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Die Erfindung bezieht sich auf ein druckempfindliches Durchschreibematerial für das Schablonenkopieren und für Abziehbilder, insbesondere für das Kopieren von Kontokarten oder Kreditkarten, das in Schreibmaschinen und Druckern und bei der Decalcomanie verwendet werden kann.
Mittels des erfindungsgemässen Kopiersystems können Kopien ohne Farbband, Kohlepapier oder Farbenstrahler erhalten werden. Es kann beim Maschinschreiben und der Beschriftung zum Erzielen von Originalen in z. B. Schnelldruckern ohne Benutzung eines Farbbandes verwendet werden.
Das neue Kopiersystem kann auch für die Decalcomanie, vorzugsweise bei mehrschichtigen Abziehbildern, verwendet werden, deren überzogene, im Hintergrund befindliche gefärbte Schicht haften ist, so dass sie in denjenigen Teilen, die nicht als Buchstaben oder Bilder auf die kopierende Schicht übertragen und die im Hintergrund geblieben sind, als Bild auf die Fläche übertragen werden kann, wobei die Figur oder der Text durch das Papier oder den Film als seitenrichtige Beschriftung sichtbar und ausserdem unter einem Papier oder Film geschützt ist.
Dem neuen Kopiersystem ist wesenseigen, dass durch eine einzige Farbübertragung zwei Textkopien erzielt werden können, eine in der Form von klaren Leerstellen, die zweite in der Form von gefärbten Buchstaben oder Figuren. Durch ein Aufeinanderlegen von mehreren Akzeptor-Donator- -Systemen erhält man mehrere Kopien.
Das erfindungsgemässe Durchschreibematerial ist nunmehr gekennzeichnet durch folgenden, gegebenenfalls sich mehrfach wiederholenden Aufbau : mindestens ein erstes durchsichtiges oder durchscheinendes Trägerblatt aus Kunststoff oder Papier, das auf mindestens einer Seite mit einer Donatorschicht aus gequollenen feinteiligen oder gefärbten Polyvinylchloridpartikeln überzogen ist und mindestens einem zweiten, deckungsgleichen Trägerblatt aus Papier oder Karton, das auf der der Donatorschicht zugewendeten Seite mit einer Akzeptorschicht versehen ist, wobei die Donatorschicht beim Anpressen an die Akzeptorschicht an dieser bildgerecht haftet und auf dem ersten Trägerblatt eine durchsichtige oder durchscheinende bildgerechte Kopierspur hinterlässt, sowie gegebenenfalls einem zuoberst oder zuunterst angeordneten üblichen unbehandelten Kunststoff- oder Papierblatt.
Das Kopieren und die Verwendung von Schablonen bei der Ausfüllung von Frachtbriefen, Kontokarten u. ä. geschieht heutzutage in folgender Weise :
Die Kontokarte wird ober- oder unterhalb des Kopierpapiersatzes gelegt und der Text wird, entweder mittels eines zwischen den Papieren befindlichen Kohlepapiers oder mittels chemisch oder mechanisch kopierendem Papier, übertragen.
Das verwendete Kohlepapier ist beidseitig kopierend, wobei bei der Verwendung von einem Papier mit ziemlich hohem Mahlgrad der Text durch den Film zu sehen ist (z. B. bei Kontokartensystemen). Wesentlich bei diesem Kontokartendurchschreiben wie beim übrigen entsprechenden Schablonenkopieren ist, dass die Schablone keine Kopierfarbe oder-tinte aufzuweisen braucht. Die Beschriftung entsteht aus einer dem Kohlepapier abgehenden Farbe auf der Rückseite des Vordruckes.
Ein anderes Verfahren, entsprechende Kopien zu erzielen, besteht darin, ein selbstkopierendes chemisches Papier zu benutzen. Typisch und charakteristisch für dieses Papier ist, dass der Kopier-
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Papiers. Diese chemisch kopierenden Papiere sind nicht klar und randscharf.
Das neue Kopiersystem bezieht sich auf ein mechanisch kopierendes Papier oder Kunststoff, wobei das erste Trägerblatt aus durchscheinendem oder durchsichtigem Papier oder Kunststoff besteht und auf mindestens einer Seite mit einer gefärbten Donatorschicht überzogen ist, und das zweite Trägerblatt aus Karton oder Papier auf der der Donatorschicht zugewendeten Seite mit einem Akzeptorschicht versehen ist, so dass kein Kohlepapier benötigt wird.
Es ist überraschend, dass das von der Verwendung von Kohlepapier verursachte Problem so einfach gelöst werden kann. Dem neuen Kopiersystem gemäss wird die Farbe von dem klaren (durchsichtigen) ersten Trägerblatt auf den Karton oder das Papier des zweiten Trägerblattes übertragen und der Text oder das Bild bleiben auf dem ersten Trägerblatt als eine farblose durchsichtige Fläche zurück. Der Text ist durch das erste Trägerblatt seitenrichtig sichtbar, in gleicher Weise wie oben bei der Verwendung von Kohlepapier, aber in diesem Falle ist das erste Trägerblatt eine
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Art Negativ, auf welchem der Text oder das Bild seitenrichtig liegt, weil durch das Papier hindurch betrachtet wird.
Wesentlich hiebei ist, dass von der Donatorschicht der dem Text oder Bild entsprechende Teil entfernt wird, der auf die Fläche des zweiten Trägerblattes übertragen wird.
Das System kann auch umgekehrt sein, wobei der Akzeptor hinter dem durchsichtigen Papier liegt, worauf der Text vom gefärbten, unten liegenden Papier oder Karton übertragen wird, auf dem der gleiche Text als farblose Fläche zurückbleibt.
