<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Trageinrichtung für Giesspfannen bei einer Stranggiessanlage, mit einem Tragturm, der mindestens einen von einer Tragsäule auskragenden, eine Giesspfanne haltenden und um die Tragsäule schwenkbaren Pfannentragarm aufweist, wobei eine Pfannenauflage am Ende des Pfannentragarmes heb- und senkbar ist und mindestens ein einen Deckel für die Giesspfanne haltender Deckeltragarm vorgesehen ist.
Eine Trageinrichtung dieser Art ist aus der AT-PS Nr. 376592 sowie aus dem Tagungsbericht der Duisburger Stranggiesstage vom 16. und 17. Februar 1984, Seite 69, bekannt. Die bekannten Tragtürme benötigen zum Aufsetzen des Deckels auf die Giesspfanne eigene Hubeinrichtungen, mit denen die Deckel in eine die Pfanne zum Zwecke des Aufnehmens durch den Hallenkran freigebende Stellung bewegbar sind.
Bei dem aus dem Tagungsbericht der Duisburger Stranggiesstage bekannten Tragturm ist die Einrichtung zum Bewegen des Deckels mit einem eigenen Seilzug ausgestattet und benötigt über dem Drehturm einen Raum, der etwa der Höhe des Tragturmes ohne diese Einrichtung entspricht.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, eine Trageinrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei der zur Manipulation des Deckels mit einer konstruktiv besonders einfachen, kostengünstigen und in einfacher Weise zu bedienenden Vorrichtung das Auslangen gefunden wird. Insbesondere soll ein nachträglicher Einbau für bereits bestehende Tragtürme auch bei beengten Platzverhältnissen möglich sein, so dass Behinderungen des Hallenkrans vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Deckeltragarm lediglich um eine vertikale Achse in einer einzigen Höhenlage und unabhängig vom Pfannentragarm mittels eines Schwenklagers schwenkbar gelagert ist und an seinem freien Ende mindestens eine mit dem Deckel in und ausser Eingriff bringbare Kupplungseinrichtung aufweist. Zur Manipulation des Deckels wird erfindungsgemäss die Hub- und Senkbewegung der Giesspfannen zum Deckelauflegen auf die Giesspfanne ausgenutzt, so dass der Deckeltragarm keine Hub- und Senkbewegung ausführen muss. So wird z.
B. beim Aufsetzen des Deckels auf die Giesspfannen die Giesspfanne so weit gehoben, bis der zunächst am Deckeltragarm hängende Deckel am oberen Rand der Giesspfanne aufliegt, worauf der Deckeltragarm in eine seitlich neben der Pfanne liegende Warteposition verschwenkt wird, bei welchem Verschwenkvorgang die Kupplungseinrichtung des Deckeltragarmes mit dem Deckel ausser Eingriff gelangt.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist der Deckeltragarm mittels eines in der Schwenkachse des Pfannentragarmes angeordneten Schwenklagers an der Tragsäule schwenkbar gelagert.
Durch diese Massnahme kann der Deckel in jeder Schwenkstellung des Pfannentragarmes vom Deckeltragarm auf die Pfanne gesetzt bzw. vom Deckeltragarm zwecks Abhebens von der Giesspfanne - was durch Absenken der Giesspfanne geschieht - erfasst werden. Es ist jedoch auch möglich, den Deckeltragarm an einer neben dem Tragturm befindlichen Lagerstelle schwenkbar zu lagern, wobei jedoch die Kupplungseinrichtung des Deckeltragarmes mit dem auf der Giesspfanne aufgesetzten Dekkel nur in bestimmten Schwenkstellungen des Pfannentragarmes in Eingriff bringbar ist.
Eine konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung als U-förmige, in Richtung der Schwenkbewegung des Deckeltragarmes einseitig offene Ausnehmung ausgebildet ist, in die ein am Deckel zentrisch angeordneter Bolzen eingreift, der an seinem oberen Ende mit einer den offenen Querschnitt der U-förmigen Ausnehmung überragenden Verdickung ausgestattet ist.
Die zum Verschwenken des Deckeltragarmes vorgesehene Schwenkvorrichtung ist zweckmässig von einem motorgetriebenen Ritzel und einem am Deckeltragarm angeordneten Zahnradsegment gebildet.
Zur Sicherung des Deckels am Deckeltragarm weist die Verdickung vorteilhaft einen kegelförmigen Zentrieransatz auf, der zu einer kegelförmigen, am Grunde der U-förmigen Ausnehmung angeordneten Zentrierausnehmung korrespondiert, wobei zweckmässig der Bolzen eine die Höhe des Pfannentragarmes an der Stelle der U-förmigen Ausnehmung überschreitende Länge aufweist.
Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass das Schwenklager für den Deckeltragarm an einem sich beim Verschwenken des Pfannentragarms mitverschwenkbaren, jedoch bei Heben und Senken der Pfannenauflage in derselben Höhenlage verbleibenden Teil des
<Desc/Clms Page number 2>
Tragturmes angeordnet ist.
Zum Sequenzgiessen ist zweckmässig bei einer Mehrzahl von Pfannentragarmen eine der Anzahl der Pfannentragarme entsprechende Anzahl von Deckeltragarmen vorgesehen, wobei die Deckeltragarme in höhenmässig knapp übereinanderliegenden, untereinander und zur Achse des Tragturmes fluchtenden Schwenklagern gelagert sind.
Die Erfindung ist nachfolgend an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, wobei Fig. l eine erfindungsgemässe Trageinrichtung für Giesspfannen im Schnitt und Fig. 2 eine Ansicht der Trageinrichtung in Richtung des Pfeiles II der Fig. l darstellen. Die Fig. 3 und 4 zeigen jeweils Details III und IV der Fig. l bzw. 2.
Mit --1-- ist eine Tragsäule bezeichnet, die um ihre vertikale Achse --2-- gegenüber dem Fundament --3-- mittels eines Lagers --4-- drehbar gelagert ist. An dieser Tragsäule --1-- sind in etwa gleicher Höhe --5-- an gegenüberliegenden Seiten --6, 7-- Absätze --8, 9-- - diese Absätze könnten auch durch an der Säule vorgesehene Konsolen gebildet sein-vorgesehen, an denen Lagerstellen --10, 11-- für Pfannentragarme --12, 13-- angeordnet sind. Jeder der beiden entgegengesetzt gerichteten Pfannentragarme--12, 13--ist mittels zweier an einer Seite-6 bzw. 7-angeordneter Lagerstellen--10 bzw. 11--, die jeweils miteinander eine horizontale Achse definieren, gelagert.
Die Pfannentragarme --12, 13-- sind jeweils als zweiarmige, um die Lagerstelle - 10 bzw. 11-- in vertikaler Ebene schwenkbare Hebel ausgebildet und tragen an ihren freien Ende --14-- Pfannenauflagen --15--, an denen die Traglaschen --16-- einer Giesspfanne --17-- abgesetzt werden können.
Beide Pfannentragarme--12, 13--sind, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, im Grundriss gleich gestaltet. Sie werden jeweils von zwei zueinander etwa parallel angeordneten Schenkeln --18-und einem die Schenkel --18-- verbindenden und die Tragsäule --1-- umfassenden Joch --19-- gebildet. Jeweils eine Pfannenauflage --15-- ist an einem freien Ende eines Schenkels --18-- angeordnet.
Jeder Schenkel --18-- ist mittels einer eigenen Lagerstelle --10, 11-- an der seiner Pfannenauflage --15-- zugewendeten Seite --6 bzw. 7-- der Tragsäule --1-- abgestützt. Die zur Schwenkbewegung der Pfannentragarme --12, 13-- erforderlichen Stelleinrichtungen, die vorzugsweise als Druckmittelzylinder --20-- ausgebildet sind, sind jeweils an der den Pfannenauflagen - 15-gegenüberliegenden Seite--7 bzw. 6-- der Tragsäule --1-- sowie an dem die Schenkel
EMI2.1
Wie aus Fig. l ersichtlich ist, sind die Joche --19-- an ihren Kreuzungsstellen nach oben bzw. unten gekrümmt ausgebildet, um ein vertikales Verschwenken des einen Pfannentragarmes --12, 13--unabhängig von der Stellung des andern Pfannentragarmes --13, 12-- zu gewährleisten.
Am oberen Ende der Tragsäule --1-- sind zwei ebenfalls um die Achse --2--, jedoch unabhängig voneinander und von den Pfannentragarmen schwenkbare Deckeltragarme --21, 22-- mittels Schwenklager 24--gelagert. Jeder der Deckeltragarme--21, 22-weist an seinem freien Ende - eine in Richtung der Schwenkbewegung einseitig offene U-förmige Ausnehmung --26-- auf.
Durch Schwenken des Deckeltragarmes--21, 22-ist dieser mit einem an einem Deckel --27-- der Giesspfanne --17-- angeordneten Bolzen --28--, bei in angehobener Stellung befindlicher Giesspfanne --17--, in und ausser Eingriff bringbar. Der Bolzen --28-- weist an seinem oberen Ende eine die U-förmige Ausnehmung --26-- in horizontaler Richtung überragende Verdickung --29-- mit einem vom Bolzen zur Verdickung überleitenden kegelförmigen Zentrieransatz --30-- auf, der zu einer kegelförmigen, am Grunde der U-förmigen Ausnehmung --26-- angeordneten Zentrierausnehmung --31-- korrespondiert. Die Länge 1 des Bolzens --28-- ist grösser als die Höhe h des Deckeltragarmes --21, 22-- an der Stelle der U-förmigen Ausnehmung --26--.
