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Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen der Farbschicht auf die bei der Herstel- lung von Kunstmarmor in Anwendung kommenden Glasplatten.
Bei der Herstellung von Kunstmarmorplatten mit und ohne Hochglanz werden bekanntlich Glasplatten verwendet, auf die eine gegebenenfalls verschieden gefärbte dünne Farbschicht aufgetragen wird. auf die dann, unter Anwendung eines Rahmens, später die zur Erzielung der erforderlichen Plattenstärke bestimmte Mörtelmasse aufgebracht und durch Rütteln geebnet wird.
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein besonders zweckmässiges Verfahren und eine Vorrichtung hiezu, mit deren Hilfe es möglich ist, das Auftragen der erwähnten Farbmasse auf die Glasplatten in einfaeher und bequemer Weise vorzunehmen, so dass damit allein schon solche Kunstmarmorplatten viel schneller und vor allem auch billiger als dies nach dem bisherigen Verfahren möglich ist, hergestellt werden können. Dabei sichert das Verfahren nicht nur eine stets gleichbleibende Stärke dieser auf die Glasplatten aufzutragenden Farbsehicht, sondern die Stärke der Schicht kann ohne besondere Umstände jederzeit beliebig gewechselt werden.
Das Verfahren ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass die Glasplatten an der tiefsten Stelle eines zur Aufnahme der Farbmasse bestimmten Behälters durch Schlitze, die sich an zwei gegen- überliegendes Wänden des Behälters befinden, derart hindurehgeführt werden, dass an dem unter Umständen einstellbaren Austrittschlitz die oberhalb befindliehe Farbmasse von der Glasplatte nur in solcher Stärke mitgenommen werden kann, wie dem Abstand der Schlitzkante von der Glasplatte entspricht.
Das Durchschieben dieser Glasplatten kann dabei in unterbrochener Folge geschehen, indem stets hinter der unmittelbar unter dem Behälter befindlichen Glasplatte eine zweite angestossen wird, die dann beim Hindurchschieben an die Stelle der ersten tritt, usw.
Wird die Rückwand des Behälters, die mit ihrer unteren Kante die Austrittsöffnung begrenzt, einstellbar gemacht, so kann die Stärke der auf die Glasplatten aufzutragenden Farbmasse, selbst während des Auftragens, beliebig geändert werden. Statt die ganze Rückwand des Farbbehälters einstellbar zu
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der Schlitzgrösse bei einem starren Kasten für den Farbbehälter ermöglicht. Die weitere Behandlung zur Fertigstellung der Kunstmarmorplatten mit oder ohne Hochglanz erfolgt dann in bekannter Weise unter Verwendung von auf die mit Farbmasse versehenen Glasplatten aufzulegenden Rahmen, in die der als Grundmasse dienende Mörtel eingeffillt wird.
Eine Ausführungsform der Vorrichtung zur Ausführung des vorbeschriebenen Verfahrens ist auf der Zeichnung dargestellt, u. zw. gibt Fig. 1 die Gesamtvorrichtung schaubildlich wieder, während Fig. 2 einen Grundriss und die weiteren Fig. 3 und 4 einen Längs-und Querschnitt durch die Mitte der Vorrichtung zeigen.
Wie ersichtlich, wird hiebei der kastenförmige Farbbehälter durch zwei in einem entsprechenden Gestell a unterschiedlich einstellbare Längswände b und c und zwei in ihrer Breite den Abstand der beiden Längswände entsprechende Querwände und t gebildet. Durch entsprechende Ändenmg des Abstandes der beiden Längswände bund c und die Verwendung verschieden breiter Querwände d und j kann der zur Aufnahme der Farbmasse bestimmte Kasten in seiner Grösse den jeweiligen Verhältnissen, wie Plattengrösse, Menge der Farbmasse usw. angepasst werden.
Bei dem gezeichneten Beispiel erfolgt die Bildung des Kastens in verschiedener Grösse einerseits
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verschiedenen Abständen vorgesehen sind, in die dann die Längswände bond c von oben her eingeschoben werden, und anderseits dadurch, dass diese Längswände in ihrer oberen Kante Einschnitte für die mit seitlich vorspringenden Nasen o versehenen Querwände cl und j besitzen. Damit diese Querwände, die sich ja nur im rechten Winkel stumpf gegen die Längswände b und c anlegen, auch in ihrem unteren Teil gegen Ausweichen gesichert sind, sind in der unteren Hälfte der Längswände noch vorstehende Stifte oder Nasen p vorgesehen, die als Führung für die Querwände dienen.
