dann kommt der Anschlag --4-- mit dem Hebelarm --19-- in Eingriff und verschwenkt den Schwenkhebel --18, 19-- nach links. Dabei löst sich der Gegenanschlag --16-- vom Schaltanschlag - -15--. Bei der weiteren Verstellung wandert die Feder --21-- an der Schwenkachse --20--
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(Totpunktlage) vorbei und zieht dann den Schwenkhebel --18, 19-- in die strichpunktiert dar- gestellte zweite Schwenkstellung, wobei der Hebelarm --19-- dem Anschlag --4-- voreilen kann und nach dem Überschreiten der Totpunktlage der Gegenanschlag --17-- mit dem Anschluss --15-in Eingriff kommt,
so dass der Umsteuerschieber --7-- umgeschaltet wird und die Zylinder-Kolbeneinheit nun in der entgegengesetzten Richtung arbeitet, bis der Anschlag --3-- den nun in der strichpunktiert dargestellten Lage befindlichen Hebel-18, 19- wieder über den Totpunkt hinweg verstellt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Entmistungsanlage mit wenigstens einem über eine hydraulische Zylinder-Kolbeneinheit hin- und hergehend antreibbaren Förderer, insbesondere Schieber, für den Mist, wobei für die Zylinder-Kolbeneinheit ein ihre wechselweise Beaufschlagung steuerndes Umsteuerorgan, insbesondere ein Umsteuerschieber, vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass für die Betätigung des Umsteuerorgans (7) ein Übertotpunktgesperre (10 bis 22) vorgesehen ist, dessen, wie an sich bekannt, als zweiarmiger Schwenkhebel (18, 19) ausgebildetes Stellglied durch eine an ihm angreifende und bei der Verschwenkung an seiner Schwenkachse (20) vorbei verstellbare Zugfeder (21) in einer von zwei möglichen, den beiden Beaufschlagungsrichtungen der Zylinder-Kolbeneinheit zugeordneten Endstellung gehalten ist,
wobei von der Zylinder-Kolbeneinheit verstellte Endanschläge (3, 4) für den einen Arm (19) des Schwenkhebels vorgesehen sind, mit deren Hilfe der Schwenkhebel aus der jeweiligen Endstellung heraus verstellbar ist, so dass er nach Überschreitung der totpunktähnlichen Zwischenstellung durch die Feder (21) gegebenenfalls dem jeweiligen Betätigungsanschlag (3, 4) voreilend in die andere Schalt-Endstellung verstellt wird, und der zweite Arm (18) des Schwenkhebels (18, 19) vorzugsweise über weitere, ein freies Betätigungsspiel aus der jeweiligen Endstellung des Schwenkhebels bis über den Totpunkt zulassende Anschläge (16, 17) mit dem Umsteuerorgan (7) antriebsverbunden ist.