Zum Verschwenken der Deckeltragarme --21, 22-- dient jeweils ein an der Tragsäule-l- befestigter Motor --32--, der ein Ritzel --33-- antreibt, welches in ein am jeweiligen Deckeltragarm --21, 22-- angeordnetes Zahnradsegment --34-- eingreift.
Die beiden Schwenklager --23, 24-- der Deckeltragarme --21, 22-- sind koaxial übereinander angeordnet, wobei der mit dem unteren Schwenklager --24-- verbundene Deckeltragarm --22-- nach oben gekröpft ausgebildet ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass sich die Enden --25-- der beiden Deckeltragarme --21, 22-- und damit deren U-förmige Ausnehmungen --26-- etwa in gleicher
<Desc/Clms Page number 3>
Höhe befinden.
Die Funktion der Einrichtung ist folgende :
Zum Abheben des Deckels --27-- von der Giesspfanne --17-- wird diese zunächst durch Schwenken des Pfannentragarmes --12 bzw. 13-- um die Lager --10, 11-- so weit angehoben, bis sich der Bolzen --28-- in Höhe des entsprechenden Deckeltragarmes --21, 22-- befindet. Danach wird der Deckeltragarm --21, 22-- durch Verschwenken mittels des Motors --32-- aus der in Fig. 2 strichpunktiert gezeichneten Warteposition in Eingriff mit dem Bolzen --28-- des Deckels --27-- gebracht, wobei der Bolzen --28-- die Ausnehmung --26-- durchragt.
Beim Absenken der Giesspfanne --17-- bleibt der Deckel --27-- durch die die Ausnehmung - überragende Verdickung--29--des Bolzens--28--am Deckeltragarm--21, 22--hängen.
Durch den kegelförmigen Zentrieransatz --30--, der in die korrespondierende Zentrierausnehmung --31-- der Ausnehmung --26-- einrastet, ist der Deckel --27-- beim anschliessenden Verschwenken des Deckeltragarmes gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert.
Das Aufsetzen des Deckels --27-- erfolgt in umgekehrter Reihenfolge ; also Einschwenken des den Deckel --27-- tragenden Deckeltragarmes --21-- und Anheben der Giesspfanne --17--, bis sie mit dem Deckel --27-- in Berührung kommt und diesen so weit anhebt, dass der Zentrieransatz - -30-- des Bolzens --28-- ausser Eingriff mit der Zentrierausnehmung --31-- gelangt. Anschlie- ssend lässt sich der Deckeltragarm --21, 22-- ohne Mitnahme des Deckels wieder in Warteposition verschwenken, wobei die Ausnehmung --26-- selbsttätig den Bolzen --28-- freigibt.
Durch die Anordnung der Deckeltragarme --21, 22-- am oberen Ende der drehbaren Trag- säule-l-ist gewährleistet, dass sich die Deckeltragarme --21, 22-- beim Verschwenken der Pfannentragarme --12, 13-- mitdrehen, beim Heben und Senken der Pfannenauflage --15-- jedoch in derselben Höhenlage verbleiben.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern kann in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. So kann an Stelle der U-förmigen Ausnehmung --26-und des Bolzens --28-- jede andere Kupplungsvorrichtung, wie z. B. eine Hakenanordnung, vorgesehen werden. Weiters ist es nicht erforderlich, die Lagerstelle der Deckeltragarme --21, 22-an der Tragsäule-l-der Giesspfannen vorzusehen ; die Schwenklager-23, 24-können auch neben der Tragsäule angeordnet werden, beispielsweise an einem die Stranggiessanlage tragenden Gerüstteil. Bei dieser Ausführungsform muss jedoch in Kauf genommen werden, dass ein Abheben bzw.
Aufsetzen des Deckels nur in den Schnittpunkten der Schwenkkreise der Ausnehmungen der Deckeltragarme und Schwenkkreise der Giesspfannenmittel der Pfannentragarme erfolgen kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Trageinrichtung für Giesspfannen bei einer Stranggiessanlage, mit einem Tragturm, der mindestens einen von einer Tragsäule auskragenden, eine Giesspfanne haltenden und um die Tragsäule schwenkbaren Pfannentragarm aufweist, wobei eine Pfannenauflage am Ende des Pfannentragarmes heb- und senkbar ist und mindestens ein einen Deckel für die Giesspfanne haltender Deckeltragarm vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckeltragarm (21,22) lediglich um eine vertikale Achse (2) in einer einzigen Höhenlage und unabhängig vom Pfannentragarm (12,13) mittels eines Schwenklagers (23,24) schwenkbar gelagert ist und an seinem freien Ende mindestens eine mit dem Deckel (27) in und ausser Eingriff bringbare Kupplungseinrichtung (26,28) aufweist.