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Verfahren zur Herstellung nahtloser, mit Einziehung versehener Blechgefässe.
Vorliegende Erfindung bezweckt aus Metallblechscheiben Gefässe mit unregelmässigen Aussenlinien herzustellen, insbesondere solche Gefässe, deren Lichtweite sich an irgend einer Stelle der Gefässhöhe von unten nach oben verringert und deren Wandungen im oberen Teile des Gefässes nach aussen gebogen sind.
Als Beispiel eines solchen Gefässes mag ein Rahmkrug gelten, welcher vom Boden aufwärts in seinem Durchmesser zunächst zunimmt, dann abnimmt, um endlich im oberen Teil wieder zuzunehmen. In der Zeichnung sind die
Fig. l-7 Ansichten der verschiedenen vom Blech angenommenen Formen am Schlusse der einzelnen aufeinanderfolgenden Arbeitsperioden ; Fig. 8 ist eine Seitenansicht des Ziehringes, des Werkstückes und des Stempels beim ersten Arbeitsvorgang : Fig. 9 ist eine ähnliche Ansicht, welche den zweiten Arbeitsvorgang zeigt ; Fig. 10 ist eine Seitenansicht des Werkstückes und der Stanzen beim folgenden Arbeitsvorgang ; Fig. 11 ist ein Schnitt
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und der selbsttätigen Einrichtung zum Offnen und Schliessen des Ziehringes:
Fig. 16 ist ein Grundriss des Ziehringes mit seiner Einrichtung.
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eine seichte Schale von verhältnismässig grossem Durchmesser verwandelt: der darauffolgende Arbeitsvorgang vermindert den Durchmesser dieser Schale und vergrössert ihre Tiefe.
Nach vorliegender Errfindung wird nun beim ersten Arbeitsvorgang oder bel einigen oder bei allen Arbeitsvorgängen das Werkstück von dem Stempel nicht \ ollig in oder durch das Zieheisen getrieben, sondern nur bis zum oberen Rande, so dass am Ende dieser Operationen ein Arbeitsstück erhalten wird. das auf eine gewünschte Höhe vom Hoden denselben Querschnitt aufweist, während der verbleibende obere Teil des gebildeten Gefässes nach auswärts
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diagrammatisch der Arbeitsvorgang gezeigt, durch welchen die Form gebildet wird, wobei 20 der Stempel und 21 der Ziehring ist. Der Stempel und das Arbeitsstück sind in ihrer unteren Endstellung veranschaulicht.
Fig. H versinnbildet den Arbeitsvorgang, durch welchen Form c gebildet wird, wobei 22 der Stempel und 23 das Zieheisen vorstellt. Es erscheint überflüssig, auf die Einrichtung der Stempel und Zieheisen näher einzugehen, nachdem
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lIierauf wird am Umfang des Arbeitsstückes, u. zw. an jener Stelle des Werkstückes. wo die Wände des fertigen Gefässes sich nach innen zu neigen beginnen, eine Rille her-
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gestellt. Die Herstellung dieser Rille kann auf irgend eine bekannte Weise erfolgen.
Wenn das Gefäss von kreisförmigem Querschnitt ist, kann die Rille beispielsweise folgendermassen hergestellt werden : In das Werkstück wird zunächst eine dreiteilige Form 30 (Fig. 10 und 11) eingebracht, welche der Lichtweite des Werkstückes entspricht und mit einer Rille versehen ist, die mindestens von der Tiefe der auf dem Gefäss hervorzubringenden Rille sein soll. 81 ist ein konkaver Druckstempel, welcher eine mit der Tiefe und Form der zu bildenden Rille übereinstimmende Rippe besitzt. Der Stempel 91 besitzt eine Handhabe A3 und ist seiner Länge nach konkav, um sich einem Teil des Gefässumfanges anzupassen.
Wenn das Gefäss von ovaler Gestalt ist, kann die Länge des Stempels einem der vier gleichen Vierteln des Umfanges des Werkstückes entsprochen, obwohl es vorteilhafter ist, wenn derselbe etwas grössere Länge hat, so dass der Stempel beim Herstellen der Rille den bereits gebildeten Teil derselben etwas überragt. Der Stempel 91 wird gegen das Werkstück gepresst und drückt mit seiner Rippe das Blech in die Rille der Form 30, wodurch im Werkstück eine ringsum verlaufende Umfangsrille gebildet wird. Ein mit einer solchen Rille versehenes Gefäss ist in Fig. 2 mit f bezeichnet.
