<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines Firnankers an einem Eispickel, um ihn auch als Spaten bzw. Schaufel verwenden zu können.
Ein bekanntes Gerät ist z. B. das Firngerät "Messner", ein gewellter aber ebener Stanzteil aus Aluminiumblech, welcher mit kleinen Bügeln versehen ist, womit er am Eispickel befestigt werden kann.
Ausserdem ist in der Mitte ein Winkel eingestanzt, so dass auch eine Befestigung an der Spitze der Pickelhaue möglich ist. Dieses Gerät kann als Schaufel sowie auch zum Sichern oder Verankern nur in Verbindung mit einem Eispickel verwendet werden, wobei es lediglich die Angriffsfläche vergrössert. Damit ist es kein selbständiges Sicherungselement und geht damit an der Problemstellung vorbei. Ausserdem wird das Gerät, wenn es als Spaten verwendet wird, mit zwei Klemmen lediglich am Pickelstiel festgeklemmt. Da die Klemmen nicht so fest angezogen werden können - Klemmen und Firnanker deformieren sich dadurch-verrutscht der Firnanker am zylindrischen Stiel des Pickels, sobald der Firnanker belastet wird, was sich z. B. beim Einstechen in Harsch nicht verhindern lässt. Somit versagt diese Konstruktion in der Praxis völlig.
Ein weiteres bekanntes Gerät ist der "MSR" - Firnanker. Er besteht aus einem in der Mitte gebogenen V-förmigen Blech. Diese Konstruktion weist als "Befestigungsvorrichtung" am Pickel nur drei Lochpaare auf, durch welche eine Reepschnur zur behelfsmässigen Befestigung durchgezogen werden kann.
Eine solche verrutscht aber bei Belastung ebenfalls sofort, da die Stiele der Pickel sehr glatte Oberflächen aufweisen.
Bei allen andern Ausführungen wird der Firnanker ebenfalls primär nur mittels verschiedenartiger Schellen und Klemmvorrichtungen an den Stiel festgeklemmt, was sich aber in der Praxis - bei den glatten zylindrischen Kunststoff-, Holz- oder Metallstielen nicht bewährt.
Es müsste deshalb am Firnanker eine Vorrichtung angebracht werden, in welche das Ende des Pickelstieles hineingesteckt wird. Da das Ende des Stieles eine Metallspitze aufweist, müsste diese Vorrichtung so gestaltet sein, dass sie diese Spitze aufnimmt, so dass bei einer Stossbelastung von oben der Firnanker nicht entlang des Stieles verrutschen kann.
Die Erfindung schafft insofern eine Neuerung, als sie jeden Firnanker zu einem vollwertigen Gerät zum Sichern und Verankern als auch zur Schneeschaufel bzw. Spaten macht. Dies ist vor allem bei Rettungseinsätzen auf Gletschern und bei grossen bergsteigerischen Unternehmungen wie Expeditionen usw. wichtig, da hier an Gewicht gespart werden muss und es nicht möglich ist, spezielle Geräte wie Schaufeln zusätzlich mitzunehmen. Aus diesem Grunde musste bisher bei Rettungseinsätzen oft auf Schaufeln oder Firnanker verzichtet werden, was bei der Errichtung der Verankerung einen grossen Mehraufwand an Zeit erforderte.
Hiezu besteht die Vorrichtung erfindungsgemäss darin, dass auf dem Firnanker eine den Hohlraum an seiner Innenseite überspannende Lasche angebracht ist, auf welcher ein Stecksitz für die Spitze eines Eispickelstieles angeordnet ist. Vorzugsweise ist dabei der zwischen Lasche und der Innenseite des Firnankers gebildete Zwischenraum zum Einstecken des Spitzen- oder des Hauenteils (Breitseite) des Eispickels ausgebildet. Zum besseren Sitz des Spitzenteiles beim Aufstecken des Firnankers kann an der der Innenseite des Firnankers zu liegenden Seite der Lasche eine entsprechende Ausnehmung zusätzlich vorgesehen sein. Somit kann eine optimale Verankerung errichtet werden und es können Gräben oder Biwakhöhlen ausgehoben werden, wenn man den Anker an der Haue befestigt.
