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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Spannen der Kettfadenschar einer Webmaschine, insbesondere der Polkette einer Frottierwebmaschine, mit einem gegenüber dem Einfluss wechselnder Spannung der von einem Kettbaum abgezogenen Kettfäden nachgiebig gehaltenen Umlenkbaum.
Es ist allgemein bekannt, dass insbesondere bei Frottierwebmaschinen die Trägheit der beweglichen Teile der Einrichtung zum Spannen der Polkette infolge der beträchtlichen Bewegungen bei der Noppenbildung und der bescheidenen Kräfte, die zur Erzeugung der schwachen Polkettspannung erforderlich sind, eine wichtige Rolle spielt. Insbesondere treten dabei starke Schwankungen der Polkettspannung auf. Sein Vollhub des Blattes zur Bildung der Flornoppen erfahren zudem die Polkettfäden ein plötzliche Beschleunigung, die sich auf die zur Erzeugung der Polkettspannung unter Krafteinwirkung stehenden beweglichen Teile der Spanneinrichtung überträgt. Die Kraft zur Beschleunigung dieser Teile ist hiebei abhängig von deren Trägheit und muss von der Polkette aufgebracht werden, die somit eine entsprechende Spannungserhöhung erfährt.
Dabei kann es vorkommen, dass durch nur einige Schussfäden noch schwach gebundene Polkettfäden dem Blatt anfänglich nicht mitfolgen, wodurch Fadenlänge für die Noppenbildung verlorengeht. Ferner schwingen die aus ihrer Ruhelage gebrachten beweglichen Teile der Spanneinrichtung für die Polkette beim Anschlagen des Blattes an das Grundgewebe aus, welche bei ihrer durch die Erzeugung der Polkettspannung wirkenden Kraft verursachten Rückkehr in ihre Ruhelage von der Polkette aufgefangen werden, die dadurch wieder eine Spannungserhöhung erfährt, welche ihrerseits auch Fadenlänge von den Noppen abzuziehen vermag. Die Noppen werden dadurch ungleichmässig.
Um. die Trägheit der beweglichen Teile an der Spanneinrichtung für die Polkette herabzusetzen ist ein Umlenkbaum für Kettfadenscharen vorgeschlagen worden (DE-PS Nr. 2162396), bei welchem ein steifer Tragteil, der an seinen Enden an den Maschinenwangen gelagert ist und sich über die Breite der Fadenscharen erstreckt, von einem daran befestigten, unter dem Einfluss wechselnder Fadenspannung elastisch nachgiebigen Umlenkteil aus blattartigem Material zumindest teilweise umschlossen wird.
Hiefür besteht das blattartige Material aus einem glatten, nach Art einer Zylinderfläche gekrümmten Federband, welches derart mit dem Tragteil verbunden ist, dass der Umlenkteil eine in Richtung der Winkelhalbierenden nachgiebige, zwischen den einlaufenden und den ablaufenden Kettfadenscharen liegende und gekrümmte Auflagefläche zur Führung der umzulenkenden Kettfäden aufweist. Diese Lösung ist nicht nur sehr aufwendig, sondern es ist zusätzlich die Anbringung von dämpfenden nachgiebigen Stützkörpern zwischen dem Tragteil und dem nachgiebigem Umlenkteil zur Vermeidung von Schwingungen am Umlenkteil erforderlich, wobei eine Änderung der Kettspannung sehr umständlich ist.
Es ist auch eine andere Anordnung bekanntgeworden (CH-PS Nr. 596362), bei welcher der Umlenkbaum aus einem leichten Hohlzylinder besteht, der mittels Schwenkarmen am Maschinengestell befestigt ist und der von einem sich im wesentlichen in Längsrichtung des Umlenkbaumes erstreckenden Druckkissen abgestützt ist. Zur Anpassung der Kettfadenspannung ist das Druckkissen als schlauchartige Hülle ausgebildet, die mit einem unter wählbarem Druck stehenden Medium gefüllt ist. Auch diese Ausführungsform ist aufwendig, insbesondere bezüglich der Wahl und der Aufrechterhaltung des Druckes zur Erzeugung der Kettspannung. Ferner sind zusätzlich Überwachungseinrichtungen wegen der Gefahr des Auftretens von Leckstellen im Druckkissen erforderlich.
Es ist auch bekannt (US-PS Nr. 1, 463, 966), bei einem Streichbaum eine federnd gelagerte Umlenkwalze vorzusehen, die verhältnismässig kompakt ist und eine verhältnismässig niedrige Eigenfrequenz hat, so dass sie durch Einwirkung der wechselnden Kettfadenspannungen in Schwingungen gerät. Die eingangs beschriebenen Nachteile können daher auch durch eine solche bekannte Anordnung nicht vermieden werden.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zum Spannen der Kettfäden zu schaffen, mit der die Nachteile der genannten bekannten Konstruktionen vermeidbar sind und welche bei Verwendung rein mechanischer Bauteile eine grosse Funktionssicherheit und einfache Bauweise hat.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der Umlenkbaum über in Richtung der umgelenkten Kettfäden wirksame Biegefedern an seinem Träger abgestützt ist. Dadurch lässt sich eine absolut verlässliche Spannung der Kettfäden einer Webmaschine, insbesondere der Polkette einer Frottierwebmaschine, erzielen.
