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Die Erfindung betrifft eine schützenlose Bandwebmaschine zur Herstellung von Florgewebebändern, mit einem Maschinengestell, einer Fachbildevorrichtung, welche beim Betrieb die Kettfäden mindestens eines Bandes für die Bildung eines ersten und eines zweiten Webfaches in drei Kettfaden-Schichten aufteilt, und mit einem Schussfadeneintragteil, um in jedes erste Webfach eine Schlinge eines Schussfadens einzutragen, wobei mindestens eine im wesentlichen quer zu den Kettfäden verlaufende, ortsfest am Maschinengestell befestigte Führung, eine in dieser verschiebbar geführte Rute und ein Antriebsteil für diese vorhanden sind, wobei der letztere mit der Rute dauerend in Wirkverbindung steht, so dass der eine Endabschnitt der Rute beim Betrieb in das zweite Webfach schiebbar ist und wieder aus dem Bereich der Kettfäden herausziehbar ist.
Aus der US-PS Nr. 733, 586 ist eine Webmaschine für die Herstellung von Moquette- oder Axminstergeweben bekannt, die eine in einer Führung verschiebbare rohrförmige Nadel aufweist. Diese Nadel wird durch ein Rad mit Stiften, die in Löcher der Nadel eingreifen, verschoben und beim Betrieb ins Webfach eingeschoben, anschliessend wieder herausgeschoben und bleibt dann bis zur nächsten Fachbildung unbewegt.
Dabei ist von Nachteil, dass die Nadel starr und unelastisch ist, dass die Nadel nicht zur Anschlagkante transportiert wird und während etwa zwei bis vier Fachwechseln im Gewebe bleibt.
Damit ist es nicht möglich, die Florfadenschlingen direkt mittels der Nadel zu bilden, sondern sie werden mittels einer Hilfsfadenschlaufe gebildet, die von der Nadel ins Webfach eingeführt und später wieder von Hand aus oder mit einer besonderen Vorrichtung entfernt wird. Ein weiterer Nachteil der bekannten Webmaschine, auf der Teppiche und ähnliche breite Gewebe hergestellt werden, besteht in der geringen Arbeitsgeschwindigkeit.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine schützenlose Bandwebmaschine anzugeben, die die Herstellung von Florgewebebändern mit grosser Geschwindigkeit ermöglicht und die den genannten Nachteil vermeidet. Dies wird bei einer Bandwebmaschine der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass die Rute in an sich bekannter Weise mit demjenigen Endabschnitt mit dem Antriebsteil verbunden ist, der an dem vom zweiten Webfach abgewendeten Ende der Führung aus dieser herausragt, dass die Rute elastisch biegbar ist, wobei das Webblatt den aus der Führung heraus in das zweite Webfach hineinragenden Rutenabschnitt beim Anschlagen mitnimmt und hiebei verbiegt, und dass eine Haltevorrichtung vorgesehen ist, die den zur Anschlagkante hin gebogenen Rutenabschnitt in einer zur Bandtransportrichtung senkrechten Ebene festhält.
Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, die Flornoppen durch die die Rute umschlingenden Florkettfäden zu bilden. Ferner wird damit eine sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeit der Bandwebmaschine erreicht.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, dass mehrere Ruten vorhanden sind, von denen jede mit einem eigenen Antriebsteil verbunden ist. Auf diese Weise kann die Arbeitsgeschwindigkeit weiter erhöht werden.
Die Erfindung soll nun an Hand in den Zeichnungen vereinfacht dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigen die Fig. l eine Bandwebmaschine mit einer biegsamen Rute im Zeitpunkt, wo die letztere in das Webfach eingeführt wird und die Fig. 2 einige Teile der in der Fig. l dargestellten Bandwebmaschine im Zeitpunkt, wo sich das freie Rutenende bei der Webblattanschlagstelle befindet.
