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Die Erfindung bezieht sich auf einen Wanderstock mit einem Schaft, vorzugsweise aus Holz, und einem mit ihm lösbar mittels eines Gewindes verbundenen Griff, wobei in das obere Ende des Schaftes ein
Hohlraum eingearbeitet ist, der einen Behälter aufnimmt, der durch einen Verschlusskörper flüssigkeits- dicht verschliessbar ist, und wobei der Griff als Trinkbecher ausgebildet ist, der in seiner mit dem Schaft verbundenen Stellung den Verschlusskörper abdeckt.
Wanderstöcke mit lösbarem Griff sind bekannt und haben den Vorteil, dass der Stock platzsparend untergebracht werden kann, z. B. beim Versand oder auf einer Reise.
Es ist jedoch auch bekannt, dass das obere Ende des Wanderstockschaftes zur Aufnahme einer
Flüssigkeit auszubilden (deutsche Patentschrift Nr. 64321). Hiebei ist ein Griffteil mittels einer bajonettverschlussartigen Verbindung mit dem Schaft verbunden. Der Griff teil nimmt einen gesonderten
Trinkbecher auf. Hieran ist nachteilig, dass der Abschluss des in den Schaft eingearbeiteten Hohlraumes zur Aufnahme der Flüssigkeit durch ein Gummiplättchen erfolgt, welches nur unzuverlässig gegen das obere Ende des Schaftes angedrückt wird, da der Anpressdruck ausschliesslich über einen Stift der
Bajonettverschlussverbindung übertragen wird. Wird dieser Stift nur geringfügig verbogen, so sitzt das
Gummiplättchen nicht mehr dichtend auf und die Flüssigkeit kann bei der beim Wandern hervorgerufenen
Schüttelbewegung aus dem Schaftende austreten.
Ausserdem ist eine solche Ausbildung in der Herstellung aufwendig, insbesondere hinsichtlich des gesonderten Bechers, der weiters den Nachteil hat, dass er vergessen werden kann, was von aussen nicht bemerkt werden muss.
Es ist auch eine Ausbildung eines Wanderstockes der eingangs geschilderten Art bekannt (brit. Patentschrift Nr. 109, 895), bei welcher der Griff des Wanderstockes zugleich den Becher bildet.
Hiebei ist der zur Aufnahme der Flüssigkeit dienende Hohlraum des Schaftes oben durch eine gelenkig befestigte Klappe verschlossen, die in ihrer Verschlussstellung einen Vorsprung am oberen Schaftende hintergreift und dadurch fixiert wird. Insbesondere nach einer gewissen Abnutzungszeit dichtet eine solche Konstruktion nicht mehr verlässlich und es besteht auch hier der Nachteil einer aufwendigen Bauweise.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden und eine Konstruktion der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass mit geringem Aufwand eine verlässliche Dichtung erzielt wird. Die Erfindung löst diese Aufgabe im wesentlichen dadurch, dass der Verschlusskörper ein in das obere Behälterende eingesetzter Stoppel ist, der vom Trinkbecher auf drei Seiten umgeben ist, wobei der Trinkbecher in seiner auf den Schaft aufgeschraubten Stellung am Stoppel anliegt. Im Gebrauch eines solchen Wanderstockes wird vor Beginn der Wanderung der Griff vom Schaft abgenommen, der Behälter mit der gewünschten Flüssigkeit (z. B. Spirituosen, aber auch alkoholfreie Getränke, insbesondere für Kinder) gefüllt und durch den Stoppel dicht verschlossen.
Hierauf wird der den Trinkbecher bildende Griff auf den Schaft aufgeschraubt, wobei der Stoppel bei diesem Schraubvorgang durch den Trinkbecher automatisch in die dichtende Lage gedrückt wird, unabhängig davon, wie stark die Abnutzung des Gewindes bzw. des Stoppels ist. Der Stoppel bildet dann gleichsam einen Anschlag für die Einschraubtiefe des Griffes bzw. Trinkbechers und wird durch diesen gegen unbeabsichtigtes Lösen sicher geschützt, so dass auch bei starken Erschütterungen eine Lösung des Stoppels vom Behälter und damit ein ungewollter Austritt der Flüssigkeit aus dem Behälter unmöglich ist. Der Wanderstock ist nun verwendungsbereit und es kann jederzeit nach Abnahme des Griffes bzw. Trinkbechers und Lösen des Stoppels die gewünschte Flüssigkeitsmenge in den den Trinkbecher bildenden Griff eingefüllt werden.
