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Webschützen mit einer aufklappbaren zweischenkligen Spindel Die Erfindung
betrifft eine weitere Ausgestaltung des den Gegenstand des Patents 689 895 bildenden
Webschützens mit einer zweischenkligen Spindel, deren einer Schen-@ kel mit seinem
hinteren Ende am Web-. schützen schwenkbar gelagert 'ist, während der andere Schenkel
an seinem hinteren Ende mit einem Anschlag zusammenwirkt, der die beiden Spindelschenkel
nach Einschwenken der Spindel in den Webschützen auseinanderspreizt und gegen, die
auf die Spindel aufgeschobene Spule preßt.
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Nach dem Hauptpatent 689 895 ist der Anschlag so weit vom Spindellagerbolzen
entfernt und die untere, mit einem metallbewehrten Bund zum Begrenzen der Spindelschenkelspreizung
versehene Spulenöffnung so eng gehalten, daß die formschlüssig auf der Spindel sitzende
Spule nach Einschwenken der Spindel in den Webschützen den freien Spindelschenkel
mit einer entsprechend geformten Rast fest gegen den im Webschützen vorgesehenen
Anschlag preßt, wodurch die Spindel nebst der aufgeschobenen Spule @ in der eingeschwenkten
Stellung festgelegt wird.
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Die Zusatzerfindung besteht nun im wesentlichen- darin, daß dem freien
Spindelschenkel außer dem spreizenden Anschlag, ein weiterer, mit dem schwenkbar
gelagerten Spindelschenkel dauernd in Verbindung stehender Anschlag zugeordnet ist,
der dazu bestimmt ist, die Spindelschenkelspreizung beim Einklappen
der
Webschützenspindel zu begrenzen und dadurch ein Verstärken der Federwirkung im abgespreizten
Spind-elschenkel herbeizuführen, damit die'Spindel in der niedergeklappten Gebrauchslage
sicher festgelegt ist..
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Ein Vorteil des neuen Webschützens gegenüber der Webschützenkonstruktion
nach dem Patent 689 895 besteht darin, daß die Kräfte zum Zusammenhalten der auseinandergespreizten
Spindelschenkel von einem Teil der Spindel selbst aufgenommen -werden, so daß die
Schußspule durch diese Kräfte nicht beansprucht wird und daher keine eigene Armierung
für diesen Zweck benötigt. Ein weiterer Vorteil der neuen Webschützenkonstruktion
ergibt sich dadurch, daß der Anschlag zum Zusammenhalten der beiden Spindelschenkel
gleichzeitig auch als Anschlag zum Festlegen der richtigen Gebrauchslage der Spindel
im Webschützen herangezogen werden kann, wobei er mit hierzu vorgesehenen Flächen
des Webschützens zusammenwirkt und die niedergeklappte Spindel auch gegen 'waagerechte
Lagenänderungen sichert.
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Es sind zwar bereits Webschützen vorgeschlagen worden, bei denen federnde
Spindelteile, die bloß zum Festhalten der Spule auf der Spindel dienen, mit ihren
Enden in einer ringförmigen Manschette zusammengehalten sind. Solchen Ausführungsformen
von Webschützenspindeln lag jedoch nicht die Absicht zugrunde, die federnde Kraft
der Spindel zu erhöhen und dieselbe dann zum Festlegen der Spindel in der niedergeklappten
Gebrauchslage zu verwenden. Bei den bekanntgewordenen Spindelkonstruktionen dieser
Art dienen die federnden Spindelteile lediglich zum Festhalten der Spule, so daß
zum Sichern der in den Webschützen niedergeklappten Spindel noch besondere federnde
Mittel vorgesehen werden mußten.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigen die Fig. z bis 3 den neuen Webschützen im Längsschnitt bei drei
verschiedenen Stellungen der Webschützenspindel; die Fig. 4 zeigt einen Teil des
Webschützens in Draufsicht; die Fig. 5 stellt einen Querschnitt nach der Linie A-B
der Fig. 4, gesehen in der Richtung des Pfeiles I, dar; die Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt
durch den Kopf einer der Erfindung gemäß ausgebildeten Schußspule; die Fig. 7 stellt
im Längsschnitt eine weitere Ausführungsform der Erfindung dar.