In den Fig. l und 2 ist eine zur Herstellung von Florgeweben dienende, als Ganzes mit-1-- bezeichnete Bandwebmaschine dargestellt. Das fertiggestellte Gewebeband-2-- wird durch nicht dargestellte Bandhalter geführt und bewegt sich beim Weben in der durch den Pfeil --3-- bezeichneten Richtung.
Beim Beginn eines neuen Webzyklus werden die Kettfäden beim Warenrand, der im folgenden auch als Anschlagkante --4-- bezeichnet wird, mit einer Fachbildevorrichtung --12--, die etwa durch Schäfte oder Jacquardzüge gebildet werden kann, in drei Kettfaden-Schichten --7, 8, 9-- aufgeteilt. Die sich in den beiden Fig. l und 2 zuunterst befindende erste Schicht --7-- und die mittlere, zweite Schicht --8-- bilden zusammen ein erstes Webfach --5--. Die mittlere, zweite Schicht --8-- und die oberste, dritte Schicht - bilden zusammen das zweite Webfach --6--.
Die unterste Schicht --7-- enthält zwei Arten von Kettfäden, nämlich straff gespannte Grundkettfäden --7a-- und lose oder nur schwach gespannte Pol-
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kettfäden --7b--. Die mittlere Schicht --8-- wird ebenfalls durch Grundkettfäden --8a-- und Polkettfäden - gebildet. Die oberste Schicht --9-- enthält dagegen nur Polkettfäden --9b--.
Die Grundkettfäden --7a und 8a--dienen zusammen mit dem nicht dargestellten Schussfaden zur Bildung des Grundgewebes --2a-- des Bandes --2--. Der Schussfaden wird nach jedem Fachwechsel mit einem Schussfadeneintragteil eingetragen.
Die Bandwebmaschine weist des weiteren eine Führung --10-- auf. Diese ist so am nicht dargestellten Maschinengestell befestigt, dass ihre Längsachse ungefähr rechtwinkelig zum Band --2-- verläuft und gegen das zweite Webfach --6-- gerichtet ist. Der dem letzteren zugewendete Führungsabschnitt ist auf seiner von der Fachbildevorrichtung --12-- abgewendeten Seite mit einem Längsschlitz --10a-- versehen.
In der Führung --10-- ist eine elastisch biegbare Rute --11-- verschiebbar geführt, wobei die Führung als Geradführung für die Rute --11-- ausgebildet ist. Der vordere, freie Rutenabschnitt --l1a-- durchdringt zu dem in der Fig. l dargestellten Zeitpunkt das zweite Webfach --6--. Das hintere Ende der Rute --11-- ist mit einer Verdickung --11b-- versehen und mit einem Stift-12'-verbunden. Letzterer ragt in den Schlitz --14a-- eines Schwenkarmes --14--, der auf einer Welle --15-- sitzt, beim Betrieb Hin- und Her-Schwenkbewegungen ausführt und als Antriebsteil für die Rute --11-- dient, die formschlüssig mit dem Schwenkarm --14-- verbunden ist.
Die Bandwebmaschine-l-weist des weiteren eine am Maschinengestell befestigte Haltevorrichtung --26-- mit einem Träger-28-- und zwei rechenartig an diesem befestigten Haken --27-- auf. Die zwei Haken --27-- verlaufen parallel zur Kette, d. h. parallel zur mittleren Kettfadenschicht-8--. Im übrigen sind die beiden Haken --27-- neben den Bandrändern, u. zw. etwas oberhalb des fertiggestellten Bandes - und der mittleren Kettfadenschicht-8-- angeordnet.
Das Webblatt --13-- ist so ausgebildet, dass es zwischen den freien Enden der beiden Haken --27-hindurch bis zur Anschlagkante --4-- bewegt werden kann.
