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Die Erfindung bezieht sich auf eine Webmaschine, insbesondere Frottierwebmaschine, bei welcher zur Schlingenbildung eine horizontale Verschiebung der beiden Kettfadensysteme des Oberfaches und des Unterfaches samt der bereits gewobenen Ware erfolgt, wobei zur Herstellung von Einlegekanten an der gewobenen Ware auf jeder Maschinenseite eine Kanteneinlege-Vorrichtung angeordnet ist, deren Einlegenadeln die freien Enden des eingetragenen Schussfadens in das Webfach zurückein- legen und wobei auf beiden Seiten der Maschine je eine Vorrichtung zur Lagefixierung der Webfach- - Scheitellinie mindestens über die Breite der betreffenden Einlegekante hinweg ortsfest angeordnet ist.
Bei den meisten Webmaschinen zur Herstellung von Frottier-Ware, Plüsch-Ware, Seerzucker-Ware u. dgl. verursacht das horizontale Verschieben der beiden Kettfadensysteme des Oberfaches und des Unterfaches samt der bereits gewobenen Ware zwangsläufig auch ein Verschieben der mit dem
Warenrand übereinstimmenden Webfach-Scheitellinie, wodurch sich der Fachöffnungswinkel und damit die Fachöffnung insbesondere im Bereich der Einlegestelle der einzulegenden Schussfadenenden erheblich ändert. Bei Maschinen, bei denen die Einlegenadeln das Webfach vor der Fachliessung zu verlassen haben, hat die sich ändernde Fachöffnung oft ein Herausspringen des gerade eingelegten Fadenendes oder doch dessen Lageänderung zur Folge, so dass keine qualitativ hochwertigen Einlegekanten erreicht werden können.
Bei Webmaschinen der eingangs geschilderten Art (EP-AI 83 905) bzw. bei ähnlichen Webmaschinen (FR-PS Nr. 643. 846) soll durch die Lagefixierung der Webfach-Scheitellinie-unabhängig von einer zwangsweisen horizontalen Verschiebung des Warenrandes in Richtung des Kettfadenverlaufes - ein konstant bleibender Fachöffnungs-Winkel und damit zumindest im Bereich der Einlegestelle an der betreffenden Einlegekante eine konstante Fachöffnung erreicht werden, was eine lagesichere Einlegung des betreffenden Schussfadens in das Fach sicherstellen soll. Die bekannten Vorschläge in dieser Richtung befriedigen aber nicht, denn bei der erstgenannten bekannten Konstruktion erfolgt die Stauchung des Webfaches durch einen Schlitz in einem Blech hindurch.
Dabei befindet sich die Scheitellinie des Webfaches aber hinter dieser Vorrichtung, was eine definierte Lage ausschliesst. Bei der zweitgenannten bekannten Webmaschine ist die Vorrichtung so weit vor der Webkante angeordnet, dass diese nach jeder Schusseintragung aus dem Bewegungsbereich des Webblattes herausgebracht werden muss.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, eine Webmaschine der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass ihre Vorrichtung zur Lagefixierung der Webfach-Scheitellinie relativ einfach ausgebildet werden kann, ein leichtes Umrüsten bestehender Maschinen gestattet und in bezug auf die Webfach-Scheitellinie eine optimale Lage einnimmt. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass jede Vorrichtung zur Lagefixierung der Webfach-Scheitellinie zwei zum Warenrand bzw. zur Webfach-Scheitellinie parallele Lineale umfasst, von denen das eine die betreffende Einlegekante übergreift und das andere untergreift ; und sich die Lineale mit einem vorgegebenen Abstand überlappen sowie bezüglich der Warenerstreckung mit einem vorgegebenen Abstand hintereinander angeordnet sind, wobei das dem Webblatt nähere Lineal angenähert mit der Webfach-Scheitellinie bzw. dem Warenrand bzw.
Webblattanschlag fluchtet. Hiedurch wird die zuvor gestellte Aufgabe zufriedenstellend gelöst und zudem eine Konstruktion geschaffen, welche ein Einstellen der Überlappung und des seitlichen Abstandes der Lineale zur Anpassung der Vorrichtung an unterschiedliche Gewebedicken gestattet.
Vorzugsweise ist die Anordnung im Rahmen der Erfindung so getroffen, dass das dem Webblatt nähere Lineal das die betreffende Einlegekante untergreifende Lineal ist, wobei vorzugsweise die Führungskanten der Lineale als umlenkende Gleitbahnen für die horizontal zu verschiebenden Kettfadensysteme des Oberfaches und Unterfaches bzw. der gewobenen Ware ausgebildet werden, um das Gewebe bzw. die Kettfäden schonend zu beaufschlagen.
