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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von Gipsplatten, insbesondere
Zwischenwandplatten, mit einer aus mindestens einem endlos umlaufenden Band bestehenden, im wesentlichen waagrechten Bahn von solcher Länge und Umlaufgeschwindigkeit, dass eine auf die Bahn aufgebrachte
Gipsbreischicht zu einer für eine Weiterbehandlung genügenden Festigkeit aushärten kann.
Es ist bekannt, auf eine Bahn dieser Art, die seitlich mit schmalen Wänden versehen ist, einen Gipsbrei in einer Schichtdicke von der Höhe dieser Seitenwände aufzutragen und ihn mit freier Oberfläche aushärten zu lassen. Die nach dem Auftragen des Gipsbreies unvermeidlich entstehenden Blasen steigen in dem noch dünnflüssigen Brei bis zur Oberfläche der Schicht auf. Nachdem der Gips ausreichend erhärtet ist, wird durch
Abfräsen einer Oberflächenschicht eine gleichmässige Dicke und glatte Oberfläche des entstandenen Gipsbandes hergestellt, von dem dann die Platten abgeteilt werden.
Die beschriebene Verfahrensweise ist insofern unbefriedigend, als mit dem Abfräsen der Oberflächenschicht ein bedeutender Materialverlust verbunden ist. Dieser Nachteil lässt sich auch nicht einfach durch eine die Dicke der Gipsbreischicht festlegende, beispielsweise mitlaufende Decke über der Bahn beheben ; die zur Oberfläche aufsteigenden Blasen würden dann doch wieder ein Abfräsen notwendig machen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Gipsplatten mit einem möglichst geringen Materialverlust kontinuierlich herzustellen.
Im Hinblick auf die weiter unten angegebenen Mittel zur erfindungsgemässen Lösung dieser Aufgabe sei im folgenden noch der allgemeinere Stand der Technik kurz geschildert :
Aus der österr. Patentschrift Nr. 270478 ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Porenbeton bekannt, bei der das Material in einem kontinuierlich fortlaufenden Strang zwischen zwei waagrechten, endlosen Bändern erhärtet, nachdem es am Anfang des oberen Bandes mittels eines senkrechten, bündig mündenden
Beschickungsrohres auf das über das obere Band vorstehende untere Band gebracht worden ist. Die brit. Patentschrift Nr. 769, 414 hat die Herstellung von beidseitig kaschierten Gipsplatten zum Gegenstand. Das bandförmige Kaschiermaterial wird von zwei Vorratsrollen abgewickelt, zunächst senkrecht nach unten geführt und dann in die Waagrechte umgelenkt.
Am Eingang des senkrechten Abschnittes wird der Gips zwischen die beiden Bahnen des Kaschiermaterials eingefüllt.
Die deutsche Patentschrift Nr. 125598 beschreibt eine Strangpresse, die mit zwei endlos umlaufenden und dabei ihren freien Abstand verringernden Bändern arbeitet. Der Zwischenraum zwischen den Bändern ist dabei an den Seiten durch weitere, mit umlaufende Bänder abgedichtet.
Der franz. Patentschrift Nr. 942. 420 ist schliesslich der Vorschlag zu entnehmen, bei einer kontinuierlichen
Fertigung von Platten zwischen zwei senkrechten, umlaufenden Bändern Leisten zwischen den Bändern mitlaufen zu lassen, so dass von vornherein abgeteilte Platten entstehen.
Zu dem oben genannten Zweck, bei einer kontinuierlichen Herstellung von Gipsplatten durch an die Oberfläche aufsteigende Blasen bedingten Materialverlust zu vermeiden, ist nun erfindungsgemäss vorgesehen, dass bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art in an sich bekannter Weise über der Bahn im Abstand der gewünschten Plattendicke unter seitlicher Abdichtung des Zwischenraumes mindestens ein weiteres endlos umlaufendes Band angeordnet ist, dass am Anfang der Bahn die dem Gipsbrei zugekehrten Trume des unteren und des oberen Bandes nach oben umgebogen sind und sich schliesslich ein Trichter von solcher Höhe und Ausweitung dicht anschliesst, dass bei der Umlaufgeschwindigkeit der Bänder ein in den Trichter eingefüllter Gipsbrei in der genannten Umbiegung bereits eine Viskosität erreicht hat,
die ein Aufsteigen der im Gipsbrei vorhandenen Blasen bis zur Oberfläche verhindert.
