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Gegenstand der Erfindung ist ein Resonanzkörper, der bei Violinen, Violoncells, sowie bei einer Anzahl anderer Musikinstrumente verwendet werden kann. Die Wirkung dieses Resonanzkörpers beruht auf der Eigenschaft, welche die von zwei sich schneidenden Flächen gebildeten spitzen Winkel besitzen, die Töne zu verstärken, wenn man die Wände in Schwingung versetzt, indem man sie mit einer Schallquelle in Verbindung bringt.
Die Zeichnung gibt mehr oder weniger schematische Darstellungen von Ausführungsbeispielen des Erfindungsgedankens.
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rechts gesehen, Fig. 8 und 9 zeigen im Querschnitt und teilweisen Längsschnitt eine besondere Verbindung des mittleren Steges mit den Seitenwänden des Tonkörpers.
Ein parallelepipedisches Gehäuse (ein beispielsweise rechtwinkliges Parallelepipedon) kann als Tonerzeuger oder tönender Resonanzkörper betrachtet werden ; aber der Ton, welcher von einem solchen Gehäuse ausgeht, hat einen eigenartigen Klang, der für das Ohr wenig angenehm ist, er klingt eingeschlossen oder hohl.
Nach Ansicht des Erfinders soll nun, wenn man diesem Kasten eine andere Form gibt, indem man den Parallelismus der grossen Seitenflächen nicht beibehält, jener Übelstand beseitigt werden, zumal wenn die öffnung des Winkels, den die grossen Seitenflächen dann bilden, gegen den Tonerzeuger gerichtet ist. Die Erfahrung soll gezeigt haben, dass ein offenes, dachförmige Gehäuse a (Fig. 1 und 2) an dessen eine grosse Wand oder Seite al eine Stimmgabel gelegt wurde, die in Schwingung versetzt ist. Töne aus der Winkelöffnung erschallen lässt, die nach einer gewissen Anzahl Zurückschwingungen der Wände nicht mehr den unangenehmen, eingeschlossen klingenden Nachklang haben, von dem vorher gesprochen wurde. Indessen muss die Grösse des Winkels angemessen gewählt werden.
Unter allen den Winkeln, welche die grossen Flächen des Gehäuses miteinander bilden können, gibt es eine grosse Zahl, welche reinere Töne geben, als die anderen. Es sind dies diejenigen, bei denen die Luftschwingungen nachdem sie senkrecht zu der Wandung von einem beliebigen Punkte derselben ausgegangen sind und eine Anzahl Reflektionen erfahren haben, die abhängt von dem Werte des Klangwinkels, in einer zu der Halbierende desselben parallelen Richtung aus dem Winkel hervortreten.
Es soll nun die Verwendung eines der Erfindung gemäss eingerichteten Resonanzkörper bei einem Streichinstrument näher erläutert werden.
In dem offenen Körper a ist jede der grossen Seitenwandungen al eine ebenso grosse Schwingfläche wie die Decke einer gewöhnlichen Violine. Die Kopfwände a2 des Körpers sind trapezförmig.
Der Boden a3 ist zwischen den Seitenwänden al angebracht.
Ein hölzerner Stab b, von gleicher Länge wie eine gewöhnliche Violine, dessen eines Ende
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Der Stab b durchquert die Öffnung a4 des Gehäuses a in Längsrichtung und parallel zu den grossen Seiten al. Die obere Kante des Stabes schliesst auf der ganzen Länge mit den oberen Kanten
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mit seinem unteren Ende auf der kleineren unteren Seitenfläche a3 des Gehäuses a und endigt über dem Stabe b in einem Stege cl, der die Saiten d trägt und zwar in einer Höhe zu dem Griffbrett b2 und dem Griff bl, welche der Anordnung bei einer gewöhnlichen Violine entspricht.
Der Schaft c trägt also den Gesamtdruck der Seiten d, und da die schmalen Seiten a3 des Kastens sehr stark gemacht werden können, um jede Bieglmg zu vermeiden, ohne dass man eine Schädigung des Klanges des Instrumentes zu befürchten hat, so folgt, dass der Druck der Saiten d in keiner Weise auf eine Veränderung der Wandungen des Resonanzkörper gerichtet sein kann.