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Die Webschützenspindel besteht aus zwei Schenkeln a und
d, deren einer Schenkel ca mittels eines Bolzens b im Webschützen c gelagert
ist, -während der andere, als federnde Zunge ausgebildete Schenkel d mit dem vorderen
Ende des Spindelschenkels a fest verbunden ist. Zum Spreizen der Spindelzunge d
dient bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein unterhalb des Spindellagerbolzens
b in den Webschützen eingesetzter Querstift f. ,Zleser Spreizanschlag f wirkt mit
einer Daumenfläche g zusammen, welche von dem aus der Schußspule herausragenden
Ende der federnden Spindelzunge d gebildet wird. Die Daumenfläche g ist in bezug
auf den Spreizanschlag f derart gekrümmt oder gestaltet, daß bei völlig aufgeklappter
Webschützenspindel (Fig. z) keine Spreizwirkung auf die Spindelzunge d ausgeübt
wird, so daß diese sich entweder infolge ihrer eigenen Elastizität oder durch das
Aufschieben der Schußspule dem Schenkel a nähert. Beim Niederschwenken der Webschützenspindel
gleitet der ansteigende Teil der Daumenfläche g über den Anschlag f hinweg, wodurch
die Spindelzunge d gespreizt, d. h. vom Spindelschenkel a
weggedrückt
wird. Bevor die Webschützenspindel die Endstellung innerhalb des Webschützens erreicht,
also bei einer Zwischenstellung des Spindelschenkels a (Fig. 2), befindet sich der
Spreizanschlag f auf der höchsten Stelle der Daumenfläche g, so daß die Spreizwirkung
ein Höchstmaß erreicht. Beim weiteren Niederklappen der Webschützenspindel überschreitet
der Spreizanschlag f den höchsten Punkt der Daumenfläche g, so daß die Spreizwirkung
wieder ein -wenig nachläßt, ohne jedoch bei der Endstellung der Webschützenspindel
(Fig.3) zu verschwinden.
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Die geschilderte Einrichtung hat zur Folge, daß die Webschützenspindel
sowohl beim Ausschwenken als auch beim Niederklappen selbsttätig in die Endstellung
(Fig. r bzw. 3) einschnappt, nachdem die Zwischenstellung (Fig. 2) überschritten
worden ist. Die durch das bloße Spreizen der Spindelzunge d erzielte Federwirkung
derselben reicht zwar zum Festhalten der Schußspule sowie zum Sichern derselben
gegen Drehung aus, was bei den bisher bekannten Webschützen der Zweck des Spreizens
war, sie ist jedoch viel zu gering, um die Webschützenspindel a mit hinreichender
Sicherheit in der niedergeklappten Endstellung (Fig.3) festzuhalten; für diesen
Zweck waren bisher besondere Spindelfedern notwendig, für die sich in der Praxis
ausschließlich kräftige Blattfedern von ziemlich großer Länge bewährt haben.
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Der Erfindung gemäß ist nun der Webschützen mit einer Einrichtung
versehen, die eine zusätzliche, mit einer wesentlichen Vergrößerung der Federkraft
verbundene Verformung der Spindelzunge.d bewirkt. Diese Einrichtung besteht aus
einem Anschlag h, k, der an einer vorzugsweise -in der Nähe des Spindelfußes befindlichen
Stelle dem Ausspreizen der Spindelzunge d derart entgegenwirkt;
daß
an dieser Stelle das Wegdrücken der Spindelzunge vom Spindelschenkel a nicht jenes
Ausmaß erreichen kann; das beim Niederklappen der Webschützenspindel (Fig.2 und
3) der-Wirkung der Spreizvorrichtung entsprechen würde.