Bei einer solchen Vorrichtung sinkt der neu eingefüllte Gipsbrei infolge des weiten Querschnittes am oberen Trichterende zunächst nur sehr langsam nach unten, so dass hier noch Blasen nach oben aufsteigen und an der durch das Einfüllen bewegten Oberfläche auch austreten können. Dieser Vorgang kann durch Anbringen von Vibratoren an dem Trichter unterstützt werden. Soweit den Blasen das Aufsteigen zur Oberfläche nicht mehr gelingt und sie von der Abwärtsströmung mitgenommen werden, haben sie eine ziemlich gleichmässige Verteilung über den Querschnitt der im unteren Trichterabschnitt entstehenden schmalen Gipsbreischicht. Diese gleichmässige Verteilung wird durch den Auftrieb der Blasen nicht geändert, solange die Gipsbreischicht senkrecht verläuft oder nur wenig aus der Senkrechten abweicht.
Je mehr in der Umbiegung die waagrechte Komponente zunimmt, umso mehr ist zwar einerseits der Blasenauftrieb nach der Oberfläche gerichtet, umso stärker wird aber auch anderseits durch die fortschreitende Versteifung die Viskosität des Breies, die die Blasenwanderung behindert und schliesslich ganz unterbindet. Nach der Erfindung werden diese Einflüsse durch entsprechende Abstimmung der wirksamen Parameter derart ausgeglichen, dass keine wesentliche Anreicherung der Blasen an der Oberfläche mehr eintreten kann, die ein Abfräsen der Oberflächenschicht verlangen würde.
Anderseits darf die Gipsbreischicht aber auch nicht zu spät aus der Senkrechten in die Waagrechte abgehoben werden, um nicht die bereits erfolgten Kristallverfilzungen zu stören. Mit Rücksicht hierauf wird man auch den Krümmungsradius verhältnismässig gross wählen, beispielsweise 3,5 oder sogar 10 m. Im übrigen kann man auf die erwähnten Vorgänge auch über den Gips selbst einwirken, dessen Eigenschaften bei der Herstellung und auch nachher noch durch Zusätze in gewissen Grenzen verändert werden können. Bei einem normalerweise für die Gipsplattenherstellung verwendeten Material sollte die Krümmung etwa nach 6 bis 8 min durchlaufen
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sein ; nach etwa 15 min könnte das obere Band wegfallen und nach etwa 30 min das Abscheiden und Abnehmen der Platten am Ende der Bahn vorgenommen werden.
Die nach der Erfindung hergestellten Platten brauchen zur Erzielung der gewünschten Massgenauigkeit höchstens noch etwas nachgefräst zu werden, wobei nur wenig Material abfällt. Dieses Material kann der
Gipsbreimasse als Abbindebeschleuniger beigegeben werden.
Der genannte Trichter kann beispielsweise mittels Gummilippen dicht an die Bänder und die seitliche Abdichtung ihres Zwischenraumes angesetzt werden. Um Ablagerungen an der Trichterwand zu vermeiden, kann man automatische, ständig arbeitende Schaber anbringen. Es ist aber auch möglich, die genannten Trume selbst noch weiter nach oben zu führen und schliesslich zu einem Trichter auseinanderzubiegen. Die seitliche Abdichtung des Zwischenraumes zwischen den Trumen kann im Bereich des Trichters durch feststehende Wände erfolgen, an denen die Kanten der Bänder entlangrutschen.