Wenn nun eine Reihe von Florschlingen gebildet werden soll, wird beim Eintragen des Schussfadens gleichzeitig die Rute --11-- in das zweite Webfach eingeschoben, so dass sie in die in der Fig. 1 dargestellte Stellung gelangt. Dann wird die eingetragene Schussfadenschlaufe durch das Webblatt-13-an die Anschlagkante --4-- angeschlagen und mit einem nicht dargestellten Abbindeorgan abgebunden.
Dabei transportiert das Web blatt --13-- gleichzeitig den Rutenabschnitt-lla-- in den Bereich der Anschlagkante-4-, so dass der Rutenabschnitt --11a-- von der Haltevorrichtung --26-- gefasst werden kann.
Wie der Fig. 2 entnommen werden kann, wird der Abschnitt --11c-- der Rute --11--, der sich ausserhalb des Bereiches der Kettfäden, u. zw. zwischen diesen und dem ungeschlitzten Teil der Hülse befindet, dabei elastisch zur Anschlagkante --4-- hin gebogen. Der hintere Teil der Rute mit der Verdickung --l1b-- wird dabei durch die Führung --10-- in seiner Lage festgehalten. Die Haltevor- richtung --26-- hält anderseits den freien Rutenabschnitt --l1a-- im Bereich der Anschlagkante --4-derart fest, dass er in einer zur Bandlängsrichtung und damit auch zur Transportrichtung --3-- senkrechten Ebene verläuft. Im übrigen wird der Rutenabschnitt derart festgehalten, dass er auf der oberen Seite des Grundgewebes aufliegt oder sich sogar etwas über diesem befindet.
Wenn der eingetragene Schussfaden-Abschnitt und der Rutenabschnitt --11a-- zur Anschlagkante - transportiert werden, findet gleichzeitig ein Fachwechsel statt. Dabei gelangen die sich bei Beginn des Webzyklus in der dritten kettfaden-Schicht --9-- gelegenen Polkettfäden --9b-- in die unterste Kettfadenschicht-7--. Die Polkettfäden --9b-- laufen dann um die Rute herum und bilden so eine Reihe von Florschlingen --2b--. Damit diese beim Nachziehen der Kettpolfäden nicht in das Grundgewebe --2a-hineingezogen werden, muss die Rute mindestens solange festgehalten werden, bis der nächste Schuss eingetragen und an die Anschlagkante angeschlagen ist. Bei diesem auf die Florschlingenbildung folgenden Schusseintrag ist es unerheblich, ob dabei ein zweites Webfach gebildet wird oder nicht.
Auf diese Weise werden die Polkettfäden in denjenigen Bereichen des Bandes--2--, in denen sie nicht gerade Florschlingen bilden, in das Grundgewebe --2a-- eingebunden.
Der Rutenabschnitt --11a-- bleibt nun mindestens bis zum Anschlagen des nächsten Schusses oder während mehreren Schusseinträgen im Bereich des Gewebes. Dabei wird der Rutenabschnitt --l1a-- natürlich mit dem neu gebildeten Gewebe weitertransportiert. Nach dem Anschlagen des nächsten Schusses oder nach mehreren Schusseinträgen und Fachwechseln wird die Rute --11-- durch den Antriebsteil --14-wieder aus dem Bereich des Bandes --2-- herausgezogen. Die Rute --11-- ist derart elastisch, dass sie
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sich dabei wieder streckt und ihre ursprüngliche gerade Form annimmt. Sie kann nun für die Bildung einer weiteren Reihe von Florschlingen wieder in das zweite Webfach hineingeschoben werden.
Der Schwenkarm --14-- muss selbstverständlich im Gleichlauf zur Fachbildevorrichtung --12-- und zum Schussfadeneintragteil angetrieben werden. Die Führung --10-- bleibt, wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt, während des ganzen Arbeitszyklus ortsfest. Ferner bleibt die Rute --11-- während des ganzen Arbeitszyklus mit dem Antriebsteil in Wirkverbindung.