In dem Kopiersystem gemäss der Erfindung wird kein Kohlepapier oder irgendein anderes, den Text übertragendes Papier benötigt. Dies ergibt einen sowohl ökonomischen als gebrauchstechnischen Vorteil, weil Kohlepapier nicht entfernt werden muss und auch kein vom Kohlepapier verursachter Abfall entsteht.
Die Donator- oder Farbübertrageschicht in dem Kopiersystem gemäss der Erfindung kann z. B. so hergestellt werden, dass in einer Benzin-Äthylacetat-Lösung pulverförmiges, quellendes Polyvinylchlorid aufgelöst und in diese Mischung Farbstoff eingemischt wird. Mit dieser Mischung wird ein Papier- oder Kunststoffilm beschichtet, wobei sich eine Schicht bildet, die dünnere und dickere Stellen aufweist. Die dickeren Stellen sind gequollene Polyvinylchlorid-Partikel. Eine solche Schicht wird auf die Akzeptorschicht bildgerecht handscharf übertragen, wenn sie an den dünnen Stellen zerreisst und an der Akzeptorschicht anhaftet. Die Akzeptorschicht kann aus Polyäthylen oder Latex bestehen.
Ein vorteilhaftes Akzeptor-Donator-System ist in der GB-PS Nr. 1, 385, 179 beschrieben.
Das in dem Kopiersystem gemäss der Erfindung verwendete erste durchsichtige oder durchscheinende Trägermaterial besteht aus Papier, wie z. B. Grease-Proof-Papier, feingemahlenes, Sulfitoder Sulfatcellulose enthaltendes Papier oder Pergamentpapier, oder aus Kunststoff, wie z. B. Cellophan, Polyester, Polyäthylen, Polyacryl oder Nylon. Das zweite Trägerblatt besteht vorzugsweise aus Papier oder Karton.
Bei dem Aufbau des erfindungsgemässen Kopier- oder Durchschreibesystems aus mehreren Schichten kann vorteilhaft auf dem obersten oder unter dem untersten Trägerblatt ein übliches unbehandeltes Kunststoff- oder Papierblatt vorgesehen sein.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Kopier- oder Vervielfältigungssystem drei Blätter, von denen das oberste ein übliches unbehandeltes Kunststoff- oder Papierblatt ist von denen die anderen mit der Donatorschicht und mit der Akzeptorschicht versehen sind. Eine andere vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, dass bei Vorhandensein von drei Trägerblättern das obere und das unter mit Akzeptor und das mittlere auf beiden Seiten mit einem Donator beschichtet sind. Bevorzugt wird auch ein Kopier- oder Vervielfältigungssystem, das vier Blätter umfasst, von denen das oberste oder unterste ein übliches, unbehandeltes Kunststoff- oder Papierblatt ist und von den andern Blättern zwei mit Akzeptor beschichtet sind und das dazwischenliegende Blatt auf beiden Seiten mit einer Donatorschicht beschichtet ist.
Das erfindungsgemässe Durchschreibematerial wird in dem nachstehenden Beispiel näher erläutert.
Beispiel : a) Herstellung der Donatorschicht
In einen Mischapparat wurden 3 kg pulverförmiges Polyvinylchlorid und 12 l Lösungsmittelgemisch (35 Gew.-% Benzin und 65 Gew.-% Essigester) eingebracht und das Gemisch wurde kräftig während 2 h gerührt. Der entstandenen Paste wurden 0, 15 kg blauer Farbstoff (Viktoriablau) zugesetzt und die Paste wurde noch 1 h lang gemischt.
Die so erhaltene Masse wurde auf ein feingemahlenes, Sulfitcellulose enthaltendes Papier (Grease-Proof-Papier) in einem Tiefdruckprozess aufgebracht. b) Herstellung der Akzeptorschicht
In einen Mischapparat wurden 3 kg kristallines Polyäthylen (Erweichungspunkt 96 C) und 5 l Petroläther (Siedebereich 80 bis 110 C) eingebracht und bei 80 C gemischt, bis sich die Körner gelöst hatten. 8 l Petroläther wurden zugesetzt und die Lösung wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt.
Die erhaltene Masse wurde auf ein dickes Papier (90 bis 120 g/m2) mit einem Tiefdruckprozess aufgebracht.
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c) Verwendung
Eine Kontokarte wurde unterhalb des Kopierpapiersatzes gelegt und mit diesem kräftig zusammengepresst, wobei aus dem obersten, durchsichtigen Papier die Donatorschicht an jenen Stel-
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PATENTANSPRÜCHE :
1. Druckempfindliches Durchschreibematerial für das Schablonenkopieren, insbesondere für das Kopieren von Kontokarten oder Kreditkarten, gekennzeichnet durch folgenden, gegebenenfalls sich mehrfach wiederholenden Aufbau : mindestens ein erstes durchsichtiges oder durchscheinendes Trägerblatt aus Kunststoff oder Papier, das auf mindestens einer Seite mit einer Donatorschicht aus gequollenen feinteiligen und gefärbten Polyvinylchloridpartikeln überzogen ist und mindestens einem zweiten, deckungsgleichen Trägerblatt aus Papier oder Karton, das auf der der Donatorschicht zugewendeten Seite mit einer Akzeptorschicht versehen ist, wobei die Donatorschicht beim Anpressen an die Akzeptorschicht an dieser bildgerecht haftet und auf dem ersten Trägerblatt eine durchsichtige oder durchscheinende bildgerechte Kopierspur hinterlässt,
sowie gegebenenfalls einem zuoberst oder zuunterst angeordneten üblichen unbehandelten Kunststoff- oder Papierblatt.