<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Rohren durch schraubenförmiges Wickeln aus einem Band, dessen ein Längsrand hochgekantet und dessen anderer Rand einen U-förmigen, gleichfalls hochgebogenen, parallel zu dem vorgenannten verlaufenden und nach der gleichen Bandseite gerichteten Falz bildet, der nach Einführung des vorgenannten Randes in ihn durch Zusammendrücken geschlossen wird sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es sind verschiedene Vorschläge zur Herstellung von Rohren aus einem Blechband gemacht worden, bei dem das fertige Rohr einen schraubenlinienförmigen Saum aufweist. Bei diesen Vorrichtungen werden die
Längsrandpartien des Streifenbandes miteinander in Eingriff gebracht, durch eine Presseinrichtung zusammengedrückt und zur Innenabstützung über einen Dorn in die gewünschte Rohrform gebracht. Nachteilig bei diesen bekannten Verfahren ist vor allem, dass zur Herstellung von jedem Rohrdurchmesser ein entsprechender Dorn mit dem gewünschten Rohrdurchmesser bereit gehalten werden muss.
Dies erfordert nicht nur eine Lagerhaltung solcher Dorne sondern bedingt auch unerwünschte Totzeiten in der Fertigung, da das
Auswechseln der Dorne verhältnismässig viel Zeit erfordert, was sich insbesondere bei öfterem Wechsel sehr stark auf die Wirtschaftlichkeit auswirkt.
Bekannt sind auch Verfahren zum Rohrformen ohne Dorn, bei denen diese Nachteile vermieden sind. Die hiefür verwendeten Vorrichtungen weisen schwenkbare Bandzuführungen sowie Falzführungen und Zudrückrollen auf. Wegen des steifen, wenig nachgiebigen Randes der bei diesen Verfahren verwendeten Blechbänder kommt es jedoch zu Stauungen, die zusätzlich vielfach eine dichte Rohrnaht verhindern.
Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, das Verfahren und die Vorrichtung zum Herstellen von
Rohren aus Blechstreifen der eingangs angeführten Art so zu verbessern, dass die vorgenannten Nachteile entfallen. Die zur Lösung dieser Aufgabe angestellten überlegungen gründen auf drei einfachen technischen
Tatsachen, die in einer entsprechenden Einrichtung sinnvoll zusammenwirken :
1. Es ist ohne besonderen Kraftaufwand möglich, den schmalen etwa 10 mm breiten Randstreifen, der aus einem Blechstreifen hochgekantet ist, im Bereich einer Länge von etwa 40 mm um 900 zu verwinden.
2. Man kann ein Blechrohr ab einem Durchmesser von etwa 60 mm aufwärts beim
Herstellungsverfahren ohne Schwierigkeiten im Bereich von etwa 40 mm flachdrücken, um die ineinandergeführten Ränder des Blechstreifens zu verpressen, wobei sich das gefertigte Rohr bei der
Weiterförderung von selbst wieder rundet.
3. Ein mit einem Rand von etwa 10 mm Breite um 900 abgekanteter Blechstreifen kann ohne Mühe verwunden werden, wenn der abgekantete Rand in Abständen von einigen Millimetern Einschnitte aufweist oder wellenförmig verformt wird.
Unter Nutzung dieser Erkenntnisse wird die gestellte Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das darin besteht, dass der hochgekantete Rand des Bandes mittels eines Schneidwerkzeuges in regelmässigen Abständen eingeschnitten oder gewellt, anschliessend beim an sich bekannten Wickeln des Bandes zum Rohr in den U-förmigen Falz eingeführt und dieser anschliessend längs einer geradlinigen Strecke im Bandlauf mit dem einliegenden Rand umgebogen und zusammengedrückt wird.
Bei der Verformung des hochgekanteten Randes des Bandes durch das Verformwerkzeug wird der Rand an der freien Kante vorteilhaft stärker gewellt als am Übergang in den flachen, zwischen dem Falz und dem Rand verlaufenden Teil des Bandes.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, die aus einer schwenkbaren Bandzuführung und aus Zuführungseinrichtungen besteht, durch die die eine Bandkante in die andere gefalzte Kante eingelegt wird, und aus achsparallel angeordneten Zudrückrollen, die die ineinanderliegenden Bandkanten anschliessend miteinander verpressen, ist dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Bandzuführung aus einer um einen Bolzen schwenkbaren, durch eine Fixiereinrichtung auf einem Fundament feststellbaren Grundplatte besteht, die ein Schneidwerkzeug zum Einschneiden des Randes des Bandes bzw. ein Verformwerkzeug zu dessen Wellung trägt und die Führungseinrichtungen aus einer einen vertikalen Schlitz darstellenden Führung für den Falz des Bandes bzw.
hinter dieser in Vorschubrichtung des zu wickelnden Bandes angeordneten weiteren Führungseinrichtung sowie einer eine Vertiefung aufweisende Rolle bestehen, wobei die zueinander parallelen und in einer horizontalen Ebene angeordneten Rollen eines angetriebenen, an sich bekannten Biegerollenpaares knapp über der Führungseinrichtung bzw. der die Vertiefung aufweisenden Rolle im Fundament ortsfest angeordnet sind.