Während der Wanderung schützt der Schaft den Behälter, so dass dieser ohne weiteres aus Glas ausgebildet werden kann, ohne dass wesentliche Bruchgefahr besteht. Es ist aber selbstverständlich auch möglich, den Behälter aus Kunststoff, Metall, Gummi usw. auszubilden. Desgleichen kann als Material für den Trinkbecher neben Holz auch Metall, Kunststoff usw. verwendet werden. Da ein üblicher Wanderstock im allgemeinen eine Schaftlänge von 75 cm und darüber aufweist, lässt sich im langgestreckten Behälter ein beträchtliches Flüssigkeitsvolumen unterbringen, welches auch für längere Wanderungen ausreicht.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat das den Trinkbecher mit dem Schaft verbindende Gewinde flache Steigung und vorzugsweise Trapezprofil. Dadurch wird mit einfachen Mitteln vermieden, dass sich die Gewindeverbindung von selbst lockert, da erfahrungsgemäss die Neigung hiezu umso kleiner ist, je geringer die Gewindesteigung ist und je grösser die aneinander anliegenden Gewindeflanken sind. Aus letzterem Grund ist das Trapezgewinde besonders günstig.
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Es wäre möglich, die Gewinde in den Schaft bzw. den Trinkbecher unmittelbar einzuschneiden.
Insbesondere dann, wenn der Schaft und der Trinkbecher aus Holz bestehen, empfiehlt es sich aber, wenn erfindungsgemäss der Schaft und der Trinkbecher Metallhülsen haben, an denen die Gewinde vorgesehen sind. Dadurch wird die Lebensdauer der Gewinde vergrössert.
Der Behälter kann, wie bereits erwähnt, aus den verschiedensten Materialien hergestellt werden.
Besonders eignet sich aber eine Glaseprouvette, welche einen handelsüblichen Bauteil darstellt, so dass die Kosten für Sonderanfertigungen erspart werden.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Wanderstockes schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt den Wanderstock im Längsschnitt, während Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 darstellt.
Der Wanderstock besteht aus einem Schaft --1-- aus Holz und aus einem Griff --2--, gleichfalls im wesentlichen aus Holz. Am unteren Ende des Schaftes --1-- ist der übliche Metallbeschlag--3--befestigt, der an seinem unteren Ende eine Spitze --4-- trägt. An seinem oberen Ende ist der Schaft --1-- mit einer
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passend sitzt. Bei Auftreten allfälliger Herstellungsungenauigkeiten kann der passende Sitz durch Aufbringen einer nicht dargestellten Bandage, z. B. aus einem üblichen Klebestreifen, auf die Aussenwand des Behälters --6-- erzielt werden. Der Behälter --6-- schliesst mit seinem oberen, offenen Ende bündig mit dem oberen Ende des Schaftes --1-- ab und ist dort durch einen Stoppel --7-- aus Kork, Kunststoff usw. verschliessbar.
Dieser Stoppel --7-- ist vom Griff--2--, dessen unterer Teil als Trinkbecher --8-ausgebildet ist, auf drei Seiten umschlossen, wobei der Trinkbecher --8-- eine Höhlung --9-- aufweist, die den Stoppel --7-- aufnimmt. Das untere Ende des Griffes --2-- ist mit einer in den Trinkbecher --8-eingesetzten Metallhülse --10-- versehen, die ein Trapezgewinde --11-- aufweist, das auf ein Trapezgewinde einer Metallhülse-12-- aufschraubbar ist, die in das obere Ende des Schaftes --1-- eingesetzt ist. Die Metallhülsen --10, 12-- sind mit dem Griff --2-- bzw. dem Schaft-l-verdrehungssicher, z. B. durch Klebung verbunden.
Die Gewindelänge des Trapezgewindes --11-- und die Abmessungen des Hohlraumes --9-- sowie des Stoppels --7-- sind so gewählt, dass bei Aufschrauben des Trinkbechers --8-- auf den Schaft --1-- das obere Ende --13-- der den Hohlraum --9-- bildenden Bohrung am oberen Ende des Stoppels --7-- zur Anlage gelangt und dadurch diesen fest in den Behälter --6-- drückt und ein Lösen des Stoppels --7-- verhindert.
Der Wanderstock trägt ferner eine Tragschlaufe --14-- aus Leder od. dgl., die um das obere Ende des Schaftes-l-herumgelegt und mittels einer Niete --15-- befestigt ist. Statt dessen kann aber auch eine Befestigung der Trageschlaufe Schaft --1-- mittels eines Ringes treten und es kann die Tragschlaufe --14-- auch am Griff --2-- befestigt werden, z. B. mittels eines mit der Tragschlaufe --14-verbundenen Ringes, der zwischen dem Trinkbecher --8-- und eine Bekrönung des Griffes --2-- eingelegt ist. Diese Bekrönung kann von einem Weinrebenstockstück gebildet sein, das gegebenenfalls, ebenso wie der Schaft --1--, gebeizt und bzw. oder lackiert und bzw. oder bemalt sein kann.