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Bei dem dargestellten Ausfiihrungsbeispiel ist der erwähnte Anschlag
h; k am Spindelschenkel a angeordnet. Er wird von dem unteren Rand einer Aussparung
i gebildet, die in einer kleinen Platte j vorgesehen ist und den. Spindelschenkel
ci sowie die -Spindelzunge d mit Spielraum umschließt (Fig. 5). Die Platte]
, die zum Spindelschenkel a ungefähr senkrecht liegt, igt oben mit einem rechtwinkelig
abgebogenen Fortsatz h versehen, durch den die Verbindung mit dem Fußteil des Spindelschenkels
a hergestellt ist. Selbstverständlich kann aber der den Anschlag h, k aufweisende.
Teil mit- dem Schenkel a auch aus einem Stück hergestellt sein. Der Anschlag h befindet
sich in einem geringen Abstand von dem -Spindelschenkel a, der jenem Abstand entspricht,
in welchem an dieser Stelle die Spindelzunge d sich unter der Wirkung der Spreizvorrichtung
einstellen würde, wenn der Anschlag lt nicht vorhanden wäre. Infolgedessen ergibt
sich die im folgenden geschilderte Wirkung.
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Bei voll .aufgeklappter Websehützenspindel befindet sich zwischen
der Zunge d und dem Anschlagh ein kleiner Zwischenraum (Fig: i). Beim Niederklappen
der Webschütz:enspindel wird, bevor diese noch in die Zwischenstellung (Fig.2) :gelangt,
also bevor die volle Spreizwirkung eintritt, die Zunge d an den Anschlag la angedrückt,
welcher verhindert, daß an dieser Stelle die Zunge d in den der Spreizwirkung entsprechenden
Abstand vom Spindelschenkel a gelangt. Infolgedessen muß vor und hinter der Zwischenstellung
der Webschützenspindel (Fig. i und 2) sowie in der Endstellung derselben eine zusätzliche
Verformung der Spindelzunge d eintreten. Diese kann in einem Ausbiegen des zwischen
den Anschlägen f und h liegenden Teiles der Zunge d bestehen, der
nun als kurze und sehr kräftige Feder wirkt, oder die Verformung kann, wenn der
Endteil der Zunge d starr oder beinahe starr ist, aus einem Ändern der Krümmung
des innerhalb der Schußspule liegenden Teiles der Spindelzunge .bestehen. jede dieser
Formänderungen oder -beide zusammen erhöhen die Federwirkung, die beliebig kräftig
gehalten werden kann, so daß sie zum Festhalten der Webschützenspindel in der niedergeklappten
Stellung (Fig. 3) vollkommen ausreicht.
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Die :den Anschlag lt tragende Platte j dient auch zum Begrenzen des
Niederklappens der Webschützenspindel, indem sie zu beiden Seiten des Spindelschenkels
a mit als Gegenanschlägen m (Fig. 3 und q.) dienenden Teilen des Webschützeng c
zur Anlage gelangt. Unter der sehr kräftigen Federwirkung der die zusätzliche Verformung
erleidenden Spindelzunge d wird die Platte j beidseitig . an diese
Gegenanschläge m angedrückt, wodurch die niedergeklappte Webschützenspindel a auch
dann fest in der richtigen Mittellage des Webschützens gesichert wird, wenn die
aufgeklappte Webschützenspindel a seitlich ein wenig Spiel hätte. Die Platte j dient
ferner, wie die Fig. i zeigt, auch als Anschlag für die aufgesteckte Schußspule
n. Zum Festhalten derselben auf der Webschützenspindel dient außer der federnden
Spindelzunge d eine am SpindelschenkelavorgeseheneNasep, die bei gänzlich aufgeschobener
Spule n hinter den inneren Rand einer in die Spule eingesetzten Metallbüchse q greift
(Fig. i, 6 und 7).. ' -Die Erfindung gewährt außer der Einfachheit und Billigkeit
der Hersfellung den sehr wesentlichen Vorteil, daß sich zwischen dem Drehpunkt des
Spindelschenkels a und der Spitze des Webschützens c keinerlei Konstruktionsteile
befinden, so daß der Lagerbolzen b so nahe an das Webschützenende herangerückt werden
kann, als es die aus Festigkeitsgründen notwendige Stärke des Webschützenkörpers
gestattet. Der Abstand zwischen dem Spindeldrehpunkt b und der als Anschlag für
die Sehußspule n dienenden Platte j ,kann so klein gehalten werden, daß die Platte
j -bei aufgeklappter Webschützenspindel , unmittelbar oberhalb des Webschützenrandes
liegt.