Der nächste Schritt besteht darin, dass das Werkstück in einen zweiteiligen Ziehring 40, 41 (Fig. 12, 15 und 16) eingeführt wird, welcher in die Umfangsrille des Werkstückes eingreift und in der Lichtweite mit dem Durchmesser des mit Rille versehenen Teils des Arbeitsstücke übereinstimmt. Das in der Rille vom Ziehring gehaltene Gefäss wird dann einem Ziehprozess, ähnlich dem im ersten Arbeitsvorgang beschriebenen unterworfen. Hiebei wird aber vorzugsweise nur der Teil des Gefässes zwischen der Rille und dem nach auswärts gebogenen oberen Rande des Gefässes gestreckt, woraus folgt, dass das Gefäss ober der Rille entsprechend der Tiefe derselben im Durchmesser zusammengezogen wird. Die Form des Gefässes nach diesem Arbeitsvorgang ist. in Fig. 3 mit 9 bezeichnet.
Wenn notwendig, kann das Gefäss 9 abermals mit einer Rille, wie Fig. 4 zeigt, versehen werden, die unmittelbar oberhalb der ersten zu liegen kommt. Das Gefäss wird sodann wieder in eine entsprechende zweiteilige Form gebracht und wie früher einem Ziehprozess unterworfen, dessen Ergebnis das Gefäss i (Fig. 5) ist.
Um eine Deformierung des Teiles des Werkstückes unterhalb der Rille während der
Durchführung der zuletzt beschriebenen Arbeitsvorgänge zu verhüten, empfiehlt es sich, in das Gefäss ! einen Ring 45 einzulegen (Fig. 13), welcher am besten aus Leder oder Rohhaut besteht und dessen Dicke der Tiefe der Rille entspricht Die Breite des Ringes 45 stimmt mit dem Abstande der Rille vom Boden des Gefässes und seine Umfangsfläche mit der
Wandung dos Gefässes überein. Der Einlagring 45 ist aufgeschlitzt und besitzt eine solche
Länge, dass er im zusammengerollten Zustand in das Gefäss 9 eingebracht, ein geschlossenes
Füllstück bildet. Es vorsteht sich, dass der in das Gefäss eingesetzte Einlagring dem Stempel 42 unterhalb der Rille eine elastische Wandung darbietet, deren Lichtweite mit dem Stempel- durchmesser übereinstimmt.
Natürlich kann an Stelle des beschriebenen Einlagringes auch irgend ein anderes geeignetes Füllmaterial Verwendung finden.
Um ein derartig nahtloses, mit Einziehung versehenes Blechgefäss zu einem krug-
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bekannter Weise in eine zweiteilige, der Gestalt des fertigen Gefässes entsprechende Hohlform 70 (Fig. 14) gebracht, welche zum Teile mit Ton oder einer anderen leicht ent- fornbaren plastischen Masse 75 gefüllt wird, die, wenn der Treibstempel 71 in die Hohlform eingetrieben wird, sich derart verteilt, dass sie das Gefäss unterhalb seiner engsten Stelle ausfüllt und den unteren Teil des Gefässes gegen die Wandung der Hohlform presst, wodurch das Gefäss die Form der Hohlform annimmt. Der Trf'ibstl.'mpel 71 kann mit einer Hohlkehle 7 versehen sein, deren Unterfläche mit der Form des nach auswärts gewölbten Teils der Hohlform übereinstimmt.
Durch die Hohlkehle sollen die im Werkstück während der Bearbeitung sich bildenden Wellen geglättet und dem nach auswärts gebogenen oberen Cefässteil seine bleibende Gestalt gegeben werden.
Die Fig. 15 und 16 stellen die selbsttätige Einrichtung zum Betätigen des zweiteiligen Ziehringes 40. 41 dar. 50, 51 ist ein kräftiger, zweiteiliger Ziehringhalter, dessen Teil 50 mit dem Ständer 54 verbolzt ist. Jeder Teil des Ziehringhalters ist mit einem halbkreisförmigen, zueinander entgegengesetzt gerichteten Ausschnitt 53 versehen, welche beim Zusammenfügen der beiden Halterteile eine Öffnung zum Durchgange des Ziehstempels 42 ergeben. Jeder Teil des Ziehringhalters ist auch noch mit einem halbkreisförmigen Ziehringsitz 5. 3 zum Aufsetzen des entsprechenden Ziehringteiles versehen.
