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Die Erfindung betrifft die gemeinsame Verwendung einer Pyrimidinverbindung der allgemeinen Formel
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worin X Chlor oder Fluor bedeutet, und eines Aluminiumsalzes der Formel
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gegebenenfalls zusammen mit andern Wirkstoffen und einem oder mehreren inerten, nichtphytotoxischen Trägern im Masseverhältnis 5 : 1 bis l : 300 entweder in Form einer Mischung oder durch unmittelbar aufeinanderfolgende Aufbringung zur Bekämpfung von Pilzen, insbesondere zur Behandlung von Pilzinfektionen von Kulturpflanzen.
Die vorgenannten Verbindungen sind bekannte Verbindungen und können nach in der Literatur beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Jedoch ist die erfindungsgemässe Kombination neu.
Es hat sich gezeigt, dass diese Kombination in überraschender Weise zur Bekämpfung von Pilzinfektionen von Nutzpflanzen wirksam ist. Die Kombination einer Verbindung der Formel (I) mit einer Verbindung der Formel (II) ist besonders gut zur Bekämpfung von Mehltauinfektionen von Rebstöcken geeignet.
Vorzugsweise erfolgt das Aufbringen auf das Laub zu einer beliebigen Zeit nach dem Auflaufen der Nutzpflanze bis zur Ernte. Der aufgebrachte Anteil und die Aufbringungshäufigkeit hängen von der Schwere oder der erwarteten Schwere der Pflanzenerkrankung ab. Es ist jedoch ein Merkmal dieser Erfindung und ein besonderer Vorteil, der durch die Verwendung der oben definierten Kombination erzielt wird, dass eine verminderte Behandlungshäufigkeit, beispielsweise nur einmal alle zwei bis drei Wochen, zur Bekämpfung von Rebstock-Mehltauinfektionen wirksam angewendet werden kann, wodurch eine Verminderung an Arbeitskosten erzielt wird.
Das bevorzugte Pyrimidin der Formel (I) zur Behandlung von Pilzinfektionen von Getreidepflanzen ist jenes, worin X Fluor bedeutet.
Die erfindungsgemäss verwendeten Wirkstoffe können auf die zu behandelnde Pflanze unmittelbar nacheinander oder gleichzeitig aufgebracht werden. Letzteres wird erfindungsgemäss bevorzugt. Die Verbindungen der Formel (I) werden vorzugsweise in einem Anteil von 10 bis 100 g/ha, insbesondere 10 bis 30 g/ha, bei der Behandlung von Rebstöcken aufgebracht. Die Verbindungen der Formel (II) werden vorzugsweise in einem Anteil von 100 bis 3000 g/ha aufgebracht. Vorzugsweise beträgt das Masseverhältnis der Verbindung der Formel (I) zu der Verbindung der Formel (II) 1 : 10 bis 1 : 100, wobei 20 bis 100 g Verbindung der Formel (I)/ha und 1000 bis 2000 g Verbindung der Formel (II)/ha verwendet werden.
Die Verbindung der Formel (II), das Aluminiumsalz von Äthylphosphit (AEP), kann auch in Kombination mit einem weiteren Fungizid, z. B. Mancozeb oder gegebenenfalls Folpet, 2- [ (Tri-
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chlormethyl) -thiol] -lH-isoindol-1, 3 (2H) -dion (vgl. Phytiarie Phytopharmacie 1 [1977]), verwendet werden. Bei Verwendung zusammen mit dem weiteren Fungizid beträgt das Masseverhältnis von AEP zum Fungizid 3 : 1 bis 1 : 2.
Um die Herstellung, die Lagerung und den Transport zu vereinfachen, werden die Kòmbina- tionen der Verbindungen der Formeln (I) und (II) normalerweise in Konzentratform hergestellt, welche zur Verdünnung mit Wasser im notwendigen Ausmass vorgesehen ist. Dies geschieht deswegen, damit die obgenannten Aufbringungsmengen leicht erhalten werden können. Solche konzentrierten Zubereitungen können 0, 5 bis 90%-Masse, vorzugsweise 5 bis 90%-Masse, Wirkstoffe zusammen mit einem oder mehreren inerten, nichtphytotoxischen Trägern enthalten. Solche Zubereitungen liegen gewöhnlich in Form eines netzbaren Pulvers oder Staubs oder einer wässerigen Lösung vor.
