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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entladen von Schüttgut, insbesondere Kohle, Gestein od. dgl., aus offenen Eisenbahnwaggons, mit einem auf Schienen verfahrbaren, insbesondere als Portalrahmen ausgebildeten, Tragrahmen, auf dem im Abstand oberhalb des zu entleerenden Eisenbahnwaggons ein Räumschuber gelagert ist, der schwenkbar und mittels einer Antriebseinrichtung antreibbar ist.
Zum Entladen von Schüttgut wie z. B. Kohle, Gestein usw. aus Eisenbahnwaggons werden im allgemeinen Waggonkipper verwendet. Mittels dieser Vorrichtungen können die Waggons seitlich oder stirnseitig gekippt und das Schüttgut durch die offene Bordwand entleert werden. Diese Kippvorrichtungen sind jedoch in der Anschaffung teuer und verlangen entsprechende Rangiereinrichtungen (Rangierloks oder Spill), um den zu entleerenden Waggon auf die Kippvorrichtung zu bringen. Gefrorenes Schüttgut, insbesondere gefrorene Kohle, kann hiebei durch blosses kippen nicht entladen werden, sondern muss händisch abgetragen werden.
Aus der DE-PS Nr. 826265 ist eine Vorrichtung zum Entladen von Schüttgut mittels Schaufeln bekannt, bei welcher die Schaufeln auf einem Tragrahmen angeordnet sind, der auf Schienen verfahrbar ist. Die Schaufeln sind hiebei gegebenenfalls um ihre vertikalen Achsen verdrehbar. Mit dieser bekannten Vorrichtung der eingangs genannten Art kann das Gut jedoch nur an den offenen Stirnseiten des Waggons ausgetragen werden. Wenn ein Zug mit mehreren Waggons entladen werden soll, muss somit der Zug auseinandergerissen und jeder einzelne Waggon zu der Entladevorrichtung gefahren werden.
In der DE-AS 1005902 ist eine Vorrichtung zum Auftauen von in Waggons eingefrorenem Schüttgut beschrieben, die auf einem Tragrahmen verfahrbar ist, wobei der Tragrahmen als Rollwagen
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ist.
Aus der AT-PS Nr. 198190 ist eine über einen Druckmittelzylinder angetriebene Ladeschaufel bekannt, die um eine horizontale Achse schwenkbar ist.
Aus den US-PS Nr. 4, 096, 954 und Nr. 4, 128, 180 sind Vorrichtungen zum Entladen von oben offenen Waggons bekannt, die mit durch Druckmittel betriebene Schaufeln bzw. Greifern ausgestattet und auf den seitlichen Waggonrändern bzw. auf dem Ladegut verfahrbar sind.
Alle diese Vorrichtungen sind jedoch zum Entleeren von gefrorenem Schüttgut weitgehend ungeeignet, und ermöglichen zumeist kein vollständiges Entleeren des Waggons.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden, und eine Vorrichtung zum Ent-
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benötigt und auch das Entleeren von gefrorenem Schüttgut gestattet.
Dies wird gemäss der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass der den um wenigstens eine horizontale Achse und um eine im wesentlichen lotrechte Achse schwenkbaren Räumschuber tragende Tragrahmen beidseits des, vorzugsweise seitlich durch öffenbare Bordwände bzw. geöffnete Türen zu entleerenden, Eisenbahnwaggons an zusätzlichen Führungen, insbesondere Zahnstangen od. dgl., kraftschlüssig geführt ist, wobei der Räumschuber in an sich bekannter Weise in der Art eines Baggers an einem um eine weitere horizontale Achse schwenkbaren Lenker schwenkbar gelagert und mittels druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder bewegbar ist.
Mit Hilfe dieses gelenkig gelagerten Räumschubers, der von oben her in das Schüttgut einbringbar ist, kann das Schüttgut auch seitlich durch die offene Bordwand bzw. die offenen Waggontüren ausgetragen werden. Gleichzeitig kann mittels des Räumschubers auch der Eisenbahnwaggon selbst bewegt bzw. kann mittels des Räumschubers auch gefrorenes Schüttgut aufgerissen werden.
Durch die zusätzlichen Führungen, an welchen der Tragrahmen kraftschlüssig geführt ist, werden die Gegendrehmomente aufgenommen und ein Kippen der Vorrichtung vermieden.
Bei dieser Ausführung ist es somit möglich, einen ganzen Zug mit mehreren Waggons kontinuierlich seitlich durch die offenen Bordwände zu entladen, ohne die Waggons voneinander zu kuppeln.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der den Räumschuber tragende Tragrahmen in an sich bekannter Weise als auf den seitlich des zu entleerenden Waggons und im Ab-
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Die besonderen Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung sind folgende : Es sind bei Verwendung von normalen offenen Waggons keine teuren Rund-bzw. Stirnkipper notwendig.
Das Entladen kann im Gegensatz zu Rund- und Stirnkippern an beliebigen Stellen erfolgen.
Gefrorene Kohle, die sich mittels Rund- und Stirnkippern nicht entladen lässt, kann durch Aufreissen der gefrorenen Schichten durch den Räumschuber bewerkstelligt werden.
Über kurze Strecken kann die Entladeeinrichtung die Eisenbahnwaggons selbständig verfahren. Es ist keine Rangiereinrichtung notwendig.
Die Ausführung kann auf Einschienenbahn, in der Art eines Laufkranes (Fig. l, 2) oder in der Art eines Halbportalkranes bzw. Portalkranes (Fig. 3,4) erfolgen. Der Räumschuber könnte hiebei auch nur quer zur Schienenrichtung beweglich gelagert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Entladen von Schüttgut, insbesondere Kohle, Gestein od. dgl., aus offenen Eisenbahnwaggons, mit einem auf Schienen verfahrbahren, insbesondere als Portalrahmen ausgebildeten Tragrahmen, auf dem im Abstand oberhalb des zu entleerenden Eisenbahnwaggons ein Räum- schuber gelagert ist, der schwenkbar und mittels einer Antriebseinrichtung antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der den um wenigstens eine horizontale Achse (7) und um eine im wesentlichen lotrechte Achse (16) schwenkbaren Räumschuber (3) tragende Tragrahmen (2, 12) beidseits des, vorzugsweise seitlich durch öffenbare Bordwände bzw. geöffnete Türen zu entleerenden, Eisenbahnwaggons (1) an zusätzlichen Führungen, insbesondere Zahnstangen od. dgl.
(18), kraftschlüssig geführt ist, wobei der Räumschuber (3) in an sich bekannter Weise in der Art eines Baggers an einem um eine weitere horizontale Achse (9) schwenkbaren Lenker (8) schwenkbar gelagert und mittels druckmittelbetätigbarer Arbeitszylinder (11, 11') bewegbar ist.