Versetzt man die in gewöhnlicher Weise abgestimmten und gespannten Saiten in Schwingungen, so übertragen sich diese auf den Steg c, erzeugen aber nur einen sehr schwache Toii.
Um die Schwingungen des Steges c auf die Wandungen al des Resonanzkörper zu übertragen, ist dieser Steg mit besagten Wandungen verbunden (Fig. 3) und zwar geschieht dies durch kleine Bolzen e, welche von der Stimme c ausgehen, und durch Löcher in den Wandungen al treten.
Auf diese Bolzen sind rohrartige Querhölzer el geschoben, die mit den Enden an dem Steg und der betreffenden Wandung anliegen. Zieht man die Muttern der Schraubenbolzen e an, so erreicht man eine sehr innige Verbindung zwischen dem Steg und den Wandungen.
Wenn die Querhölzer e einander auf gleicher Höhe gegenüberliegend angeordnet sind (Fig. 3), so erhält man einen nur sehr wenig verstärkten Ton, dagegen bei wechselnder Anordnung dieser
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wenn man, wie bisher angenommen, nur ein einziges Gehäuseabteil verwendet.
Um die Verstärkung des Tones noch zu vergrössern, fügt man an den mittleren offenen Körper a zwei seitliche Abteile. f,, (1 (Fig. 5) von gleicher Gestalt und gleicher Ausdehnung wie das mittlere. Diese werden so angeordnet, dass jede Wand al a1 ; Scheidewand zwischen dem Abteil a und dem seitlich damit verbundenen Gehäuseteil f bezw. fl dient. Die Schwingungen des
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einander auf gleicher Höhe gegenüberliegend angeordnet sein ; man entwickelt dadurch mit- klingende Töne in den benachbarten Nebenabteilen.
Ein f ; o konstruiertes Instrument soll einen viel mächtigeren Ton als die gewöhnlichen Violinen geben und betreffs der Reinheit, Weichheit und Geschmeidigkeit der Töne mit den besten alten Instrumenten vergleichbar sein.
Um die Handhabung des Instrumentes zu erleichtern, kann man den Wänden oder schwingenden Deckeu al anstatt der rechteckigen, wie in Fig. 1-5, eine abgerundete Form geben (Fig. 6) und die beiden Kopf wände a2 und den Boden a3 durch einen Kiel a6 ersetzen, welcher aus einem einzigçn dünnen Holzblatt geschnitten ist und an. den Rändern der Seiten al, wie in den gewöhnlichen Violinen, mit Hilfe von Eckleisten befestigt ist. Auf dieselbe Weise verfährt man bei den seitlichen Abteilen f, fl.
In gewissen Fällen kann es von Vorteil sein, den mittleren Steg, wie man aus Fig. 8 und 9 ersieht, anstatt mit den Q'bolzen unmittelbar an den Wänden des ebenen Winkels, an anderen Stäben h, kl zu befestigen, die nahezu parallel zu den Wänden al verlaufen und selbst wieder ihrerseits (mit oder ohne andere Zwischenstäbe) mit Hilfe von Füssen oder mehrfach verzweigter Pfosten i, il, an die Wände al angeschlossen sind.
Aus dem Vorhergehenden sieht man, dass der Resonanzkasten oder Tonverstärker. welcher der Gegenstand der Erfindung ist, so weit es sich auf die Anwendung auf Saiteninstrumente bezieht, dadurch gekennzeichnet ist, dass die schwingendenDeckenal, , unter sich einen spitzen Winkel bilden, und dass die Schwingungen der Saiten d mit Hilfe von Stegen c auf diese Decken übertragen werden.
Man kann noch viele andere Anwendungen des Systems ersinnen. In der vorgezeichneten Art ist der Resonator in allen Fällen anwendbar, wo es sich darum handelt, einen Ton zu verstärken.
Übrigens kann die Quelle der Schwingungen, welche irgend einen der körperlich untereinander verbundenen Stäbe oder Stege in Schwingung setzt, irgend welcher Art sein, und können die Stäbe oder Stege ebenso wie die Wände des Schallwinkels selbst aus beliebigem Stoff bestehen, wie Holz, Metall, künstliches Ebenholz, Glas u. s. w.