Da die Rute --11-- biegsam ist und nur eine vernachlässigbare Masse aufweist, kann sie nach der Eintragung ohne weiteres ebenso schnell gegen die Anschlagkante --4-- transportiert werden wie der Schussfaden angeschlagen wird. Beim Herausziehen der Rute aus dem Gewebe springt die Rute infolge ihrer Elastizität ebenfalls sehr schnell in ihre Ausgangslage zurück. Die vorstehend beschriebene Bandwebmaschine-l-ermöglicht daher, ein Florgewebe mit gleicher Webgeschwindigkeit herzustellen wie ein normales Gewebe.
Falls die Florgewebe zur Herstellung von Bandverschlüssen verwendet werden sollen, so müssen die Florschlingen von einem Teil der Bänder noch aufgeschnitten oder geformt werden, so dass sie als Kupplungsmittel dienen können. Falls die Florschlingen aufgeschnitten werden sollen, kann die Rute an ihrem freien Ende mit einem kleinen Messer versehen werden. Die Rute kann jedoch auch mit einer Längsrille versehen werden, die als Führung und Auflagefläche für die Schneidkante eines Messers dient.
Zweckmässigerweise wird die Maschine für die Herstellung von jedem Band nicht nur mit einer, sondern mit mehreren, beispielsweise mit vier Ruten ausgerüstet. Dies ermöglicht, beispielsweise bei jedem zweiten Fachwechsel Florschlingen zu bilden und die Ruten trotzdem während mehrerer Fachwechsel im Gewebe zu belassen. Versuche haben erwiesen, dass es ohne weiteres möglich ist, vier Ruten in der gleichen Führung --10-- zu führen. Es sind dann vier Antriebsteile, d. h. Schwenkarme vorhanden, und jede Rute ist mit einem eigenen Schwenkarm verbunden, so dass die vier Ruten einzeln hin- und hergeschoben werden können. Die vier Schwenkarme müssen dann selbstverständlich voneinander distanziert, beispielsweise etwas übereinander und in der Gewebe-Ebene gegeneinander versetzt, angeordnet sein.
Im übrigen kann natürlich auch für jede Rute eine eigene Führung vorgesehen sein.
Selbstverständlich kann die Dicke der Rute --11-- sich über ihre Länge ändern. Beispielsweise kann ihr Abschnitt-llc--zur Erhöhung der Biegsamkeit etwas dünner sein als die restlichen Abschnitte.
Bei der Herstellung von Bändern für Bandverschlüsse kann es zweckmässig sein, wenn das gleiche Band Florschlingen unterschiedlicher Grösse aufweist. Zu diesem Zweck können abwechselnd Ruten verschiedener Breite eingeschoben werden.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Haltevorrichtung --26-- sind die Haken --27-- in ihrer Höhe verstellbar. Die Haken können dann so eingestellt werden, dass die Rute sich bei der Anschlagkante --4-- ausserhalb der Bandebene, d. h. ober-oder unterhalb des Grundgewebes --2a--, befindet und dieses nicht mehr berührt. Durch Verstellen der Haken können Gewebe mit Florschlingen verschiedener Grösse hergestellt werden. Ferner können mit durchhängendem Rutenabschnitt --l1a-- Florschlingen gebildet werden, deren Grösse über die Breite des Bandes unterschiedlich ist.
Bei der Herstellung von Florgeweben für Frottierstoffe, Samt oder andere Stoffe werden die Dicke des Rutenabschnittes --l1a-- und die Spannung der Polkettfäden vorteilhafterweise derart aufeinander abgestimmt, dass über die ganze Breite des Bandes-2-gleich grosse Florschlingen gebildet werden.
Bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird der freie Rutenabschnitt durch das Webblatt --13-- zur Anschlagkante --4-- transportiert. Es wäre selbstverständlich ohne weiteres möglich, die Haltevorrichtung --26-- verschiebbar anzuordnen, so dass sie die Rute nach dem Hineinschieben fassen und zur Anschlagkante --4-- ziehen kann.
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