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Die Ausführungsform nach der Fig. 7 unterscheidet sich von der bereits
geschilderten lediglich dadurch, daß der Anschlag f seitlich unterhalb des Lagerbolzens
b angeordnet ist und daß der Fußteil des Spindelschenkels a schräg abgekröpft ist,
so daß der Drehbolzen b in einem beträchtlichen Abstand oberhalb der Längsachse
des Webschützens c liegt. In diesem Fall genügt zum Spreizen der Spindelzunge d
eine einfache Krümmung des Endteiles derselben (Fig.7). Eine solche Ausgestaltung
gewährt den Vorteil, daß man bei der Anordnung des Drehbolzens b nicht in den Bereich
des metallenen Stiftes r der Webschützenspitze s gelangt, so daß die Länge des Webschützens
noch besser ausgenützt werden kann.
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Bei der Ausführungsform nach der Fig. 7 ist auf dem Anschlag
feine kleine Rolle t angeordnet, um die Reibung auf der Daumenfläche
g zu verringern. Die gleiche. Ausbildung ist selbstverständlich auch bei der Ausführungsform
nach den Fig. i bis 5 zweckmäßig.
Im einzelnen kann die Erfindung
auf mannigfache Weise gegenüber den geschilderten Ausführungsformen geändert werden.
Die den Anschlag h aufweisende Platte j ließe sich beispielsweise
durch einen Ring aus hinreichend starkem Draht o. dgl. ersetzen. Ferner kann, entsprechend
einer Art von Umkehrung, der Anschlag h -an dem federnden Spindelteil d vorgesehen
sein und mit einem Gegenanschlag auf dem Spindelschenkel a zusammenwirken, um das
Auseinanderspreizen der Spindelschenkel zu begrenzen.
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Ferner wäre es möglich, den das Spreizen begrenzenden Anschlag als
losen Ring auszubilden, der die auseinanderzuspreizenden Spindelteile mit Spielraum
umfaßt. Alle diese Ausführungsarten können auch bei Webschützen, deren federnde
Spindelzunge in einer Längsrille des Spindelschenkels a versienkbar ist, angewendet
werden und desgleichen auch bei längsgespalteten Webschützenspindeln, deren beide
Teile federnd ausgebildet sind.
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Ferner ließe sich der das Auseinanderspreizen der Spindelteile begrenzende
Anschlag auch als Haken eines der Spindelteile ausbilden, der in eine Aussparung
des anderen Spindelteiles eingreift und daselbst mit einem begrenzenden Gegenanschlag
zusammenwirkt. In diesem Fall kann der Anschlag weiter gegen die Spindelspitze gerückt
sein, so daß er innerhalb der aufgesteckten Schußspule liegt. Selbstverständlich
muß aber der begrenzende Anschlag stets dem Spindeldrehpunkt näher liegen als der
Spindelspitze.
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Gegebenenfalls läßt sich die in den Zeichnungen dargestellte Spreizvorrichtung
auch durch jede beliebige andere zwangsweise wirkende Spreizvorrichtung ersetzen
und der Erfindung gemäß mit einem die Spreizung der Spindelteile stellen- oder teilweise
begrenzenden Anschlag h vereinigen.