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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Schnellbindemittel für selbstverdichtenden
Beton gemäß Anspruch
1 sowie die Verwendung eines solchen Schnellbindemittels für selbstverdichtenden
Beton in einem Beton und für
Anwendungen.
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Schnellbindemittel
für selbstverdichtenden
Beton sind Bindemittel, die schnell abbinden und aushärten, d.h.
sie härten
schnell aus, sobald sie eingesetzt wurden, und haben kurzfristig
gute mechanische Eigenschaften. Solche Bindemittel des Typs Mörtel oder
Beton haben vorzugsweise eine Druckfestigkeit Rc von wenigstens
8 MPa nach 6 Stunden (oder sogar nach 4 Stunden) und von wenigstens
24 MPa nach 24 h. Diese selbstverdichtenden Betons müssen eine
Verarbeitbarkeitsdauer von wenigstens 1 Stunde und höchstens
eineinhalb bis zwei Stunden haben, ohne dass irgendein Rütteln erforderlich
ist. Die Verarbeitbarkeit wird anhand der Absenkungshöhe eines
Abrams-Trichters (gemäß der französischen
Norm NF P 18-451 vom Dezember 1981) gemessen, und man bewertet einen
Beton als verarbeitbar, wenn diese Absenkung wenigstens 15 cm beträgt.
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Die
Erfindung ist insbesondere für
die dringende Reparatur von Bauwerken oder zur vorläufigen Abstützung von
Tunneln, Stollen oder anderen analogen Bauwerken bestimmt.
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Unter "dringender Reparatur" versteht man eine
Reparatur, die in kürzester
Zeit vorgenommen werden muss, um ein beschädigtes Bauwerk wieder in einen
funktionsfähigen
Zustand bringen zu können.
Eine solche Reparatur betrifft meistens Straßen oder Autobahnen, Flughafenpisten
usw. Bei höheren
Temperaturen, insbesondere in warmen Ländern, wo die Temperatur 30°C überschreiten kann,
ist es besonders schwierig, ein Schnellbindemittelgemisch für selbstverdichtenden
Beton zu transportieren und dabei seine Fließfähigkeit während des Transports bis zu
seiner Platzierung aufrechtzuerhalten. Außerdem haben die bekannten Schnellbindemittel
für selbstverdichtenden
Beton bei Umgebungstemperaturen in der Größenordnung von 30–40°C, die man
in zahlreichen warmen Ländern
häufig
antrifft, einen sehr schnellen Abbindungsbeginn, was ihre Verarbeitung
schwierig macht. Diese Schwierigkeit findet man wegen der Beschleunigung
durch die erhöhte
Temperatur insbesondere bei der Straßenreparatur.
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Man
versteht unter "vorläufiger Abstützung" von Tunneln die
Bildung einer mehr oder weniger dicken vorläufigen Verkleidung auf den
Wänden
und dem Dach solcher abzustützender
Bauwerke. Diese Verkleidung ist notwendig, um die Wände des
Bauwerks zu verfestigen und so das Personal zu schützen, während man die
Platzierung einer endgültigen
Verkleidung aus Beton oder Wölbsteinen
abwartet. Die Abstützung
ist also nur für
eine kurzzeitige Dauer bestimmt (bis zu maximal zwei Monaten), und
daher wird das Einziehen von Streckenbögen, das die Bauzeit des Bauwerks
erheblich verzögert,
vermieden.
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Bei
einem Tunnel geht die derzeitige Tendenz eher dahin, den feuchten
Weg der Betonherstellung zu verwenden (Mischen des Bindemittels
mit Wasser, bevor man es platziert), der weniger Umweltprobleme
für das
Personal bedeutet.
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Außerdem werden
heute mit Erfolg bestimmte Techniken der unterirdischen Bohrung
verwendet, wie diejenige des Vorschneidens von Kanälen, die
unter dem Namen "Perforex" bekannt ist. Bei
dieser Technik wird das Spritzen eines beschleunigten Bindemittels
in einen häufig
langen und geraden Kanal verwendet (ungefähr 20 bis 30 cm Dicke auf 3
bis 4 Meter Länge
auf dem gesamten zylindrischen Teil eines unterirdischen Tunnels).
