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Im Stammpatent Nr. 369999 ist eine Skibremse geschützt, welche eine am Ski befestigte Grundplatte und eine an dieser mittels einer Querachse angelenkte, unter der Wirkung einer Aufstellfeder stehende Trittplatte aufweist, in bzw. an welcher zwei aus Draht hergestellte Bremsdorne mit ihren abgekröpften, den Bremsschaufeln gegenüberliegenden und zu diesen parallel angeordneten Abschnitten um deren Achsen in mindestens zwei Lagern schwenkbar gelagert sind, wobei jeder Bremsdorn auf einem Teil seines abgekröpften Abschnittes mit einem Steilgewinde versehen ist, das in eine gegen ein Verdrehen gegenüber der Trittplatte gesicherte und an dieser befestigte, oder in Richtung ihrer Achse in bzw. an der Trittplatte verstellbare Mutter eingreift.
Diese Ausbildung brachte eine erhebliche Verbesserung des Mechanismus zum Verschwenken der beiden Bremsschaufeln gegen die Längsmittelebene des Skis mit sich. Allerdings war der Winkel, den die Trittplatte mit der Grundplatte einschloss und bei dem die Schwenkbewegung der beiden Bremsschaufeln gegen die vertikale Skilängsmittelebene hin einsetzte, in manchen Fällen verhältnismässig gross, da der Steuernocken, der diese Bewegung veranlasste, etwa in der Mitte der Länge der Grundplatte an dieser angeordnet war. Dies brachte aber insofern gewisse konstruktive Schwierigkeiten mit sich, als sich die Bremsschaufeln in verhältnismässig grossem Abstand von den Seitenflächen des Skis befinden mussten, um bei der schon früh einsetzenden Schwenkbewegung zur Skilängsmittelebene hin die Skioberkanten nicht zu berühren.
Aus diesem Grunde mussten die Bremsdorne verhältnismässig stark dimensioniert werden.
Diesen Nachteil zu beseitigen, ist das Ziel der Erfindung, welche die Skibremse nach dem Stammpatent dahingehend zu verbessern sucht, dass die Schwenkbewegung der beiden Bremsschaufeln gegen die vertikale Skilängsmittelebene hin erst zu einem relativ späten Zeitpunkt beginnt, so dass der Abstand der Bremsschaufeln von den Schmalseitenflächen des Skis gering gewählt werden kann.
Dieses Ziel wird gemäss der Erfindung vor allem dadurch erreicht, dass zum Herbeiführen der Ein- und Ausschwenkbewegung der Bremsdorne die Lage der Trittplatte, wenn sie niedergetreten ist, gegenüber der Grundplatte in der Längsrichtung des Skis verstellbar ist, indem z. B. an der Unterseite der Trittplatte ein Ansatz mit einem parallel zur Ebene der Trittplatte verlaufenden Langloch angeordnet ist, das von der Schwenkachse der Trittplatte durchsetzt ist, und dass jeder Bremsdorn mittels einer Ringnut od. dgl. auf der Schwenkachse gelagert und dadurch gegen ein Verschieben in Richtung seiner Achse gesichert ist.
Durch diese Ausgestaltung der Skibremse hat die Schwenkachse drei verschiedene Funktionen zu erfüllen, nämlich ein Verschwenken der Trittplatte zu ermöglichen, die Bremsdorne gegen eine Verstellung in Richtung ihrer Achsen zu sichern und die Trittplatte in der Längsrichtung des Skis zu führen. Diese dreifache Funktion der Schwenkachse bringt aber eine starke bauliche Vereinfachung der Skibremse und eine erhebliche Einsparung an Kosten bei der Herstellung mit sich.
An sich ist der Gedanke, bei Skibremsen jeden Bremsdorn gegenüber der Grundplatte gegen eine axiale Verschiebung zu sichern, bereits bekannt, wie beispielsweise die DE-OS 2943181 zeigt.