Den Boden dieses Kastens bildet jeweils die darunter befindliche Glasplatte. Zur Bildung der Schlitze können die beiden Längswände bund c mit Hilfe von Flügelmuttern g verschieden hoch eingestellt werden, u. zw. wird die vordere Längswand b nur so weit von der Grundplatte des Gestelles entfernt, wie notwendig ist, um der Glasplatte den Zutritt zu gestatten, während die rückseitige Längswand c um so viel höher eingestellt werden muss, wie dies der gewiinsehten Stärke der Farbmasse, wie sie auf die Glasplatte aufgetragen werden soll, entspricht.
Um den Glasplatten h beim Durchschieben unter dem Farbbehälter eine gewisse Führung zu geben, sind noch zwei parallel zueinander liegende und durch geeignete Mittel hinsichtlich ihres Abstandes voneinander verschieden einstellbare Führungsleisten t, t vorgesehen. Diese erstrecken sich zweckmässig über die ganze Tiefe der Grundplatte des Gestelles a, damit die Glasplatten sowohl beim Einschieben als auch beim Verlassen der rückwärtigen Schlitzöffnung eine gute und sichere Führung haben.
Bei dem dargestellten Beispiel erfolgt die Ein-und Feststellung dieser Führungsleisten i, mit Hilfe von Flügelschrauben q, die ihr Muttergewinde in dem rechtwinklig umgebogenen Ende der Schienen i finden. Diese Flügelsehrauben pressen sich dann gegen die Stirnkante der Grundplatte des Gestelles a an, wobei das andere umgebogene Ende r der Führungsschienen als Widerlager dient.
Die gewissermassen als Abstreifer dienende eine Längswand c ist zweckmässig auf der Aussenseite im Bereich ihrer unteren Kante noch mit einem aus Holz od. dgl. bestehenden Ansatz Je versehen, der dazu bestimmt ist, eine gewisse Glättung der, von der Glasplatte nach aussen mitgenommenen Farbmasse herbeizuführen. Selbstredend könnte an dieser Stelle auch eine Walze mit Abstreifblech u. dgl. denselben Zweck erfüllen.
Die Anwendung der vorbesehriebenen Vorrichtung geschieht auf folgende Weise :
Zuerst werden die Führungsschienen t, t auf die erforderliche Breite der Glasplatten eingestellt, dann werden je nach der herzustellenden Anzahl von Platten die beiden Längswände b und c in die Schlitze m eingesetzt. Die vordere Wand b wird dabei mit Hilfe der Flügelmuttern g so tief herabgelassen, dass sie gerade der Glasplatte noch den Durchgang gestattet. Die rückwärtige Längswand c dagegen wird. ebenfalls mit Hilfe ihrer Flügelmuttern g, aber um so viel höher eingestellt, wie der gewünschten Stärke der Schicht der aufzutragenden Farbmasse entspricht.
Nun setzt man noch die dem Abstand der beiden Längswände entsprechend grossen Querwände cl und f ein, so dass ihr Abstand der Breite der Glasplatten entspricht. Mit ihrer unteren Kante liegen diese Querwände dann dicht auf den nach innen gerichteten Kanten der beiden Führungsschienen i, t auf und bewirken mit diesen zusammen einen dichten Abschluss nach der Seite.
Ist die Vorrichtung derart zusammengesetzt, so wird die erste Glasplatte zwischen den Führungsschienen i, i in den freibleibenden Schlitz unterhalb der vorderen Längswand b so weit eingeschoben, dass sie selbst den Boden des Kastens für die Farbmasse bildet. Nun werden die verschieden gefärbten Massen in beliebiger Folge eingefüllt. Das Eigengewicht der Farbmasse ist hinreichend, um beim darauffolgenden Durchschieben der Glasplatte mit Hilfe einer zweiten, nach der ersten einzusetzenden Glasplatte so viel Farbmasse mit nach aussen zu nehmen, wie die Grösse des Abstandes der unteren Kante der Rückwand e von der Glasplatte zulässt.
Ist auf diese Weise die erste Platte vollkommen durchgeschoben, so dass sie auf der andern Seite weggenommen werden kann, so befindet sich unterdessen bereits die zweite Glasplatte als Boden unter dem Farbbehälter, ein Vorgang, der sich beliebig oft wiederholen kann.
Es ist wohl ohne weiteres einleuchtend, dass das Verfahren denkbar einfach ist. Die Vorrichtung
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Stärke selbst während des Ausüben des Verfahrens.