Sie wird heute mit Schnellbindemitteln für selbstverdichtenden Beton
des Typs "LP2" der Anmelderin auf
der Grundlage von Schlacke und Calciumaluminaten realisiert.
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Solche
Bindemittel erlauben es jedoch nicht, den Kanal in befriedigender
Weise durch Pumpen und Gießen
zu füllen.
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Diese
beiden Anwendungen bei der dringenden Reparatur und vorläufigen Abstützung erfordern
Bindemittel mit ähnlichen
Spezifitäten:
Sie müssen
eine angepasste Rheologie haben, was vorzugsweise eine Verarbeitbarkeitsdauer
von mindestens einer Stunde und höchstens eineinhalb bis zwei
Stunden und eine sehr schnelle Härtung
von reparierten Elementen oder vorläufigen Gewölben impliziert.
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Diese
Bindemittel müssen
andererseits vorzugsweise robust sein, d.h. ein reproduzierbares
Verhalten unter einem großen
Bereich von Bedingungen aufweisen. So ist es zweckmäßig, wenn
ihr Verhalten so wenig wie möglich
von den Luftbedingungen (Temperatur und/oder Feuchtigkeit) und/oder
den Variationen der Rohstoffe abhängt.
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Außerdem ist
es wünschenswert,
dass diese Bindemittel leicht zu verarbeiten und so ökonomisch
wie möglich
sind.
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Die
Europäische
Patentanmeldung EP-A1-0 769 482 beschreibt ein Material zum Spritzen,
das einen Zementmörtel
umfasst, der zur Wandabstützung
eines Tunnels bestimmt ist. Dieses Material hat eine Zusammensetzung,
die Zement, zum Beispiel Portland-Zement, Gips und Calciumaluminat
umfasst. Vorzugsweise wird ein Wasserreduktionsmittel hinzugefügt, um die
Fließfähigkeit
des Zementmörtels
zu verbessern. Der Gips und das Calciumaluminat variieren in Anteilen
von 0 bis 25%, bezogen auf den Zement.
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Das
in diesem Dokument offenbarte Material in seinen zahlreichen Ausführungsbeispielen
entspricht nicht den oben genannten Spezifikationen für die dringende
Reparatur oder vorläufige
Abstützung
eines Bauwerks. Insbesondere erfährt
dieses Material eine fast momentane Versteifung, wenn die Gesamtheit
der Bestandteile seiner Zusammensetzung gemischt wird. Außerdem werden
die offenbarten Zusammensetzungen notwendigerweise durch Spritzen
angewendet, und sie sind nicht zum Gießen und/oder Pumpen geeignet.
Insbesondere sind sie nicht selbstverdichtend.
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Die
Erfindung betrifft ein Schnellbindemittel für selbstverdichtenden Beton,
das eine erhöhte
Verarbeitbarkeitsdauer haben kann, insbesondere zwischen einer Stunde
und einer Stunde dreißig
oder zwischen einer Stunde und zwei Stunden. Unter "Verarbeitbarkeitsdauer" versteht man die
Dauer der Aufrechterhaltung der Fließfähigkeit, die der Verzögerung des
Abbindungsbeginns entspricht.
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Diese
beiden Eigenschaften der Aufrechterhaltung der Fließfähigkeit
und von großen
kurzfristigen Festigkeiten, die anscheinend unverträglich sind,
erlauben es insbesondere, eine Bindemittelzusammensetzung in der
Betonzentrale zu realisieren und sie anschließend im Fahrmischer auf eine
Baustelle zu transportieren, wobei die Zusammensetzung schnell aushärtet, sobald
sie eingesetzt wurde. Diese Eigenschaften des Bindemittels erlauben
es auch, es dank seiner Fließfähigkeit
mechanisch zu pumpen und in Tunnelkanäle zu gießen, wobei man eine schnelle
Aushärtung
erhält.
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Die
Erfindung ist auf ein solches Bindemittel des Typs Mörtel oder
Beton gerichtet, das eine Druckfestigkeit in der Größenordnung
von 8 MPa nach 6 h oder sogar nach 4 h und von 24 MPa nach 24 h
haben kann, welche an zylindrischen Proben der Abmessung 16 cm × 32 cm
gemessen wird.
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Das
Schnellbindemittel für
selbstverdichtenden Beton gemäß der Erfindung
kann auch leicht zu pumpen oder zu gießen sein, insbesondere ohne
Rütteln
(selbstverdichtender Beton), was es besonders gut für die vorläufige Abstützung von
Stollen oder Tunneln geeignet macht.