Doch findet bei der bekannten Skibremse beim Niedertreten der Trittplatte keine Lageverstellung derselben in der Längsrichtung des Skis statt. Der konstruktive Aufbau der in Rede stehenden Skibremse ist daher ein grundsätzlich anderer als beim Erfindungsgegenstand. Ausserdem ist diese bekannte Skibremse in ihrer baulichen Ausgestaltung etwas kompliziert, da die Trittplatte aus zwei gegeneinander beweglichen Teilen, nämlich aus einem Tragkörper und aus einer Betätigungsklappe, zusammengesetzt ist.
Selbstverständlich wäre bei der Längsbewegung der Trittplatte eine Führung derselben gegen- über der Grundplatte durch Zwangsschluss denkbar. Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, die Trittplatte durch Kraftschluss zu führen, indem gemäss einer Weiterbildung der Erfindung die Trittplatte unter dem Einfluss mindestens einer Feder, beispielsweise einer Zugfeder steht, von der das eine Ende an einem nach oben ragenden Vorsprung der Grundplatte und das andere Ende vorzugsweise an einem sich in der Längsrichtung des Skis erstreckenden Vorsprung des Ansatzes der Trittplatte befestigt ist.
Nach einem andern Erfindungsmerkmal ist zur Verschiebung der Trittplatte entgegen der Wirkung der Feder in der Längsrichtung des Skis an der Grundplatte ein Steuernocken angeordnet,
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auf dem das vorzugsweise abgerundete Ende der von der Schwenkachse entfernten, quer zum Ski verlaufenden Schmalseite der etwa schalenförmigen Trittplatte beim Niedertreten derselben geführt ist. Auch dieses Merkmal trägt zum eingangs angegebenen Effekt bei.
Selbstverständlich ist es nicht unbedingt erforderlich, dass das Langloch der Trittplatte in einem Ansatz derselben vorgesehen ist. Vielmehr wäre es gemäss einer erfindungsgemässen Variante durchaus möglich, das oder die Lager für die Schwenkachse im Abstand vom seitlichen Begrenzungsrand der Grundplatte an dieser anzuordnen und die Langlöcher für die Schwenkachse in den Seitenwänden der etwa schalenförmigen Trittplatte auszusparen.
Weiters ist es nicht notwendig, dass der Steuernocken sich über die gesamte Breite der Grundplatte erstreckt. Vielmehr reicht es aus, wenn erfindungsgemäss der Steuernocken - im Querschnitt durch die Skibremse gesehen-nur im mittleren Bereich der Grundplatte an dieser angeordnet ist und in eine Nut in der Trittplatte ragt. Auf diese Weise wird der Steuernocken nicht nur zur Steuerung der Drehbewegung der Bremsdorne, sondern auch zur seitlichen Führung der Trittplatte während des Steuervorganges herangezogen.
In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemässen Skibremse rein schematisch dargestellt. Fig. 1 ist ein Schnitt durch die Skibremse in der Fahrtstellung
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einen zu Fig. 2 analogen Schnitt wieder, wobei allerdings die Trittplatte der Skibremse zwar schon etwas gegen die Grundplatte hin geschwenkt, die Endlage nach Fig. 2 aber noch nicht erreicht ist.
Auf einem Ski-l-ist eine Grundplatte --2-- beispielsweise mittels nicht dargestellter Schrauben befestigt. Die Grundplatte --2-- trägt an einem Ende einen Steuernocken --3-- und am andern Ende zwei Lageraugen --4-- für eine Schwenkachse --5--. An letzterer ist eine Trittplatte --6-- drehbar und in der Längsrichtung des Skis-l-in einem vorgegebenen Bereich verschiebbar gelagert. Zu diesem Zweck trägt die Trittplatte --6-- an ihrer Unterseite einen Ansatz --7--, welcher mit einem parallel zur Trittplatte verlaufenden Langloch --8-- versehen ist. Dieses wird von der Schwenkachse --5-- durchsetzt.
