<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein landwirtschaftlich nutzbares
Kraftfahrzeug, mit einer Überschlagschutzvorrichtung, die aus beiderseits des Fahrerstandes angeordneten, bis über die Kopfhöhe des Fahrers reichenden hohlen, vorzugsweise durch einen oberen Querholm verbundenen Stehern besteht, von denen der eine zur Führung der Ansaugluft und der andere zur Ableitung der Abgase des Kraftfahrzeugmotors dient.
Kraftfahrzeuge dieser Art sind bereits bekannt (DE-OS 2009672). Dabei ist der Kraftfahrzeug- motor in üblicher Weise mit in Fahrtrichtung verlaufender Längsachse vor dem Fahrerstand bzw. der Überschlagschutzvorrichtung angeordnet, so dass sich für die Ansaugluft einerseits und die Abgase anderseits verhältnismässig lange Leitungen vom Steher zum Motor bzw. vom
Motor zum Steher ergeben. In diesen Leitungen ist dann auch noch an geeigneter Stelle das Luft- filter bzw. der Abgasschalldämpfer eingebaut. Dadurch ergeben sich nicht nur ein erhöhter technischer Aufwand, sondern auch eine verstärkte Lärmbelastung des Fahrers und der ganzen
Fahrzeugumgebung, zumal der Motor und die Leitungen ohne besonderen Schallschutz belassen sind.
Es ist auch schon bekannt, die Abgasleitung eines Kraftfahrzeugmotors in ein vom Motorraum nach aussen führendes Rohr so einmünden zu lassen, dass ein Ejektor gebildet wird, um Abluft aus dem mit einem Zuluftventilator ausgestatteten Motorraum abzusaugen (GB-PS Nr. 870, 112).
Dabei handelt es sich aber nicht um die Belüftung einer eigenen, den Motor umschliessenden
Kapsel und auch nicht um eine Überschlagschutzvorrichtung, sondern um eine Anordnung für einen Autobus od. dgl. mit einem verhältnismässig grossen, vom Fahrgastraum getrennten und für sich geschlossenen Motorraum.
Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das ohne wesentliche Erhöhung des erforderlichen technischen Aufwandes weitgehenden Schallschutz bietet.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Kraftfahrzeugmotor in an sich bekannter Weise eine ihn schalldämmend umschliessende Kapsel besitzt, die mit dem Hohlraum jedes Stehers leitungsverbunden ist, wobei zur Kapselbelüftung die Ausmündung der Abgasleitung in dem einen Steher mit dessen Wandung, wie ebenfalls an sich bekannt, einen Ejektor bildet.
Da also der Kraftfahrzeugmotor eine ihn schalldämmend umschliessende Kapsel aufweist, ist eine Schallabstrahlung vom Motor weitgehend verhindert. Eine solche Kapsel beeinträchtigt aber wesentlich die notwendige Motorkühlung. Bei bekannten gekapselten Fahrzeugmotoren sind daher eigene Ventilatoren vorgesehen, die nur der Belüftung der Kapsel dienen. Erfindungsgemäss wird dagegen eine Kühlluftströmung durch die Kapsel dadurch erreicht, dass die Ausmündung der Abgasleitung in dem einen Steher mit dessen Wandung einen Ejektor bildet, der die Luft aus der Kapsel absaugt, die anderseits mit dem Steher für die Ansaugluft verbunden ist und dadurch immer Frischluft zugeführt erhält.
Auf diese Weise ist eine Kapselbelüftung erreicht, ohne einen eigenen Ventilator zu benötigen, wobei praktisch nur Konstruktionsteile ausgenutzt werden, die für den Überschlagschutz ohnehin erforderlich sind.
Eine besonders gedrängte Bauweise mit den geringstmöglichen Abmessungen der Kapsel wird dadurch erreicht, dass in den Hohlräumen der beiden gegebenenfalls schallisolierten Steher das Luftfilter und der Abgasschalldämpfer angeordnet sind. Dadurch erhält der Abgasschalldämpfer einen zusätzlichen Schallschutz, und es wird die Lärmbelästigung noch weiter herabgesetzt.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist der hohle Querholm an den Hohlraum des Stehers für die Abgase angeschlossen, quer durch den Steher für die Ansaugluft geführt und hinter diesem geöffnet, wobei die Verbindungsöffnung des Querholmes mit dem ersteren Steher und dessen Austrittsöffnung eine Schliessklappe od. dgl. aufweisen. Ist die Austrittsöffnung des Stehers für die Abgase geschlossen und die Verbindungsöffnung zum Querholm frei, so treten die Abgase nicht unmittelbar aus dem Steher aus, sondern durchströmen den Querholm und gelangen erst an dessen Ende ins Freie, so dass der Querholm vor allem auch dort erwärmt wird, wo er durch den Steher für die Ansaugluft geführt ist. Er bildet also gewissermassen einen Wärmetauscher, so dass in der kalten Jahreszeit die Ansaugluft nach dem Eintritt in den betreffenden Steher vorgewärmt wird.