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Das
Bindemittel gemäß der Erfindung
für selbstverdichtenden
Beton kann eine leichte und ökonomische
Durchführung
ermöglichen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung des Schnellbindemittels für selbstverdichtenden
Beton gemäß der Erfindung
in einem Beton und die Anwendungen dieses Schnellbindemittels für selbstverdichtenden Beton
bei der vorläufigen
Abstützung
oder dringenden Reparatur eines Bauwerks, was eine Verarbeitung
unter den Bedingungen von Umgebungstemperaturen von über 25°C mit einschließt.
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Zu
diesem Zweck betrifft die Erfindung ein Schnellbindemittel für selbstverdichtenden
Beton, das Folgendes umfasst, bezogen auf das Trockengewicht des
Bindemittels:
- • 70% bis 90% Portland-Zement;
- • 4
bis 16% Calciumaluminat;
- • 4
bis 14% Calciumsulfat in Form von Anhydrit;
- • einen
Beschleuniger und einen Verzögerer;
- • wenigstens
einen Hilfsstoff, der einen Wasserreduzierer umfasst;
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Gemäß der Erfindung:
- • kann
man 0 bis 2% gelöschten
Kalk Ca(OH)2 hinzufügen;
- • umfasst
der Wasserreduzierer wenigstens einen Superweichmacher, der aus
einer wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren organischen Verbindung, die wenigstens
eine Aminodi(alkylenphosphonsäure)-Gruppe
und wenigstens eine Polyalkylenoxidkette umfasst, oder wenigstens
einem ihrer Salze besteht.
- • Das
Bindemittel der Erfindung unterscheidet sich also vom Material des
Dokuments EP-769.482 dadurch, dass der Wasserreduzierer einen oder
mehrere Superweichmacher umfasst, wie sie oben definiert sind, und
durch die fakultative Anwesenheit von Kalk.
- • Diese
neue Zusammensetzung erlaubt es, die oben genannten Probleme zu
lösen,
und eröffnet
insbesondere die Möglichkeit,
eine Verarbeitungszeit von über
1 Stunde und vorzugsweise von eineinhalb bis zwei Stunden zu haben,
den Beton dank unserer selbstverdichtenden Zubereitung pumpen zu
können,
wobei man gleichzeitig sehr hohe mechanische Druckbeständigkeiten
bei 6 Stunden und bei 24 Stunden hat (8 MPa nach 6 Stun den und vorzugsweise
8 MPa nach 4 Stunden sowie 24 MPa nach 24 Stunden), was eine Verarbeitung
bei Temperaturen zwischen 10 und 35°C mit einschließt.
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Tatsächlich erlaubt
es das Schnellbindemittel für
selbstverdichtenden Beton gemäß der Erfindung überraschenderweise,
gleichzeitig den Beginn des Abbindens ausreichend zu verzögern und
eine schnelle Aushärtung
in ausgezeichneter Qualität
zu erhalten.
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Die
Verarbeitbarkeitszeit ist ein fundamentaler Parameter. Sie ermöglicht die
Herstellung der Zusammensetzung in einer Betonzentrale, was es erlaubt,
Manipulationen der Rohstoffe auf der Baustelle, wo oft wenig Platz
ist, zu vermeiden und dadurch Unfälle zu vermeiden. Sie ermöglicht weiterhin
einen Transport der Zusammensetzung, zum Beispiel im Fahrmischer,
was somit die Logistik der Baustelle vereinfacht.
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Ein
weiterer Vorteil der Zusammensetzung gemäß der Erfindung besteht darin,
dass sie mit den üblichen
Mitteln von Baustellen gepumpt werden kann, da diese Zusammensetzung
gießfähig und
selbstverdichtend ist. So wird ihre Verwendung vereinfacht, da sie
gut gegossen werden kann, sogar ohne Rütteln, und gleichzeitig dem
Kriterium der erhöhten
kurzfristigen mechanischen Festigkeit genügt.
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Außerdem ist
eine weitere wichtige Eigenschaft der Zusammensetzung ihre Robustheit,
d.h. ihre Fähigkeit,
gewöhnliche
Granulatvariationen auszuhalten und gleichzeitig die mechanische
Festigkeit des Endprodukts zu bewahren. Solche Variationen treten
in Zentralen für
gebrauchsfertigen Beton häufig
auf.
