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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schlauchbooten aus gummiertem Gewebe, wobei zwei seitliche Schläuche und eine die Schläuche verbindende, den Boden und Taschen zur Aufnahme von den Boden über ein Heckbrett hinaus verlängernder, starrer Heckflossen bildende Bootshaut im unvulkanisierten Zustand konfektioniert und sodann vulkanisiert werden.
Boote obiger Konstruktion sind bekannt. Sie sind für den Transport zerlegbar, beanspruchen wenig
Platz zum Aufbewahren, können mit Aussenbordmotoren betrieben werden und bieten einer bzw. mehreren
Personen bequem Platz. Eine den Belastungen entsprechende Verwindungssteifigkeit wird durch die Verwendung eines starren seitlich und bugseitig von den aufblasbaren Schläuchen begrenzten Bodens erreicht.
Zur Aufhängung des Motors dient ein starres, mit dem Boden fix verbindbares Heckbrett, das in eine taschenartige Ausnehmung der über die Heckflossen geführten Bootshaut gesteckt und mit dem starren Boden fest verbunden wird.
Ein grosser Nachteil dieser Bootsausführung liegt darin, dass gemäss dem Stand der Technik aus verfahrenstechnischen Gründen das Heckbrett nicht fix mit den seitlichen Schläuchen verbunden wird, so dass die Schubkraft in äusserst ungünstiger Weise vom Heckbrett auf den Boden und vom Boden auf die Schläuche übertragen wird.
Die genannten verfahrenstechnischen Gründe bestehen in der Schrumpfung des gummierten Gewebes während der Vulkanisation und der notwendigen genauen Einpassung des starren, nicht schrumpfenden Heckbrettes.
Das ist insofern von besonderer Bedeutung, als bei zu grossen Passungstoleranzen das gummierte Gewebe im Bereich der Verbindungsstelle sowohl im Plus- als auch im Minusbereich einer erhöhten Zugbeanspruchung unterworfen ist.
Zur Erzielung einer besonders hohen Massübereinstimmung zwischen den starren, nicht schrumpfenden Teilen und dem gummierten Gewebe wird nun erfindungsgemäss ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Bootshaut in bezug auf die gewünschten Fertigmasse des Bootes mit einem Übermass von 1 bis 1, 5% konfektioniert wird und das Heckbrett vor oder nach der Vulkanisation in an sich bekannter Weise durch Anvulkanisation oder Verklebung mit der Bootshaut und den Schläuchen verbunden wird.
Ein derartig hergestelltes Boot weist eine innige Verbindung von Heckbrett und den seitlichen Schläuchen auf, wobei die Verbindung selbst keinerlei Ursache für Spannungen im Gewebe ergibt. Die feste Verbindung mit den Schläuchen entlastet den starren Boden, so dass dieser wesentlich schwächer ausgebildet werden kann und das Gesamtgewicht des Bootes verringert wird. Die Funktion des Bodens liegt dann nur mehr in der Kielbildung.
Zudem kann durch die Schubkraftübertragung auf die Schläuche die Geschwindigkeit bei gleichbleibender Motorleistung angehoben werden. Wird als Heckbrett Holz od. dgl. verwendet, ist es von Vorteil, dieses nach dem Vulkanisationsvorgang an die Schläuche anzukleben, da die Vulkanisationstemperatur von
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B.Metallen, kann das Heckbrett jedoch auch gleich mitanvulkanisiert werden. Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer Zeichnung beispielhaft näher erklärt :
Die seitlichen, aufblasbaren Schläuche-l, 2--begrenzen die seitlichen Flanken des starren Bodens der über das Heckbrett --4-- hinaus durch die beiden starren Heckflossen --3-- verlängert wird.
Sowohl die Unterseite des Bodens --8--, als auch die Heckflossen --3-- und der untere Teil --7-- des Heckbrettes --4-- sind durch eine flexible Gummihaut--9--bedeckt.
Zur Herstellung werden in bekannter Weise gummibeschichtete Trevira-oder Polyamid-Gewebe mittels Schablonen zugeschnitten und konfektioniert. Wird ein temperaturfestes Heckbrett verwendet, kann das Boot vollständig im Rohzustand konfektioniert werden. Dazu muss das die Schrumpfung kompensierende Übermass von 1 bis 1, 5% beachtet werden, so dass nach der Vulkanisation ein völlig spannungsfreies Boot erreicht wird.
Das Heckbrett --4-- wird mittels Gummiprofilen --5, 6-- an die Schläuche 2--anvulkanisiert oder angeklebt, wobei die Kraftübertragungsfläche relativ gross gehalten werden kann. An der Unterseite wird die Stossstelle mit den Heckflossen --3-- durch die an das Heckbrett --4-- anvulkanisierte Bootshaut - abgedichtet.
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Nach dem Gebrauch des Bootes kann es in der Weise zerlegt werden, dass der aus mehreren Teilen bestehende starre Boden sowie die starren, von der Bootshaut--9--taschenartig umgebenden Heckflossen entfernt werden. Das gummierte Gewebe sowie die Bootshaut können um das starre Heckbrett zu einem handlichen, bequem transportierbaren Paket gefaltet werden.
Bei der Verwendung eines nicht temperaturfesten Materials für das Heckbrett kann dies zweckmässigerweise erst nach dem Vulkanisationsvorgang an die Bootshaut--9--sowie an die Schläuche --1, 2-- angeklebt werden. Eine besonders innige Verbindung kann durch die Verwendung eines Reaktantenklebers erreicht werden.