Bringt man ihn am Stiel an, so kann man mühelos Schneeziegel ausstechen, um damit ein Biwak oder einen Windschutz für die Mannschaft oder die Verunglückten zu bauen.
In den Zeichnungen stellt Fig. 1 die Draufsicht auf den V-förmigen Firnanker --5-- mit montierter Lasche --9-- dar. Fig. 2 zeigt denselben Firnanker --5-- in der Rückansicht ebenfalls mit montierter Lasche --9-- und den Riemenschlitzen--8--. In Fig. 3 und 4 sind zwei verschiedene Ausführungsformen abgebildet.
Der Firnanker selbst besteht z. B. aus einem V-förmig gebogenen Blech --5--, welches mit einem Stahldrahtkabel --7-- versehen sein kann, um damit mittels eines Karabiners mit dem Sicherungsteil verbunden werden zu können. Die Lasche --9-- ist mit Nieten oder Schrauben oder sonstigen Befestigungselementen am Blech --5-- befestigt. Sie dient dazu, das Gerät verschiedentlich am Eispickel anbringen zu können. Die Schlitze --8-- dienen zur Durchführung eines Riemens mit Schnalle aus Leder oder Kunststoff, um eine spielfreie Fixierung am Pickelstiel erreichen zu können. An Stelle dieser Schlitze kann auch eine Klammer oder ein Bügel oder ähnliche Befestigungselemente zur Arrettierung angebracht sein.
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 3 und Fig. 4 zeigen zwei beispielsweise Ausführungsformen der Lasche --9--. Diese Laschen können aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein. Bei Fig. 3 dient der Stecksitz --10-- zur Aufnahme der Spitze des Stieles des Eispickels. In dieser Stellung kann das Gerät beispielsweise zum Ausstechen von Schneeziegeln verwendet werden. Die einen Zwischenraum --11-- begrenzende Aussparung dient zur Aufnahme der Schaufel der Haue. So kann man z. B. Gräben oder Höhlen ausheben oder nach Lawinenverschütteten graben.
Bei Fig. 4 dient der Stecksitz --10-- ebenfalls zur Aufnahme der Spitze des Pickelstieles. Die Aussparung --12-- dient zum Hineinstecken der Spitze der Haue. Somit kann auch mit dieser Ausführung der Lasche sowohl gestochen (Schneeziegel) als auch gegraben (Biwaks, Verschüttete) werden. Die in Fig. 4 dargestellte Lasche kann natürlich auch so gestaltet werden, dass genügend freier Zwischenraum - ist, um das Gerät auch an der Breitseite der Haue des Pickels befestigen zu können.
Auf jeden Fall muss die Lasche so gestaltet sein, dass das Gerät sowohl am Stiel als auch an mindestens einer der beiden Seiten der Haue befestigt werden kann. Sicher wird die obere Befestigung mittels Riemen, Klammer, Schelle oder einem ähnlichen Teil günstig sein, um eine spielfreie Fixierung zu erreichen. Die Laschen können aufgenietet, geschraubt, geschweisst oder geklebt sein wie bei --6-- in Fig. l und 2 angedeutet. Dabei sollte aber vermieden werden, dass an der Gegenseite der Lasche, also an der Spitzenseite des Gerätes, an den Planfläche Teile vorstehen. Die Flächen sollten völlig glatt sein, um die Wirkung als Firn- oder Schneeanker nicht herabzusetzen. Deshalb werden dazu vorzüglicherweise Flachrundschrauben nach DIN 604 oder DIN 605 oder ähnliche Schrauben oder Nieten verwendet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Befestigung eines Firnankers an einem Eispickel, um ihn auch als Schaufel oder Spaten verwenden zu können, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Firnanker (5) eine den Hohlraum an seiner Innenseite überspannende Lasche (9) angebracht ist, auf welcher ein Stecksitz (10) für die Spitze eines Eispickelstieles angeordnet ist.