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Ein
weiterer Vorteil ist das fehlende Schwitzen bzw. die fehlende Entmischung
der Betonzusammensetzungen, die mit verschiedenen üblichen
Sanden und Granulaten realisiert werden, selbst mit Absenkungsmessungen
mittels eines Abrams-Trichters von 24 cm.
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Außerdem kann
das Bindemittel gemäß der Erfindung
für selbstverdichtenden
Beton unter variablen Luftbedingungen eingesetzt werden, zum Beispiel
von 10°C
bis 35°C,
wobei es gleichzeitig den Kriterien genügt, die erhöhte kurzfristige mechanische
Festigkeiten fordern, und eine befriedigende Verarbeitbarkeit aufweist.
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Das
Bindemittel kann geliefert werden:
- • entweder
in Form einer trockenen Vormischung für den Teil der Bestandteile
ohne flüssige
Additive (und als Variante gegebenenfalls ohne Sand und Zuschläge), in
Säcken
oder als Schüttgut,
wobei die Baustelle des Bauwerks, wo dann das Verkneten mit dem
Wasser durchgeführt
wird, direkt beliefert wird;
- • oder
in Form von Beton für "Fahrmischer" ausgehend von üblichen
Betonzentralen.
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Vorzugsweise
umfassen die Hilfsstoffe einen Abbindebeschleuniger, der vorzugsweise
0,5 bis 2,5% des Trockengewichts des Bindemittels ausmacht. Dieser
Abbindebeschleuniger umfasst vorteilhafterweise Natriumcarbonat.
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Die
Hilfsstoffe umfassen ebenfalls vorzugsweise einen Abbindeverzögerer, der
vorzugsweise 0,5 bis 2,5% des Trockengewichts des Bindemittels ausmacht.
Dieser Abbindeverzögerer
umfasst vorteilhafterweise Zitronensäure, vorzugsweise in Form des
Monohydrats.
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Der
Anhydrit hat vorteilhafterweise eine Reinheit von über 90%
und umfasst vorteilhafterweise Anhydrit II.
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Außerdem hat
das Calciumaluminat vorzugsweise einen Minimalgehalt von 50% Aluminiumoxid.
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Vorzugsweise
macht der Superweichmacher ungefähr
1,5% des Trockengewichts des Bindemittels aus.
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Dieser
Superweichmacher ist vorzugsweise eine Verbindung (I) oder ein Salz
der Verbindung (I), wobei die Verbindung (I) der Formel
-
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- entspricht, wobei
- • Rein
Wasserstoffatom oder eine gesättigte
oder ungesättigte
einwertige Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 18 Kohlenstoffatome
und gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome umfasst, wobei R
vorzugsweise ein Wasserstoffatom oder eine gesättigte oder ungesättigte einwertige
Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome umfasst,
50% bis 100% der Ri Ethylen sind und 0 bis
50% der gegebenenfalls übrigen
Ri gleich oder verschieden sind und ein
Alkylen, wie Ethylen, Propylen, Butylen, Amylen, Octylen oder Cyclohexen,
oder ein Arylen, wie Styrol oder Methylstyrol, darstellen, wobei
die Ri gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome
umfassen;
- • Q
eine Kohlenwasserstoffgruppe ist, die 2 bis 18 Kohlenstoffatome
und gegebenenfalls ein oder mehrere Heteroatome umfasst;
- • A
eine Alkylengruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen ist, wobei A vorzugsweise
eine Methylengruppe ist;
- • die
Rj gleich oder verschieden sind und ausgewählt werden
können
aus:
– der
Gruppe A-PO3H2,
wobei A die zuvor genannte Bedeutung hat;
– und der Gruppe wobei B eine Alkylengruppe
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist,
wobei B vorzugsweise Ethylen
oder Propylen ist, wobei A die zuvor genannte Bedeutung hat;
- • "n" eine Zahl von 20 bis 250 ist;
- • "r" die Zahl der Gruppen [R-O(Ri-O)n] ist, die an
die Gesamtheit der Rj gebunden sind;
- • "q" die Zahl der Gruppen [R-O(Ri-O)n] ist, die an
Q gebunden sind;
- • die
Summe "r + q" höchstens
gleich 3 ist;
- • "y" eine ganze Zahl ist, die gleich 1 oder
2 ist;
- • Q,
N und die Rj zusammen einen oder mehrere
Ringe bilden können,
wobei der oder die Ringe außerdem ein
oder mehrere andere Heteroatome enthalten können.