In den Fig. 5-8 ist noch eine weitere Ausführungsform einer solchen Vorrichtung dargestellt, die ermöglichen soll, das beim Durchschieben der Platten entstehende Streifenmuster derart fortlaufend auf die einzelnen Glasplatten zu iibertragen, dass keine bemerkbaren Zwischenräume entstehen :
Es soll damit ermöglicht werden, eine Reihe zum Verlegen bestimmter Platten zu schaffen, bei denen sich das Streifenmuster linunterbrochen fortsetzt. Dies wäre mit dem andern Apparat nicht möglich. weil der auf die mit Farbmasse versehene Glasplatte anzusetzende Formrahmen diese auf allen Seiten derart übergreift, dass zwischen je zwei benachbarten Platten ein zu grosses Stück der Streifenmuster ausfällt. Wenn dann die Platten zur Verlegung kommen, passen sie hinsichtlich des Streifenmuster nicht mehr direkt aneinander.
Um den vorerwähnten Zweck zu erreichen, dient -ein besonderer in Fig. 8 schaubildlich wiedergegebener. Rahmen für eine beliebige Anzahl von Platten.
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zueinander gesichert sind.
Diese Winkeleisenschienen t haben in Abständen, die der Länge der Glasplatten/t entsprechen.
Einschnitte u für die einzuschiebenden Querschienen v (eine solche ist in Fig. 8 nebenstehend dargestellt).
Die übrige Vorrichtung besteht aus zwei auf einer Grundplatte K'sitzenden Seitenwänden x, x aus Holz. In den Seitenwänden. r. a ; sind in entsprechenden Abständen Schlitze m vorgesehen, in diese werden die Zwischenwände b und e eingeschoben, deren Einstellung in ihre Höhe in gleicher Weise, wie beim ersten Modell beschrieben, durch die Flügelmuttern g geregelt werden kann.
Die Handhabung dieser Vorrichtung geschieht folgendermassen : Zuerst werden auf das mit den Winkeleisenschienen t versehene Brett s die Glasplatten h dicht aneinanderstossend in einer Reihe auf-
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dass die Glasplatten h dazwischen sicher festgehalten werden. Nun wird das mit den Glasplatten belegte Brett s in die Vorrichtung so weit eingeschoben, dass die erste Glasplatte als Boden des durch die Seitenwände x, x und die Zwischenwände b, c gebildeten Farbbehälters dient. Hierauf wird die Farbmasse zweckmässig in verschieden gefärbten Mengen eingefüllt. Jetzt kann das mit Glasplatten belegte Brett s in der in Fig. 6 gezeichneten Pfeilrichtung unter dem Farbbehälter hindurchgeschoben werden, u. zw. so weit, bis sich die letzte Glasplatte des Brettes unter dem Farbbehälter befindet.
Daran anstossend
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gleichzeitig dieses Brett mit seiner ersten Glasplatte in den Bereich der Farbmasse kommt, und so setzt sieh das Verfahren in beliebiger Weise fort.
Nach dem Durchziehen bzw. dem erfolgten Auftrag der Farbmasse auf die Glasplatten werden dann in die Schlitze u in den Winkeleisenschienen t die Quersehienen v eingesetzt, so dass für jede Glasplatte durch die Schienen t und v ein Kästchen gebildet wird, das zur Auffüllung der Mörtelmasse dient.
Da die Schienen l'nur sehr dünn sind, so werden, wenn die einzelnen Platten nach vollständigem Erhärten voneinander getrennt werden, an den Beruhrungskanten der Platten keine Unterbrechungen hinsichtlich des Streifenmusters bemerkbar sein, und die Platten können dann zur Erzielung eines fortlaufenden Streifenmusters in der gleichen Folge, wie sie hergestellt wurden, unter-oder nebeneinander verlegt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Auftragen einer Farbsehieht auf bei der Herstellung von Eunstmarmor in Anwendung kommende Glasplatten, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasplatten an der tiefsten Stelle eines zur Aufnahme der Farbmasse bestimmten Behälters durch Schlitze, die sieh an zwei gegenüberliegenden Wänden des Behälters befinden, derart hindurchgeführt werden, dass durch den gegebenenfalls verschieden einstellbaren Austrittsschlitz die oberhalb der Glasplatten befindliche Farbmasse durch die Glasplatte nur in einer solchen Stärke mitgenommen werden kann. wie dem Abstand der als Abstreifer dienenden Schlitzkante von der Glasplatte entspricht.
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