<Desc/Clms Page number 1>
Dichtung für die Rohre von Röhrenapparaten u. dgl., wobei ein Überdruck unter Vermittlung von Gummi für die Abdichtung nutzbar gemacht wird.
Bei der vorliegenden Verbesserung der durch das Stammpatent Nr. 27091 geschützten Dichtung ist von der Tatsache ausgegangen, dass die gelochte Gummiplatte in der Arbeitslage, also wenn die um die Löcher herum befindlichen Teile der Platte auf die abzudichtenden Rohre aufgezogen und durch Aufweiten zu Manschetten umgebildet sind, sich an all diesen Stellen unter innerer Spannung befindet, an allen anderen Stellen hingegen nicht. Die letzteren Stellen sind die, die dem Rohrboden anliegen, der bei dieser Dichtung ja ebenfalls abgedichtet wird. Die Abdichtung des Rohrbodens selbst steht aber an Wichtigkeit hinter der Abdichtung der über ihn hervorstehenden Rohrenden weitaus nach, und es ist daher richtig, bei der Herstellung bezw.
Ausbildung der Gummidichtungsplatte auf diese wesentlich verschiedene Beanspruchung der genannten Teile Rücksicht zu nehmen.
Dabei kommt weiter in Betracht, dass in jeder Manschette die Spannung von den am Rohrboden befindlichen Teilen nach der Kante hin (nach der Manschettellkante bezw. Lochkante
EMI1.1
daher hier am dünnsten ist. Es ist aber erwünscht, dass der Gummi in allen den Teilen, die die Manschette bilden, mindestens die gleiche Dicke hat, wie in den ungespannt gebliebenen Stellen, also vollkommen unabhängig davon, dass die Spannung an den einzelnen Stellen, wie vorstehend dargelegt, eine wesentlich verschiedene ist.
An der Manschettenkante soll die Dicke des Gummis also mindestens dieselbe sein wie auf dem Rohrboden ; sie kann an der Kante sogar noch stärker sein, niemals aber soll sie an dieser Stelle dünner sein, d. h. also : durch das Aufziehen auf das Rohr dünner werden als die anderen Teile, wie das bisher der Fall gewesen ist.
Während nun die Gummiplatte bisher vollkommen nach war, woraus sich eben die oben dargelegten Erscheinungen ergeben haben, erhält die, gemäss der vorliegenden Erfindung verbesserte Gummiplatte um jedes Loch herum eine Verstärkung, die im wesentlichen so bemessen ist, dass die durch das Aufziehen auf das Rohr durch Aufweiten zu einer Manschette umgebildeten Teile trotz dieses Aufweitens doch mindestens dieselbe Dicke wie am Rohrboden haben, und zwar ist am besten, die Platte an Dicke von den stets ungespannt bleibenden Stellen zwischen den Löchern nach den Lochrändern hin allmählich bezw. gleichförmig, also nicht plötzlich zunehmen zu lassen.
Die ungespannte, mit Löchern versehene Platte besitzt daher etwa den aus den Figuren 1 und 2 der Zeichnung ersichtlichen Querschnitt, gleichgiltig, ob die Verstärkungen im Material selbst mit der Platte zusammenhängen oder sie etwa besonders (als Ringe von zweckentsprechendem Querschnitt) aufgebracht sind. Die Fig. 1 und 2 zeigen zwei verschiedene Aus- führungsformen der neuen Platte, und zwar befinden sich die Verstärkungen al in dem ersteren Fall nur auf der einen Seite der Gummiplatte a, in dem anderen Fall aber auf beiden Seiten.
In beiden Fällen aber ist gerade auf Grund dieser Verstärkungen die weitere Abweichung von der bisherigen Ausführung vorhanden, dass alle übrigen Gummiplattenteile, also die, die dem Rohrboden anliegen, um etwa soviel schwächer ausgeführt, sind, als die grössere Stärke der anderen
Teile beträgt. Es ist mit anderen Worten, das Gummimaterial von den mehr passiven Stellen nach den mehr aktiven verlegt worden.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Wirkung der Verstärkungen, bezw. die Wirkung der besonderen Formgebung derselben, wie sie in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist, wird aber nicht gerade besonders wesentlich geändert, wenn man diese Verstärkung nach Art von a2, Fig. 3, ausführt.
Die Verstärkung durch besondere Ringe ist in Fig. 7 dargestellt.
Wird nun eine solche Platte in der aus der Patentschrift des Stammpatentes ersichtlichen
Art auf das Rohr aufgezogen, wobei in derselben Weise wie vorher die Manschetten durch das
Aufweiten der die Löcher umgebenden Gummiteile gebildet werden (Fig. 5), so haben nun diese
Manschetten in ihrer ganzen Länge bezw. Höhe mindestens dieselbe Dicke wie die ungespannt bleibenden Gummiteile. Man wird aber die Verstärkungen vorzugsweise so wählen, dass die Dicke der Manschetten etwa die gleiche ist wie jene der an dem Rohrboden zunächst befindlichen Stellen, sodass die* Manschetten tatsächlich etwas dicker sind wie die dazwischen befindlichen Gummi- teile, die nunmehr etwas dünner hergestellt werden, als bisher.
Dies ist ohne weiteres zulässig, weil diese Teile keiner Spannung ausgesetzt sind, wogegen die grössere Stärke der Manschette selbst im gespannten Zustande (s. Fig. 3 und 6) nicht unerwünscht ist. In jedem Fall aber ist die
Sicherheit der Dichtung bei dieser Ausführung eine nennenswert höhere, insbesonders ill den
Fällen, wo ein öfteres Abnehmen und Wiederaufziehen der Dichtungsplatte notwendig wird, um die Rohre öfter herauszunehmen und zu reinigen.