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Die
Salze der Verbindungen (I) können
stöchiometrisch
oder nicht stöchiometrisch,
gemischt oder nicht gemischt sein und bestehen aus Alkalimetallen,
Erdalkalimetallen, Aminen oder quartären Ammoniumverbindungen.
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Die
Verbindungen (I) liegen in einer Form vor, die von der flüssigen Form
zur festen Form variieren kann, wobei die wachsartige Form durchlaufen
wird.
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Die
Kategorie dieser Superweichmacher, die in der Erfindung eingesetzt
werden, ist an sich allgemein als Verflüssigen für wässrige Suspensionen von Mineralteilchen
und Pasten von hydraulischem Bindemittel bekannt und im Dokument
FR-A-2.696.736 offenbart.
Außerdem
ist ein Herstellungsverfahren für
einen solchen Verflüssigen
im Dokument FR-A-2.689.895 beschrieben. Wegen einer ausführlichen
Beschreibung dieser Kategorie von Verbindungen (I) und der Salze
dieser Verbindungen (I) wird insbesondere auf das Dokument FR-A-2.696.736
verwiesen.
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Der
oben definierte Superweichmacher weist vorteilhafterweise die folgenden
Merkmale auf, die getrennt oder zusammen gemäß allen ihren technisch möglichen
Kombinationen genommen werden können:
- • Rist
ein Wasserstoffatom;
- • Rist
eine einwertige, gesättigte
oder ungesättigte
Kohlenwasserstoffgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen;
- • die
Gruppen Ri sind aus Ethylen und Propylen
ausgewählt;
- • Ri ist hauptsächlich Ethylen, wobei die Zahl
der Ri entsprechenden Ethyleneinheiten ausreicht,
um den wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren Charakter der Verbindung (I) zu bewahren;
- • Q
ist eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und steht vorzugsweise
für Ethylen
und/oder Propylen, die vorteilhafterweise in einer Menge von 95
Molvorhanden sind, wobei der Rest aus anderen Monomeren, wie Cyclohexen
oder n-Hexen, besteht;
- • die
Alkylidengruppe A umfasst 1 bis 3 Kohlenstoffatome;
- • A
ist eine Methylengruppe;
- • die
Gruppe Rj ist die Gruppe -CH2-PO3H2 gegebenenfalls
als Salz, oder die Gruppe -C2H4N(CH2-PO3H2)2, gegebenenfalls als Salz, oder die Gruppe
-C3H6N(CH2PO3H2)2, gegebenenfalls als Salz;
- • die
Salze der Verbindung (I) sind Natrium-, Calcium- oder Diethanolaminsalze;
- • "n" liegt zwischen 20 und 250, vorzugsweise
zwischen 30 und 150 und besonders bevorzugt zwischen 50 und 100;
- • die
Summe "r + q" ist kleiner als
3 und vorzugsweise gleich 1;
- • "y" ist gleich 1.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Verbindung (I), die im hydraulischen Bindemittel gemäß der Erfindung für selbstverdichtenden
Beton als Superweichmacher verwendet wird, eines oder mehrere der
folgenden Merkmale:
- (i) wenigstens 50% der
Ri sind Ethylen und die gegebenenfalls vorhandenen
anderen Ri sind Propylen;
- (ii) Rj ist aus den gegebenenfalls als
Salz vorliegenden Gruppen -CH2-PO3H2,
- (iii) -C2H4N(CH2-PO3H2)2 und -C3H6N(CH2PO3H2)2 ausgewählt.
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Sehr
gute Ergebnisse wurden mit einer diphosphonierten Verbindung (I)
erhalten, bei der Ri Ethylen ist, Rj CH2-PO3H2 ist, "n" zwischen 30 und
150 (Grenzen eingeschlossen), vorzugsweise zwischen 50 und 100 (Grenzen
eingeschlossen), liegt, die Summe "r + q" gleich 1 ist und "y" gleich
1 ist.