Die weitere Führungseinrichtung kann dabei eine gleiche Ausbildung aufweisen wie die Rolle mit der Vertiefung, wobei der Schlitz der Führung und die auf der gleichen Seite liegenden seitlichen Begrenzungen der Vertiefungen der Führungseinrichtung und der Rolle in einer vertikal verlaufenden Ebene liegen. Sie kann aber auch aus einem senkrecht zur Rolle verlaufenden und unter dieser angeordneten Rollenpaar bestehen, wobei die Rollen in einem Abstand voneinander angeordnet sind, der etwa der Breite des Schlitzes in der Führung entspricht und der durch diesen Abstand gebildete Durchlass zwischen den Rollen in der durch den Schlitz der Führung gedacht verlaufenden Vertikalebene liegt.
Das Schneidwerkzeug besteht vorteilhaft aus zwei gegenläufig drehbaren, mit Schneidzähnen
<Desc/Clms Page number 2>
ineinandergreifenden Rädern, zwischen denen der hochgekantete Rand des Bandes durchläuft. Es wäre aber auch möglich, nur eine Rolle mit Schneidzähnen auszustatten, wobei eine tangierende Stützplatte oder eine glatte
Gegenrolle an Stelle der zweiten Zahnrolle vorgesehen wird.
Ebenso wird das Verformwerkzeug vorteilhaft aus zwei gegenläufig drehbaren, mit abgerundeten Zähnen ineinandergreifenden Rädern bestehen, zwischen denen der hochgekantete Rand des Bandes durchläuft, wobei auch hier die Möglichkeit gegeben ist, nur auf einer Seite ein Zahnrad zu verwenden.
Im nachstehenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen in Ausführungsbeispielen beschrieben, doch soll sie nicht auf die Möglichkeiten ihrer Verwirklichung beschränkt bleiben.
Es zeigen : Fig. 1 in Stirnansicht ein mit Falz und abgekantetem Rand versehenes Band, die Fig. 2 und 3 im
Schaubild ein derartiges Band, wobei der abgekantete Rand in Fig. 2 mit Einschnitten versehen und in Fig. 3 gewellt ist, die Figea und 5 wieder in Stirnansicht ein Band mit gewelltem hochgekanteten Rand bzw. mit umgebördelten Falz, in den der hochgekantete Rand eingelegt ist, Fig. 6 in Draufsicht die erfindungsgemässe
Vorrichtung, Fig. 7 im Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 6, Fig. 8 im Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 6,
Fig. 9 im Schnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 6 diese Vorrichtung und Fig. 10 ein Detail dieser Vorrichtung mit einer Variation der Ausbildung der weiteren Zuführeinrichtung.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung besteht aus einer Grundplatte --11--, die auf dem Fundament --20-- um einen Bolzen --12-- verschwenkbar angeordnet und durch eine Fixiereinrichtung --14-- in jeder gewünschten Lage feststellbar ist. Diese Fixiereinrichtung --14-- besteht aus einem im Fundament --20-- fest angeordneten Schraubenbolzen, um den ein kreisbogenförmiger Schlitz --22-- der Grundplatte --11-- geführt werden kann, wobei eine Mutter--21--auf dem Schraubbolzen die Feststellung in jeder gewünschten Lage ermöglicht. Auf der Grundplatte --11-- ist ferner eine Führung --17-- vorgesehen, die einen senkrecht zur Grundplatte --11-- verlaufenden schmalen Spalt bildet.
Nach der Ausführung gemäss Fig. 6 ist auf der Grundplatte --11-- ein Rollenpaar --9,10-- mit senkrecht stehenden Achsen angeordnet, wobei die beiden Rollen im Abstand voneinander liegen, der der Breite des Spaltes in der Führung --17-- entspricht und der in der Verlängerung des Spaltes einen Durchlass bildet.
In gerader Fortsetzung des Spaltes und Durchlasses liegt die Vertiefung--19--einer auf der Grundplatte --11-- angeordneten Rolle-18--.
Im Fundament --20-- sind zwei waagrecht und im Abstand voneinander angeordnete Rollen--7, 8-- vorgesehen, von denen die Rolle --7-- knapp oberhalb des Rollenpaares--9, 10--und die Rolle--8-- knapp oberhalb der Rolle --18-- liegt. Diese Rollen--7, 8--werden von einer beliebigen Kraftquelle angetrieben.
Auf einem vorspringenden Teil der Grundplatte --11-- ist eine Schneidvorrichtung --4-- vorgesehen, die im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 aus zwei gegenläufig drehbaren, mit Schneidzähnen ineinandergreifenden Rädern besteht, die um senkrecht verlaufende Achsen rotieren, wobei eine auf die Verbindungslinie der beiden Achsen zwischen den Rädern durchgehende Vertikalebene von einer gleichen durch den Spalt der Führung - gedachten Ebene in einem Abstand verläuft, der gleich der Breite des zu bearbeitenden Bandes - l--ist.