Zweckmässig sind zudem die Überlappung und der seitliche Abstand der Lineale einstellbar, um eine leichte Anpassung an ändernde Betriebsverhältnisse zu ermöglichen.
Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. l in schaubildartiger Darstellung, schematisch und ausschnittweise eine Frottierwebmaschine mit einer Kanteneinlege-Vorrichtung und einem erfindungsgemässen Fachschliesser Fig. 2 eine Prinzipskizze zur Veranschaulichung der Wirkung der horizon-
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talen Gewebeverschiebung auf den Fachöffnungs-Winkel ohne und mit dem erfindungsgemässen Fach- schliesser ; Fig. 3 in schaubildartiger Darstellung eine erste Ausführungsform des erfindungsgemässen
Fachschliessers gemäss Fig. l ; und Fig. 4 bis 7 in schaubildartiger Darstellung weitere alternative
Ausführungsformen des erfindungsgemässen Fachschliessers gemäss Fig. 1.
Die im Teilausschnitt in Fig. l schaubildartig dargestellte Webmaschine ist hier eine soge- nannte Greifer-Frottierwebmaschine mit einem Web blatt --1--, in dem in üblicher Weise die Kett- fäden des Oberfaches --2-- und des Unterfaches --4-- geführt sind, welche Kettfäden mit den eingetragenen Schussfäden --5-- die gewobene Ware --3-- ergeben. Der Schusseintrag erfolgt hier mit einem nicht näher gezeigten Greifer an der sichtbaren Greiferstange --6--, die zwischen Ober- fach --2-- und Unterfach --4-- hindurchtritt.
In üblicher Weise wird der eingetragene Schussfaden --5-- an seinen aus dem Fach heraus- tretenden Enden mittels jeweils einer Fadenklemme --7-- gehalten und vom Webblatt-l-an die
Gewebekante--30--angeschlagen. Eine Kanteneinlege-Vorrichtung --8-- mit einer Einlegenadel - jeder Kantenseite des Gewebes erfasst dann das betreffende Schussfadenende und legt dieses zur Bildung einer Gewebe-Einlegekante --31-- in das Fach zurück, wie das Fig. l ohne weiteres erkennen lässt.
Zur Schlingenbildung wird nun in nicht näher gezeigter Weise die horizontale Verschiebung der Kettenfadensysteme --2, 4-- samt der bereits gewobenen Ware --3-- in Richtung der Kettfaden- erstreckung mittels Nadelwalzen od. dgl. durchgeführt, wobei die vorerwähnten Probleme entstehen, die erfindungsgemäss mit einem sogenannten Fachschliesser--20--zu beheben sind, wie nachfolgend zunächst an Hand der Fig. 2 näher erläutert ist.
Aus Fig. 2 lässt sich entnehmen, wie sich ohne die erfindungsgemässe Vorrichtung --20-- zur
Lagefixierung der Webfach-Scheitellinie diese Scheitellinie--30--, die hier gleichzeitig Warenrand bzw. Webblattanschlag darstellt, durch die vorerwähnte Horizontalverschiebung zur Stelle--30'verschiebt, wodurch sich die durch das Oberfach --2-- und das Unterfach --4-- begrenzte Fach- öffnung an der Stelle der Einlegung des betreffenden Schussfadenendes durch die zwangsläufige Änderung des Fachöffnungs-Winkels von einer Weite --32-- zu einer, durch das Oberfach --2'-und das Unterfach --4'-- begrenzten Fachöffnung mit einer Weite --33-- vergrössert, wodurch das eingelegte Fadenende (nicht dargestellt) nicht mehr ausreichend lagefixiert ist.
Diese unterschiedlichen Fachöffnungen sind durch unterschiedliche Schraffuren in Fig. 2 deutlich gemacht.
Um dem entgegenzuwirken, ist nun auf beiden Seiten der Maschine je eine der vorerwähnten Vorrichtung --20-- zur Lagefixierung der Webfach-Scheitellinie --30-- mindestens über die Breite der betreffenden Einlegekante --31-- hinweg ortsfest am Maschinenrahmen --10-- (Fig. l) angeordnet.
Wie insbesondere Fig. 2 und 3 erkennen lassen, umfasst eine solche, als Fachschliesser --20-bezeichnete Vorrichtung zwei zum Warenrand bzw. zur Webfach-Scheitellinie--30--parallele Lineale --21 und 22--, von denen das eine --21-- die betreffende Einlegekante --31-- übergreift und das andere --22-- untergreift; und sich die Lineale --21 und 22-- mit einem vorgegebenen Abstand --23-- überlappen sowie bezüglich der Warenerstreckung mit einem vorgegebenen Abstand - hintereinander angeordnet sind (Fig. 2), wobei das dem Webblatt --1-- nähere Lineal --22-- angenähert mit der Webfach-Scheitellinie--30--bzw. dem Warenrand bzw. Webblattanschlag fluchtet.