Ist der freie Querschnitt des Querholmes geringer als der Austrittsquerschnitt des Stehers für die Abgase und ist letztere verschlossen, so ergibt sich ein gewisser Stau in
<Desc/Clms Page number 2>
der Kapsel, der ein rascheres Erwärmen des Motors beim Anfahren bewirkt. Selbstverständlich könnte eine gegebenenfalls mit Hilfe eines Thermostaten herbeigeführte Steuerung vorgesehen sein, die im Normalbetrieb des Motors eine Teilöffnung beider Abgasaustrittsmöglichkeiten erlaubt.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 ein landwirtschaftlich nutzbares Kraftfahrzeug mit Überschlagschutz- vorrichtung im Teilschnitt und Fig. 2 im Querschnitt im Bereich der Überschlagschutzvorrichtung.
Das Kraftfahrzeug mit einem Fahrgestell --1--, Vorderrädern --2-- und Hinterrädern --3-- weist eine Überschlagschutzvorrichtung auf, die aus beiderseits des Fahrerstandes --4-- angeordneten, bis über die Kopfhöhe des Fahrers reichenden hohlen Stehern --5, 6-- und einem die beiden Steher --5, 6-- oben verbindenden Querholm --7-- besteht. Der Kraftfahrzeugmotor --8-- ist mit quer zur Fahrtrichtung verlaufender Längsachse zwischen den Stehern --5, 6-- angeordnet und besitzt eine ihn schalldämmend umschliessende Kapsel --9--. Die Kapsel --9-ist mit dem Hohlraum --10-- jedes Stehers --5, 6-- durch Leitungen --11, 12-- verbunden, so dass durch den Steher --6-- die Ansaugluft und durch den Steher --5-- die Abgase geführt werden.
Es ist ersichtlich, dass im Steher --6-- das Luftfilter --13-- und im Steher-5der Abgasschalldämpfer --14-- angeordnet sind, wobei die Ausmündung --15-- der Abgasleitung --16- im Steher --5-- mit dessen Wandung einen Ejektor bildet, so dass durch die austretenden Abgase Luft mitgerissen bzw. aus der Kapsel --9-- abgesaugt und über die Leitung --12-laufend ersetzt wird.
Der hohle Querholm --7-- ist an den Hohlraum --10-- des Stehers --5-- angeschlossen, quer durch den Steher --6-- geführt und hinter diesem geöffnet. Ferner ist die Verbindungsöffnung des Querholmes --7-- mit dem Steher --5-- mit einer Schliessklappe --17-- versehen, die auch zum Verschluss der Austrittsöffnung --18-- des Stehers --55-- geeignet ist. In der kalten Jahreszeit wird beim Anlassen des Motors die Schliessklappe --17-- im Uhrzeigersinn verschwenkt, so dass die Austrittsöffnung --18-- verschlossen wird und die Abgase gezwungen werden, durch den Querholm --7-- zu strömen, so dass die in den Steher --6-- eintretende Ansaugluft am Rohr des Querholmes --7-- vorgewärmt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kraftfahrzeug, insbesondere landwirtschaftlich nutzbares Kraftfahrzeug, mit einer Überschlagschutzvorrichtung, die aus beiderseits des Fahrerstandes angeordneten, bis über die Kopfhöhe des Fahrers reichenden, hohlen, vorzugsweise durch einen oberen Querholm verbundenen Stehern besteht, von denen der eine zur Führung der Ansaugluft und der andere zur Ableitung der Abgase des Kraftfahrzeugmotors dient, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftfahrzeugmotor (8) in an sich bekannter Weise eine ihn schalldämmend umschliessende Kapsel (9) besitzt, die mit dem Hohlraum (10) jedes Stehers (5,6) leitungsverbunden ist, wobei zur Kapselbelüftung die Ausmündung (15) der Abgasleitung (16) in dem einen Steher (5) mit dessen Wandung, wie ebenfalls an sich bekannt, einen Ejektor bildet.
EMI2.1