Die vorstehend beschriebene Vorrichtung wird zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wie folgt verwendet :
Das in bekannter Weise vorbearbeitete Blechband zeigt auf der einen seiner Längskanten einen Falz - -2--, der einen U-förmigen, vom Bandkörper rechtwinkelig abstehenden Rand bildet, wogegen die andere Längskante einen nach der gleichen Seite rechtwinkelig hochgekanteten einfachen Rand --3-- aufweist. Die Höhe dieser beiden Ränder beträgt etwa 10 mm.
Dieses solcherart vorbearbeitete Blechband ist mit einer schräg zum Bandverlauf geschnittenen Stosskante --5-- versehen, deren Länge dem Umfang des herzustellenden Rohres --6-- entspricht. Nach Einschieben des Randes --3-- des Bandes --1-- in die Schneidvorrichtung--4--, in der jener im Abstand von etwa 3 mm mit Einschnitten versehen wird, führt man das vorderste Ende --15-- der Stosskante --5-- manuell unter dem Rollenpaar-7, 8-durch und biegt es über dieses zurück bis zum Spalt der Führung-17-, in die dieses Ende--15--nunmehr eingeschoben wird. Dieses Zurückbiegen ist wegen der Einschnitte im Rand - leicht zu bewerkstelligen.
Die Grundplatte --11-- ist dabei vorher um den Zapfen --12-- so verschwenkt und durch die Fixiereinrichtung in einer Lage festgestellt worden, dass die Stosskante --5-- vor dem Rückbiegen über die Rollen-7, 8--senkrecht zu deren Achsen und damit auch senkrecht zur Achse --13-- des zu fertigenden Rohres-6--verläuft.
Das solcherart vorgeschobene Blechband--l--ist mittlerweile mit seinem Falz --2-- gleichfalls zur Einführvorrichtung --17-- gelangt, so dass man das vorderste Ende --15-- beim Einführen in diese Vorrichtung--17--gleichzeitig in den Falz --2-- einschiebt. Beim Weiterziehen der solcherart
EMI2.1
<Desc/Clms Page number 3>
Drehung versetzten Rollen --7, 8-- weitergefördert wird, vollzieht sich das weitere Zusammenführen der Bandränder sowie deren Umlegen um 900 automatisch, wobei die über der Rolle--18--liegende Rolle - -8-- d. en Falz --2-- mit dem einliegenden Rand --3-- verpresst.
An Stelle der Schneidvorrichtung --4-- die dem in Fig. 1 dargestellten Band--l--Einschnitte verleiht wie sie in Fig. 2 ersichtlich sind, könnte auch eine Verformeinrichtung vorgesehen werden, die den Bandrand 3wie in Fig. 3 wellig gestaltet, wobei die freie Kante dieses Randes stärkere Krümmungen aufweist als der Übergang dieser Kante in den Bandkörper. i
EMI3.1
--17-- undineinandergeführten Bandränder gebildeten Falzes in der Rolle --18-- gewährleistet ist. Im weiteren Verlauf des vorgeschobenen Rohres rundet sich dieses von selbst zu einem kreisrunden Querschnitt.
Wie aus Fig. 10 ersichtlich ist, könnten die Rollen--9, 10-- auch durch eine Rolle --18'-- ersetzt werden, die gleich ausgebildet ist wie die Rolle-18--an der Verpressstelle. Eine solche Ausführung könnte den Aufbau der erfindungsgemässen Vorrichtung noch einfacher gestalten.
Im Rahmen der Erfindung sind mancherlei Variationen möglich wie beispielsweise durch die vorstehend angedeuteten abgewandelten Ausbildungen. Alle derartigen Möglichkeiten, die als wesentlichen Inhalt den Entfall eines Dornes sowie die Verformung des in den Falz der Gegenkante einzuführenden Randes bzw. dessen Einschneiden zum Gegenstand haben, sollen im Schutzumfang inbegriffen sein.
PATENTANPSRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen von Rohren durch schraubenförmiges Wickeln aus einem Band, dessen ein Längsrand hochgekantet und dessen anderer Rand einen U-förmigen, gleichfalls hochgebogenen, parallel zu dem vorgenannten verlaufenden und nach der gleichen Bandseite gerichteten Falz bildet, der nach Einführung des
EMI3.2
dass der hochgekantete Rand (3) des Bandes (1) eingeschnitten oder gewellt, anschliessend beim an sich bekannten Wickeln des Bandes zum Rohr in den U-förmigen Falz (2) eingeführt und dieser anschliessend längs einer geradlinigen Strecke im Bandlauf mit dem einliegenden Rand (3) um 90 umgebogen und zusammengedrückt wird.