Die konzentrierten Zubereitungen sind für die entsprechende Verdünnung mit Wasser vor dem Verbrauch vorgesehen. Diese Bildung einer wässerigen Dispersion kann in herkömmlichen Spritzbehältern, die für diesen Zweck geeignet sind, durchgeführt werden.
Netzbare Pulver oder Stäube sind ein inniges Gemisch der Wirkstoffe, eines oder mehrerer inerter Träger und entsprechender Netzmittel. Der inerte Träger kann Attapulgitton, Montmorillonitton, Diatomeenerde, Kaolin, Glimmer, Talk oder ein gereinigtes Silikat sein. Wirksame Netzmittel
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te von Phenol.
Beispiele für netzbare Pulver gemäss der Erfindung sind solche mit folgender Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Netzbare <SEP> Pulver <SEP> %-Masse
<tb> Verbindung <SEP> der <SEP> Formel <SEP> (I) <SEP> 0, <SEP> 25-10
<tb> Verbindung <SEP> der <SEP> Formel <SEP> (II) <SEP> 10 <SEP> - <SEP> 80 <SEP>
<tb> Netzmittel <SEP> 0 <SEP> - <SEP> 10 <SEP>
<tb> Dispergierungsmittel <SEP> 0-10 <SEP>
<tb> Antizusammenballungsmittel <SEP> 0-10 <SEP>
<tb> Inerter <SEP> Träger <SEP> - <SEP> 100 <SEP>
<tb>
Wässerige Suspensionen und Lösungen enthalten die Wirkstoffe suspendiert oder gelöst in Wasser oder geeigneten Lösungsmitteln, gegebenenfalls mit Netzmitteln, Verdickungsmitteln, Gefrierschutzmitteln oder Konservierungsmitteln. Geeignete Netzmittel sind Produkte, die oben im Zusammenhang mit netzbaren Pulvern genannt wurden.
Verdickungsmittel, wenn solche eingesetzt werden, sind normalerweise geeignete Zellulosematerialien oder Naturgummis, während Glykole im allgemeinen verwendet werden, wenn ein Gefrierschutzmittel notwendig ist. Konservierungsmittel können aus einem weiten Bereich von Materialien ausgewählt werden. Beispiele hiefür sind die verschiedenen Paraben-Bakterizide, Phenol, o-Chlorcresol, Phenylquecksilber (II) nitrat und Formaldehyd.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert. In diesen Beispielen bedeutet die Bezeichnung "CCPM"die Verbindung der Formel (I), worin X Chlor bedeutet. Die verwandte Verbindung, in der X für Fluor steht, wird durch die Abkürzung "CFPM" angegeben. Die Verbindung der Formel (II) wird durch das Symbol"AEP"angegeben.
Beispiele 1 bis 3 :
Die folgenden netzbaren Pulver wurden hergestellt :
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<tb>
<tb> (1) <SEP> %-Masse
<tb> CCPM <SEP> 0, <SEP> 5
<tb> AEP <SEP> 50, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Natriumdioctylsulfosuccinat <SEP> 2, <SEP> 0 <SEP>
<tb> äthoxyliertes <SEP> Nonylphenol <SEP> 2, <SEP> 0 <SEP>
<tb>
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<tb>
<tb> (1) <SEP> %-Masse
<tb> Natriumligninsulfonat <SEP> 3, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Siliziumdioxyd <SEP> 6, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Kaolinton <SEP> auf <SEP> 100,0
<tb> (2) <SEP> %-Masse
<tb> CFPM <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP>
<tb> AEP <SEP> 50, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Natriumlaurylsulfat <SEP> 3, <SEP> 0 <SEP>
<tb> sulfoniertes <SEP> Lignin <SEP> 2, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Diatomeenerde <SEP> auf <SEP> 100, <SEP> 0 <SEP>
<tb> (3) <SEP> %-Masse
<tb> CCPM <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP>
<tb> AEP <SEP> 30, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Folpet <SEP> 15,
<SEP> 0 <SEP>
<tb> Natriumlaurylsulfat <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> Natriumligninsulfonat <SEP> 4, <SEP> 0 <SEP>
<tb> ausgefälltes <SEP> Siliziumdioxyd <SEP> 8, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Kaolin <SEP> auf <SEP> 100, <SEP> 0 <SEP>
<tb>
In jedem Beispiel wurden die Wirkstoffe mit den angegebenen Streckmitteln in herkömmlichen Mischeinrichtungen sorgfältig vermengt. Das Gemisch wurde weiterhin in einer Fluidenergiemühle weiter auf eine Grösse von 1 bis 10 pm vermahlen. Schliesslich wurde das Gemisch erneut vermischt und vor dem Abpacken entlüftet.