Wo die dem Gipsbrei zugekehrten Trume der beiden Bänder gleichbleibenden Abstand voneinander haben, insbesondere in der Horizontalen, kann man den Zwischenraum beispielsweise durch an die Kanten der Trume angedrückte, endlos umlaufende Gummistränge abdichten. Hiebei hat man die vorteilhafte Möglichkeit, dem einen Gummistrang ein Profil mit einer Nut und dem andern Gummistrang ein Profil mit einer entsprechenden Feder zu geben, so dass die entstehenden Gipsplatten dann an den beiden Seiten Nut und Feder aufweisen.
Um auch an den betreffenden beiden andern Seiten der Gipsplatten ein Nut-und Federprofil einzudrücken und dabei zugleich die Gipsplatten von vornherein getrennt zu erzeugen, kann man die Gipsbreischicht durch auf der einen Seite mit einer Nut und auf der andern Seite mit einer Feder versehene Leisten unterteilen, deren Länge gleich der Breite und deren Höhe gleich der Höhe des Zwischenraumes zwischen den beiden Trumen ist und die durch den Trichter hindurch quer in den Zwischenraum einbringbar sind.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Herstellen von Gipsplatten im Querschnitt. Fig. 2 zeigt die Vorrichtung nach Fig. 1 in Draufsicht. Fig. 3 zeigt vergrössert einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1 und 2. Fig. 4 zeigt Einzelteile der Vorrichtung und Fig. 5 zeigt eine weitere Vorrichtung zum Herstellen von Gipsplatten.
Ein in einem nicht dargestellten, hohen Gerüst angeordneter, grosser Trichter-l--verjüngt sich zu einem unteren Abschnitt--2--, in dem eine in den Trichter-l--eingefüllte Gipsbreischicht im wesentlichen schon den Querschnitt der zu erzeugenden Gipsplatten aufweist. Der Trichter-l-kann ferner mit Vibratoren zum Unterstützen der Entlüftung des Gipsbreies und mit Kratzern zum Verhindern einer Krustenbildung an den Trichterwänden versehen sein. An die beiden Breitseiten des unteren Trichterabschnittes - schliessen sich mit zwei parallel verlaufenden, in einem weiten Bogen in die Waagrechte umgelenkten
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Tragrollen-5-und- -8-- abgedichtet. Der eine Gummistrang --8-- weist eine Feder--9-- (Fig. 3, links) und der andere eine entsprechende Nut--10- (Fig. 3, rechts) auf.
In beide Gummistränge sind Rillen --12-- eingelassen, deren Breite der Dicke der Bleche--3 und 4-entspricht. Die Gummistränge --8-- sind über Rollen--11-- geführt, die sie oben und unten übergreifen und damit zwingen können, der Biegung der beiden parallelen Trume der Bänder --3 und 4--zu folgen.
In dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 5 sind zwei den Bändern --3 und 4--entsprechende Bänder - 13 und 14--noch weiter nach oben geführt, wo sich ihr Zwischenraum erweitert und die Bänder selbst
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--15-- bilden.--8-- der bereits beschriebenen Art vorgesehen.
Fig. 5 lässt ferner Gummileisten-18--mit einer Nut auf der einen und einer Feder auf der andern Seite erkennen, die den gesamten Querschnitt zwischen den parallel verlaufenden Trumen der Bänder --13 und 14-einnehmen, beispielsweise durch Befestigen an einem der Bänder in den Trichter eingeführt werden und so die Gipsbreischicht von vornherein in die Platten unterteilen.
Die in den Zeichnungen abgeschnitten dargestellten unteren Bänder-3 und 13-und die Gipsschicht - sind im Ganzen etwa dreimal so lang wie die unter den oberen Bändern --4 bzw. 14-- befindliche Gipsschichtstrecke.
Mit Rücksicht auf die Länge der Vorrichtung könnte auch mehrere umlaufende Bänder aneinandergereiht werden, wobei sich die Stossstellen durch Zwischenbleche überbrücken lassen. Die Gesamtheit der unteren Bänder bildet dann die eingangs erwähnte Bahn.
Die Dicke der Gipsbreischicht bzw. die Plattenstärke beträgt beispielsweise 6, 8 oder 10 cm.