Hiebei ist es vorteilhaft, wenn das dem Webblatt --1-- nähere Lineal --22-- das die betreffende Einlegekante --31-- untergreifende Lineal ist. Hiebei bilden die Führungskanten --21' und 22'-der Lineale-21 bzw. 22-umlenkende Gleitbahnen für die horizontal zu verschiebenden Kettfadensysteme des Oberfaches --2-- und Unterfaches --4-- bzw. der gewobenen Ware --3--, wie das insbesondere Fig. 2 zeigt.
Durch diese Anordnung und Ausgestaltung des Fachschliessers wird, wie Fig. 2 deutlich macht, nunmehr durch die Umlenkung des Gewebes --3-- bzw. der Kettfadensysteme des Oberfaches --2-- und des Unterfaches --4-- mittels der Lineale --21 und 22--erreicht, dass die Webfach-Scheitellinie --30-- lagefest bleibt, nämlich auf der Umlenkkante --22'-- des dem Webblatt --1-- näheren Lineals --22--, unabhängig irgendwelcher Verschiebungen der beiden Kettfadensysteme des Oberfaches und des Unterfaches bzw. der bereits gewobenen Ware. Das heisst, dass die Fachöffnung nunmehr ihre Weite --32-- beibehält, auch wenn der Warenrand --30-- gegen den Punkt --30'-- in Fig. 2 hin verschoben wird.
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Für die Anpassung der vorbeschriebenen Anordnung an unterschiedliche Materialien, Betriebsbedingungen u. dgl. ist es dabei von Vorteil, wenn die Überlappung --23-- und der seitliche Abstand --24-- der Lineale --21 und 22-- einstellbar sind.
Bei der Ausführungsform des Fachschliessers --20-- gemäss Fig. 3 ragen hiefür die Lineale - 21 und 22-- je von einer Montageplatte --25 bzw. 26-- ab, die aufeinanderliegen und nach
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nur noch durch Drahtbügel gebildet ist der in Fig. 6 dargestellte Fachschliesser.
Weiter lässt sich aber auch der in Fig. 4 veranschaulichte Fachschliesser-20-- einsetzen, bei welchem die beiden Lineale --21 und 22-- gegeneinander bzw. zueinander unverschiebbar sind und somit eine vorgegebene Überlappung und einen vorgegebenen seitlichen Abstand besitzen.
Weitere konstruktive Änderungen sind möglich, ohne dabei den Erfindungsgedanken zu ver- lassen.
Aus dem Vorbeschriebenen ergibt sich somit eine Frottierwebmaschine, bei der durch die erfindungsgemässe Lagefixierung der Webfach-Scheitellinie-unabhängig einer zwangsweisen horizontalen Verschiebung des Warenrandes in Richtung des Kettfadenverlaufes - ein konstant bleibender Fachöffnungs-Winkel und damit zumindest im Bereich der Einlegestelle an der betreffenden Einlegekante eine konstante Fachöffnung erreicht wird, was eine lagesichere Einlegung des betreffenden Schussfadenendes in das Fach sicherstellt und somit eine qualitativ hochstehende Einlegekante erwarten lässt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Webmaschine, insbesondere Frottierwebmaschine, bei welcher zu Schlingenbildung eine horizontale Verschiebung der beiden Kettfadensysteme des Oberfaches und des Unterfaches samt der bereits gewobenen Ware erfolgt, wobei zur Herstellung von Einlegekanten an der gewobenen Ware auf jeder Maschinenseite eine Kanteneinlege-Vorrichtung angeordnet ist, deren Einlegenadeln die freien Enden des eingetragenen Schussfadens in das Webfach zurückeinlegen und wobei auf beiden Seiten der Maschine je eine Vorrichtung zur Lagefixierung der Webfach-Scheitellinie mindestens über die Breite der betreffenden Einlegekante hinweg ortsfest angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Vorrichtung (20) zur Lagefixierung der Webfach-Scheitellinie (30) zwei zum Warenrand bzw.
zur Webfach-Scheitellinie parallele Lineale (21 und 22) umfasst, von denen das eine (21) die betreffende Einlegekante (31) übergreift und das andere (22) untergreift ; und sich die Lineale (21 und 22) mit einem vorgegebenen Abstand (23) überlappen sowie bezüglich der Warenerstreckung mit einem vorgegebenen Abstand (24) hintereinander angeordnet sind, wobei das dem Webblatt (1) nähere Lineal (22) angenähert mit der Webfach-Scheitellinie bzw. dem Warenrand bzw.
Webblattanschlag fluchtet.