Der Ständer. 54 ist gleichfalls mit einer Öffnung 55 für den Durchgang des Ziehstempels ausgestattet. je7, 56 sind Spangenpaare, welche den Zieheisenhalter oben und unten umfassen und deren eine Enden mit de, m Ständer 54 verbolzt sind, während die anderen Enden die Drehboizen für die Exzenterhebel 57 tragen. 58, 58 sind in Ausnehmungen des Halterteiles 51 gelagerte Druckfedern, die gegen den festen Halterteil 50 drücken und ersteren
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von diesem zu entfernen trachten. 60 ist ein die Hebel 57,57 verbindender Lenker.
Es ist klar, dass beim Bewegen der Hebel 57,57 aus ihrer Schliessstellung, wobei ihre kurzen Hebelarme von dem beweglichen Halterteil 51 sich entfernen, der letztere von dem festen Halterteil 50 weggerückt wird, während beim folgenden Zurückbewegen der Exzenterhebeln 57, 57 der bewegliche Halterteil an den festen angedrückt wird, wodurch auch das Zieheisen 40, 41 geöffnet und geschlossen wird. Es ist wünschenswert, dass der Ziehring bereits geöffnet ist, wenn der Ziehstempel seinen Abwärtshub beginnt, damit das mit der Rille versehene Werkstück in den Stempel eingeführt werden kann, doch soll sich der
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Aufwärtsbewegung des Ziehstempel solange geschlossen bleiben, bis der Ziehstempel gänzlich aus dem Werkstück zurückgezogen ist, um ein Mitheben desselben durch den Ziehstempel zu verhindern.
Zu diesem Behufe ist an der Stempelfübrung 62 ein nach abwärts gerichteter Arm 69 mit einem Gleitschlitz 64 befestigt. 65 ist eine am Ende eines der Hebel 57 gelagerte Rolle, welche in dem Schlitz 64 gleitet. Wenn der Zieh stempel in der äussersten
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Hebel 57, 57 sind so gestellt, dass der bewegliche Teil des Ziehringhalters von dessen festem Teil entfernt ist, wodurch das Einführen des mit Rille versehenen Werkstückes
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schliessende Stellung. Dies wird vollführt bevor der Stempel in das Zieheisen eintritt. Während des Eindringens des Stempels in die Ziehform glpitet die Rolle 65 im oberen lotrechten
Teil des Schlitzes 64 und hält die Ziebform geschlossen.
Gegen Ende der Aufwärtsbewegung des Stempels gelangt die Rolle 65, an der geneigten inneren Kante des Schlitzes 64 gleitend, in dessen unteren lotrechten Teil, wodurch die Hebeln 57, 57 zum Öffnen der Ziehform verstellt werden.
Unter Umständen wird es möglich sein, den ganzen überhängenden oberen Gefässteil anstatt in der ersten Arbeitsperiode des Verfahrens in dem Zieharbeitsvorgacg, welcher auf die Rillenbildung folgt, herzustellen. Dieser überhängend Gefässteil kann aber auch teil- weise im ersten und teilweise beim weiteren Arbeitsvorgang erzeugt werden : jedenfalls wird aber bei Herstellung dieses überhängenden Teils das Werkstück nicht völlig in bzw. durch die Ziehform getrieben.
Bei manchen Gefässen ist der überhängende Teil des vollendeten Gefässes von gleich- mässiger Gestalt und Weite, so dass ein besonderes Zurichten desselben entfallen kann.
Andere Gefässe besitzen überhaupt keinen überhängenden Rand und beim Erzeugen solcher
Gefässe kann das Material bei jedem Arbeitsvorgang in der gewöhnlichen Weise ganz durch die Ziehform getrieben werden.
Der Vorgang des Ausdehnens des Werkstückes und Glättens und das Formen der Überhängenden Randes müssen nicht in einem Arbeitsvorgang durchgeführt werden, sondern können in zwei oder mehreren aufeinander folgenden Arbeitsvorgängen vorgenommen werden
Es ist auch nicht nötig, die einzolnen Vorgänge beim Herstellen des nach auswärts ge- bogenen Gofässrandos und beim Ausdehnen des Werkstückes in einer bestimmten Aufeinander- folge auszuführen, sondern diese Arbeitsvorgänge können in irgend einer zusagenden Reihen- folge vorgenommen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung nahtloser mit Einziehung versehener Blechgefässe, dadurch gekennzeichnet, dass ein bereits vorgezogene, nahtloses Gefäss durch ein- oder mehr- maliges, nur bis zum oberen Rande erfolgendes Ziehen mit einem nach auswärts gerichteten
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Btechgefässes erfolgt.