Eine Kombination der Fungizide Fenarimol Verbindung der Formel (I), worin X Chlor bedeutet, und Aluminiumäthylphosphit (Verbindung der Formel (II)] wurde getestet, und es wurde gefunden, dass sie Synergismus zeigt (s. die Daten der folgenden Tabelle).
Zuerst wurden wässerige Sprühmittel mit einem Gehalt von 10 und 20 TpM Fenarimol und 200 TpM Aluminiumäthylphosphit, enthaltend 33 %-Masse Folpet, hergestellt. Sie wurden entweder allein oder in Kombination auf Weizenpflanzen aufgebracht. Nachdem die Pflanzen wieder trocken waren, wurden sie durch Bestäuben mit Sporen von Pulvermehltau angeimpft, in einem Inkubationsraum gehalten und dann in ein Treibhaus gegeben, um Krankheitssymptome entwickeln zu lassen.
Die Krankheitsbekämpfung wurde durch Vergleich mit unbehandelten Pflanzen berechnet :
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<tb>
<tb> Dosierung <SEP> % <SEP> Krankheitsbekämpfung
<tb> Fenarimol <SEP> 10 <SEP> 65
<tb> 20 <SEP> 72
<tb> AEP/Folpet <SEP> 200 <SEP> 0
<tb> Fenarimol <SEP> + <SEP> AEP/Folpet <SEP> 10 <SEP> + <SEP> 100 <SEP> 92
<tb> 20 <SEP> + <SEP> 100 <SEP> 82
<tb>
Aus den Werten, die erzielt wurden, als die Fungizide einzeln verwendet wurden, war es
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möglich, einen theoretischen Wert der Krankheitsbekämpfung durch die Mischungen zu berechnen, indem die wohlbekannte Colby-Gleichung (Weeds 15, S. 20 bis 22 [1967]) angewendet wurde ; der Synergismus wurde durch die Tatsache bewiesen, dass der festgestellte Wert grösser war als der berechnete theoretische Wert.
Beispiel 4 : Es wurde eine Mischung, enthaltend das Fungizid Fenarimol [die Verbindung der Formel (I), worin X Chlor bedeutet und Aluminiumäthylphosphit [die Verbindung der Formel (II)] geprüft.
Zunächst wurde Kartoffeldextroseagar, enthaltend 10 und 20 TpM Fenarimol und 100 TpM Aluminiumäthylphosphit, hergestellt. Proben dieser Präparate wurden in Petri-Schalen, 15 x 100 mm, gegossen und verfestigen gelassen.
Hierauf wurde die Agarfläche beimpft, indem ein 6 mm Agarpfropfen, welcher das Mycel des Pilzes Pythium ultimum enthielt, in das Zentrum der Platte gebracht wurde, wobei die das Mycel aufweisende Oberfläche nach oben zeigte. Die Platten wurden dann bei 260C bebrütet.
Die antifungale Aktivität wurde im Vergleich zu Kontrollen durch Messen des radialen Wachstums des Mycels an der Agaroberfläche, die die Fungizide enthielt, bestimmt.
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<tb>
<tb>
Dosierung <SEP> % <SEP> Krankheits-
<tb> (TpM) <SEP> bekämpfung <SEP>
<tb> Fenarimol <SEP> 10 <SEP> 55
<tb> 20 <SEP> 69
<tb> Aluminium-äthylphosphit
<tb> (AEP) <SEP> 100 <SEP> 31
<tb> Fenarimol <SEP> + <SEP> AEP <SEP> 10 <SEP> + <SEP> 100 <SEP> 76
<tb> 20 <SEP> + <SEP> 100 <SEP> 91
<tb>
Aus den Werten, die erhalten wurden, als die Fungizide einzeln eingesetzt wurden, konnte ein theoretischer Wert der Krankheitsbekämpfung der Mischungen errechnet werden, u. zw. unter Anwendung der Colby-Gleichung (Weeds 15, S. 20 bis 22 [1967]). Aus der Tatsache, dass die gefundenen Werte grösser waren als die berechneten theoretischen Werte, ergab sich der Synergismus.
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