Was nun insbesonders die in den Fig. 4 und 7 gezeigte Ausführungsform betrifft, bei der die Verstärkungen aus gesondert hergestellten und dann fest mit der Grundplatte verbundenen
Ringen all bestehen, so ergibt diese Ausführungsform eine Wirkung, die bei den anderen Ver- stärkungen, die im Material selbst mit der Grundplatte zusammenhängen, nicht in einem so weit- gehenden Masser erhalten werden kann. Um dies zu verstehen, muss man sich noch einmal die
Benutzungsweise der Dichtung nach dem Stammpatent vergegenwärtigen, was an Hand der
Einleitung zur Beschreibung dieses Patentes geschehen kann, wo die Beanspruchungsverhältnisse des Gummis insbesonders in seiner Arbeitslage ausführlich erörtert sind.
Denkt man sich nun eine Gummiplatte nach Art des Stammpatentes durch eine nach Art der Fig. I, 2 oder 3 dieses
Zusatzpatentes ersetzt, so wird nun die Sicherheit gegen Einreissen der Lochränder der Platte zwar eine erheblich grössere sein ; wenn aber ein solcher Lochrand vielleicht doch einmal beschädigt wird und einzureissen beginnt, dann setzt sich dieser Riss verhältnismässig leicht in der Längs- richtung der Gummimanschette fort ; dieselbe erhält also eine gewissermassen keilförmige Aus- sparung, deren Grösse entsprechend die Spannung in der betreffenden Manschette nachlässt.
Das Einreissen bei eintretender Beschädigung des Lochrandes ist eine Folge davon, dass der Gummi gerade am Lochrande unter seiner stärksten Spannung steht, wenn die das Loch umgebenden
Gummiteile zu einer Manschette aufgeweitet sind. Die in der ganzen Länge und auf dem ganzen
Umfange der Manschette vorhandene Gummispannung bewirkt dann das Fortschreiten des
Risses, der dann schliesslich der Luft einen Weg in das Innere des Kondensatorkessels o. dgl. eröffnen kann.
Denkt man sich nun zwei Gummiplatten nach Art des Stammpatentes oder nach Art von
Fig. 1, 2 oder 3, oder eine von der ersteren und eine von den letzteren übereinander aufgezogen, so wird, wenn jetzt, zu irgend welcher Zeit nach dem Aufziehen, die innere Manschette einen
Riss erhält, dieser sich nicht fortsetzen und aufwelten, weil derartiges durch die Spannung der äusseren Manschette verhindert wird. Dies geschieht aber auch schon dann, wenn man sich an
Stelle einer ganzen zweiten Gummiplatte nur einzelne Gummiringe denkt, die sich nur an den
Löchern der anderen bezw. unteren Platte befinden.
Diese Ringe sind aber nicht als etwa von einem Schlauch abgeschnitten zu denken, sondern es werden vorzugsweise flache Ringe a3 ge- nommes, die vor der Benutzung der eigentlichen Gummiplatte a (Fig. 4) fest mit dieser verbunden, am besten mittels einer guten Gummilösung aufgeklebt werden. Dies ist nicht dasselbe, als wenn die Ringe gleich im Material mit der Grundplatte zusammenhängen würden, denn, da der Gummi eine bestimmte Faserrichtung besitzt, so treten beim Aufkleben der Ringe die verschiedenartigsten
Kreuzungen der beiden Faserrichtungen ein.
Ebenso nun wie die lochumschliessenden Teile der
Grundplatte wird auch der aufgeklebt Gummiring bei der Manschettenbildung in Schlauch- form gebracht (Fig. 7), so dass auch beim Ring die Spannung an der Manschettenkante die grösste ist ; dies ist nun für den beabsichtigten Zweck der vorliegenden Verbesserung von grösster Be, deutung, denn gerade da, wo in der Grundmanschette die grösste Neigung zum Einreissen vor- liegt ist auch die grösste äussere Gegenwirkung durch den aufgeklebten Ring vorhanden, sodass selbst wenn bei etwaigem unvorsichtigen Aufbringen der Gummiplatte auf die Rohrenden irgend welche Beschädigungen an den Lochkanten der Platte auftreten, diese doch vollständig gefahrlos bleiben, weil keine Rissbildung daraus entsteht.
Ist dies aber bei einer besonders grossen Be- schädigung ausnahmsweise doch einmal der Fall, dann schreitet dieser Riss nicht weiter fort, weil der die Manschette umspannende Gummiring, dessen Spannung ja auf Grund seines nun- mehrigen grösseren Durchmessers ebenfalls grösser ist, die Stellen, an denen der, Riss vorhanden m1, vollkommen fest zusammenhält und sie mit im wesentlichen derselben Spannung weiter zu-
<Desc/Clms Page number 3>
sammenpresst, wie sie schon vorher vorhanden war. Es ist nunmehr auch die Möglichkeit, dass selbst bei einer verhältnismässig starken Beschädigung Luft durchgelassen werden könnte, ausgeschlossen, sodass diese Dichtung eine sehr grosse Sicherheit gewährt. Die Erfindung eignet sich z.
B. für OberHächenkondensatoren von Dampfturbinen, die mit einem sehr hohen Vakuum arbeiten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
EMI3.1
gekennzeichnet, dass die durch das Aufziehen auf die abzudichtenden Rohre durch Aufweiten zu Manschetten umgebildeten Teile der Gummiplatte stärker sind als ihre der Rohrwand anliegenden, spannungslos verbleibenden übrigen Teile.