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Eine
Verbindung, die sehr gute Ergebnisse geliefert hat, entspricht der
Formel (II):
oder einem
ihrer Salze.
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Vorteilhafterweise
ist der Portland-Zement ein schneller Zement (Typ "R" genannt), der vorzugsweise auf eine
Feinheit von wenigstens 4000 cm2/g gemahlen
ist.
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Vorzugsweise
ist der Zement vom Typ HRI (mit hoher Anfangsfestigkeit).
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung des Bindemittels gemäß der Erfindung
für selbstverdichtenden
Beton in einem Beton.
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Die
Zusammensetzung kann dann mit klassischen Granulaten (Sand, Kies
und/oder Schotter) ergänzt werden.
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Vorzugsweise
hat der Beton eine Korngröße von kleiner
oder gleich 20 mm. So kann die Zusammensetzung leicht gepumpt werden.
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Außerdem hat
der Beton vorteilhafterweise ein Gewichtsverhältnis von effizientem Wasser
zu trockenem Bindemittel zwischen 0,35 und 0,4 und hat vorteilhafterweise
ein Trockengewichtsverhältnis
von Granulat zu Bindemittel zwischen 4 und 5.
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Die
Erfindung betrifft auch die Anwendungen eines Schnellbindemittels
für selbstverdichtenden
Beton gemäß der Erfindung
auf die Füllung
eines Kanals durch Pumpen und/oder Gießen für die vorläufige Abstützung eines Bauwerks und auf
eine dringende Reparatur eines beschädigten Bauwerks sowie seine
Anwendung unter Bedingungen einer Umgebungstemperatur von über 25°C.
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Die
Erfindung wird mit Hilfe der folgenden Beispiele, die keineswegs
einschränkend
sind, veranschaulicht und ausführlich
beschrieben.
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Beispiel 1
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Zubereitung
für die
Abstützung
von Stollen
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Zusammensetzung
des Bindemittels:
– Portland-Zement
Typ CEMI 52,5 R von Saint Pierre La Cour | 81,85% |
– Anhydrit
ICI (Quelle CaSO4 > 90%) | 8,75% |
– Calciumaluminat
Typ Secar 51 BTF vor Lafarge Aluminates | 7% |
– Natriumcarbonat
Na2CO3 | 1,7% |
– Zitronensäure-Monohydrat | 0,7% |
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Zusammensetzung
des Betons:
– Sand 0–5 | 754
kg/m3 |
– Kies 5–12 | 372
kg/m3 |
– Schotter
12–20 | 723
kg/m3 |
– Bindemittel
gemäß oben angegebener
Zusammensetzung | 400
kg/m3 |
– Wasser
(effizientes Wasser/Bindemittel = 0,40) | 160
l |
– Superweichmacher-Aminophosphonate,
vertrieben
unter dem Namen Optima 100,
als Zusatz zu dem Beton in flüssiger Form | 6
l. |
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Die
folgenden Leistungen werden für
den Beton erhalten (Rohstoffe bei ungefähr 14°C).
- • Man beobachtet
eine Aufrechterhaltung der Verarbeitbarkeit während 1 h 15 (also Möglichkeit
der Herstellung in einer Zentrale für gebrauchsfertigen Beton und
dann Transport im Fahrmischer).
- • Man
misst die Verarbeitbarkeit anhand der Absenkung mit Hilfe eines
Abrams-Trichters und erhält
die folgenden Zeiten T (in Minuten):
T0: | 23
cm |
T15: | 23
cm |
T45: | 20
cm |
T60: | 18
cm |
T75: | 16,5
cm. |
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Bei
T 90 hat das Produkt alle Plastizität verloren.
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Die
Abbindung wird bei 1 h 55 geschätzt.
- • Man
kann diesen Beton platzieren, ohne zu rütteln (selbstverdichtender
Beton).
- • Man
beobachtet weder Schwitzen noch Entmischung.
- • Die
Druckfestigkeiten (Rc) werden an Proben von 16 cm × 32 cm
gemessen und sind in Tabelle I aufgeführt ("d" steht
für "Tag").
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Die
festgelegten Kriterien der mechanischen Festigkeit werden gut erfüllt, wobei
man gleichzeitig die erforderlichen Verarbeitbarkeitsbedingungen
hat.