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Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Biegefedern am freien Ende je eines biegesteifen, vom Träger abstehenden Armes befestigt. Dies ergibt eine besonders einfache Befestigung für die Biegefedern. Gemäss einer erfindungsgemässen Weiterbildung sind hiebei die Biegefedern zum Verändern ihrer wirksamen Biegelänge durch je eine in Längsrichtung der Feder verstellbare, biegesteife Auflageplatte abgestützt.
Eine besonders einfache Konstruktion ergibt sich im Rahmen der Erfindung dann, wenn der Träger ein an sich'bekannter, drehbar am Maschinengestell gelagerter, federbelasteter und zur Abstützung der Kettfäden dienender Stützbaum ist, von dessen beiden Enden die Arme abstehen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen vereinfacht dargestellt. Fig. 1 zeigt diese Ausführungsform in Seitenansicht, Fig. 2 in anderem Massstab in Frontansicht, teilweise im Schnitt.
Am Maschinengestell --1-- (Fig. 2) der weiter nicht dargestellten Webmaschine ist drehbar ein Kettbaum --2--, der hier die Kettfäden --3-- der Polkette einer Frottierwebmaschine trägt, über seine Achse --4-- abgestützt. Die Kettfäden --3-- werden dabei vom Kettbaum --2-- über einen einen Träger --5-- für den Umlenkbaum --6-- bildenden Stützbaum und über den Umlenkbaum - in der Richtung des Pfeils --7-- zum nicht näher gezeigten Geschirr hin abgezogen.
Der der Abstützung der Kettfäden --3-- dienende Stützbaum ist verschwenkbar über seine Achse - -8-- im Maschinenrahmen --1-- gelagert und erstreckt sich im wesentlichen über die Länge des Kettbaumes --2-- hinaus. Dieser Stützbaum --5-- steht in bekannter Weise unter der Drehwirkung der Kettfäden --3--, wobei dieser Drehwirkung Zugfedern --9-- mit flacher Federcharakteristik entgegenwirken. Jeweils eine dieser Zugfedern --9-- befindet sich an jedem Ende des Stützbaumes - und greift mit ihrem einen Ende am Maschinenrahmen-l-an. Mit ihrem andern Ende ist jede Zugfeder --9-- über eine Manschette --10-- am freien Ende eines Schwenkarmes-11-- befestigt, welche Schwenkarme drehfest von den Enden des Stützbaumes --5-- radial wegragen.
Der Umlenkbaum --6-- ist über in Richtung des Pfeils --7-- der umgelenkten Kettfäden--3-- wirksame, hier blattförmige Biegefedern-12-- am Stützbaum-5-- befestigt, wobei die Befestigungspunkte natürlich beidseitig und ausserhalb der durch einige Fäden in Fig. angedeuteten Polkette --13-- liegen. Die Anordnung ist hiebei so getroffen, dass sich die Blattfedern --12-- mit ihren einen Enden in Schlitze --14-- des Umlenkbaumes --6-- erstrecken und dort befestigt, beispielsweise verstiftet sind. Das andere Ende jeder Blattfeder --12-- ist mit dem freien Ende eines biegesteifen schwenkbaren Armes --15-- verschraubt, welche Arme --15-- ebenfalls drehfest mit dem Stützbaum - verbunden sind.
Um nun durch Veränderung der Ausbiegelänge der Blattfedern --12-- die Spannung der Kett- fäden --3-- voreinstellen zu können, ist jede Biegefeder --12-- auf ihrer Ausbiegeseite durch eine in ihrer Längsrichtung verstellbare biegesteife Auflageplatte --16-- abgestützt. Hiefür weist jede Auflageplatte --16-- ein Langloch --17-- auf, durch welches die Befestigungsschraube --18-- für die betreffende Biegefeder --12-- hindurchtritt, wobei die Schrauben --18-- in den Schwenkarm - geschraubt sind.
Durch diese Massnahmen wird eine rein mechanische, leicht herstellbare und absolut funktionssichere Spanneinrichtung geschaffen, wobei es die getroffenen Massnahmen zudem gestatten, praktisch alle bestehenden Maschinen der vorgenannten Art in der beschriebenen Weise umzurüsten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Spannen der Kettfadenschar einer Webmaschine, insbesondere der Polkette einer Frottierwebmaschine, mit einem gegenüber dem Einfluss wechselnder Spannung der von einem Kettbaum abgezogenen Kettfäden nachgiebig gehaltenen Umlenkbaum, dadurch gekennzeichnet, dass der Umlenkbaum (6) über in Richtung (7) der umgelenkten Kettfäden (3) wirksame Biegefedern (12) an seinem Träger (5) abgestützt ist.