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Sicherheitsschaltung für elektrische Stellwerke.
Bei Stellwerken, Blockwerken und ähnlichen Einrichtungen ist hauptsächlich darauf zu achten, dass nicht durch Erdschlüsse oder Leitungsberührungen falsche Anzeigen über die Stellung eines Antriebes, einer Freigabe oder dgl. gemacht oder Verschlüsse aufgehoben werden, die eine gefahrbringende Handhabung möglich machen. Man hat sich nun bisher damit begnügt, die ausser Betrieb befindlichen Freigabe oder Uberwachlmgsteile durch Anschliessen an einen Pol oder durch Erdung betriebsunfähig zu machen.
Wenn man nun aber bedenkt, dass gerade die Leitungen, Schalter und Kontakte, die diese Kurzschliessung oder Erdung bewirken, nur in seltenen Störungsfällen in Tätigkeit treten sollen, so erscheint es doch fraglich, ob der Verlass auf deren richtige Wirkung im gegebenen Falle auch
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jeden Kontakt untersucht, so wäre es doch nicht gut möglich, dieses dauernd während des Betriebes auszuführen, und da sich eine Störung in den genannten Teilen niemals bemerkbar macht,
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das eintreten, dessen man sich durch die Erdung sicher wähnte.
Nach der Erfindung wird der genannte Ubelstand nun dadurch beseitigt, dass man die Schalter und Kontakte, die das Kurzschliessen oder Erden hervorrufen, nicht sich selbst über- lässt, sondern von ihrer Wirkung die Tätigkeit der zugehörigen Antriebe oder Freigaben abhängig
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Die Fig. 1-5 zeigen die Schaltung für einen Weichen-, Signal-oder Schrankenantrieb.
Der Überwachungsstromkreis geht in der Ruhestellung (Fig. I) von der Batterie 1 über den Stellhebel 2, die Leitung 8, die vom Antrieb gesteuerten Schalter 12 und 1. 3, die Uberwachungs- leitung 9, nach dem im Stellwerk zwischen den Schaltern 3 und 4 liegenden Überwachungs- magneten 5, durch die Leitung 6 zum Antrieb und dort über Schalter 1U an Erde. Der Stellhebel unterbricht beim Umlegen den Oberwachungsstromkreis und schliesst den Betriebsstrom-
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und mittels einer Sperre festgehalten, die erst bei dem Auftreten des Überwachungsstromes wieder ausgelöst wird. Damit ist der Magnet kurzgeschlossen und unschädlich gemacht. Sobald
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Hat der Antrieb seine Elldlage erreicht, so schaltet er selbsttätig den Motorstromkreis ab und den Überwachungsstromkreis ein, indem er die Schalter 10 und 11 nach links bewegt
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1-2-7-11-10-6--1--5-3-9-13-E geschlossen. Beim Rücklagen des Stellhebels 2 wird der Schalter a an Erde gelegt und der dann eintretende Uberwachungsstrom setzt einen sicheren Erdschluss an Schalter 10 voraus,
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Während in diesem Fall dem Eintreten einer falschen Meldung möglichst vorgebeugt'ist, muss z. B. bei einer Blockanlage darauf gesehen werden, dass nicht durch ungewollte Strom- zuführung in eine Leitung die zugehörige Sperrung aufgehoben und falsche Handhabungen oder gefährliche Freigaben ermöglicht werden.
Als Beispiel hiefür sei nachstehend an Hand der Fig. 6-10 eine Fahrstrassenfreigabe von der Station aus des näheren beschrieben.
Im Ruhezustand der Anlage (Fig. 6) kann ein Stromauf nicht zustandekommen und eine ungewollte Stromzuführung in eine der Leitungen bringt keine Änderung hervor, da diese betriebsunfähig sind.
In Betracht kommen die Leitungen für den Fahrstrassenfreigabemagneten F F und 12 für den Signalfreigabemagneten S F. Die Leitung ist vollständig abgeschaltet, während Is über den zwangläufig gesteuerten Schalter 17 und den von dem Sperrmagneten S M abhängigen Schalter 19 an Erde E gelegt ist. Nach Einstellung des Freigabehebels A H sind zwei Stromläufe vorhanden (Fig. 7), von denen der aus der Batterie B2 über den Sperrmagneten S M fliessende über die Schalter 17 und 19 zur Erde gehen muss, wodurch beide in den Arbeitsstromkreis einbezogen sind und beim jedesmaligen Einstellen des Hebels auf ihre Wirkung hin geprüft werden.
In gleicher Weise überwacht der zweite Stromkreis aus der Batterie Bl, der durch den Magneten F F die Fahrstrasse freigibt, die Schalter 24 und 25, die von F F beeinflusst werden. Bei eingestelltem Fahrstrassenhebel F H (Fig. 8) muss der Signalfreigabestrom über 24 und 22 nach S F gehen, damit diese beiden Schalter auf ihre Tätigkeit geprüft werden, was bei der Fahrstrassenauflösung durch die isolierte Schiene 1 S geschieht, da dann der Signalfreigabemagnet über die genannten Schalter in kurzem Schluss liegt (Fig. 9). Bei zurückgenommener Fahrstrasse werden die Schalter 17,
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ist, der nicht bei einmaliger Benutzung der Freigabe in Gebrauch genommen wird.
Tritt also an irgend einer Stelle eine Störung auf, so macht sie sich sofort bei der nächsten Benutzung der Einrichtung bemerkbar und muss für die richtige Handhabung des Dienstes beseitigt werden, während bei der bisher üblichen einfachen Erdung sämtliche zugehörigen Teile ausser Wirkung sein können, ohne dass dies weiter auffällt. in ähnlicher Weise lassen sich auch für Streckenblockwerke, Signalvorrichtungen oder dgl.
Einrichtungen'treffen, um jeden Fehler in der Anlage kenntlich zu machen, der zwar unmittelbar
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betriebsgefährlich wirken könnte.