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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Leichtbeton, bei dem in einer ersten Phase genässter Grobkorn-Zuschlagstoff, wie Naturbims, Hüttenbims, Hüttensplitt und eigenporiger
Kalksteinsplitt mit offenem Gefüge, mit Korngrösse von 8 bis 25 mm ohne Zementzusatz mit feinkörnigerem
Zuschlagstoff gemischt wird und in einer zweiten Mischphase Zement, Wasser und gegebenenfalls die
Restmenge des feinkörnigeren Zuschlagstoffes beigegeben werden.
Es ist bereits bekannt (DE-PS Nr. 1057940), zur Herstellung eines Mehrkorn-Leichtbetons den feinkörnigeren Zuschlagstoff der Grobkorn-Gesamtzuschlagstoffmenge in zwei Teilmengen zuzusetzen. Dabei wird ein Anteil A aus einer etwa 40% igen Zementanteilmenge und einem dieser Menge entsprechenden
Raumanteil von Feinteilen der Zuschlagstoffe, vermindert um die Feinstkörnungen kleiner als 1 mm, gebildet, wogegen der Anteil B die Restzementmenge von etwa 60%, die restlichen Zuschlagstoffe, also den gesamten Grobkorn-Zuschlagstoff und einen Teil des feinkörnigen Zuschlagstoffes enthält. Der Anteil B wird zuerst in üblicher Weise gemischt und dann erst der Anteil A in die Trommel der Mischmaschine eingebracht, vorzugsweise eingeschleudert.
Die Poren und Vertiefungen an der Aussenseite des Grobkorns werden hiebei mit Zementmörtel ausgefüllt, wodurch sich zwangsläufig eine Verminderung der Wärme- dämmung ergibt. Ausserdem wird unnötig Zement verbraucht, denn zum Anfüllen der Klüfte und Schrunde des Grobkorns wird an sich kein Zement benötigt, und das um die Feinstanteile von 0 bis 1 mm verminderte Füllmaterial verliert die für die Wärmedämmung vorteilhafte Haufwerksporigkeit, die sich ohne
Zementbeigabe ergeben würde.
In weiteren Veröffentlichungen über die Technologie des Schüttbetons mit Hüttenbims sowie über die Mehrphasenmischung beim Leichtkornbeton und beim Schüttbeton ("Zement und Beton" 24/62),
Baustoffindustrie, Seiten 302 und 303, Dissertation von Geymayer an der TH Graz 1963, Seiten 167 bis
174 und Tabelle 19) wird festgestellt, dass durch Änderungen in der Mischreihenfolge, durch Mehrphasenmischung und eine zeitgerechte Zementbeigabe beträchtliche Festigkeitssteigerungen des Schüttbetons bewirkt werden können bzw. dass durch Füllung der Grobkornporen mit Sand oder Magerzementmörtel an den für die Festigkeit entscheidenden Kittstellen eine Konzentration des Zements erreicht wird. Diese Feststellungen sind inzwischen durch die Praxis erhärtet worden.
Es handelt sich stets darum, die sonst beim Schüttbeton auftretenden Festigkeitsschwankungen zu mindern und durch Zementkonzentration Einsparungen an Bindemittel bzw. höhere Festigkeiten zu erreichen, ohne das Raumgewicht zu vergrössern.
Den hier wirksam werdenden Vorteilen stehen aber die bisher ausser acht gelassenen Nachteile hinsichtlich der Wärmedämmung gegenüber. Sowohl bei Sand als zementlose erste Beigabe zum vorgenässten Grobkorn als auch bei dem in den Veröffentlichungen vornehmlich beschriebenen Magerbeton wird nämlich in den Poren und Vertiefungen des Grobkorns für die Wärmedämmung und Minderung des Raumgewichts nichts getan, denn auch bei zementloser Sandbeigabe werden die Klüfte und Schründe des Grobkorns durch die Feinstanteile des Zuschlagstoffes (Korngrösse 0 bis 1 mm) zugeschmiert, und von der Bildung einer Haufwerksporigkeit kann keine Rede sein.
Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das bekannte zweiphasige Mischverfahren so zu verbessern, dass die Wärmedämmung des entstehenden Leichtbetons erhöht und sein Gewicht verringert wird, ohne dabei aber Festigkeitseinbussen in Kauf nehmen zu müssen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass für den in er ersten Phase dem Grobkorn-Zuschlagstoff zugemischten feinkörnigeren Zuschlagstoff ein dem Grobkorn-Zuschlagstoff entsprechendes eigenporiges Material mit einer Korngrösse von 1, 0 bis 8, 0 mm eingesetzt wird.
Dadurch fällt das Raumgewicht des Betons gegenüber bisher bekannten Mischungen bzw.
Mischverfahren, und es verbessert sich in gleicher Weise durch die Haufwerksporigkeit des Füllmaterials die Wärmedämmung. Eine weitere Verbesserung der Wärmedämmung ergibt sich dadurch, dass sich das Füllmaterial, also der feinkörnigere Zuschlagstoff, in den Klüften und Schründen des Grobkorn-Zuschlagstoffes nicht nur haufwerksporig einlagert, sondern selbst eigenporig ist. Da in der ersten Mischphase kein Zement verwendet wird, tritt dann um das so vorbereitete Grobkorn in der zweiten Mischphase an den für die Festigkeit wichtigen Haftbrücke eine Zementanreicherung ein.
Bei Einphasenmischverfahren gibt es zwar bereits neben Grobkorn-Zuschlagstoffen auch feinkörnigere Zuschlagstoffe mit Korngrössen über 1 mm, doch ist bei diesen Zuschlagstoffen, abgesehen von ihrer andersartigen Verwendung, immer ein relativ hoher Prozentsatz an Feinstkornanteilen mit Korngrössen
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unter 1 mm enthalten, der eine entsprechende Verbesserung der Wärmedämmung beeinträchtigen würde, da es erfindungsgemäss ja gerade auf einen möglichst geringen Feinstkornanteil ankommt.
In günstiger Weiterbildung der Erfindung wird in der ersten Mischphase als feinkörnigerer Zuschlagstoff ein solcher mit einer Korngrösse von 1, 0 bis 1, 5 mm zugesetzt. Ein derartiges Material bestimmter Korngrösse kann von vornherein, z. B. vom Lieferwerk, bereitgestellt werden, so dass sich eine Vereinfachung der Arbeitsgänge an der Mischmaschine bzw. auf der Baustelle ergibt.
Bei s pie 1 : Es soll ein Kubikmeter konstruktiver Leichtbeton der Betongüte B 225 hergestellt werden. Als Grobkorn-Zuschlagstoff stand Hüttenbims mit einer Korngrösse von 15 bis 20 mm und als feinkörnigerer Zuschlagstoff gebrochenes Granulat mit einer Korngrösse von 0 bis 3 mm zur Verfügung. In der ersten Phase wurde der gesamte in der Mischmaschine zu benässende Hüttenbims (420 kg) mit 180 kg Granulat, aus dem der Feinstkornanteil von 0 bis 1 mm ausgesiebt wurde, gemischt. In der zweiten Mischphase erfolgte die Zugabe des Restgranulats (970 kg), der für die Betongüte benötigten Zementmenge von 325 kg PZ 375 und die Zugabe von Wasser in der für die Rüttelfähigkeit erforderlichen Menge, wobei der vorher ausgesiebte Feinstkornanteil gegebenenfalls zusätzlich beigegeben wurde.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Leichtbeton, bei dem in einer ersten Phase genässter Grobkorn-Zuschlagstoff, wie Naturbims, Hüttenbims, Hüttensplitt und eigenporiger Kalksteinsplitt mit offenem Gefüge, mit Korngrössen von 8 bis 25 mm ohne Zementzusatz mit feinkörnigerem Zuschlagstoff gemischt wird und in der zweiten Mischphase Zement, Wasser und gegebenenfalls die Restmenge des feinkörnigeren Zuschlagstoffes beigegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass für den in der ersten Phase dem Grobkorn-Zuschlagstoff zugemischten feinkörnigeren Zuschlagstoff ein dem Grobkorn-Zuschlagstoff entsprechendes eigenporiges Material mit einer Korngrösse von 1, 0 bis 8, 0 mm eingesetzt wird.