In der Trittplatte --6-- sind die gekröpften Drahtabschnitte --9a-- von zwei Bremsdornen - gelagert. Die Abschnitte --9a-- sind durch etwa quer zur Längsachse des Skis-l-ver- laufende Abschnitte --9b-- mit Abschnitten --9c-- verbunden, welche parallel zu den Abschnitten - verlaufen und an ihren Enden Bremsschaufeln --10-- tragen. Jeder Abschnitt --9a-weist an seinem freien Ende ein Steilgewinde --11-- auf, das in eine Gewindebohrung --12-- od. dgl. im vorderen Bereich der Trittplatte --6-- eingreift. Das andere, dem Abschnitt --9b-benachbarte Ende des Abschnittes --9a-- weist eine Ringnut --13-- auf, in welche die Schwenkachse --5-- eingreift.
Der der Schwenkachse --5-- gegenüberliegende Bereich jedes Abschnittes - ist an der Unterseite der Trittplatte --6-- abgestützt, die hier gewissermassen die Funktion eines Lagers hat. Die von der Schwenkachse --5-- entfernte Schmalseite der etwa schalenförmigen Trittplatte --6-- ist an ihrem unteren Ende --14-- abgerundet und kommt mit diesem Ende beim Niedertreten der Trittplatte am Steuernocken --3-- zur Anlage. Weiters sind an der Grundplatte - sowie an dem Ansatz --7-- der Trittplatte Vorsprünge --15 bzw. 16-- befestigt, zwischen denen Zugfedern --17-- angeordnet sind. Die Vorsprünge --15-- an der Grundplatte --2-- ragen dabei nach oben, die Vorsprünge --16-- am Ansatz --7-- hingegen nach der Seite.
Die Trittplatte --6-- steht unter dem Einfluss einer nicht dargestellten Aufstellfeder.
Die Funktion der erfindungsgemässen Skibremse ist wie folgt : In der Bremsstellung ragen die beiden Bremsschaufeln --10-- über die Lauffläche des Skis-l-nach unten und schliessen mit letzterer einen spitzen Winkel ein. Soll der Ski-l-verwendet werden, so wird vom Skischuh des Benützers zunächst die Trittplatte --6-- in die in Fig. 3 dargestellte Lage entgegen der Wirkung der nicht dargestellten Aufstellfeder geschwenkt. In dieser Lage befinden sich die beiden Bremsschaufeln --10-- noch, bei Draufsicht auf den Ski --1--, ausserhalb des Umrisses des Skis --1--. Wird nun der Druck, der vom Skischuh ausgeübt wird, verstärkt, so gleitet das abgerundete Ende --14-- der Trittplatte --6-- entgegen der Wirkung der beiden Zugfedern-17entlang des Steuernockens --3-- in Richtung zur Oberseite des Skis --1--.
Durch diese Bewegung werden die beiden Zugfedern --17-- gespannt, und die Trittplatte --6-- verschiebt sich
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in der Längsrichtung des Skis --1--, so dass die Schwenkachse-S-, die in der Bremsstellung der Skibremse unter dem Einfluss der Federn --17-- in Fig. 3 am rechten Ende des Langloches - zur Anlage kam, nunmehr das andere Ende des Langloches berührt (die Fig. 1 und 2). Durch diese Bewegung der Trittplatte --6-- dringt aber das Steilgewinde --11-- jedes der beiden Abschnitte --9a-- in die zugehörige Gewindebohrung --12-- ein, was ein Verdrehen der beiden Bremsdorne --9-- um 900 zur Folge hat (s. Fig. 2). Die beiden Bremsschaufeln --10-- befinden sich daher-von oben gesehen-innerhalb des Umrisses des Skis-l- (s.
Fig. l). Die Fahrtstellung der Skibremse ist somit erreicht.