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Man
beobachtet keine Unordnung auf der Oberfläche der Proben, ihre Reinigung
ist nicht unbedingt notwendig.
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Beispiel 2
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Zubereitung
für eine
dringende Reparatur
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Zusammensetzung
des Bindemittels:
– Zement
Typ HPR Siam 3 ASTM Typ 3 von Siam-Zement | 78,2% |
– Anhydrit
ICI (Quelle CaSO4 > 90%) | 10% |
– Secar
51 von Lafarge (Quelle Al2O3 > 52,5%;
CaO > 39%) | 8% |
– Natriumcarbonat
Na2CO3 | 1,9% |
– Zitronensäure | 1,9% |
– Aminophosphonate "Optima 100" als
Zusatz
zu dem Beton in flüssiger
Form | 1,5% |
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Zusammensetzung
des Betons:
– Sand 0–5 | 733
kg/m3 |
– Kies 5–12 | 478
kg/m3 |
– Schotter
12–20 | 684
kg/m3 |
– Bindemittel
gemäß oben angegebener
Zusammensetzung | 400
kg/m3 |
– Wasser
(effizientes Wasser/Bindemittel = 0,40) | 160
l. |
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Die
folgenden Leistungen werden für
einen Beton bei 30°C
erhalten.
- • Man
beobachtet eine Aufrechterhaltung der Verarbeitbarkeit während 1
h 45.
- • Man
beobachtet weder Schwitzen noch Entmischung.
- • Man
misst die Verarbeitbarkeit anhand der Absenkung mit Hilfe eines
Abrams-Trichters und erhält
die folgenden Zeiten T (in Minuten):
T0: | 17
cm |
T60: | 16
cm |
T90: | 7
cm |
T105: | 5
cm. |
- • Die
Druckfestigkeiten (Rc) werden an Würfeln von 15 cm × 15 cm
gemessen (die bis 24 h erhaltenen Ergebnisse sind an nicht entformten
Proben gewonnen worden):
Rc 33,8 MPa nach 6 h
Rc 48,1
MPa nach 24 h
Rc > 60
MPa nach 7 d.
- • Die
festgelegten Kriterien der mechanischen Festigkeit werden gut erfüllt, wobei
man gleichzeitig die erforderlichen Verarbeitbarkeitsbedingungen
hat.
- • Man
beobachtet keine Unordnung auf der Oberfläche der Proben, ihre Reinigung
ist nicht unbedingt notwendig.
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Beispiel 3
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Dieses
Beispiel ist ein Vergleich einer Zusammensetzung gemäß der Erfindung
mit einer Zusammensetzung des Standes der Technik und insbesondere
mit einer Zusammensetzung gemäß der Lehre
des Europäischen
Patents EP A1-0
769 482.
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Man
mischt im voraus alle trockenen Bestandteile, dann fügt man Wasser
dazu, das den Superweichmacher enthält.
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Für die Zusammensetzung
von Beispiel 12 des Patents EP-A1 0 769 482 sind die Verhältnisse
Tonerdezement/Portland-Zement, Gips/Portland-Zement und Natriumhydrogensulfid/Portland-Zement
diejenigen, die in Beispiel 12 des Patents beschrieben sind.
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Rheologieverhalten,
Messung der Selbstausbreitung, modifizierter Test gemäß ASTM C230
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Die
erhaltenen Ergebnisse beweisen, dass:
- – man mit
einer Zusammensetzung gemäß dem Stand
der Technik, wie derjenigen von Beispiel 12 des Patents EP-A1 0
769 482, eine fast sofortige Versteifung erhält, sobald die Menge der Bestandteile
gemischt ist; dieses Theologische Verhalten ist dasjenige, das für alle Materialien
gewünscht
wird, die durch Spritzen angewendet werden sollen;
- – man
mit einer Zusammensetzung gemäß unserer
Erfindung, die der vorstehenden ähnelt,
aber einen Superweichmacher umfasst, der aus wenigstens einer wasserlöslichen
organischen Verbindung besteht, die eine Aminodi(alkylenphosphonsäure)-Gruppe,
und zwar Optima 100, das von Chryso SAS kommerzialisiert wird, und
wenigstens eine Polyalkylenoxidkette umfasst, ein sehr fließfähiges Material
erhält,
das die Rheologie über
die Zeit gut beibehält.