Verlässt jedoch der Skischuh die Oberseite des Skis --1--, so gelangt die Trittplatte --6-zunächst aus der Lage nach Fig. 2 in die Stellung nach Fig. 3, wobei das abgerundete Ende --14-der Trittplatte unter dem Einfluss der beiden Zugfedern --17-- sowie der nicht dargestellten Aufstellfeder dem Steuernocken --3-- an der Grundplatte --2-- entlang an dessen oberes Ende gleitet. Gleichzeitig legt sich die Schwenkachse --5-- wieder am rechten Ende des Langloches - an, und das Steilgewinde --11-- des Dornabschnittes --9a-- schraubt sich aus der Gewinde- bohrung --12-- der Trittplatte --6-- etwas heraus.
Dies bedeutet aber, dass sich jeder Bremsdorn --9-- um den Abschnitt --9a-- um 900 verdreht, so dass die beiden Bremsschaufeln-10-nunmehr ausserhalb des Umrisses des Skis --1--, bei Draufsicht auf den Ski, zu liegen kommen.
Nun kann die Trittplatte --6-- zusammen mit den beiden Bremsdornen --9-- unter dem Einfluss der Aufstellfeder in die Bremslage geschwenkt werden, in der die beiden Bremsschaufeln --10-unter die Lauffläche des Skis-l-ragen.
Selbstverständlich ist die Erfindung keineswegs an das in den Zeichnungen dargestellte und im vorstehenden beschriebene Ausführungsbeispiel gebunden. Vielmehr sind zahlreiche Abänderungen desselben möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise können an Stelle von Federn in der Grundplatte auch Führungen vorgesehen sein, durch welche eine Verschiebung der Trittplatte von der Schwenkachse weg unter Zwangsschluss herbeigeführt wird.
Allerdings müssten in diesem Falle an der Trittplatte Reibungsglieder angeordnet werden, welche während der Schwenkbewegung der Trittplatte eine Relativbewegung zwischen den Bremsdornen und der Trittplatte unterbinden. Ferner muss die Grundplatte nicht unbedingt an der Oberseite des Skis festgeschraubt sein. Sie kann auch in einer auf der Oberseite des Skis befestigten Führung verstellbar und feststellbar angeordnet sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Skibremse mit einer am Ski befestigten Grundplatte und mit einer an dieser mittels einer Querachse angelenkten, unter der Wirkung einer Aufstellfeder stehenden Trittplatte, in bzw. an welcher zwei aus Draht hergestellte Bremsdorne mit ihren abgekröpften, den Bremsschaufeln gegen- überliegenden und zu diesen parallel angeordneten Abschnitten um deren Achsen in mindestens zwei Lagern schwenkbar gelagert sind, wobei jeder Bremsdorn auf einem Teil seines abgekröpften Abschnittes mit einem Steilgewinde versehen ist, das in eine gegen ein Verdrehen gegenüber der Trittplatte gesicherte und an dieser befestigte, oder in Richtung ihrer Achse in bzw. an der Trittplatte verstellbare Mutter eingreift, nach Patent Nr.
369999, dadurch gekennzeichnet, dass zum Herbeiführen der Ein- und Ausschwenkbewegung der Bremsdorne (9) die Lage der Trittplatte (6), wenn sie niedergetreten ist, gegenüber der Grundplatte (2) in der Längsrichtung des Skis (1) verstellbar ist, indem z. B. an der Unterseite der Trittplatte (6) ein Ansatz (7) mit einem parallel zur Ebene der Trittplatte (6) verlaufenden Langloch (8) angeordnet ist, das von der Schwenkachse (5) der Trittplatte (6) durchsetzt ist, und dass jeder Bremsdorn (9) mittels einer Ringnut (13) od. dgl. auf der Schwenkachse (5) gelagert und dadurch gegen ein Verschieben in Richtung seiner Achse gesichert ist.